99 Schweißen - Wie würdet Ihr vorgehen?

[...]
Btw.: Bei meinem (simplen) Wig-Gerät wird der Downslope über anheben und wieder Absenken ausgelöst (auf 10mm und dann auf 5mm wieder runter) Also irgendwas mit Liftdown oder so ;)

Oh Schreck! Das erklärt den Begriff. :afraid:
Das sind allerdings Abstände, die man eigentlich tunlichst vermeiden sollte. WIG spielt sich eigentlich im Abstandsbereich 1-3mm ab...
Gibt es einen Tipp für ein brauchbares, aber doch bezahlbares Einsteiger-Gerät?

Tja... das ist die Frage was Du machen möchtest, und was Du als bezahlbar definierst. Folgendes lässt sich übergreifend festhalten:

  • Die China-Geräte sind inzwischen viel besser als ihr Ruf.
  • Reine Gleichspannungs-Inverter (DC) sind, egal welcher Hersteller, spürbar günstiger als Gleich-&Wechselspannungs-Geräte (AC/DC). Mit DC schweißt man alle (üblichen) Metalle ausser Aluminium & Magnesium. Für diese beiden ist Wechselspannung notwendig.
  • Brauchbare DC - Geräte für den Gelegenheitseinsatz sind schon ab ca. 300,- erhältlich. Für den Wandstärkenbereich bis ca. 5mm reichen da die Geräte bis 160-180 Ampere völlig aus.
  • Wenn's Aluminium-fähig sein soll (also ein AC/DC-Gerät) darf's auch etwas mehr Strom sein (200-230A für bis zu 4-5mm Wandstärke). Die hohe Wärmeleitfähigkeit von Alu macht höhere Stromstärken nötig. --- NACHTRAG: WIG-AC nicht mit WIG-Puls verwechseln! Viele (vergleichsweise günstigere WIG-DC Geräte können pulsen, was einem alleine für Alu nicht hilft!).
  • Es gibt sogenannte "WIG-fähige" E-Hand Schweißgeräte. ...für WIG bitte einfach vergessen! Grundsätzlich kann jedes WIG-Gerät Elektrodenschweißen und andersrum, da die Trafo-Kennlinien fast gleich sind. Ein E-Hand Gerät bietet aber nicht die Parametereinstellung die WIG sinnvoll möglich machen. Daher ist die beschriebene WIG-fähigkeit sehr oft nur theoretisch. ...Fast alle (soweit ich sie kenne, wirklich alle) WIG-Geräte sind aber sehr gut als E-Hand-Schweißgeräte nutzbar.
Beruflich bin ich in der glücklichen Lage seit über dreizehn Jahren nur mit High-End WIG-Geräten zu arbeiten (Preislage ca. 5.000,-€ bis 12.000,-€ ...und da ist noch lange nicht Schluss). Privat habe ich mir ein China-Gerät für unter 1.000,- geholt (der "Hersteller" hat den klingenden Namen "LCD Vision"), und sieht man mal davon ab, dass ich's privat halt nicht acht Stunden am Stück sieben Tage die Woche unter Feuer halte, wüsste ich nichts, was ich mit den High-End geräten machen könnte was mein Fernost-Gerät nicht könnte.
Ein ehemaliger Arbeitkollege hat sich ein "Stahlwerk"-Gerät gekauft und ist ebenfalls (im Gelegenheitseinsatz) zufrieden. ...kann ich aber nur aus eben jenem Hörensagen was zu sagen.

Wenn man ein Gerät für gefühlten, oder wirklichen gewerblichen Einsatz sucht sollte man einen Blick auf "Teamwelder" werfen. ...grauenhafter Name, ist aber nichts anderes als auslaufende Serien der Firma "EWM", was wiederum ein High-End-Hersteller ist.

...persönlich kann ich (herstellerunabhängig) auch nur die Stromsteuerung per Pedal empfehlen. Die Möglichkeit bietet nicht jedes Gerät, ist aber inzwischen preisklassenübregreifend möglich. ...wirkt auf Anhieb komplizierter, ist es aber nur anfangs. Wenn man sich einmal dran gewöhnt hat macht es sehr vieles viel einfacher. ...ist aber auch wieder geschmackssache...

Bei Fragen, fragen!:smile:

Ein Kostenfaktor ist das Gas (Argon 4.6 oder 4.8). Zudem kann man einfache Geräte nicht umpolen, womit Alu-Schweissen wegfällt.

Auch im professionellen Bereich ist für 98% der Einsätze Argon 4.6 völlig ausreichend! Bitte professionell wirkende Broschüren oder Verkäufer, die für bestimmte Legierungen 4.8 oder 5.0 anpreisen bitte einfach ignorieren!

--- NACHTRAG:
Argon 4.6 --> Reinheit = 99,996%
Argon 4.8 --> Reinheit = 99,998%
Argon 5.0 --> Reinheit > 99,999% (Literpreis ca. 8 bis 10 mal so hoch wie bei 4.6)

Für Alu ist Wechelspannung notwendig. Umpolen hat damit nichts zu tun, und wäre auch mit jedem noch so billigen Gerät möglich (jaja... ist wieder kleinkariert. ...und bitte kommt mir jetzt niemand mit Alu-Gleichstromschweißen. Ja, das gibt's, spielt aber im nicht-industriellen Bereich keine Mandoline!).

[...]
Für den Gartenzaun und Blecharbeiten reicht aber (imho) sowas wie die (Hobby)Inverter von GYS(und jetzt bitte keinen Pro-Shitstorm, bitte ;) Es braucht halt immer noch eine Zündung per Streichen. Ist aber beherrschbar.[...]
Im Gegentum: Vor dem besagten LCD-Vision hatte ich jahrelang ein sehr handlichen GYS-DC Inverter, der hervorragend funktioniert habe. Der wurde nur wegen mangelndem Pedalanschluss und fehlernder AC-Funktion ausrangiert, und ein gleichwertiges GYS-Gerät war damals teurer.

Zu den "Sorglos"-Geräten hab' ich ein etwas gespaltenes Verhältnis. Ich finde die vorprogrammierten Einstellungen sind nie wirklich passend und den Aufpreis für diese Funktionalitäten dafür dann deutlich zu hoch. ...aber ich betrachte das auch aus einem anderen Blickwinkel.
 
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Oh Schreck! Das erklärt den Begriff. :afraid:
Das sind allerdings Abstände, die man eigentlich tunlichst vermeiden sollte. WIG spielt sich eigentlich im Abstandsbereich 1-3mm ab...

Jepp, das muss man auch fix machen und die Übung kostet auch die ein oder andere geheftete Elektrode. Aber es geht schon und nach ein paar Experimenten bekommt man das auch ohne unschöne Streuung hin. Nicht optimal, aber besser wie schlecht :)

Gute Nacht Mädels!
 
Danke für eure Hinweise - in den Größenordnungen bin ich auch gelandet bei den ersten Blicken in diese Richtung.
Warum WIG? V.a. weil ich mich mit dünnen Blechen und MIG immer wieder schwertue, weil es mir diese feinen Nähte einfach angetan haben, und weil ich von meinen allerersten Autogen-Versuchen vor vielen vielen Jahren das Gefühl in Erinnerung behalten habe, dass mir die Materialzugabe von Hand gut von der Hand ging. Und wenn schon WIG, dann würde ich (perspektivisch) schon auch an Alu denken. Das wiederum erfordert neben der AC-Fähigkeit, wenn ich dich richtig verstehe, dann doch ein Gerät mit höherer Leistung als sie für das alleinige Schweißen dünner Bleche erforderlich wäre - was dann den Preis entsprechend mitbestimmt.
Also Entscheidung zwischen einem einfacheren DC-Gerät oder gleich die größere Investition...
Kannst du noch was zur Stromsteuerung per Pedal sagen - das ist ja was, was ich vom MIG gar nicht kenne. Ich stelle mir vor, dass man das nur braucht, wenn das Material im Verlauf der Schweißnaht deutliche Stärkeunterschiede aufweist?
 
[...]Übung kostet auch die ein oder andere geheftete Elektrode. [...]
Keine Sorge, das gehört auch nach vielen Jahren noch zum Alltag. ...passiert zwar mit der Zeit seltener, aber passiert!

[...]
Kannst du noch was zur Stromsteuerung per Pedal sagen - das ist ja was, was ich vom MIG gar nicht kenne. Ich stelle mir vor, dass man das nur braucht, wenn das Material im Verlauf der Schweißnaht deutliche Stärkeunterschiede aufweist?

Du hast dann ein Pedal mit einem gewissen Regelweg (wie's Gaspedal im Auto). Die eingestellte Stromstärke am Gerät ist dann die Stromstärke bei "Vollgas". Alles von null bis Vollgas regelst Du per Pedal stufenlos (bei sehr billigen Geräten etwas gestuft).

Dadurch werden die ganzen Upslope/Downslope und niederfrequenten Pulsfunktionen unnötig. Du steuerst den Strom so wie DU ihn brauchst, und musst dich nicht nach den Geräteprogrammierungen richten. Ich nutze dabei Brenner ganz ohne Taster, denn der ist eh' nicht mehr angeschlossen. Diese Brenner sind wiederum deutlich handlicher, insbesondere in Zwangslagen.
Das ist auch besonders bei längeren Nähten im Dünnblechberich interessant oder wenn sich im Nahtverlauf Geometrien ändern, wo man sonst absetzen und den Schweißstrom anpassen muss, schweißt man jetzt einfach weiter und regelt den Strom "live".
 
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Warum WIG? V.a. weil ich mich mit dünnen Blechen und MIG immer wieder schwertue, weil es mir diese feinen Nähte einfach angetan haben, und weil ich von meinen allerersten Autogen-Versuchen vor vielen vielen Jahren das Gefühl in Erinnerung behalten habe, dass mir die Materialzugabe von Hand gut von der Hand ging.

Dito. Exakt aus diesen Gründen bin ich auch bei WIG gelandet.
 
@Scomber: Danke für deine Hinweise! Wenn ich deine Beschreibung zum Pedal so lesen, denke ich, dass das eher nichts für Anfänger mit der Technik ist?
 
Tja, da gibt's unterschiedliche Ansichten. Ich finde es gut und im nachhinein einfacher, wenn man von Anfang an per Pedal schweißt.
Es wirkt zwar augenscheinlich etwas schwieriger weil man neben beiden Händen auch einen Fuß koordinieren muss, aber letztlich entfällt die Taster-Bedienung mit einer Hand und am Ende ist man flexibler weil man von den starr programierten Stromverläufen unabhängig ist.
Wenn man's per Taster lernt und sich später auf Pedal umgewöhnen möchte ist der "Umschulungsprozess" in meinen Augen etwas schwieriger.

...aber das hängt alles stark von persönlichen Präferenzen ab. Es gibt auch einige Schweißer die sehr gut per Brennertaster schweißen können. Per pedal ist nicht pauschal besser (auch wenn viele Schweißer die ich kenne und auch ich persönlich das so empfinde).
 
Ich komme mit meinem Uralt-Schutzgas-Gerät eigentlich ganz gut zurecht,
aber WIG-Nähte sind schon klasse...
 
Ich habe nur ein denkbar einfaches Gerät, einen WIG-fähigen MMA-Inverter. Allerdings reicht mir das für die gelegentliche Anwendung vollkommen. Da ich recht selten schweiße, mache ich immer ein Probestück, bevor ich eigentlich loslege, einfach weil die permanente Übung fehlt.

@patapaya: Bevor Du was kaufst, kannst Du auch einen WIG-Kurs machen, dann bekommst Du schon mal ein Gefühl für deine Bedürfnisse. Es gibt viele Schweissfachbetriebe, die so was anbieten, Kosten so 150-300,- €. Ich denke, wenn man da tiefer einsteigen will, ist das gut angelegtes Geld.
 
für einen Einsteiger hätte ich was von ESAB zur Verfügung. Könnte ich abgeben- Schild u. Spitzen habe ich auch noch. Wichtig ist, dass man zum WIG-Schweißen eine ruhige Hand hat. Die Nähte sehen dann wie gemalt aus- besonders für Edelstahl- Arbeiten wichtig, dann ist keine große Nachbearbeitung erforderlich. Abbeizen der Nähte verhindert das Rosten an zB. den Auspuffrohren.
 
Einen MIG-"Kurs" hatte mir meine Frau bei ihrem Meister der freien Werkstatt "gebucht", in dem sie früher ihr Auto immer hatte - das war eine nette und hilfreiche Einführung - von daher kann ich deinen Hinweis sehr gut nachvollziehen! In meinem Bekanntenkreis gibt es aber auch einen begnadeten Schweißer, dessen WIG-Nähte mich eigentlich erst ernsthaft auf den Gedanken gebracht haben, mich damit zu befassen. Wenn ich mich wirklich dazu entschließe, könnte ich bei ihm sicher eine Lehr- und Übungsstunde haben...
 
@Scomber
Sobald man mit einem "Schutzgas-Schweißgerät" einen CU.Si-Draht verwendet, weil die Bleche verzinkt sind, spricht man von Löten...obwohl es geschweißt wird.
Dieses "Schweißmaterial" ist für moderne Karosserie teilweise sogar vorgeschrieben...im Saab 9³-II im Vorderbau...um beim Saab zu bleiben.
Und diese Naht ist messingfarben, da schließlich Kupfer mit verwendet wird. (Messing=Kupfer-Zink)
Vorteil von diesem Material ist, daß auch noch leicht verrostete Bleche miteinander verschweißt werden können, ohne Bratzen und Löcher in der Naht.
Daher für sehr dünne Bleche mit verzinkter Oberfläche...wie die Reparaturblechplatten eben geliefert werden...sehr gut mit dünn gerosteten Blechen verbunden werden können.
Und diese Nähte sind sehr wohl zäher und reißfester, wie mit einem Stahldraht verschweißt.
...
Nachteil: dieser Draht kann nicht mit einem Kaufhaus-Schweißgerät verbraten werden.
...
Und dann sind wir im Hobby-Schrauber-Bereich.
.....................................................................
MIG/MAG und WIG und Autogen...da kriegen die User schon knapp die Krise, weil sie die AküFi herauskramen müssen.
Abkürzungs-Fibel.
...
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...
Guckt euch den Spaß an...für Laien und Hobbyschrauer vielleicht interessant.
 
@Scomber
Sobald man mit einem "Schutzgas-Schweißgerät" einen CU.Si-Draht verwendet, weil die Bleche verzinkt sind, spricht man von Löten...obwohl es geschweißt wird.[...]

@der41kater: ...Ähh... NEIN!

Der Unterschied zwischen Löten und Schweißen ist eindeutig, und hängt NICHT vom Zusatzwerkstoff ab: Beides beschreibt das unlösbare, stoffschlüssige Fügen von Werkstoffen. Beim Schweißen wird hierbei die Liquidustemperatur des Grundwerkstoffes überschritten*, beim Löten wird diese nicht erreicht. Das, und nur das, macht den Unterschied aus, (und dieser ist metallurgisch von großer Relevanz)!

@Scomber[...]
Und diese Naht ist messingfarben, da schließlich Kupfer mit verwendet wird. (Messing=Kupfer-Zink)[...]

Der angesprochene "CuSi" Draht, den man tatsächlich sowohl als Schweißzusatz** als auch als Lot einsetzen kann, ist eine Kupferbasis-Legierung mit den Legierungselementen Silizium (das "Si" in "CuSi"), und ferner Zinn, Zink und Eisen. Da nicht Zink sondern Silizium das Haupt-Legierungselement ist (Anteil Silizium ≈ 3%, Anteil Zink ≈ 0,1%) zählt diese Legierung zu den Bronzen und nicht zu Messing. Nochmal: Es gibt keinen (handelsüblichen) Schweißzusatz aus Messing! ...Sonderanfertigungen für irgendwelche Labor-Anwendungen lassen wir jetzt mal außen vor.

Was der Onkel in dem Video zeigt (und nach Gutdünken mal "Löten" und mal "Schweißen" nennt) ist MIG-Löten. Der Grundwerkstoff (also hier die Karosseriebleche) werden hierbei nicht aufgeschmolzen.


...und wenn wir schon dabei sind. Zur Abkürzungsfibel:

MIG = Metall Inert Gas
MAG = Metall Aktiv Gas
WIG = Wolfram Inert Gas

Bedeutung:
  1. Der erste Buchstabe bzw. das erste Wort bezeichnet den Werkstoff der Lichtbogen-Elektrode. Bei WIG ist dies immer eine Wolfram-Legierung, die selbst beim Schweißprozess nicht abschmilzt. Bei MIG & MAG ist die Lichtbogenelektrode zeitgleich der Zusatzwerkstoff, und kann daher variieren (verschiedene Stahllegierungen, Aluminium, Nickelbasis, Kupferbasis, etc.,etc. etc...) Daher der allgemeine Oberbegriff "Metall".
  2. Der zweite und dritte Buchstabe bezieht sich auf die chemische Eigenschaft des Schutzgases: Nimmt sie beim Schweißen keinen Einfluss auf die metallurgischen Eigenschaften des Schweißgutes ist von "inertem Gas" die Rede. In erster Linie sind dies die Edelgase Argon und Helium, bzw. deren Gemische. Wenn das Schutzgas gewollt*** einen oxidierenden (O2, CO2), oder reduzierenden (H2) Anteil enthält, ist von "aktivem Gas" die Rede (vgl. DIN EN ISO 14175).
  3. Autogen ...ist garkeine Abkürzung. Autogen, also "selbsttätig", werden die Schweißverfahren genannt bei denen keine zusätzlichen Maßnahmen zur Verhinderung der Oxidation des Werkstoffes (z.B.: Schutzgas, Pulver, Schlacke, Vakuum, ...) getroffen werden müssen. Da der Sauerstoff aus der Umgebungsluft, welcher das Schweißgut beeinflussen könnte für die Verbrennung des Acetylen in der Brennerflamme verwendet wird (nur der nötige "Rest"-Sauerstoff wird zusätzlich "aus der Flasche" beigefügt). Nachdem das Sauerstoff/Acetylen-Verhältis richtig eingestellt wurde läuft dieser Prozess selbsttätig, also autogen.


*einzige Ausnahme: Reibschweißprozesse. Hierbei wird die Liquidustemperatur so gerade eben nicht erreicht. ...spielt hier aber keine Geige.

** In erster Linie beim Kupfer-Schweißen. Bei Stahl nur für Auftragschweißungen (also für "Beschichtungen"), seltener bei Guss-Reparaturen.

***gewollt: Bei inerten Gasen werden Anteile von H2 oder O2 im als Verunreinigung tolerierten Nachkommastellen-Bereich nicht als "aktiv" gezählt.
 
Zuletzt bearbeitet:
@Scomber Ich habe nirgendwo Messing als Zusatz-Stoff zum Löten ud Schweißen benannt.
Nur die messingfarbende Naht. :smile:
Und dies hast Du soeben bestätigt.
Cu-Si-Draht wird als "Schweißdraht" und auch als "Lot" verwendet.
...
Wenn ich diesen Cu-Si-Draht in einem Schutzgas-Schweißgerät verwende...was mach ich dann?
Schweißen oder Hart-Löten?
...
Ich schweiße mit einem Material, was eigentlich Lot wäre. Und dieses Material hat die Eigenschaft, verzinkte Bleche zu verbinden...ohne Brutzelei und Funkenflug.
Dasselbe gilt für blanke Bleche als Grundsubstanz und verzinkte Bleche als Rep-Blech.
Die Verbindung zwischen diesen Matrialien per "Uralt-Schweißgerät" mit Stahldraht sorgt für...Brandflecken im eigenen Fell und Bratzen in der Naht.
...
Ich hatte es schon in vorherigem Beitrag erwähnt.
Diese Verbindungstechnik ist beim 9³-Sort an etlichen Bauteilen vorgegeben.
Daher kenne ich das Zeug überhaupt. :smile:
Und ich behaupte immer noch, daß diese Verbindungstechnik besser ist...nämlich zäher und stabiler...weil die Naht nicht so heiß genäht wurde und das Material in sich nicht verändert wurde.
...
TECHNIK hat immer zwei Seiten.
Theo trifft Marie ...Theorie und Praxis.
...
BESTEN Dank für die AküFi-Aufklärung. Damit sollten die Laien im Forum, die selber schweißen wollen, zurecht kommen.
 
@Scomber[...]
Dieses "Schweißmaterial" ist für moderne Karosserie teilweise sogar vorgeschrieben...im Saab 9³-II im Vorderbau...um beim Saab zu bleiben.
Und diese Naht ist messingfarben, da schließlich Kupfer mit verwendet wird. (Messing=Kupfer-Zink)
Vorteil von diesem Material ist, daß auch noch leicht verrostete Bleche miteinander verschweißt werden können, ohne Bratzen und Löcher in der Naht.
Daher für sehr dünne Bleche mit verzinkter Oberfläche...wie die Reparaturblechplatten eben geliefert werden...sehr gut mit dünn gerosteten Blechen verbunden werden können.
Und diese Nähte sind sehr wohl zäher und reißfester, wie mit einem Stahldraht verschweißt.
...
Nachteil: dieser Draht kann nicht mit einem Kaufhaus-Schweißgerät verbraten werden.
[...]

Hierzu noch mal einzeln:
Richtig, insbesondere bei neueren Fahrzeugen wird MIG-/WIG-Löten als Fügeverfahren bei Reparaturen empfohlen oder vorgeschrieben.

Grund hierfür sind die seit rund 15 Jahren immer verbreiteter verwendeten Feinkornstähle im Chassisbau. Dessen Gefügestruktur entsteht durch aufwändige Wärmebehandlungen bei der Fertigung (u.a. Thermomechanisches Walzen). Daher können beim Schweißen meist keine Vor-/Nachwärmprozesse eingesetzt werden, da dadurch die Festigkeit zu stark beeinflusst wird. Ohne diese entstehen durch die zu große Abkühlgeschwindigkeit beim Schwißen allerdings Risse in der Wärmeeinflusszone.

Das geht soweit, dass bei der Konstruktion der Neufahrzeuge mit eingerechet wird, das ab Werk einige Schweißpunkte (Widerstandspunktschweißen) gerissen sind (im Rahmen von 10% bis 15% der Punkte). Kurz: Die heute im Chassisbau verwendeten Stahlsorten sind (per definition) eigentlich nicht schweißbar. ...weswegen auch immer mehr geklebt und geclincht und sonstwie gefügt wird...

Beim MIG-Löten ist der Wärmeeinfluss noch im vertretbaren Rahmen.
 
Zuletzt bearbeitet:
@Scomber Ich habe nirgendwo Messing als Zusatz-Stoff zum Löten ud Schweißen benannt.
Nur die messingfarbende Naht. :smile:
Du hast von "Schweiß-Lot" und "Moderner Schweiß-Technik" gesprochen.

@Scomber ...]
...
Wenn ich diesen Cu-Si-Draht in einem Schutzgas-Schweißgerät verwende...was mach ich dann?
Schweißen oder Hart-Löten?
[...]
Das kommt auf das Gerät und auf die eingestellten Parameter an: Wird der Grundwerkstoff aufgeschmolzen --> Schweißen.
Wird der Grundwerkstoff nicht aufgeschmolzen --> Löten.

... und wird Stahlblech als Grundwerkstoff aufgeschmolzen und mit "CuSi"Draht "geschweißt" --> fahrlässiges Pfuschen!

@Scomber [...]
Ich schweiße mit einem Material, was eigentlich Lot wäre. Und dieses Material hat die Eigenschaft, verzinkte Bleche zu verbinden...ohne Brutzelei und Funkenflug. [...]

Nein, du lötest. ...hoffentlich!... sonst siehe oben.

[...]
Ich hatte es schon in vorherigem Beitrag erwähnt.
Diese Verbindungstechnik ist beim 9³-Sort an etlichen Bauteilen vorgegeben.
Daher kenne ich das Zeug überhaupt. :smile:
Und ich behaupte immer noch, daß diese Verbindungstechnik besser ist...nämlich zäher und stabiler...weil die Naht nicht so heiß genäht wurde und das Material in sich nicht verändert wurde.
[...]
Richtig. siehe oben und #55.
 
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Hach wie schön! Danke Euch zweien, Lernen geht ja bekanntlich über Studieren beim Probieren oder so ;) Finde den Verlauf dieses Threads erhellend!:hello:
 
@Scomber Diese Füngungs-Arten sind mir bekannt...aus der Praxis.
Kleben, statt schweißen.
Bei BMW und DB heutige Praxis.
Wenn Du sagst, daß es an miesen Schweißtechniken im Werk lag...will ich nicht dagegen reden.
FAKT ist dagegen, daß diverse Materialien sich nicht verschweißen lassen und es deshalb zur Klebe-Technik kam.
Hört sich bescheuert an, aber es gibt Stähle im Fahrzeugbau, die sich nicht zusammenschweißen lassen.
Und diese sind heute total angesagt und modern.
...
Es geht aber im Thread immer noch um einen Oldie, der 40 Jahre alt ist und unbedingtt ein paar Löcher gestopft haben muß.
Und dies mit verzinkten Blechen...weil die Platten immer verzinkt geliefert werden.
Und da macht es Sinn, per Schutzgas-Schweißgerät enen Cu-Si-Draht zu verwenden.
(sofern das Gerät diesen Draht verwenden kann)
...
Die Flex wird "Danke!" sagen.
 
Hallo,

verstehe ich das als Laie richtig: Mig löten an tragenden Zeilen wie dem Achstunnel ist die bessere Alternative zur Lochpunktschweißung?
Ich habe auch das alte TÜV Rheinland Heft und bin da noch auf sehr altem Stand, da ich schon ewig nichts mehr an meinen Autos schweißen musste (Fett und co sei Dank).
viele Grüße

Matthias
 
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X: Ich sage Danke
O: Ich habe die selbe Frage
X: Ich habe eine ähnliche Frage

;)
Hartlöten geht ja auch per WIG und Autogen. Wären bzw. sind das auch Alternativen, zumindest an Stellen, an denen Original nicht geschweißt war (Bleche in Rostlöcher einsetzen)?

Der Vorteil den ich sehe: Sehr komfortabel zu arbeiten, kein Risiko, Löcher zu produzieren statt sie zu schließen.
 
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