Getriebe/Ma - Getriebe zerlegen

Registriert
02. Sep. 2006
Beiträge
260
Danke
91
SAAB
9-5 II
Baujahr
2011
Turbo
FPT
Moin,

bei der Restauration meines Reservegetriebes habe ich ein Problemchen, zu dem ich weder im WIS noch mit der Sufu in Sektion 9-5 etwas (wohl aber beim 9000er) gefunden habe, daher meine Frage hier:

Wie bekommt man das Getriebe vom 9-5 zerstörungsfrei zerlegt?

An- und Abtriebswellen liegen wie im WIS beschrieben frei, alle Schrauben und Führungshülsen sind weg, aber das Getriebegehäuse will sich mit Zugösen und Abzieher partout nicht trennen lassen, obwohl es sich an der Trennfläche mit einem Schraubenzieher rundherum federnd minimal hebeln lässt. Auch erheblicher Zug plus Gummihammer bringt nichts. Wirkt irgendwie so, als ob die Wellenlager festgebacken sind.

Gibt es hier vielleicht noch Kniffe, die nicht im WIS beschrieben sind?

Danke und Gruß
Hägar
 
Herzlichen Dank - Föhn plus Zugspannung + Gummihammerschläge zeigen millimeterweise Wirkung! Es ist die Abtriebswelle, die den meisten Ärger macht.

Gruß
Hägar
 
:top: Genauso war es - mittlerweile ist der Deckel runter :hello:
 
Und sind nur die Lager fertig? Oder Totalschaden?
Das letzte Getriebe vom 9-5 war ein Hirsch.
Fix und fertig. Da war nichts mehr zu machen.
130.000 gelaufen.
 
Das Getriebe hier ist ein FM55 B08 von einem 2.3t Aero (250 PS). Sieht innen drin und auch die Lager noch ganz OK aus, werde aber die Schaltgabeln noch genauer inspizieren.
Kugeln vom Schaltmechanismus sind auch wieder alle drin. Die eigentliche Ursache, warum der 5. Gang immer heraussprang (das war das Anfangsproblem), habe ich noch nicht wirklich gefunden, denn diese Schaltgabel und Muffe sahen eigentlich auch noch ganz OK aus. Hatte aber mal den Tipp bekommen, dass da schon wenig Verschleiß schon viel ausmacht. Ein anderer meinte unzulässiges Axialspiel - auch hier nichts gefunden. Vielleicht eine schwache Spannhülse auf der Abtriebswelle?
Werde nun die (mittlerweile sehr schwierig zu bekommenden) Neuteile für den 5. Gang und eine neue Spannhülse verbauen und das Getriebe dann für alle Fälle in mein Lager legen.
 
Hoffe das Bild ist gut genug?

951_5Gang_Schaltmuffe_Alt_vs_Neu_small.jpg

Ist diese alte Muffe fertig? Mich wundert auch, dass die Spuren nur vorne sind - das heißt doch, dass nur hier Kraft übertragen wird. Warum nicht auf dem langen Rest??
 
Da vorne wird "angedockt", daher ist dort der Bereich der am meisten verschleißt.
 
Dann sollte aber der Gang wegen der Muffe, die im hinteren Teil noch sehr gut aussieht, nicht herausspringen - oder?
 
Das kann auch andere Gründe haben. Feder zu schwach. Gabel abgenutzt, Muffe eingelaufen. Müßte man mal sehen wie diese Teile aussehen.
 
Die alte Schaltgabel in der alten Muffe hat ein Spiel von 0.6~0.7 mm, die neue Gabel in der neuen Muffe 0.5 mm - das sollte es m.E. auch nicht sein.

Welche Feder meinst Du - die, die die Sperrkugel im Block bei Ganglage in die Kerbe der Schaltstange drückt?

Da kommt mir gerade noch eine Idee - vielleicht ist der Mitnehmer auf der Schaltstange ("dog") verschlissen - den schaue ich mir nochmal genauer an!
 
@Hägar9009000 So eine Synchronisierung besteht ja aus mehreren Teilen. Und wenn ich die Muffe sehe, wird der Synchronring auch nicht mehr neuwertig sein.
Je nach Modelljahr gibt es unterschiedliche Versionen.
Federn in Spiral-Form...die auch gerne mal brechen oder einfach müde werden...oder Blatt-Federn, die irgendwann auch die Spannkraft verlieren.
...
Pauschal würde ich bei solchen Problemen, die Du bisher so beschrieben hast, ALLE Teile für den betroffenen Gang erneuern.
Und ab einer gewissen Laufleistung...so in Rinchtung 400.000km...sollte man alle Verschleiss-Teile erneuern.
...
Man möge bedenken, daß zuerst die Lager verschleissen und deren Späne sorgen für vermehrten Verschleiß an den anderen Teilen.
Kann sehr lange gut gehen...aber ich kenne persönlich ein Getriebe, wo dies innerhalb 300km geschehen ist. Gehörte zu meinem 9000CDi, 2,3i.
Da ist dann das hinterste Lager ausgelaufen und hat die Späne durch das komplette Getriewbe verteilt. Da gab es nix mehr zu reparieren...Kernschrott.
(Ich bin nicht gefahren, meine Lady hat die Geräusche gehört...und dies auf die neuen Reifen geschoben.)
War kurz vor unserem Jahresurlaub und hat mich fast 4000,-DM gekostet. Aber um den Urlaub zu retten, hatte ich damals per Express ein AT-Getriebe bestellt...kostet 500,-DM extra.
...
Ich kann nur einen einzigen guten Tipp geben!
ALLE Lager erneuern...und beim geringsten Zweifel auch die anderen beweglichen Teile, die verschleissen können.
Da geht es teilweise um hundertstel Millimeter, die man nur erahnen kann...oder durch 50 defekte Getriebe ein persönliches Gespür bekommt...und nach 100 Getrieben macht man nicht mal mehr den Koffer mit dem Einstellwerkzeug auf, weil man es in den Fingern hat.
...
Nur die Muffe wechseln, ist jedenfalls halber Kram.
(hört sich doof an, ist aber so)
Und bei dem Aklt...Getriebe raus, zerlegen, reparieren, wieder einbauen...(auch wenn das Teil für Jahre irgendwo im Regal schlummern sollte...)...ist es Sparen an der falschen Stelle. In 5-6 Jahren bekommt man vielleicht nix mehr an Neuteilen.
Aber ich kann nicht über die Geldbörsen anderer Leute entscheiden. Das Zeug kostet schliesslich eckiges Geld und keine Münzen.
...
Die Muffe sucht über den Synchronring eine passende Flucht, um auf das Gangrad zu flutschen. Ist das Gangrad oder der Synchronring ebenfalls verschlissen, kann die Muffe beim Gaswechsel auch wieder die Gasse verlassen und der Gang springt raus.
Die letztendliche Urtsache kann ich durch das Foto auch nicht erkennen. Ist aber auch egal. Wenn die Synchronisierung nicht mehr funktioniert...also ein Gang geht nicht mehr rein oder springt von selbst raus, muß ALLES erneuert werden, um Ruhe zu haben...und nicht nur für 14 Tage.
Die Muffe hat eine Verzahnung, der Synchronring hat eine Verzahnung, das Gangrad hat eine Verzahnung. Und erst, wenn durch den Synchronring die Drehzahl passend abgebremst wird, kann die Muffe auf das Gangrad rutschen.
In Deinem Fall erwarte ich mindestens ähnliche Verschleiss-Spuren am Synchronring.
Aber beim Rausspringen des Gangs dürfte auch das Gangrad Spuren aufweisen.
Das Fahrzeug sollte Blattfedern in der Synchronisierung haben...bei dem Modelljahr.
Die 3 Federbleche sorgen für eine weiche Anschmiegung der drehenden Teile und der Gangwechsel soll dadurch möglichst weich erfolgen.
Diese Kleinteile reichen nach einer gewissen Arbeitsleistung auch die Rente ein.
(wie im richtigen Leben)
Und der Synchronring ist das eigentliche Opfer. Besteht aus Messing und ist weicher, wie die anderen Stahl-Teile, die auch noch Oberflächengehärtet sind.

Wer erstmals ein Getriebe zerlegt, steht da wie ein Ochse vorm Zaun.
(kann ich bestens nachvollziehen)
Wer sich dennoch daran traut, darf meinen Respekt erwarten!!!
Dumme Frage ngibbet nicht...nur blöde Antworten.
(habe ich auch schon geliefert, wenn die User einfach zu doof sind)

Hoffentlich bin ich hier nicht zu spät und das Getriebe ist schon wieder zusammen!!!
Denn die Vorspannung der Spannhülse für die Hauptwelle...da muß man sich vom Werkstatthandbuch und deren Werten trennen.
Da sollte das Feingefühl des Mechanikers etwas mehr Spiel zuklassen, damit die neuen Lager überleben.
Neues Thema und bestimmt auch noch mehrere User, die sich daran probiert haben. :smile:
 
Zuletzt bearbeitet:
Vielen Dank für die ausführlichen Erklärungen und Tipps! Ist alles nachvollziehbar und werde das auch so umsetzen - ist ja nicht eilig.

Bin mal gespannt, ob all die Neuteile noch zu bekommen sind - die Muffe hatte ich schon aus Restbeständen in den USA besorgen müssen...
 
www.elferink.nl
Die reparieren auch Motoren und Getriebe. Die können Dir sicherlich helfen oder Teile besorgen, wenn Orio nix mehr liefern kann.
Da wird am Telefon auch deutsch gesprochen. :smile:
Und mit Niederländern hast Du ja kein Problem...zumindest kommst Du mit mir gut zurecht. :biggrin:
 
Zurück
Oben