Ölkühler/Ölthermostat B205/B235

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Danke
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Ich hätte da mal eine Frage zur Funktionsweise des Ölkühlers/Thermostaten an den 4-Zylinder-Benzinmotoren.

Das Ölthermostat öffnet ja bei einer angegebenen Temperatur von 105°C
Bei für mich normaler Fahrweise (Landstraße/120km/h Autobahn) bin ich laut meiner nachgerüsteten Öltemperaturanzeige in der Regel bei 85-95°C Öltemperatur und der Ölkühler bleibt (per Hand gefühlt) meines Eindruckes nach eigentlich immer kalt.

Findet zwischen dem Motorölkreislauf und dem Ölkühler dennoch eine Zirkulation (in geringem Ausmaße) statt?
Oder beginnt das Öl sich wirklich erst ab 105°C+ Öltemperatur auszutauschen?


Hintergrund der Frage ist.... ich habe da durch eine.... nennen wir es unglückliche Fügung Glykol im Motoröl mit entsprechender Eindickung des Motoröles und Verschleiß und möchte jetzt durch 2-3 kurze 100km-Intervalle den Ölkreislauf bestmöglich spülen und von Glykol und Abrieb befreien.

Ich vermute die Öl-Suppe wird während meines Intervalls definitiv im Ölkühler gelandet sein da ich in dem Ölintervall auch ein Fahrsicherheitstraining hatte und dort die Öltemperatur auch mal über 100°C lag.

Wenn ich sehe wie der Ölkühler/Schläuche/Anschlüsse aussehen möchte ich die am liebsten vorerst nicht anpacken um den Ölkühler manuell zu entleeren. Es sei denn dies ist wirklich notwendig.

Ob der Ölsuppe die ich im Ölkühler vermute möchte ich aber auch ungerne das Auto mutwillig auf 105°C Öltemperatur treten sofern dies nicht zwingend erforderlich ist.

Vielleicht kann mir da jemand zur Funktionsweise ein kleinen wenig weiterhelfen :smile:
 
Danke! Das Bild kannte ich noch nicht. Auf die Idee mal im WIS zu schauen bin ich zugegebenermaßen warum auch immer nicht gekommen.
Meine persönliche Befürchtung ist eigentlich auch so wie dein Wissensstand. Es schließt komplett.

Ich weiß von einem anderen Forenmitglied (kann ich namentlich nicht nennen da wir privat geschrieben hatten) jedoch, dass er bei jedem Ölwechsel immer den Ölkühler manuell entleert und wieder vorgefüllt.
Beim vorbefüllen gehen aber nur 550ml rein was nicht die komplette Füllmenge ist. Nach der ersten Fahrt wird aber immer der finale Ölstand erreicht, heißt bei ihm scheint ein Austausch stattzufinden der eigentlich nicht stattfindet...
Oder aber sein Thermostat ist defekt, wäre auch eine Option.


Ich bin jetzt seit dem Ölwechsel ungefähr 75km gefahren (eine einzige Fahrt am Stück) mit 85-90°C Öltemperatur. Wenn ich mir meine Ölfarbe ansehe würde ich tendenziell aber sagen... das Öl hat sich nicht mit dem Ölkühlerinhalt vermischt, dafür sieht es zu gut aus.
Demzufolge lägest du richtig. :smile:
Aber das ist halt auch schwer zu sagen anhand der Öl-Farbe ob sich das vermischt hat oder nicht sofern der Motor eigentlich (mal abgesehen vom Glykol natürlich) ziemlich sauber ist.
Zum Glück hab ich das Öl gewechselt bevor ich nur noch ne Öl/Glykol-Emulsion in der Ölwanne hatte.

Man könnte natürlich noch die Geschmacksprobe machen, nur ob man das dann wirklich erkennt? :eek:
 
Erinner mich noch Mal dran. Ich hoffe ich finde das Teil am Wochenende.
 
ich habe noch kein Ölthermostat gesehen, das im Verdacht gestanden hätte hermetisch abzudichten. Wäre auch a) zu teuer und b) unerwünscht : je nach Konstruktion läuft der Kühlkreislauf beim Ölwechsel leer und hält bei dichtem Thermostat bis zu einen Liter luft im Kühlkreislauf gefangen, die dann bei Öffnen des Thermostates möglicherweise unter Last bei Drehzahl auf einen Schlag in die Lager entlassen wird - will keiner.
Geh mal von einem schleichenden Plattfuß im Thermostaten aus, der dafür sorgt, dass sich der Inhalt des Ölkühlers auf den 75 Km schon 3-5 mal durchgesetzt hat.
 
So, gefunden und ein wenig getestet.

Der Thermostat ist ein Schieberventil, das anteilig den kurzen Weg in Filtergehäuse oder den langen durch den Kühler frei gibt. Kalt ist der Sitz ziemlich dicht. Unterdruck hält er sogar 0,5bar, Überdruck geht dann durch. Allerdings gibt es an der Stelle angesehen von den Strömungsverlusten keinen Druck. Bzw. beidseitig den gleichen Druck, also keinen Differenzdruck. Dann das ganze heiß gemacht. Bis 90⁰C im Thermostat kann ich nicht in Flussrichtung durchpusten. Bei 95⁰C hatte er dann etwas geöffnet. Temperatur gemessen mit einem Hazet Phyrometer auf die Thermostatpatrone.
 
Ich hab gerade das Öl gewechselt.
Ich packe mir auf der nächsten Fahrt mal weißes Löschpapier ein und mache nach 2km und nach 50km mal eine Tröpfelchenprobe bei ruhiger Landstraßenfahrt.
Fahre dann für 15min bei 160km/h auf die Autobahn und mache nochmals eine Tröpfelchenprobe nachdem 100°C+ Öltemperatur erreicht wurde.
Und sehe dann mögliche Unterschiede an.

Ich habe mit 3 Ölwechseln den Ölkreislauf jetzt schon recht sauber. Dennoch müsste sich da bei genauer Betrachtung noch irgendwie erkennen lassen wann der Austausch stattgefunden hat.

Jetzt wo wieder brauchbares Öl im System ist sollte das wieder ohne zu viel Kopfschmerzen möglich sein
 
Zuletzt bearbeitet:
Noch die Bilder. Alles auf einer Fahrt entstanden.
Erster Tropfen nach 2km
Zweiter Tropfen nach 50km Landstraße, 85-90°C Öltemperatur nachdem Betriebstemperatur erreicht wurde
(Klar, das sind natürlich dann nur 30-35km bei warmem Motor und keine 75km)
Dritter Tropfen hat 30km Autobahn mit 160km/h Tempomat bei etwa 100°C Öltemperatur enthalten.


Ich erachte den Unterschied zwischen dem 100km- und dem 50km-Bild schon als größer als zwischen 50km und 2km.
Wobei natürlich auf den 2ten 50 Kilometern auch mehr Last anlag.

Ich denke aber das Öl ist bereits zu sauber um es sinnvoll anhand der Farbe zu beurteilen.
Hätte ich das nach dem 2ten Ölwechsel gemacht hätte man das wahrscheinlich deutlich besser erkannt.
ö3.jpg

Seitenvertauscht als Referenz ob der Blitzposition des verwendeten Handys.

ö6.jpg
 
Zuletzt bearbeitet:
Was mir hierbei in den Sinn kommt:

Hatte mir ja wegen deines @Leon96 anderen Beitrages schon Gedanken gemacht wie man sich einen Ablauf an den Ölkühler bauen könnte. Dürfte am einfachsten sein, die Verschraubung zu lösen und die Schläuche am Ölkühler abziehen und die Brühe auslaufen zu lassen. Hätte ich in deiner Situation doch mal in Erwägung gezogen...
 
So, gefunden und ein wenig getestet.

Der Thermostat ist ein Schieberventil, das anteilig den kurzen Weg in Filtergehäuse oder den langen durch den Kühler frei gibt. Kalt ist der Sitz ziemlich dicht. Unterdruck hält er sogar 0,5bar, Überdruck geht dann durch. Allerdings gibt es an der Stelle angesehen von den Strömungsverlusten keinen Druck. Bzw. beidseitig den gleichen Druck, also keinen Differenzdruck. Dann das ganze heiß gemacht. Bis 90⁰C im Thermostat kann ich nicht in Flussrichtung durchpusten. Bei 95⁰C hatte er dann etwas geöffnet. Temperatur gemessen mit einem Hazet Phyrometer auf die Thermostatpatrone.

Ich konnte das Verhalten jetzt zumindest im Rückblick noch an einer anderen Sache sehr gut verifizieren. Im Betrieb muss sich das definitiv so verhalten wie von HFT geschildert.

Die Öl/Glykol-Pampe die ich abgelassen hatte hatte bei 90°C 3,8bar Öldruck
Nach dem ersten Zwischenölwechsel hatte ich 2,5bar bei 90°C (schon nach 35km Fahrt)
Jetzt mit gespültem Ölsystem und dem gleichen eingefüllten Öl wie beim ersten Zwischenölwechsel 2,1-2,2bar bei 90°C

Die Differenz 2,1bar zu 2,5bar passt (vorausgesetzt der Motor ist nicht im Inbegriff sich gerade selbst zu zerlegen) gut zu der Restölmenge von 1,4 Litern die sich wohl doch schnell durchmischt haben muss.

Dass der Öldruck besser war bevor die Glykol-Pampe diverse Lagerstellen poliert hat ist selbstverständlich ein anderes Thema....:rolleyes:
 
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