Tausch der Achswellenmanschette (radseitig)

Beides versucht, keine Chance...
...



Nochmals zusammengefasst für ein anderes Mal:

Defekte Manschette durchschneiden und entfernen.
Öffnungsseite des Sicherungsrings suchen, nach oben drehen und Welle waagrecht in Schraubstock spannen.
Passenden Schraubenzieher (ca. 10mm) mit Schlaggriff (!) ansetzen und dabei den Ring auseinanderdrücken.
Überzeugende Hammerschläge lösen das Gelenk dann immer.
Das funktioniert auch bei den grossen, oft wirklich festsitzenden Gelenken des 9000 mit 2,3TU.
 
Ich habe jetzt wirklich die Tripodenrollen abgezogen. Aber selbst das war von Hand nicht möglich. Musste dazu einen Dreiarm-Abzieher bemühen...
Nachdem ich früher meist erfolglos die kurzen Wege gehen wollte, mache ich es seit Jahren jetzt grundsätzlich so. Ob es Zeit spart, darüber kann man evtl. diskutieren. Aber es spart bei mir auf jeden Fall Nerven.

Passenden Schraubenzieher (ca. 10mm) mit Schlaggriff (!) ansetzen und dabei den Ring auseinanderdrücken.
Das heißt, Du schlägst auf den Schraubendreher, welcher gleichzeitig den Ring spreizt?
 
Ich spreize den Ring mit einer Segerringzange auf.
 
Ja, so hatte ich es auch immer probiert. Aber diese zu halten und gleichzeitig passend auf einen Dorn o.ä. zu schlagen ist mit nur 2 Händen halt so ein Ding ...
 
Das heißt, Du schlägst auf den Schraubendreher, welcher gleichzeitig den Ring spreizt?
Das wäre auch meine Frage gewesen...
Meine Hammerschläge waren definitiv nicht überzeugend genug, aber wirklich fest hätte ich mich auch direkt aufs Gelenk nicht zu schlagen getraut...
 
Nochmals zusammengefasst für ein anderes Mal:

Defekte Manschette durchschneiden und entfernen.
Öffnungsseite des Sicherungsrings suchen, nach oben drehen und Welle waagrecht in Schraubstock spannen.
Passenden Schraubenzieher (ca. 10mm) mit Schlaggriff (!) ansetzen und dabei den Ring auseinanderdrücken.
Überzeugende Hammerschläge lösen das Gelenk dann immer.
Das funktioniert auch bei den grossen, oft wirklich festsitzenden Gelenken des 9000 mit 2,3TU.

So, ich hatte gestern das Problem überraschend bei meinem 99 gleich noch einmal.
Und habe diesmal die Klaus-Methode angewendet.

Fazit: Die Hammerschläge müssen schon durchaus "überzeugend" ausfallen, aber letztlich hat es dann so geklappt!
Danke nochmal für die Erklärung!
 
Ich hatte auch schon verklebte Exemplare. Da musste man kräftig und oft "klopfen". Bis zum letzten mm....
 
Hallo euch allen,

Ich hatte das Problem defekter Manschetten auch bei meinem 1970er 99. Für die Reparatur wollte ich den Aufwand minimieren und habe mich an die Anleitung am Anfang dieses Threads gehalten, die ich auch bei meinem Wagen für machbar hielt, denn laut der Reparaturanleitung von Haynes ist es möglich, das äußere Gelenk von der Welle abzubekommen. So ähnlich wie hier beschrieben.
Bloß habe ich es unter keinen Umständen geschafft unter Ausschluss roher Gewalt das äußere Gelenk von der Welle zu trennen. Ich habe das damals in einer Selbsthilfewerkstatt auf der Hebebühne gemacht. Aus der Not heraus habe ich dann folgenden - zwar umständlichen, aber gewaltfreien - Arbeitsablauf angewandt:
- Auto auf die Bühne
- Rad ab
- Feder spannen
- Handbresseil ab
- Bremssattel ab und aufhängen, sodass der Schlauch entspannt bleibt
- Spurstangenkopf vom Achsschenkel ab (geht meist sehr schwer, nur mit Ausdrück-Werkzeug)
- Beide Traggelenke Schrauben in der Dreieckslenkern lösen
- Mit einer Hilfsperson ganzen Achsschenkel samt kompletter Welle rausziehen. Dabei aufpassen, dass man das Tripodegelenk nicht auseinander zieht! Anmerkung dazu: Ich habe von dem eher üblichen Ausbau des äußeren Gelenks aus dem Achsschenkel abgesehen, weil die Keilprofile zwishcen Gelenk und Nabe im Achsschenkel oft festrosten und ein Mechaniker in der Vergangenheit beim Auspressen des Gelenkes dessen Gewindezapfen verformt hatte. Das Gelenk war in der Folge Schrott und Ersatz ist sehr schwer zu bekommen!
- Schellen beider Manschetten lösen
- Innnere Manschette vom Tripedegelenk abziehen
- Tripodetopf abziehen. ACHTUNG! Beim alten 99 sind die Rollen und Nadellager NICHT gegen Auseinanderfallen gesichert! Daher bei diesem Schritt die Rollen mit der Hand festhalten. So schnell passiert aber auch nichts, weil das massige Fett die Teile nicht so schnell auseinander rutschen lässt.
- Sprengring am inneren Ende der Welle abnehmen
- Tripodestern von der Welle abziehen. Das geht meist nicht von Hand. Dann vorsichtig mit einem Schraubenzieher und Hammer auf die Nabe des Sterns schlagen. Dabei sollte man Welle und Achsschenkel so halten/positionieren, dass das Gewicht des Achsschenkels auf die Welle drückt. In dem Zustand übertragen sich keine Schlagbelastungen von der Welle über das äußere Gelenk auf den Achsschenkel.
- Den Tripodestern am Besten im Topf platzieren/lagern. Da ist er vor Zerfall gesichert.
- Zweiten Sprengring abnehmen
- Innere Manschette abziehen
- Äußere Manschette abziehen
- Gelenke ggf. reinigen und neu einfetten
- Neue äußere Manschette rauf und montieren. Achtung: Für die äußere Schelle ist neben anderen Achsschenkelteilen sehr wenig Platz vorhanden. Darauf achten, dass man die Kneifstelle der Schelle etwas platt macht (z.B. vorsichtig mit einem Hammer). Kontrollieren, dass die Schelle beim Drehen der Welle nirgends hängen bleibt.
- innere Manschette (am besten bei dem Aufwand gleich beide Manschetten erneuern) rauffädeln
- Ersten Sprengring auf die Welle
- Tripodestern auf die Welle. Ggf. mit einem Hammer und Holzbrett dazwischen etwas nachhelfen. Dabei Achsschenkel und Welle so positionieren/halten, dass der Achsschenkel mit seinem Gewicht an der Welle zieht.
- Zweiten Sprengring am Wellenende rauf
- Tripodetopf auf den Stern schieben
- Innere Manschette platzieren und mit Schellen montieren
- Mit einer Hilfsperson Achsschenkel und Welle wieder rein, dabei am besten sofort eine Schraube durch das obere Traggelenk stecken.
- Beide Traggelenke mit neuen Schrauben oder mindestens neuen selbstsichernden Muttern festziehen. Achtung: Die Montagesätze vom bekannten Anbeiter mit X am Ende sind nicht megastabil! Mit einer 30cm-Ratsche konnte ich mit viel Kraft eine Schraube abscheren. Also hierbei keinen zu langen Hebel nutzen und unbedingt auf das Gefühl achten!
- Spurstangenkopf ran
- Feder entspannen
- Bremssattel ran
- Handbremsseil ran
- Rad ran
- Handbremse am Bedienhebel neu einstellen (weil man beim Abbauen des Handbremsseils i.d.R. die Länge des Seils nicht reproduzieren kann).
- Fertig!

Für die erste Seite habe ich durch Probieren, rätseln usw. ca. 6h gebraucht. Mit Rountine ging die andere Seite dann in 3,5h.
 
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