Kraftstoff - E85

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maleo

Guest
Hallo Zusammen,

mich interessiert derzeit eine Umrüstung auf Ethanol. Habe schon mal dass gefunden:
http://www.skr-performance.de/e85conversion.html

Müssen die Benzinleitunen nicht gewechselt werden. Wußte mal was von Edelstajlleitungen und und speziellen Kunststoffen oder ist das im 932 Serienmäßig verbaut!?

Viele Grüße
Frank
 
Müssen die Benzinleitunen nicht gewechselt werden. Wußte mal was von Edelstajlleitungen und und speziellen Kunststoffen oder ist das im 932 Serienmäßig verbaut!?

Viele Grüße
Frank

Da könnte ja mal einer derjenigen mit Zugang zum ErsatzteilePC schauen, ob normale 9-3 II und Biopowermodelle verschiedene Teilenummern haben. Falls nein, ist kein Tausch von nöten. Klar, Ethanol ist etwas aggressiver als Benzin, aber ich denke kaum, dass das Zeugs Deine Leitungen im Zeitraffer zerfrisst, das ist eher ein Prozess, der Jahrzehnte braucht. Normales Super hat ja inzwischen auch 10 % davon drin und nichts passiert.

Ich frage mich vor allem, warum??? Du lieber E85 fahren willst? Geld sparen kannst Du damit nicht. Wir haben jetzt zwei )-3 im Einsatz. Das Cab läuft wegen Optimierung durch Maptun mit Super Plus. Verbraucht im Schnitt 8,4 LiterSuper Plus

Der Kombi läuft (noch) als ungechipter Biopower 1.8T. Verbraucht 10.6 Liter E85 im Schnitt.

E85 = 10,6 X 1,05€ = 11,13 Euro pro 100 Kilometer
SP = 8,4 x 1,39€ = 11,67 Euro pro 100 Kilometer

Im Monat kannst Du also ca 4 Euro sparen, musst dafür aber deutlich öfter tanken.

Mal abgesehen von der Ethischen Bedenklichkeit des Ethanol (Lebensmittel verfeuern, solange andernorts Menschen Hungern) musst Du also Seeeeeehr lange fahren, um Deine Investition bei SKN (Ich schätze mal so 300,-€???) wieder rein zu fahren. 75 Monate, bzw Sechseinviertel Jahre bei 12.000 Jahreskilometern.

Was versprichst Du Dir?
 
Ich habe die selben Bedenken wie Du was die Ökobilanz angeht. Ich tanke kein E10, aus den Hintergründen der Lebensmittel.

Aber:

Vielleicht ergibt sich für mich ein Job der mich 700 km am Wochenende kostet. Somit wäre eine Amortisation nach etwa einem halben Jahr möglich. Tut mir leid, aber irgendwann muss auch ich ein bißchen Egoistisch werden.

zum Vergleich braucht meiner 8 l/Super - 10,952 € bei 1,369€/l.

Unterm Strich ist es für mich eine Kosten - Nutzen frage.

Dennoch sage ich Danke, da Bioethanol auf dem Rücken anderer Menschen gewonnen wird und ich doch nicht der einzige bin der ein ethisches Gewissen beim Tanken hat

Danke
 
Ich habe die selben Bedenken wie Du was die Ökobilanz angeht. Ich tanke kein E10, aus den Hintergründen der Lebensmittel.

Aber:

Vielleicht ergibt sich für mich ein Job der mich 700 km am Wochenende kostet. Somit wäre eine Amortisation nach etwa einem halben Jahr möglich. Tut mir leid, aber irgendwann muss auch ich ein bißchen Egoistisch werden.

zum Vergleich braucht meiner 8 l/Super - 10,952 € bei 1,369€/l.

Unterm Strich ist es für mich eine Kosten - Nutzen frage.

Dennoch sage ich Danke, da Bioethanol auf dem Rücken anderer Menschen gewonnen wird und ich doch nicht der einzige bin der ein ethisches Gewissen beim Tanken hat

Danke


Ich habe auch die Biopower-Software von SKR im 9-5.
Bei dem Mehrverbrauch von 33% auf E85 und der Annahme, dass das E85 99Cent / Liter kostet, komme ich auf einen Literpreis von 1,48€ für S+ als Grenzbetrag. Heißt, kostet der Liter Super plus mehr als 1,48€ fahre ich mit E85 günstiger. Das dürfte auf längere Sicht nicht mehr der Fall sein. Wenn jetzt der Ethanolanteil zusätzlich besteuert wird, macht das, meiner Meinung nach, aus wirtschaftlicher Sicht gar keinen Sinn mehr.

Gruß Sven
 
Da könnte ja mal einer derjenigen mit Zugang zum ErsatzteilePC schauen, ob normale 9-3 II und Biopowermodelle verschiedene Teilenummern haben.
Ab MY07 sind die Teilenummern verschieden, eine Nummer für "normal", eine für Bio-Power.............

Gruß, Thomas
 
Ab MY07 sind die Teilenummern verschieden, eine Nummer für "normal", eine für Bio-Power.............

Gruß, Thomas


Hmm, dann sollte man zu den SKR- Kosten also noch die Umbaukosten für die Spritleitungen rechnen. Dann kommt man also nie auf einen grünen Zweig. Bei den momentan "günstigen" Spritpreisen.

Im Volvo T5 hab ich mich langsam auf bis zu E40 rangetastet, darüber wurde es kritisch. Ohne Softwareänderung. Aber damals kostete SP um 1,70 und E85 eben 0,99. Trotz 10% Mehrverbrauch hat sich das gelohnt und gerannt ist er wegen der hohen Oktanzahl dann auch wie Hulle.

Also ich denke, wenn man nicht irgendwie günstig an Industrie-E100 in Fässern rankommt, lohnt das momentan nicht mehr. Achso...äh...ich wollte hier keinesfalls eine Anleitung zum Steuerhinerziehen posten. Das ist natürlich genauso illegal wie Heizöl im Diesel verfeuern.
 
und was kostet aktuell eine LPG Umrüstung für den Wagen? Momentan um die 50ct/l. +|-20ct je nach Gegend.
 
ich möchte nochmal darauf hinweisen, daß Alkohol als Kraftstoff aus ethischer Hinsicht nicht problematischer ist als fossile Kaftstoffe.
 
Hängt davon ab, ob die Agrarflächen für Weizen/Zuckerrüben/Zuckerrohr für die Produktion "über" sind oder nicht. Wären fossile Kraftstoffe horrend teuer und die Nachfrage nach Ethanol würde massiv ansteigen, dann würde sich das Kapital ohne Rücksicht auf Verluste seinen Weg in diese Richtung bahnen. Am besten wäre die Synthetisierung aus Stroh, Gülle oder anderen geeigneten Abfällen.
 
Also ich hab mein BioPower ja erst seit knapp 4 Monaten. Aber der Ethanolpreis liegt hier in Kiel seit dem konstant bei 97 Cent pro Liter.
Bedenken das ich das Essen der Hungernden im Tank verbrate habe ich jedoch nicht. Die Menschen schmeißen jedes Jahr 1,3 Millionen Tonnen Essen weg. Ein Drittel davon würde ausreichen um die hungernden zu ernähren. Also gibt es nicht zu wenig Nahrung sondern es ist, wie so viele andere Dinge, nur falsch und ungerecht verteilt...
 
Also ich hab mein BioPower ja erst seit knapp 4 Monaten. Aber der Ethanolpreis liegt hier in Kiel seit dem konstant bei 97 Cent pro Liter.
Bedenken das ich das Essen der Hungernden im Tank verbrate habe ich jedoch nicht. Die Menschen schmeißen jedes Jahr 1,3 Millionen Tonnen Essen weg. Ein Drittel davon würde ausreichen um die hungernden zu ernähren. Also gibt es nicht zu wenig Nahrung sondern es ist, wie so viele andere Dinge, nur falsch und ungerecht verteilt...

So einfach ist es leider nicht. Ein Beispiel: Als die USA anfingen, Bioethanol massiv zu fördern, stiegen die Maispreise in Mexico so hoch, dass die ärmeren kaum noch satt wurden, weil sie sich dieses teure Grundnahrungsmittel kaum noch leisten konnten.

Es ist also kein reines Verteilungsproblem. Wenn es für die Bauern plötzlich lukrativer wird, irgendeinen Scheiß anzubauen aus dem dann Sprit wird, statt zB Mais, dann steigen eben die Maispreise weil weniger geerntet wird. Die Verteilung mag dann noch immer stimmen, denn in Mexico gab es zu jedem Zeitpunkt ausreichend Lebensmittel, sie waren vielen nur plötzlich zu teuer.

Ich bin ein Freund alternativer Kraftstoffe, denke jedoch, dafür sollten ausschließlich Pflanzen genutzt werden, die NICHT essbar sind ( Seeschilf zB, das wächst enorm schnell und lässt sich gut verarbeiten. Und das Zeugs sollte eben nur auf jetzt brach liegenden Flächen angebaut werden dürfen und NIEMALS anstatt Essbarem.

just my two cents
 
Zuletzt bearbeitet:
Naja, steigende Preise wären aber aber mittelfristig das Beste, was den Hungernden passieren kann. Klingt komisch, ist aber so. (Die Erklärung liefert google. Kurzform: dann wird die lokale Landwirtschaft endlich konkurrenzfähig, zieht Investitionen an und wird leistungsfähiger, was mittelfristig die Versorgungslage drastisch verbessert.)
 
Naja, steigende Preise wären aber aber mittelfristig das Beste, was den Hungernden passieren kann. Klingt komisch, ist aber so.

Das klingt nicht komisch, das klingt zynisch.

Mittelfristig. Mittelfristig werde ich satt werden.

Als Hungernder habe ich doch HEUTE Hunger und werde nicht vom Gedanken satt, dass IRGENDWANN die Preise wieder fallen, wenn vielleicht iRGENDWER invstiert, damit ich mir VIELLEICHT irgendwann lokale Lebensmittel leisten kann. Von einem besseren und gerechteren ÜBERMORGEN werde ich heute nicht satt.
 
Gut gemeint ist aber eben auch das Gegenteil von gut gemacht. Mit der Fokussierung auf kurzfristige Verbesserungen wird oft langanhaltendes Elend zementiert... Es gibt leider keine einfachen Lösungen. Niemals und nirgends.

Das ist auch bei e85 so. Weder ist das ein Allheilmittel (die Klimabilanz kann, je nach Art und Weise seiner Herstellung zwischen katastrophal und großartig schwanken), noch ist es per se ethisch verwerflich. Es kommt halt drauf an...
 
Naja, steigende Preise wären aber aber mittelfristig das Beste, was den Hungernden passieren kann. Klingt komisch, ist aber so. (Die Erklärung liefert google. Kurzform: dann wird die lokale Landwirtschaft endlich konkurrenzfähig, zieht Investitionen an und wird leistungsfähiger, was mittelfristig die Versorgungslage drastisch verbessert.)

Google-Suchen spucken aber leider auch ganz schön viel Scheiße aus. Klingt für mich arg nach neo-liberalem Gewäsch. Großunternehmen die mit Investionen winken um grundlegende Zweige wie Ernährung, Wasserversorgung oder Energieversorgung zu übernehmen argumentieren auch gerne mit Verbesserung und Sicherung der Versorgungslage. Ausbeutung und maximalen Profit machen trifft es wohl eher.

Wo Profit zu machen ist werden Kleinbauern aus der lokalen Landwirtschaft eher verdrängt, notfalls mit Gewalt, um an deren Böden zu kommen. In Zeiten wachsender Bevölkerung und Problemen wie Desertifikation und Wassermangel sowie wenig zu erwartenden Fortschritten bezüglich Ertragsteigerung pro Quadratmeter Ackerfläche sowie mächtigen Saatgutmultis, die ihre Monopolstellung ausnutzen, in solchen schönen Zeiten in denen wir leben, da wir nur eins passieren:

Wenn sich mit Pflanzen für Biosprit mehr Geld auf einem Stück Land machen lässt als mit Pflanzen für die Nahrungsversorgung, dann regeln Angebot und Nachfrage alles. Es wird mehr für Sprit produziert, die verbleibende Produktion für Nahrungsmittel wird teurer, die Ärmsten verrecken.
 
Neoliberal funktioniert ja auch erwiesenermaßen (sofern man Monopolbildung unterbindet).
 
Aus Sicht der (wenigen) neoliberalen Nutznießer funktioniert Neoliberalismus natürlich hervorragend.
 
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