Z19DTR auf Euro6 aufrüsten möglich?

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SAAB
9-3 II
Baujahr
2008
Turbo
TTiD
Da die Dieseldiskussion langsam brisant wird (Essen zB steht kurz vor Fahrverboten unter E6) drängt sich die Frage auf: kann man Dieselmotoren von E4/5 aufrüsten?
Könnte man die Motorsteuerung ändern und Leistung gegen Emission tauschen? (Ich würde von den PS durchaus was opfern, wenn ich damit einer Quasi-Enteignung entgehe.)
 
Rein technisch, also was die Grenzwerte betrifft? Oder doch was die Anerkennung angeht? Bisher war immer letzteres das Problem. Für die Kosten kannst du dir vermutlich ein neues Auto, dass E6 erfüllt, kaufen.
 
Bei Twintec wird gerade an einer Nachrüstlösung für Euro 5 gearbeitet (Quelle: Auto Bild ;-) - ist in der Testphase
Die Fahrzeughersteller haben wohl kein Interesse, Kosten etwa 1500 Eur.

Euro 4 kann ich mir nicht vorstellen - da ist ja nichtmal der Partikelfilter pflicht - das würde wohl nicht funktionieren.
 
Seufz. Wohne im Ballungsraum, und wie sich die Zeichen gerade verdichten, wird das Diesel-Thema ein echtes Problem.
 
Wohne im Ballungsraum, und ...
Tja, man kann halt nicht alles haben. Wir ziehen da jetzt weg.

Nicht für jeden eine Option, ich weiß. Aber so billig wie Autos sind wird sich so eine Umrüstung in den seltensten Fällen lohnen. Und wie zukunftssicher sowas ist zeigt unsere Politik ja immer wieder. Oder warum habe ich in unseren Volvo wohl keinen Filter eingebaut? Um ihn von rot auf gelb zu bekommen?
 
Bei Twintec wird gerade an einer Nachrüstlösung für Euro 5 gearbeitet (Quelle: Auto Bild ;-) - ist in der Testphase
Die Fahrzeughersteller haben wohl kein Interesse, Kosten etwa 1500 Eur.

Euro 4 kann ich mir nicht vorstellen - da ist ja nichtmal der Partikelfilter pflicht - das würde wohl nicht funktionieren.

Ausser E6 nützt das ja auch nichts....
 
Ausser E6 nützt das ja auch nichts....

Verstehe ich jetzt nicht. Wenn ich einen Euro 5-Diesel habe und die Alternative nicht mehr in die Stadt zu fahren, ein neues Auto zu kaufen und den E5-Diesel mit hohem Wertverlust abzustoßen oder für 1.500 Euro auf Euro 6 hochzurüsten - dann kann das durchaus eine sinnvolle Alternative sein. Nicht unbedingt für die Umwelt aber zumindest für die persönliche Situation.
 
Die politisch gewollte Sachlage möchte aber gar keine Diesel mehr im urbanen Umfeld sehen. Entweder die Wähler werden langsam wach oder wir müssen draußen bleiben. Mal abgesehen davon: WER sollte dies für einen Saab voran treiben???
 
Mir fällt in dem Zusammenhang diese Indianer-Weisheit ein:

Wenn du erkennst dass dein Pferd tot ist, steig ab.

Rein technisch, also was die Grenzwerte betrifft? Oder doch was die Anerkennung angeht? Bisher war immer letzteres das Problem. Für die Kosten kannst du dir vermutlich ein neues Auto, dass E6 erfüllt, kaufen.

So ist es. Man müsste ja das NEFZ-relevante Kennfeld komplett neu bedaten, einen SCR-Kat samt gesamter Peripherie wie Leitungen, Harnstofftank und Eindüsung nachrüsten, unterbringen und in die Motorsteuerung einbinden und dann müsste das ganze auch noch nachweislich funktionieren. Vermutlich gibt der restliche Hardware- und Softwarestand des Autos das auch gar nicht mehr her.

Moderne Diesel sind so komplex, das erinnert mich manchmal an die Lockheed Super Constellation in der Luftfahrt, hochkomplexe Verbrennungsmotoren, defektanfällig und mit enormem Wartungsaufwand. Hinweggefegt vom vergleichsweise simplen Jettriebwerk. Vielleicht geht es dem Verbrenner demnächst so mit der Elektromobilität.
 
Zumindest dem Diesel. Schließlich brauchen wir den ja noch für die neuen Brennwertheizkessel. Ach und dann waren da noch die Schiffe, die man zunehmend von Schweröl auf Diesel umstellen möchte, zumindest die Kreuzfahrer. Denn die haben auf dem Oberdeck ein massives Feinstaubproblem.
 
Zumindest dem Diesel. Schließlich brauchen wir den ja noch für die neuen Brennwertheizkessel. Ach und dann waren da noch die Schiffe, die man zunehmend von Schweröl auf Diesel umstellen möchte, zumindest die Kreuzfahrer. Denn die haben auf dem Oberdeck ein massives Feinstaubproblem.

Genau! Da gibt es ja Massen von im Gegensatz zu den Frachtern und Kriegsschiffen :beer: ;-)
 
Hmm das mit der Peripherie nachrüsten sollte doch das kleinste Problem sein oder nicht??? Einen Tank, ein paar Leitungen ist doch wie bei einer LPG Autogasanlage... Da wird doch auch nichts anderes eingebaut. Tank in die Reserveradmulde und gut. Da der SCR Kat meines Wissens nach das letzte Teil im Abgasstrang ist passt das doch ganz gut zusammen. Und irgendwo diesen Kat da hinten ins Abgassystem einbringen wird doch wohl zu lösen sein. Notfalls gibts halt einen Austausch Endschalldämpfer mit integriertem SCR Kat. Sollte doch von der Hardwareseite nicht so schwierig sein. Fehlt nur noch die Softwareseite. Da habe ich keine Ahnung von, aber auch da sollten sich doch Lösungen finden lassen oder nicht? Überall wird doch von Digitalisierung und Industrie 4.0 geredet.
Und könnte man auch das Software Problem nicht a la LPG Anlage lösen? Das Motorsteuergerät und die Motorsoftware bleibt wie sie ist und die SCR Geschichte hängt sich mit einem eigenen Steuergerät hinten ran und spritzt das Pipi ein?
Sorry für die vielen Fragen, habe mit Autoentwicklung nun gar nichts am Hut, aber so schwer kann das doch nicht sein.

Es ist halt scheinbar doch nur eine Frage des politischen Willens ob diese Technik zum nachrüsten legalisiert wird und gewollt ist.

Grüße Marc
 
Oft ist gerade die Bürokratie eine Art Schutzmechanismus, damit da nicht jeder kommt und was entwickelt.....
 
Hatte ich zu dem Thema schon mal geschrieben. Das Problem ist nicht die Technik. Das Problem ist insbesondere in Deutschland die Zulassung. Was erwartest du in einem Land in dem das einbauen eines Rußfilters in einem Transporter mit Pritsche zu einer besseren Plakette führt, wurde aber auf den selben Transporter ein Wohnmobil drauf gesetzt und das Endrohr nach hinten verlängert, so erlischt die Betriebserlaubnis, ist ja eine andere Abgasanlage. Eine RPF-ABE für Fahrzeugtyp A hilft dir für Fahrzeugtyp B auch nicht wenn in beiden der gleiche Motor verbaut ist.

Polemisch ausgedrückt, das scheint in D nicht gewollt zu sein. Umgekehrt ist aber kein Problem, Stichwort AdBlue-Emulator. Wäre mir jedenfalls nicht bekannt, dass das bisher in D (im Gegensatz zu z.B. Polen) eine Konsequenz hätte solange einen nicht ein Mitwisser explizit anzeigt.
 
Weis man denn irgendwas über die tatsächliche "Umweltqualität" der in Saabs verbauten Diesel? Wahrscheinlich zu wenige, dass das jemand testet. Nach CoC hat mein A19DTR 141 mg NOx /km. Die schwedischen Behörden dürften bei den dort durchschnittlich tieferen Temperaturen ja eigentlich nicht so kulant mit dem "Temperatutfenster" gewesen sein.
Nach ADAC sollen ja einige Euro 6 Diesel schlechter als Euro 5 Diesel sein. Die dürfen weiter in die Stadt während ich in Zukunft vor der Stadt parke ( und alle 2 Jahre auf dem Anhänger zum TüV)?
 
Warum sollten die in Schweden anders Verfahren? Das sind doch EU-Normen. Und wenn ich das richtig in Erinnerung habe, aber korrigiert mich bitte, dann basiert das auf Prüfstandsversuchen inklusive Klimatisierung, also unabhängig von realen Umgebungsbedingungen. Muss ja auch. Sonst wären die Ergebnisse nicht mehr vergleichbar und die Hersteller würden da testen wo dir besten Bedingungen herrschen.
 
Kennt jemand die Werte des Z19DTR im 1.9TTiD? Ich find grad nichts im Netz.
 
Ich bin nach der Farce von Gipfel kein Stück schlauer. Mein Euro 4 ist an und für sich nicht vom Dieselskandal betroffen, der ist dreckig, aber das wurde bei der E4 auch so abgesegnet.

@Flemming: angesichts der Umstände wäre natürlich sinnig, man ginge zum Hersteller und sagt "schraub uns ein offizielles AdBlue-Nachrüstpaket und wir segnen das ab." Ich fürchte bloß, so clever ist da keiner.
 
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