CO-Test Kühlwasser positiv - Kopfdichtung intakt

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Danke
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SAAB
9000 II
Baujahr
1992
Turbo
FPT
Nachdem der 92er CS (B234L) aus dem Auspuff nebelte und ich CO im Kühlwasser feststellte, habe ich den Kopf jetzt abgenommen und auch den Turbo zerlegt.
Die Kopfdichtung ist komplett intakt und der Motor hatte auch kein Öl oder Wasser geschwitzt. Auffällig war Wasserdampf der aus dem Turbolader kam. Nach Ausbau der Turbo-Cartridge wies diese ein axiales Spiel von 10mm in Richtung Verdichtergehäuse aus, ein Wasser/Öl-Gemisch habe ich bis in die Drosselklappe vorgefunden.
Die Öl- und Wasserleitungen zum Verdichter- und Abgasgehäuse hatten Durchgang.
Beim Turbo bedeutet ein positiver CO-Test also nicht zwingend eine defekte Kopfdichtung.
Allgemein: Laufleistung ca. 292.000 km, Kettenspanner ist 6 Rasten ausgefahren, Spannrollen machen nach 60.000 km Geräusche.
Der Kopf geht jetzt zum Abdrücken, Reinigen und Ventile prüfen zum Motorenbauer. Planen möchte ich nur wenn unbedingt nötig.
Kosten beim Motorenbauer (inkl. planen) betragen ca. 400 EUR.
Beim Zerlegen ist keine einzige Schraube oder Stehbolzen abgerissen. Das Wastegate des Turbos öffnete bereits ab 0,3bar.
Habe nach Einbau einer neuen Cartridge (105 EUR) die Druckdose auf 0,45 bar eingestellt.
 
Um C0 ins Kühlsytem einzubringen braucht´s ja ein Druckgefälle in die richtige Richtung. Das ist am Turbolader schwer vorstellbar.
Köpfe plane ich immer, wenn sie gut sind (selten) eben nur 2 Hundertstel. Wirklich beurteilen kann man die Dichtfläche erst, wenn man einmal mit der Maschine drübergefahren ist. Rissprüfung empfehle ich nicht nur am Kopf, auch die Blöcke bis 93 neigen zu Rissen. Besonders die Gewinde für die Kopfschrauben sollte man sorgfältig auf Haarrisse prüfen.
 
Den Block werde ich prüfen, so wie es geht. Möchte ihn nicht ausbauen. Ich habe Druck auf die Anschlüsse des defekten Turbos gegeben und Öl, Wasseranschlüsse sind gegeneinander offen.
Gibt es verschiedene Kopfdichtungen?
Es war eine Elring Dichtung mit der Aufschrift B20/B23 verbaut. Neu habe ich auch eine Elring für den B234. Die hat aber weniger Durchbrüche als die verbaute.
 
Ich hab mich beim Einschlafen auch noch mit deiner Beschreibung beschäftigt.
Bist du sicher: Axialspiel 10 mm, oder fehlt da ein Komma?!! Das geht doch gar nicht - so viel Platz haben doch die Turbinenschaufeln gar nicht - die müssten ja schon völlig abrasiert und damit der Lader akustisch höchst auffällig gewesen sein...?!
 
Ich habe Druck auf die Anschlüsse des defekten Turbos gegeben und Öl, Wasseranschlüsse sind gegeneinander offen.
bei Öldruck mindestens 1,5 bar und Kühlwasserdruck maximal 1 bar bekommt man Fettaugen auf der Suppe, aber kein CO
 
Ich hab mich beim Einschlafen auch noch mit deiner Beschreibung beschäftigt.
Bist du sicher: Axialspiel 10 mm, oder fehlt da ein Komma?!! Das geht doch gar nicht - so viel Platz haben doch die Turbinenschaufeln gar nicht - die müssten ja schon völlig abrasiert und damit der Lader akustisch höchst auffällig gewesen sein...?!
..selbst das würde nicht reichen, womit Du Deine Frage selbst beantwortet hast
 
Nachdem der 92er CS (B234L) aus dem Auspuff nebelte und ich CO im Kühlwasser feststellte, habe ich den Kopf jetzt abgenommen und auch den Turbo zerlegt.
Die Kopfdichtung ist komplett intakt und der Motor hatte auch kein Öl oder Wasser geschwitzt. Auffällig war Wasserdampf der aus dem Turbolader kam.
Der Kopf geht jetzt zum Abdrücken, Reinigen und Ventile prüfen zum Motorenbauer. Planen möchte ich nur wenn unbedingt nötig.
Kosten beim Motorenbauer (inkl. planen) betragen ca. 400 EUR..

Wie du aus einem 92er Auto eine Kopfdichtung intakt ausbauen und beurteilen kannst, musst du mir mal erklären :biggrin:
Und wie kam Wasserdampf aus einem kalten Turbolader?! Falls er dir bei Temperatur aufgefallen ist, ist wohl eher eine Dichtung am Lager hopps gegangen.. das ein Turbo in´s Kühlsystem drückt hab ich noch nie gehört..
Die Kopfdichtung macht sich auf unterschiedlichste Weise bemerkbar. Hatte es auch schon 2x dass die Kodi nach außen undicht war und noch ewigkeiten gehalten hat ohne das Wasser in den Ölkreislauf kam.
Kann aber auch passieren das er nach außen dicht ist und nur beim Abkühlen nach innen undicht wird und so Co2 reinkommt bis wieder alles dicht ist...

Vielleicht auch eine unglückliche Kombination verschiedener Faktoren.. da der Kopf jetzt aber unten ist, ist es auch voll egal...

Die 400€ finde ich sehr Fair.. das zahle ich für die von dir genannten Arbeiten ohne Ventile Prüfen.
Und die 50-60€ für´s plannen kann man sich bei den Kompositdichtungen sparen, da die recht viel ausgleichen.. gibt auch Werkstätten die planen bei den Mehrschichtmetalldichtungen nicht..
Aber wenn der Kopf ok ist wird da quasi nix abgenommen.. bei meinem letzten Kopf waren es 2/100. Bis 4mm ist soweit ich weiß lt. Saab ok.
 
Nachdem der 92er CS (B234L) aus dem Auspuff nebelte und ich CO im Kühlwasser feststellte, habe ich den Kopf jetzt abgenommen und auch den Turbo zerlegt.
Die Kopfdichtung ist komplett intakt und der Motor hatte auch kein Öl oder Wasser geschwitzt. Auffällig war Wasserdampf der aus dem Turbolader kam. Nach Ausbau der Turbo-Cartridge wies diese ein axiales Spiel von 10mm in Richtung Verdichtergehäuse aus, ein Wasser/Öl-Gemisch habe ich bis in die Drosselklappe vorgefunden.
Die Öl- und Wasserleitungen zum Verdichter- und Abgasgehäuse hatten Durchgang.
Beim Turbo bedeutet ein positiver CO-Test also nicht zwingend eine defekte Kopfdichtung.
Allgemein: Laufleistung ca. 292.000 km, Kettenspanner ist 6 Rasten ausgefahren, Spannrollen machen nach 60.000 km Geräusche.
Der Kopf geht jetzt zum Abdrücken, Reinigen und Ventile prüfen zum Motorenbauer. Planen möchte ich nur wenn unbedingt nötig.
Kosten beim Motorenbauer (inkl. planen) betragen ca. 400 EUR.
Beim Zerlegen ist keine einzige Schraube oder Stehbolzen abgerissen. Das Wastegate des Turbos öffnete bereits ab 0,3bar.
Habe nach Einbau einer neuen Cartridge (105 EUR) die Druckdose auf 0,45 bar eingestellt.
Wenn das der ist, den du bei mir geholt hast, der hat bei etwas über 200 tkm (ich glaube bei ca 220 tkm) neue ZKD und einen neuen TL bekommen. In dem Rahmen auch neue Stehbolzen. Ich meine auch Ketten.
 
Wenn das der ist, den du bei mir geholt hast, der hat bei etwas über 200 tkm (ich glaube bei ca 220 tkm) neue ZKD und einen neuen TL bekommen. In dem Rahmen auch neue Stehbolzen. Ich meine auch Ketten.
In der Wartungshistorie ist nichts aufgeführt, der Lader war aber garantiert nicht neu. Ebenso wenig die Stehbolzen und Metallhülsen. Habe hier einen 9-5 der vor 70.000km und vergleichbarem Zeitraum einen neuen Turbo und Kettenkur bekam, der weißt vielleicht ein Viertel der Korrosionen auf.
 
Sitzen die beiden Hülsen normalerweise im Block oder im Kopf?
 
gibt kein "normalerweise" - die Passbohrungen in Block und Kopf haben gleichen Durchmesser und die Hülsen entscheiden sich mal so und mal so wo sie lieber sind.
 
Mit dem Motor ist jetzt erst einmal Pause. Den Kopf gebe ich Montag oder Dienstag nach Anklam und die Überholung dauert dann ca. 3 bis 4 Wochen. Die Firma hat übervolle Auftragsbücher.
In der Zwischenzeit ist jetzt Rostbehandlung/-vorsorge im Motorraum dran, jetzt wo fast alles frei zugänglich ist.
 
In der Wartungshistorie ist nichts aufgeführt, der Lader war aber garantiert nicht neu. Ebenso wenig die Stehbolzen und Metallhülsen. Habe hier einen 9-5 der vor 70.000km und vergleichbarem Zeitraum einen neuen Turbo und Kettenkur bekam, der weißt vielleicht ein Viertel der Korrosionen auf.
Das war ca. 2010-2011..
 
Die hat aber weniger Durchbrüche als die verbaute.
Das fiel mir gerade wieder ein, zumal wir neulich ja darüber sprachen.

Dazu hatte ich vor einiger Zeit mal für den B2x5 bei ElringKlinger angefragt, weil mir hier das gleiche bei der ZKD aufgefallen war: bei der Elring ist im Unterschied zu der verbauten und der von Skandix angebotenen ein Loch am 4. Zylinder jetzt verschlossen.

Zitate aus den Antworten:

"tatsächlich haben wir keine sichere Aussgae dazu, nur eine sehr wahrscheinliche Theorie:
Wahrscheinlich hat das nur eine Entlüftungsfunktion. Für effektive Strömungsgeschwindigkeit sind die Löcher viel zu klein, und das ist wahrscheinlich an der Stelle auch nicht gewollt, weil dann die Zirkulation Kurzschlüsse hätte.
Vermutlich ist für die Kühlleistung ohne das Loch sogar besser, aber Entlüften dauert eben etwas länger."

und

"Die ElringKlinger hat für diesen Motor/Grundmotor vier ZKD entwickelt.
Die erste zur Markteinführung.
Eine Zweite die nie ausgeliefert wurde.
Im Mai 2002 wurde die erste Version überarbeitet. Was? Dazu müssten wir im Archiv prüfen ob überhaupt noch Unterlagen vorhanden sind.
Es sieht allerdings so aus, dass diese Version mit der Einführung des 305 PS Turbo Motor zusammen fällt. Und möglicherweise hier wie erwähnt eine Änderung am Kühlkreislauf vorgenommen wurde. Dazu andere Pumpe? Anderer Kühler, mehr Volumen, vieles denkbar.
Im Juni 2019 wurde dann die aktuelle Version nochmals angepaßt. Was? Das würde ebenfalls eine umfangreiche Recherche nötig machen.
In jedem Fall war die Änderung so "gravierend" (das entscheiden allerdings nicht wir) dass es eine neue OE P/N gab.
5955174 auf aktuell 5960083

Wie sie sicherlich wissen, werden die ZKD immer so ausgelegt, dass sie rückverbaubar sind.

Welche die bessere ZKD wäre?
Wir empfehlen immer die letztgültige ZKD zu verwenden."
 
Danke, ich habe eine neue Elring hier liegen und verbaue sie ohne Löcher zu bohren.
 
naja, der informationsgehalt ist ja auf ganze Zahl gerundet Null..... und zehn Jahre nach Auslauf des Motors und Pleite des Herstellers ist die einzig denkbare neue Erkenntnis, die zu einer Veränderung führt die, daß es billiger geht.


Aber ja, die länge des Textes, und die Tatsache, daß er auf die gestellte Anfrage eingeht ist bemerkenswert
 
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