Karosserie - Wozu Kardantunnel bei Frontantrieb?

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Danke
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SAAB
9-5
Baujahr
2002
Turbo
FPT
Die Beinfreiheit im Saab 9-5 ist aufgrund des Kardantunnels etwas eingeschränkt.

Wozu wird dieser Kardantunnel genutzt, bei Hecktrieblern ist er genauso groß und beherbergt dann aber die Kardanwelle.
 
Steifigkeit der Karrosserie, und, da läuft der Auspuff bei unserem Autos nach hinten.
 
GM Gleichteilstrategie würde ich meinen... das ist doch die gleiche Plattform wie beim Vectra B, gab es da nicht 4x4 Modelle.... oder war das nur beim Vectra A:confused:....stabiler/steifer ist es sicher auch, Platz für Auspuff/Leitungsführungen ist damit zus. gegeben... und vielleicht hat man auch mal bei Saab zu anfangs von 4x4 beim 9-5 geträumt aber es (leider) nicht umgesetzt bekommen...
 
Zuletzt bearbeitet:
GM Gleichteilstrategie würde ich meinen... das ist doch die gleiche Plattform wie beim Vectra B, gab es da nicht 4x4 Modelle.... oder war das nur beim Vectra A:confused:....stabiler/steifer ist es sicher auch, Platz für Auspuff/Leitungsführungen ist damit zus. gegeben... und vielleicht hat man auch mal bei Saab zu anfangs von 4x4 beim 9-5 geträumt aber es (leider) nicht umgesetzt bekommen...
den Vectra B gabs nicht als 4x4
allerdings hat man weitestgehend die Bodengruppe vom Vectra A weiterverwendet.

Saab hatte mal mit dem 9000er und Allrad experimentiert.
https://saabblog.net/2015/07/09/saab-9000-cs-4wd/
 
Du hast doch mit deinem Wiki-Link die Frage schon selbst beantwortet (oder hast du ihn nicht gelesen?) ...
Ein Blick unter das Auto zeigt, dass der Kardantunnel kein Kardan-Tunnel ist...
Ob er mal für eine Kardanwelle (mit) vorgesehen war, weiß ich nicht.
Und davon abgesehen, könnte ein "echter" Kardan-Tunnel viel kleiner sein als dieser.
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Allein die Konstruktion, Motor/Getriebe quer eingebaut, passt nicht für eine Karadanwelle im 9-5. Das Getriebe sitzt deutlich ausserhalb der Flucht.
4WD war meines Wissens in dem Modell nie angedacht. Aber man brauchte Platz für den Abgasstrang, darum der Tunnel.
Von der Karosseriesteifigkeit rede ich erst garnicht.
Die einzigen SAAB-Modelle OHNE Tunnel sind die frühen 92-96er oder Sonett. Die haben einen absolut glatten Unterboden und keinen Mittel-Schalldämpfer, sondern nur ein relativ dünnes Abgasrohr von vorn bis hinten.
Sprit und Bremsleitungen wurden damals auch gerne im Innenraum verlegt. Hörte dann irgendwann beim 99er auf.
 
Mit dem glatten Unterboden ist der 96 immer so schön durch die Schneewehen gerauscht.
 
(...), könnte ein "echter" Kardan-Tunnel viel kleiner sein als dieser.
Jein. Man darf da den Durchmesser der Welle nicht als Maßstab nehmen.
Der Begriff „Kardan“-Tunnel kommt aus der Zeit als die übliche Bauweise Frontmotor und Heckantrieb bedeutete. Heute heißt das Ding eher nur Tunnel.
In der Regel wurde da der Motor längs eingebaut, das Getriebe dahinter und eine Kardanwelle verband das Ganze mit der Hinterachse. Das Getriebe ragt dabei schon ein ganzes Stück hinter die Stirnwand, braucht an der Stelle also bereits eine recht große Beule.
Die Kardanwelle ist in den meisten Fällen mehrteilig, ganz ganz alte Vehikel mal ausgenommen, muß auf dem Weg nach hinten deswegen in der Mitte nochmal einen Befestigungspunkt bekommen. Dieses Lager muß die Welle umfassen, die dreht sich ja, und sitzt seinerseits in einer Aufnahme um an der Karosserie befestigt zu werden. Genau an dieser Stelle ist der Platzbedarf also um einiges größer. (Auf der anderen Seite (Innenraum) sitzt oft dann blöderweise die breiteste Stelle der vorderen Sitze. Großzügig mit dem Tunnelblech umgehen verbot sich damals wie heute.)
Nach Getriebe/Stirnwand ist dies die zweite Stelle für den Tunnel die einfach durch die Umgebung vorgegeben ist.

Den Tunnel zwischen Getriebe und Stützlager, und dann hinter dem Lager enger an die Kardanwelle zu legen wäre schon möglich. Aber so eine „Coke bottle“ Form ist beim Frontalaufprall für die Kraftweiterleitung nicht so gut, eine möglichst gradlinige Verbindung kann einfach mehr und vermeidet weitere Verstärkungsmaßnahmen.
https://www.audi-technology-portal.de/de/karosserie/steifigkeit-crashsicherheit/crashsicherheit

Für die Betrachtung von der Seite, also für die Höhe des Tunnels, gelten die gleichen Punkte.
Die Lage der Kardanwelle läßt sich nur in engen Grenzen verschieben, Getriebeausgang und Hinterachsdifferentialeingang geben ja einiges vor. Geländewagenentwicklung hat da jetzt Vorteile, aber es gibt immer Maßketten die die Lage von Motor/Getriebe, Radgrößen und Sitzpositionen (Fersenpunkt) festlegen.
Und wenn dann noch die Abgasrohre in den Tunnel verlegt werden (zugunsten der Bodenfreiheit, auch beim PKW) kann man sich vorstellen das für die Größe eines „echten“ Kardantunnels nicht soviel Spielraum bleibt.

Das hat nicht alles Bedeutung für die meist frontgetriebenen Saabs, Abgasanlage und Krafteinleitung/Lastpfade gelten aber auch da.

Die im Wikipedia angesprochene erste A-Klasse hat zwar tatsächlich einen topfebenen Boden im Innenraum. Der ist aber vergleichsweise hoch über dem Straßenniveau und die notwendigen Strukturen liegen eine Etage tiefer, im „doppelten Boden“. Die Bodenfreiheit unter dem Wagen ist auch nicht größer als bei vergleichbaren Fahrzeugen.
Käfer oder die frühen Porsche mit ihrem Heckmotor/-antrieb hatte unten einen glatten Boden, einen Tunnel zur Versteifung aber oben draufgesetzt. Da lief dann nicht das Abgasrohr durch, aber geschützt das Schaltgestänge. Sichtbare Technik will man ja nicht unbedingt überall haben … :tongue:
 
Wir könnten uns noch die Konstruktionen vom 9-5-II und 9³-III anschauen, wo es 4WD gab.
Dann sehen wir, daß es sich um völlig andere Konstruktionen handelt.
Andere Motoren/Getriebe nebst anderer Karosse. Völlig verschiedene Autos.
....
Der glatte Unterboden im 96er und der vorherigen Modelle war der Flugzeug-Aerodynamik geschuldet.
Technik von vor 70 Jahren.
 
Zur A-Klasse: da war m.W. nach der doppelte Boden für eine spätere Brennstoffzellen Version vorgesehen, die leider nie kam.
 
Gleitet jetzt etwas ab. Doch die Eingangsfrage dürfte ja beantwortet sein.

Die „Elch“-Klasse war von Anfang an für verschiedene Antriebskonzepte, nicht nur Brennstoffzelle, konzipiert. So gesehen war sie 20 Jahre zu früh dran.
Gesetzesänderungen und Marktforschung ließen dann nur den Verbrennungsmotor übrigbleiben. Mit Brennstoffzelle fuhren hier aber lange Zeit eine ganze Reihe A-Klassen F-Cell rum, allerdings als Erprobungsfahrzeuge und nicht käuflich.

Über die Optik braucht man sich nicht zu unterhalten. Aber zu einer Zeit wo Mercedes eigentlich nur traditionelle Karosserieformen im Programm hatte waren sie mit dem Raumkonzept echt mutig.
(Der W168 war das erste Auto an dessen Karosserie ich als Jobanfänger mitgearbeitet habe. Die anfänglichen Kommentare zu Fahrverhalten und Aussehen ließen mich ließen mich dann doch kurz an der Berufswahl zweifeln. :tongue:)
 
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