"Durchrepariert" und was darunter zu verstehen ist?

Registriert
02. März 2015
Beiträge
684
Danke
86
In vielen Threads und Verkaufsanzeigen wird immer gerne darauf hingewiesen, dass ein Fahrzeug "durchrepariert" ist.
Jetzt gibt es natürlich keine bindende Definition, was darunter zu verstehen ist, weshalb ich mal gerne wissen wollte, was ich mir darunter vorzustellen habe.

In einemrMinimalvariante sind an so einem Fahrzeug schlicht alle aktuellen Mängel behoben und es funktioniert alles. Das bedeutet aber, dass kurzfristig wieder ein Verschleissteil ausfallen kann.

Ich denke aber, dass die meisten hier eher drunter verstehen, dass an so einem Fahrzeug auch gewisse Verschleissteile mal vorsorglich ausgetauscht wurden und auch alles in einem Zustand ist, dass voraussichtlich über eine gewissen Zeitraum keine Verschleissteile ausgewechselt werden müssen.

Würde ich einen 9k "durchreparieren" wollen, so würde ich wahrscheinlich die ganzen TÜV-Klassiker (komplette Bremsanlage, Ölundichtigkeiten, Fahrwerk usw.) mit vielen Neuteilen austatten, so dass das Fahrzeug erst einmal längere Zeit ohne Reparatur laufen sollte.
Darum konkret gefragt: Wer hat seinen 9k mal "durchrepariert" (oder: durchreparieren lassen) und kann da vom Aufwand her (sprich: Kosten) etwas dazu sagen.
 
Ich würde sagen alle bekannten Mängel behoben, kein Wartungsstau.
Wo willst Du vorsorglich anfangen / wo aufhören?
z.B. Stoßdämpfer (generell alle Fahrwerksbuchsen)
Kupplung
Kopfdichtung
Steuerkette
Getrieberevision
Radlager, Antriebswellen
Kühler / Ölpumpe / Wasserpumpe /Thermostat (na gut der sollte schon regelmässig neu)
Lambdasonde Katalysator
Irgendwie hat alles am KFZ eine begrenzte Lebensdauer - bei wieviel prozent willst Du tauschen - und v.a. warum?
 
Wenn ich "durchrepariert" lese, erwarte ich zunächst, dass es keine bekannten Mängel gibt, weder mechanischer, elektrischer, noch karosseriebezogener Art, die noch repariert werden müssen, und dass Teile, die dafür bekannt sind, nach einer gewissen Laufleistung erneuert werden zu müssen und deren Wechsel größeren Aufwand bedeutet, nicht kurz vor dem Ableben stehen oder deren Wechselintervalle gar überschritten sind (typisch z.B. Zahnriemen - wobei das eher relativ ist und sich mit den u.g. Wartungsarbeiten überschneiden kann). Und letztlich, dass am Fahrzeug alle Komponenten so funktionieren, dass es (nicht nur für eine kurze Überführungsfahrt irgendwie) fahrtüchtig und darüberhinaus technisch sicher ist - problemlos also eine (gründliche) HU besteht.
Was ich z.B. nicht erwarte, wäre (weil erwähnt), dass alle Radlager erneuert wurden, solange sie keine Verschleißzeichen zeigen.
Was ich ebenfalls nicht voraussetze - im Idealfall aber als Hinweis auf die Fälligkeit erwarten würde - ist, dass auf den nächsten paar Tausend km nicht noch Wartungsarbeiten und Verschleißteile im engeren Sinne und geringeren Umfang (Bremsen, evtl. Polyriemen, Öl sowieso) anfallen. Ebenso würde ich dabei kleinere Macken und optische Mängel akzeptieren, wie z.B. Parkdellen oder Kratzer (aber keinen eingedrückten Kotflügel), mal eine ausgefallene Innenraumleuchte (aber keine leuchtende Airbag- oder Ladekontrolllampe), altersbedingt verschlissene (aber nicht aufgerissene) Sitze o.ä.
Dass das relativ ist, dessen bin ich mir bewußt, und dass schon bei dem, was man als "bekannt" voraussetzen kann, große Unterschiede anzunehmen sind, ebenso - da man i.d.R. den Verkäufer und dessen Ansicht dazu aber nicht kennen wird, wird es also immer wieder darauf hinauslaufen, durch gründliche Befragung, wo möglich Rechnungseinsicht und Inspektion des Fahrzeugs herausfinden zu müssen, ob sich die Ansichten von Verkäufer und Interessent in diesem Punkt weitgehend decken.
Am Ende darf man dabei aber nicht vergessen: wir reden über Gebrauchtwagen.
 
Würde ich einen 9k "durchreparieren" wollen, so würde ich wahrscheinlich die ganzen TÜV-Klassiker (komplette Bremsanlage, Ölundichtigkeiten, Fahrwerk usw.) mit vielen Neuteilen austatten, so dass das Fahrzeug erst einmal längere Zeit ohne Reparatur laufen sollte.
Ja, und solch ein Auto sollte dann jemand verkaufen? Gerade beim 9k, und dessen Preisgefüge, müßte der ja wirklich mit dem Klammerbeutel gepudert sein.

"Durchrepariert" meint, dass (aus VK-Sicht...)aktuell keine Reparaturen anstehen.
Ja Klaus, das sehe ich absolut ebenso.
 
Darum konkret gefragt: Wer hat seinen 9k mal "durchrepariert" (oder: durchreparieren lassen) und kann da vom Aufwand her (sprich: Kosten) etwas dazu sagen.

In Deinem Fall zuerst den größten bekannten Mangel beseitigen:

Scheibenrahmen, ansonsten würde ich bis auf Riementrieb "ausfallorientiert" unterwegs sein.
Kosten hier mit WAPU ca. 200€
 
Die WaPu ist nicht unbedingt notwendig (falls unverdächtig) aber Verschleissmaterial natürlich schon:
Riemen mit Rollen
Kerzen
Filter
Bremsenteile nach Befund
Unterdruckschläuche
und alle Flüssigkeiten
 
In Deinem Fall zuerst den größten bekannten Mangel beseitigen:

Scheibenrahmen, ansonsten würde ich bis auf Riementrieb "ausfallorientiert" unterwegs sein.
Kosten hier mit WAPU ca. 200€

Die "ausfallorientierte" Nutzung ist auch meine Devise. Ich muss aber ehrlichweise zugeben, auch schon den Haken an dieser Sache zu bemerken. Mn hat ein Auto, das einem Spaß macht und an dem aber ein paar Sachen zu machen wären. Die mache ich natürlich nur, wenn es technisch notwendig ist. In einen zukunftsfähigen 9k würde ich auch so etwas investieren, auch wenn es technisch vielleicht nicht unbedingt notwendig ist (z.B. Drehzahlmesser oder Parkrempler).
 
Durchrepariert ist zunächst eine Worthülse ohne Wert die einen Zustand suggerieren soll, der ein mittelfristig mängelfreies Fahrzeugleben erlaubt. Im Einzelfall wird man immer beurteilen müßen was konkret gemacht wurde und was nicht. Eine Garantie wird es nicht sein. Wenn typische Verschleißreparaturen wie Riementrieb, Kopfdichtung, Abgasanlage, Fahrwerksbuchsen, Kupplung komplett gemacht sind geht es vielleicht in diese Richtung.
 
Zurück
Oben