Gedankenspiel: "Crowdfunding" im Saab-Cars Forum?

Nein, keinerlei Erhabenheit, sondern einfach nur das erlebte tägliche Leben.
Klar will die Mehrzahl hier ihr Auto nicht nur bis zum nächsten, sondern auch übernächsten und weiteren TÜV fahren. Dies in der Mehrheit jedoch so preiswert wie möglich, und nicht so gut wie möglich.
Die Anzahl derer, die hier meinetwegen 'nen 9k für 3T kaufen, und dann quasi vor der eigenen Inbetriebnahme nochmal über 4T (2 Satz Felgen & Reifen, Zusatzinstrumente, Navi, Freispreche, Audioanlage, Edelstahltöpfe, und natürlich so einigs an normalen (Klein)Ersatzteilen) pur an Teilen rein stecken, um ihn so zu haben, wie sie ihn möchten, würde ich mal als 'sehr übersichtlich' bezeichnen. Wäre es anders, würden doch z.B. die hier verfügbaren, ABE-besitzdenden, Edelstahlanlagen einen Forenmitgliedes weggehen müssen, wie geschmitten Brot.
Für nen 9K noch Kohle reinbuttern :confused: , den man schon überteuert gekauft hat :biggrin: , na wer macht denn so nen Nonsens :biggrin::biggrin::biggrin: . Das wäre ja fast so , als würde man einen 9-5 Diesel sich kaufen, wo man nur Kurzstrecke fährt :biggrin: .
Also beide Kiste erwecken bei mir jetzt überhaupt keinen Kaufreiz , was auf die anderen SAAB allerdings nicht zutrifft . Doch wer das unbedingt haben möchte, bitteschön , nur soooo viele werden es wohl kaum sein . Der eine ist ein halber Italiener und der andere mehr kaputt wie ganz , da verstehe ich es , wenn die Gurke zum Runterreiten herhalten muss .
Ja , mir ist schon klar , es gibt Leute , die lieben diese Dinger , aber es mag ja auch nicht jeder dicke Frauen :biggrin: und doch werden sie geheiratet . Sogar in meinem Freundeskreis sind 9K und 9-5 Fahrer , obwohl ich mich dafür nicht begeistern kann , aber jedem was er mag .
Ja, ich hab noch nen 9K , aber nochmal will ich keinen .
 
Man kann auch nicht von den hier aktiven Forumsmitgliedern auf den "stillen Rest" (mindestens 90%) schließen
Da gebe ich dir Recht. Aber für den "Rest" sind diese angedachten Aktivitäten ja auch gar nicht gedacht - wäre ja schon ein Anfang, wenn Teile von Forenmitgliedern nicht mehr weggeschmissen werden müssen und irgendwann anderen Forenmitgliedern (im besten Fall natürlich auch dem ehemaligen Besitzer, der früher mal keine Möglichkeit zur Aufbewahrung mehr hatte und eines Tages doch mal was davon benötigt) zur Verfügung steht...
 
Ich hatte das eher im Zusammenhang mit Nachfertigungen gesehen.
 
Für nen 9K noch Kohle reinbuttern :confused: , den man schon überteuert gekauft hat :biggrin: ...
Das sehe ich bei einem 98er Anni mit rd. 150T auf der Uhr anders.
Der Planung nach soll die Kiste schließlich die nächsten 10 Jahre und 150Tkm rollen.

Und nein, ein 'Reiz-Auto' ist der 9k wirklich nicht, aber ein sehr braves Arbeitstier.
 
Und nein, ein 'Reiz-Auto' ist der 9k wirklich nicht, aber ein sehr braves Arbeitstier.

Auch das ist glücklicherweise Ansichtssache.
Mich reizt der 9k genug, um noch immer vor jeder Fahrt bereits dann den Schlüssel aufsperrbereit in der Hand zu halten, wenn ich noch 200m vom Wagen entfernt bin.
 
Ob ein Auto reizt, hängt FÜR MICH davon ab, was mir wichtig ist, nicht was für einen Eindruck das Auto auf andere macht. Insofern ist der 9k für mich besonders reizvoll. Er hat ein gutes Platzangebot, er verzichtet weitgehend auf unnötigen, elektronischen Schnickschnack, er ist gut motorisiert, der Verbrauch ist angemessen, meiner lässt sich supergünstig versichern und was in meiner Position als Clubchef auch gut ist, er ist mit dem Lancia Thema verwandt. Dagegen hätte ein 95/96 für mich keinen "Haben-wollen-Effekt", da zwar skurril genug, um individuell zu sein, aber bezüglich Motorisierung und Größe für mich indiskutabel. Das soll keine Abwertung sein, sondern nur auf meine Bedürfnisse bezogen. Ich akzeptiere ja auch, wenn jemand lieber Isetta oder Messerschmitt fährt.

@96iger Michel: Ob halber oder ganzer Italiener. Es gibt auch bei Lancia sehr gute Autos, vor allem vor der Übernahme durch Fiat. Vincenzo Lancia hat so viele Patente von Dingen, die noch heute in den meisten Autos vorhanden sind, teilweise zu Zeiten patentiert, als es SAAB noch garnicht gab. Das Problem liegt bei den italienischen Autos weniger in der Qualität. Es ist vor allem der Service, der die Leute verärgert. Man sieht ja auch, dass eine Aurelia Spider inzwischen einen Marktwert hat, der auf Augenhöhe mit BMW 507 und 300 SL liegt. Nach der Fiat-Übernahme ist für mich nur der Thema ein richtig gutes Auto. Wenn man den 3.0 V6 Busso-Motor in den SAAB bauen könnte, wäre das für mich die perfekte Kombination. Ist vielleicht möglich, aber ich bin leider kein Automechaniker.

Um den Bogen zurück zu schlagen zum Thema des Threads: Gerade diese Gemeinschaftsproduktion ist auch hinsichtlich der Ersatzteilversorgung interessant. Man müsste ganz gezielt untersuchen, welche Teile kompatibel sind und könnte bei Nachfertigungen den Interessentenkreis vergrößern.
 
Nur Geduld...
Für meine DS bekomme ich auch wieder alles. Das war nicht immer so.
Bekommst Du eine Nachricht, wenn wieder mal bei Michelin eine Auflage der Diagonalreifen produziert wird? Da könnten sich nämlich Flaminia-Fahrer anhängen. Ich habe gehört, dass ein großer Citroenclub hin und wieder Diagonalreifen produzieren lässt und dafür Bestellungen sammelt.
 
Nur Geduld...
Für meine DS bekomme ich auch wieder alles. Das war nicht immer so.
Die Chancen stehen umso besser, wenn der Hersteller noch lebt! Da werden dann auch mal Originalteile wieder aufgelegt - bei entsprechender Nachfrage.
 
Wurde denn nun der Begriff "Crowdfounding" abschließend geklärt? Man kann ja nicht einfach mal so was anpacken ohne das Kind korrekt zu benennen :rolleyes:
Stelle hier immer wieder fest: alles wird zerredet und zerredet, davon wird keine Nachproduktion angekurbelt.
In der Zwischenzeit erfreut sich die Jaguar-Fraktion über ein wieder verfügbares Ersatzteil :cool: :top:
 
Nee Patrick, erst muss ein ausreichend großer Teil der Autos in investitionsbereiten Händen sein, wie dies ja z.B. auch bei Thorstens Beispiel, der DS, der Fall ist.
Denke, dass es beim 900er in weiteren 5 Jahren schon anders aussehen könnte. Vielfach ist er als preiswert zu betreibendes Alltagsauto in den letzten 5 Jahren ja schon vom 9k oder 9-5 abgelöst worden.
 
Es gibt auch bei Lancia sehr gute Autos, vor allem vor der Übernahme durch Fiat.
Sorry, wenn es nochmal OT wird, aber als großer Sympathisant der italienischen Autos muß ich doch einhaken. Ich weiß, daß Lancia- und Alfa-Fahrer mit der Übernahme "ihrer" Marken durch Fiat eher negative Gefühle verbinden. Der Charakter der Autos wurde verwässert, die Qualität hat nachgelassen, die Autos haben besondere Merkmale verloren usw usf. Das mag zwar richtig sein, aber ich glaube, das ist weniger Fiat geschuldet als eher der Epoche, in der die Übernahmen passierten. Auch die ehemals technisch durchaus anspruchsvollen Fiats (man sehe sich mal die früheren Modellpaletten der Marke an und vergleiche mit deutschen Herstellern!) wurden zusehends zu Brot-und-Butter-Autos, ebenso fast alle anderen Autos europäischer Hersteller, mit Ausnahme von den wenigen wirklichen Qualitätsherstellern der damaligen Zeit. Was ich damit sagen will: Ohne Fiat wären Lancia und Alfa vielleicht auch beliebiger und "schlechter" geworden, oder aber sie hätten überhaupt nicht überlebt. Diese Lanze muß ich für Fiat brechen, weil ich noch einer der wenigen verbliebenen Fiat-Anhänger bin :top:

Ich selbst finde aus der Fiat-Zeit neben den Thema auch noch den ersten Delta in all seinen Integrale-Versionen nicht nur gut, sondern richtiggehend identitätsstiftend für die Marke. Und dieses Auto läßt sich auch nicht von Fiat trennen.
 
@saaboesterreich:
Das ist richtig. Selbst die kleineren Modelle wie Fiat 127 und 128 waren sehr gute Autos. Der Niedergang von Alfa begann mit dem Alfasud, der zwar eine richtungsweisende Konstruktion war, aber in Süditalien gebaut wurde. Schrott ab Werk in Bezug auf Rostschutz und Verarbeitung.

Bei Lancia begann das Elend mit den Tod von Vincenzo Lancia. Zwar wurden noch hervorragende Autos gebaut, aber der Junior hatte wohl absolut kein Geschick, ein Geschäft zu führen. Während Vincenzo ein Erfinder par excellence war und sich auf Innovation und höchste Qualität konzentrierte, aber jeglichen Sport verbot, begann der Sohn sofort damit, als der Boss unter der Erde war. Mit dem D50 Formel 1 - Rennwagen machte man erste Versuche, als Ascari tödlich verunglückte. Da verschenkte man den ganzen Bestand an Ferrari und die wurden mit dem Lancia im Jahr darauf Weltmeister. Die Aurelia war auch bei Rennen wie der 1000Miglia dabei. Was vorher mit dem Lambda erreicht wurde, ging immer ohne das Werk. Reine Privatfahrer. Ein Rennfahrer aus München (habe bis jetzt nicht heraus bekommen, wer das war), wollte mit dem Lambda Bergrennen fahren. Als erstes Serienauto mit selbsttragender Karosserie und Einzelradaufhängung fuhren die relativ schwach motorisierten Lambda-Rennwagen den damaligen Boliden mit Flugzeugmotoren und über 20 Liter Hubraum um die Ohren. Aber für Bergrennen war das Auto zu lang. Dieser Rennfahrer kaufte die Antriebseinheit und das Fahrwerk und die Fa. Kässbohrer goss (!!!) in einem Stück einen Alu-Body. Als Lancia quasi pleite war, übernahm der Zementfabrikant Pesenti den Laden. Aber man schaffte es nicht, das Schiff wieder flott zu bekommen. Da Ford Lancia aufkaufen wollte, bedrängte die Regierung den Fiat-Boss, alles samt Schulden zu übernehmen. Flavia/2000 und Fulvia wurden weiter gebaut, aber die ersten Betas ruinierten den guten Ruf. Vorher war Lancia als Mercedes Italiens angesehen, deutlich innovativer und auch teurer als Mercedes. Dann gab es einen kleinen Aufschwung mit Dedra, Thema, Delta 1 und Y10. Aber der total herunter gewirtschaftete Staatsbetrieb Alfa war auch am Ende und sollte von Fiat übernommen werden. Genau ab dem Zeitpunkt wurde Lancia stückweise demontiert, starb den Tod auf Raten. Nun waren Alfa und Lancia meist nur noch aufgehübschte Fiat-Derivate.

Als Fan der alten Flaminia, Flavia und Aurelia muss ich sagen, für den Ruf der Marke wäre es besser gewesen, 1969 aufzuhören. Wie innovativ die waren, zeigen folgende Beispiele: 1915 Patent auf den V6-Motor, erstmals in Serie 1951 in der Aurelia. 1913/14 Theta 4.9 Liter (ältestes Auto in unserem Club) bereits mit elektrischem Anlasser. 1921 Lambda mit Einzelradaufhängung und selbsttragender Karosserie. Die früheren Lancia-Omnibusse hatten schon Diesel-Direkteinspritzer, da entstand gerade aus DKW das heutige Audi (die so tun als hätten sie das erfunden). Der VR-Motor mit einem Zylinderwinkel von 10° 14' war auch schon Standard in der Appia, ebenso die Twinspark-Zündung lange vor Alfa schon vor WK 2. Es gibt hunderte von Patenten, nur hat man die nicht werbetechnisch richtig genutzt.
 
@LCV: Informative Abhandlung, dafür ein großes Dankeschön!! Nebenbei halte ich seit Jahren auch die Alfa - Fiat-Fahne hoch. Anfangs Alfa 33 SW 1.7 über Y, diverse Panda II ( u.a. 100 HP - Juniors Favorit damals), Punto, Dobló zum aktuellen 500... Und nie Stress gehabt. Das liegt daran, dass ich mich immer nett mit meinen Autos unterhalte... Die mögen mich!
 
Die Bedeutung Lancias als ehemals innovative Marke mit hervorragender Qualität wird aber immerhin am Klassikermarkt längst anerkannt. Wenn man sich ansieht, welche Preise für gewisse Modelle inzwischen gezahlt werden...schon gewaltig.
Meiner Meinung nach hat sich die italienische Autoindustrie durch konsequente Inkompetenz im betriebswirtschaftlichen Bereich und fehlenden Weitblick bezüglich Marktanforderungen und Marketing selbst gemordet. Sehr schade darum!
Ich selbst habe mit all meinen Italienern nur beste Erfahrungen gemacht.
 
Die Chancen stehen umso besser, wenn der Hersteller noch lebt! Da werden dann auch mal Originalteile wieder aufgelegt - bei entsprechender Nachfrage.
Fehlanzeige, bei Citroèn läuft in der Richtung gar nichts. Die Teile stammen allesamt von freien Anbietern. Citroën Classique ist nicht in Sicht...
 
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