Turbo - Feder der Wastegate-Dose ausgeleiert, ich habe da mal was ausprobiert..

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SAAB
9000 II
Baujahr
1996
Turbo
FPT
Bei einem meiner 93er mit B204E Motor 154 PS, stimmte der Ladedruck nicht mehr. (Anm.: der B204 hat kein Regelventil, daher wird dort der LD direkt über den Druck vom Turbo auf die Wastegate Dose bestimmt.) Dieser sollte ca 0,4 Bar sein. Bei meinem Wagen waren es nur noch 0,2. (Alle Unterdruckschläuche und Rückschlagventile sind neu).
Den tatsächlichen LD habe ich mit diversen Tools (Torque, Tech2, ) gemessen; da ich noch andere vergleichbare Saab hier stehen habe, kann ich sagen, dass die 0.2 Bar realistisch sind, denn die Karre geht wirklich nicht mehr gut vorwärts..
Daher liegt das Problem an der Feder in der Wastegate Dose, diese ist über die Jahre zu schwach geworden und hat an Spannkraft verloren.
Ich hätte jetzt diverse Alternativen gehabt, u.a.
- liegt hier noch ein guter gebrauchter Garrett T25 Lader mit Dose.
- liegt hier noch ein APC Ventil und das passende MSG mit T7 Mod.
- könnte ich die Dose öffnen und eine stärkere Feder einbauen (Forge, OEM)
- Kann ich mal wieder auf den TD04 komplett umbauen, der liegt hier auch noch irgendwo und eine 3 Zoll Anlage ebenso...
Aber ich wollte es dieses mal einfach nur quick and dirty machen.

Mein Gedanke dazu ist der:
Man könnte doch der Wastegatedose mit der schwachen Feder, einfach weniger LD geben, um damit dann am Ende wieder einen spätere Öffnung der Wastegateklappe zu erreichen.
Es wird also ein Gerät gesucht, was in der Druckleitung vom Gehäuse zur WG Dose eingeschleift wird und den Druck (einstellbar) verringert.
https://www.amazon.de/dp/B072XF6J9V?ref_=pe_27091401_487187591_302_E_DDE_dt_1

So ein Teil gibt es bei Amaz.. für 11€, es ist heute angekommen und ich habe es eingebaut.
Und tatsächlich konnte ich es so einstellen, dass der gemessene LD dann wieder 0,4 Bar sind. Der Wagen rennt jetzt wieder wie er es sollte.

Kosten: 11 Euro
Benötigte Zeit: 5 Minuten

Dann bin ich ja jetzt mal auf die Steinigungen gespannt ;-)
 
Das Gestänge der Dose hat ein Gewinde, mit dem man die Federvorspannung und damit den Ladedruck einstellen kann (und soll )
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Euro, Du hast den Saab noch immer nicht verstanden, bzw die Zusammenhänge.
 
Erstmal auch von mir ein Danke für die Info mit der Stange. Natürlich ist mir das bewusst, dass man das dort einstellt.
Nur, die Feder ist so schwach (geworden), dass der Regelbereich der Stange nicht mehr ausreicht, soll schon mal vorkommen.

Die Zusammenhänge der Ladedruckregelung, so dachte ich immer, wären mir bekannt. Die Einwände, dass das alles vom MSG über das APC Ventil geregelt werden soll und daher der GLD absolut korrekt eingestellt gehört, kenne ich auch.
Allein nur, der B204E hat kein APC Ventil über den die Trionic da etwas regeln könnte.
Da gibt es tatsächlich nur den LD, der sich über die Feder der Wastegatedose selbst regelt.
(Besteht bis hier Einigkeit?)
Und wenn die Feder nun zu früh das Wastegate öffnet, dann gehört die Wastegatedose, oder zumindest die dort enthaltene Feder, ausgetauscht. Klar, werde ich auch machen, wenn dieser Versuch sich als ungeeignet herausstellt.

Aber wenn man nun die Dose daran hindert zu früh zu öffnen. (Im Forum hier gibt es einige Threads, in denen man Bilder von zusätzlichen Federn an der Dose sieht, diese haben auch nur das Ziel den Druck, bei der die Dose öffnet, zu erhöhen. Ohne diese zusätzlichen Federn würde das Wastegate auch dort zu früh öffnen)

Ich sehe den Unterschied jetzt nicht auf Anhieb, warum man das nicht auch durch eine Reduzierung des "an der Dose ankommenden" LD ebenso gut erreichen könnte?

Ich habe mir nochmal die Mühe gemacht, mit einer Druckpumpe das System zu testen.
Wie vermutet, öffnet die Dose das WG bei 0,2 Bar. (Gehört so nicht und ist daher die Ursache für den Leistungsverlust, klar)
Wenn ich den gleichen Druck (0,2 Bar) nun auf das vorgelagerte Reduzierventil gebe, welches dann zur Dose weitergeht, dann bleibt diese zu.
Wenn ich das Reduzierventil dann so einstelle, dass es bei 0,4 Bar erst die 0,2 Bar weiter gibt, funktioniert alles bestens.
Im Tech2 sehe ich dann einen LD von 0,4 Bar und der Wagen läuft damit dann wieder wie früher.

Helft mir bitte nochmal, wo ist der Denkfehler?

Danke vorab

Hendrik
 

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Ich verstehe noch nicht, warum du da nicht eine intakte Druckdose anbaust? Ist jetzt nicht unbedingt Raketentechnik, oder?

Ich würde da jedenfalls den Soll-Zustand wieder herstellen und würde keinerlei Zeit auf solche schrägen "Lösungen" verbraten.
 
Das kann ich ja machen. Mir geht's hier vor allem um die Frage, ob das nicht grundsätzlich auch so gehen würde.
Ich meine, wenn die Leute schon zusätzliche externe Federn an ihrer Wastegatedose befestigen, oder wenn es immer wieder zu lesen ist, dass diese OEM Dose n.m.l oder zu teuer ist, dann wäre es doch auch nicht verkehrt, wenn man eine Alternative dazu hätte, oder?
Mir geht es nicht darum, einen meiner Kisten wieder irgendwie billig oder unsachgemäß hinzubekommen, dazu stehen genug Saab hier rum um die ich mich (wie wir alle vermutlich) recht liebevoll kümmere.. Ich bin halt immer mal für etwas um-die-Ecke-denken zu haben.
Wenn mir jemand sachlich und logisch begründet, warum diese Idee nicht gut ist, kann man danach den ganzen Thread gerne löschen.
 
Dass man es so machen kann, scheint deine Erfahrung mit dem Reduzierventil ja zu bestätigen.
Nur, wenn ich es richtig verstehe, würde ich befürchten, dass man damit so an die Grenze des Regelbereichs der zu schwachen Feder kommt, dass die Regelung damit ziemlich ungenau wird, auch wenn du die Endpunkte korrekt eingestellt kriegst, denn im Grunde steht der Wastegatedose so ja trotzdem nur noch die Hälfte des ursprünglichen Regelbereichs zur Verfügung. Im Extremfall würde das dann eine ziemlch "digitale" Umschaltung zwischen ganz auf und ganz zu bewirken.
 
Ich hatte zunächst auch die Befürchtung, dass es damit nur auf und zu gäbe.
Aber der Test mit der Handpumpe und dem zwischen geschalten Reduzierventil hat eine gleichmäßige Verstellung der Wastegate Stange gezeigt, analog zur Verstellung ohne das Ventil. Eben nur in einem, um 0,2 Bar angehobenen, Bereich.
O.t.
..Klar, habe ich natürlich auch mal ausprobiert, wie der Wagen sich fährt, wenn man das Spiel noch weiter treibt, also, wenn erst 0.8 Bar oder mehr, dann auf die 0,2 reduziert werden. Immer mit Tech2 zur Lifekontrolle. (In meinem höheren Lebensalter will man ja auch mal wieder ab und zu Spaß haben).
Das geht dann schon extrem gut. ;-) Vom Gefühl her in etwa so wie mein 2005er 95 Aero.
Ich hatte es auch einmal so eingestellt, dass er 1.0 bar bringt, aber nicht mehr. Auch bei maximaler Beschleunigung ist er dabei nie in den FuelCut gelaufen.
Aber brav, wie ich nunmal bin, drückt er jetzt wieder 0,4, weil's halt so sein soll.

Ich würde jetzt mit dieser Einstellung erstmal einige Kilometer fahren, um dann in einigen Tagen nochmals die Lifedaten zu prüfen um auszuschließen dass das Setup sich irgendwie selbstständig verändert und es andere Werte liefert.
 
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