Ich hatte vor ein paar Jahren mit einem damals funkelnagelneuem Seat Ibiza einige Vorkommnisse mit dem RDKS. Das Auto habe ich anlässlich der Abwrackprämie gegen einen uralt-Fiesta eingetauscht. Neben Saab 96 und Saab 900i für Sonntags und einem 9-3 TiD mit damals ca. 300 TKM wollte ich gern ein neues und damit problemloses Fahrzeug im Stall haben, auf das man sich verlassen konnte.
Jetzt aber zum RDKS (Reifendruckkontrollsystem). Meine Frau fährt abends mit dem Seat zum Sport, kommt aber nach einer Minute zurück, da etwas geschwindigkeitsabhängig schabt. Zunächst mal Hut ab bei soviel Gehör und Gespür! Dann vorsichtig über alle Laufflächen getastet und tatsächlich eine Scherbe entdeckt. Probeweise den Druck nachgemessen: 1,6 gegenüber 2,2 bar rundum. Warum spricht das RDKS nicht an?
Später habe ich die Reifenpanne nachgestellt: den Reifendruck eines vorderen Reifens auf 1,6 abgelassen und dann losgefahren. Erst mal aus dem Wohngebiet raus und dann auf die Landstrasse. Nach mehr als einem Kilometer kommt die Leuchte. War übrigens ganz knapp vor meiner Autobahnauffahrt, die ich immer auf dem Weg zur Arbeit nehme. Gleich nach Hause und den Druck auf 1 bar abgelassen. Sieht schon richtig platt aus und zieht auch ordentlich zur Seite. Wieder kommt die Leuchte erst kurz vor der Autobahn. Unvorstellbar? Nein, denn dieses System berechnet den Reifendruckverlust anhand des Reifenumfangs und der damit verbundenen Umdrehungsanzahl pro Wegstrecke. Wenn man durch sein Wohngebiet fährt, muss man manchmal lenken, dann findet keine Berechnung durch das RDKS statt. Erst auf gerade Strecke, aber die muss lang genug sein. Nun gibt es auch Systeme, die direkt den Reifendruck messen. Mag sein, dass die besser ansprechen.
Den Seat haben wir übrigens kürzlich gegen einen 9-5 Bj. 97 eingetauscht.
Gruß, Jens