Ich habe heute freundlicherweise Einblicke in die Konstruktion bekommen und Detail-Bilder eines defekten Motors gesehen. Die Buchse ist wie angsprochen mit einem oberen und unteren Bund versehen und dazwischen gibt es quasi weitere zur Vergrößerung der Oberfläche - sie ist quasi "verrippt". Jetzt verstehe ich auch wie die Zeichnung von Scotty57 gemeint ist. Diese Buchse ist in den Alu-Block eingegossen, das Aluminium wird also um die Buchsen herum gegossen. Rein geometrisch/konstruktiv kann da eigentlich nichts absinken.
Offenbar gibt es aber eindeutige Hinweise auf einen Fehler im Fertigungsprozess oder im Zustand der Buchsenoberfläche vor dem Gussprozess. Dies führt dazu, dass der Kontakt der Buchse zum umgebenden Aluminium unzureichend ist. Das wiederum führt zu einem unzureichenden Wärmeübergang von der Buchse an das vom Kühlwasser gekühlte Aluminium. Die Buchse wird sehr heiß, dehnt sich aus und verdrängt das umgebende Aluminium. Die damit einhergehende Verformung ist plastisch, wärmer als gut 100°C wird der Klotz ja nicht. Die Buchse aber schon, wodurch sie sich nach dem Abkühlen wieder zusammenzieht. Das ist dem Kontakt zwischen Buchse und umgebendem Material wiederum alles andere als zuträglich, wenn es da zuvor schon ein Problem gibt. Irgendwann ist die Buchse minimal zum Deck des Blocks abgesunken, weil sie "nach unten hin" Material verdrängt hat. 4 Hunderstel im kalten Zustand reichen schon und der Motor gilt als defekt.
Das wiederum erklärt, warum sämtliche Änderungen am Kühlsystem selbst das Problem allenfalls leicht mindern, aber nicht lösen können. Kaufberatung wird demnächst nochmal leicht überarbeitet (den PCV6-Abschnitt habe ich auch schon wieder leicht korrigiert), auch wenn allmählich fast alle 3.0 TiD vom Gebrauchtmarkt verschwunden sein müssten.