Szenario Zündkassette

@patapaya
Die Kampagnen und Service-Infos machten bei uns irgendwann die Ordner und Regale voll...das kann kein Mensch im Kopf behalten.
Der 900-II kann nur ab MY 98 betroffen sein, weil da die Motoren mit dem 9³-I baugleich waren.
Vorher hatten die 900-II die Pappdichtungen, wie die 9000er auch.
 
@patapaya
Nachdem ich diese SI gelesen habe, fällt mir die ganze Chose auch wieder ein.:smile: Galt für den 9000er ab MY94 ebenfalls.
Deine SI ist von 2001 ist eine Ersetzung, bzw. eine vorläufige Erweiterung. Gab ja für jedes Modell eine eigene SI, auch wenn es um dasselbe Problem ging.
Da sollten die ZK-Schrauben bei der ersten Inspektion nachgezogen werden, aber nur mit 60NM und dann 90°.
Bei neuen Schrauben und neuer Dichtung sollten es schrittweise 40Nm, 60Nm, 90Nm und 90° sein.
Da setzte sich die Dichtung und die Schrauben verloren die Spannung und lösten sich.

Beim 9³ und 9-5 wurde der Zylinderkopf überarbeitet und die Dichtflächen von Kopf und Motor besonders fein bearbeitet, so daß die ZK-Dichtung eine beschichtete Blechdichtung werden konnte, die sich nicht mehr geben kann. Gleichzeitig gab es ZK-Schrauben, die ebenfalls eine Oberflächenbeschichtung hatten.
Und diese Beschichtung sorgte dafür, daß die Dehnschrauben eine geringere Friktion hatten. Gewinde und Auflagefläche waren quasi geschmiert und durch die thermischen Belastungen, warm/kalt, sorgten dafür, daß die Spannung nicht mehr ausreichte...die Schrauben lösten sich.
Teilweise so weit, daß man die ZK-Schrauben von Hand herausdrehen konnte.:eek:

Wir haben dann die Schrauben genauso nachgezogen, wie bei der alten SI für den 900/9000...wobei die 90° kaum zu erreichen waren.:eek:
Und es dauerte einige Zeit, bis SAAB andere Schrauben zur Verfügung hatte, die dann bei ZK-Reparaturen zum Einsatz kommen sollten.
Darüber gab es aber keine SI, soweit ich mich erinnere, sondern nur andere Teile mit neuer Teilenummer.:rolleyes:
 
@patapaya
Nachdem ich diese SI gelesen habe, fällt mir die ganze Chose auch wieder ein.:smile: Galt für den 9000er ab MY94 ebenfalls.
Deine SI ist von 2001 ist eine Ersetzung, bzw. eine vorläufige Erweiterung. Gab ja für jedes Modell eine eigene SI, auch wenn es um dasselbe Problem ging.
Da sollten die ZK-Schrauben bei der ersten Inspektion nachgezogen werden, aber nur mit 60NM und dann 90°.
Bei neuen Schrauben und neuer Dichtung sollten es schrittweise 40Nm, 60Nm, 90Nm und 90° sein.
Da setzte sich die Dichtung und die Schrauben verloren die Spannung und lösten sich.

Beim 9³ und 9-5 wurde der Zylinderkopf überarbeitet und die Dichtflächen von Kopf und Motor besonders fein bearbeitet, so daß die ZK-Dichtung eine beschichtete Blechdichtung werden konnte, die sich nicht mehr geben kann. Gleichzeitig gab es ZK-Schrauben, die ebenfalls eine Oberflächenbeschichtung hatten.
Und diese Beschichtung sorgte dafür, daß die Dehnschrauben eine geringere Friktion hatten. Gewinde und Auflagefläche waren quasi geschmiert und durch die thermischen Belastungen, warm/kalt, sorgten dafür, daß die Spannung nicht mehr ausreichte...die Schrauben lösten sich.
Teilweise so weit, daß man die ZK-Schrauben von Hand herausdrehen konnte.:eek:

Wir haben dann die Schrauben genauso nachgezogen, wie bei der alten SI für den 900/9000...wobei die 90° kaum zu erreichen waren.:eek:
Und es dauerte einige Zeit, bis SAAB andere Schrauben zur Verfügung hatte, die dann bei ZK-Reparaturen zum Einsatz kommen sollten.
Darüber gab es aber keine SI, soweit ich mich erinnere, sondern nur andere Teile mit neuer Teilenummer.:rolleyes:
Ist dir jemals beim Nachziehen eine der ZK-Schrauben abgerissen?
Da hätte ich echt Bammel vor...
 
Die Dehnschrauben reissen nicht sofort ab...sie werden zuerst lang und weich. :grins:
Das merkt man in der Regel früh genug. In der ganzen Zeit ist dies aber nur einmal passiert...bei einem damaligen Kollegen. Aber er hat es auch früh genug gemerkt.
 
@patapaya
...
Beim 9³ und 9-5 wurde der Zylinderkopf überarbeitet und die Dichtflächen von Kopf und Motor besonders fein bearbeitet, so daß die ZK-Dichtung eine beschichtete Blechdichtung werden konnte, die sich nicht mehr geben kann. Gleichzeitig gab es ZK-Schrauben, die ebenfalls eine Oberflächenbeschichtung hatten.
Und diese Beschichtung sorgte dafür, daß die Dehnschrauben eine geringere Friktion hatten. Gewinde und Auflagefläche waren quasi geschmiert und durch die thermischen Belastungen, warm/kalt, sorgten dafür, daß die Spannung nicht mehr ausreichte...die Schrauben lösten sich.
Teilweise so weit, daß man die ZK-Schrauben von Hand herausdrehen konnte.:eek:
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Das ist echt sehr interessant.
Ich ging bisher immer davon aus, dass entweder die Schrauben teilweise nicht den Festigkeitsanforderungen genügten (sprich Pfusch bei der Fertigung) oder es eben mit dem Anzugsverfahren im Motorenwerk ein Problem gab.
Ich wüsste gerne mit welchem Reibwertfenster Saab seine Schraubverbindungen ausgelegt hat.
Interessanterweise kocht jeder Autohersteller hier sein eigenes Süppchen. Deshalb sind alle Schrauben mit einer Beschichtung geschmiert.

Ich verlinke hier noch mal das Bild von "SWEDECAR / Anders Johannesson" mit den unterschiedlichen Schrauben.
http://www.saabnet.com/tsn/members/gallery.html?memberID=112&do=show&id=746

Drehwinkel vs. Drehmoment:
M12x1,75; Festigkeitsklasse sicher 10.9.
Der überelastische Anzug wird irgendwo bei einem Endmoment von 150 - 180Nm landen.
Erstaunlich, dass Saab damals nur mit 90Nm nachgezogen haben wollte.

Gruß, Uwe
 
Drehwinkel vs. Drehmoment:
M12x1,75; Festigkeitsklasse sicher 10.9.
Der überelastische Anzug wird irgendwo bei einem Endmoment von 150 - 180Nm landen.
Erstaunlich, dass Saab damals nur mit 90Nm nachgezogen haben wollte.

Gruß, Uwe
90Nm, wo ist das erwähnt? Du meinst 90° Drehwinkel?!
 
Nachziehen...also gebrauchte Schrauben und gebrauchte Dichtung...60Nm und 90°. Das Löse-Moment wird dann irgendwo bei 150-180Nm liegen.
Neue Schrauben und neue Dichtung...40Nm, 60Nm, 90Nm...und dann noch 90°. Das Lösemoment liegt dann irgendwo zwischen 120 und 130Nm.
Das Malheur liegt nicht am Material der Schrauben, sondern an der Beschichtung.

Würde ich eine gebrauchte Schraube lösen und nach Drehmoment für neues Material anziehen, werden sie überdehnt und reissen garantiert ab...oder sind kurz davor.
Jeder Motorenbauer kocht sein eigenesSüppchen...mit dieser Aussage bin sehrwohl einverstanden. Darum hat ja auch jeder Motor andere Anzugswerte und Reihenfolgen. WEIL das Material anders ist. Fängt mit der Festigkeit des Stahls an, die Gewindesteigung, und die Oberflächenbeschaffenheit.
Nehme ich jetzt das Bild, was im Link oberhalb gepostet wurde, erkenne wir 4 unterschiedliche Schrauben. Mal mit langem Dehnstift, mal mit kurzem Dehn-Bereich, mal mit Unterlegscheibe, mal ohne.
Dazu soll euch gesagt sein, daß die Schrauben ohne Unterlegscheibe eine LOSE Scheibe haben. Die Oberfläche ist also dabei gleich, die alten Scheiben werden wieder verwendet.
Sauber machen, und wieder verwenden!!!...bloß nicht vergessen!!!

Eine Schraube wird gehalten durch die Spannung an der Oberfläche des Gewindes und der Oberfläche des Kopfes...und die Festigkeit des Materials.
Eine 6mm-Stahlschraube hält mehr aus, wie eine 6mm-Messingschraube. Weil das Material mehr ab kann.
Nehme ich aber eine Messingschraube mit Feingewinde und einem Senk-Kopf, sieht die Geschichte schon ganz anders aus.
Das Material ist weicher, aber die Oberfläche für die Friktion ungleich größer. Aber die Herstellung ist teurer...darum gibt es solche Schrauben auch nur bei den Oldtimern.

Die Beschichtung der ZK-Schrauben ist inzwischen bei fast allen Motorenherstellern ähnlich oder sogar gleich.
Besteht aus einer pulvrigen Schicht aus Graphit und MolybdänSulfat, mal dunkel...mehr Graphit...mal heller, mehr MoS².
Bindemittel ist meistens eine Art Wachs. Einmal verwendet, ist diese Beschichtung abgetragen und die Friktion ist verbessert.
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Beim Saab 901 wurden ZK-Schrauben verwendet...ohne Dehnung.
Und ohne Beschichtung.
Diese Schrauben waren "ehrlich" zum Monteur. DA konnte man "Dehnspuren" am Material sehen und dann auch handeln. Dann mussten eben neue Schrauben kommen.
Wie konnte man denn da "Dehnspuren"erkennen???...Indem man die Schrauben nebeneinander gelegt hatte und die Maße verglichen hat. Ganz simpel.
2mm erkennt man mit bloßem Auge...ungefähr 1,5 Windungen.
Fällt eine Schraube aus dem Rahmen...neuer Satz Schrauben.
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Ich kann natürlich auch kleinkariert werden und die Gewinde und die Stifte nachmessen...und ide Dehn-Zonen auf Dicke nachmessen.
DANN habe ich es ganz genau...wenn ich 4,5 dp auf den Augen habe und mir selber nicht mehr trauen kann, weil die Brille das Sichtfeld verfälscht...sollte man dies auch machen.
....................
In der heutigen Zeit wird sich keine Werkstatt mehr die Mühe machen und die ZK-Schrauben begutachten.
1. Dehnschrauben sollen immer erneuert werden. (laut Hersteller)
2. Die Werkstatt hält sich an die Vorgaben.
3. einzelne Schrauben sollten niemals verwendet werden, weil dann der Verzug des ZK vorprogrammiert ist.
4. die Kosten für eine ZK-Überholung ...da an neuen Schrauben sparen ist Blödsinn.
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Wenn ich hier aus meinem persönlichen Erfahrungsschatz erzähle, heißt es längst nicht, daß ich allesphysikalisch erklären kann. Bin ja kein Dipl.Ing., nur ein Mechaniker mit 40 Jahren Werkstatterfahrung, der rein zufällig auch noch einen Meister-Titel hat.
Und meine Erfahrungen stammen nicht nur aus dem SAAB-Bereich. Andere Mütter haben auch Töchter...hübsch anzusehen, aber nicht unbedingt für eine langjährige Beziehung geeignet.
Wenn ich wollte, könnte ich jede Marke und jedes Modell schlecht reden!!!
Jede Kiste hat ihre Macken...mal mehr, mal weniger teuer...
Da ist der SAAB mit 4 Zylindern relativ pflegeleicht.
Immer genug Kühlwasser und regelmässige Ölwechsel (bitte nicht wieder über die Qualität diskutieren), und der Motor sagt DANKE.
 
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