Werkzeug: simpel und nützlich

Mehr sollte das auch nicht sein, denn es ist nur zum drehen aber nicht anziehen oder lösen der Schraube gedacht. Dafür aber lässt sich der Ratschenkopf vorspannen, so dass man sofort Kraftschluss hat und nicht erst den halben Weg hohldreht.

Exakt so sehe ich das auch. Aber das scheint nicht bei jeden so verstanden zu werden, liest man z.B. Online-Rezensionen.

Die reichen von toll, 5*, da kann man mit Akkuschrauber und Adapter rein bis hin zu 1* Sch?!$e, wenn man mit nem Akkuschrauber da reingeht, zerschießt man sich das Teil...:eek::rolleyes::tongue:

Brauchen tut man den Innenvierkant in der Praxis wahrscheinlich nicht. Denn wenn man ihn verwenden wollte (z.B. zum Lösen), wäre das Drehmonent wahrscheinlich zu hoch.

Zwischen "zusätzlicher Hebel" und "mit Gefühl rangehen" kann man einen Widerspruch sehen...:smile:

Ich habe mir das einfach mal bestellt, in 1/4".

Nicht, weil ich es brauche, sondern aus Neugierds- Will haben-, Braucht man vielleicht mal-, Fetisch- und Spieltriebsgründen. :cool:

Ich kann hier mal kurz berichten. Vielleicht nicht anhand eines wirklichen Anwendungszwecks aber zumindest mal wie das Teil läuft.
 
Vor gefühlten 35 Jahren kam in schöner Regelmäßigkeit ein fliegender Händler mit seinem Ford Granada Turnier auf den Hof gefahren.
Der olle Granada war wichtig, denn kein Kombi hatte eine größere Ladefläche, wie dieses Auto. Und da befanden sich Hunderte von Kisten und Kartons, wo sich "neueste Produkte" drin verbargen. Werkzeuge, Klebstoffe, Reiniger, usw.
Der Bursche kam vielleicht zweimal im Jahr, aber dann war im Betrieb Kirmes. :biggrin:
Es gab jedenfalls immer was Neues zu begucken und natürlich auch zu kaufen.
Man sucht ja nicht nach neuen Werkzeugen, so ein Zeug muß angeboten und gezeigt werden!
Und wenn es tatsächlich gefällt...und auch noch tauglich ist...dann wurde auch gekauft!
Kam selten vor, weil der Bursche relativ teuer war. Aber es gab Werkzeuge aus den USA, die gab es sonst nirgends zu kaufen.
(Internet war ja noch nicht. Da dachte man noch nicht mal dran, daß es sowas mal geben könnte)
......
Das Prinzip des Kettentriebs ist schon einleuchtend. Und sollte auch irgendwo tauglich sein. (ob es wirklich 120Nm verträgt?)

Aber mir würde die Knarre, die über den drehbaren Griff betätigt wird, besser gefallen.
Ist vielseitiger verwendbar.
Ob das Ding was taugt?...stellt man erst fest, wenn man das Ding in den Händen hält...und auch mal benutzt.
......
Grade im Werkzeug-Sektor muß man vorsichtig sein.
In den 80er Jahren wurde das Land mit billigen Schraubenschlüsseln überschwemmt. In jedem Baumarkt oder Discounter gab es komplette Schlüsselsätze für 25 Mark.
Und nicht selten brach der 10-er Schlüssel bei mittlerer Belastung einfach durch.
Daher ist eine gesunde Skepsis immer angesagt. Kaputte Finger, wo nur das Fell leidet, wächst ja wieder nach. :smile:
Gebrochene Knöchel sind dann schon fieser. :eek:
Allein aus diesem Grund sollten auch Hobby-Schrauber größten Wert auf qualitativ hochwertigem Werkzeug legen.
Ist meist eine einmalige Anschaffung, die man sogar noch vererben kann.
...
"Silberrücken"...hört sich jedenfalls besser an, wie "Alte Knochen". :biggrin:
Wenn ich das so richtig sehe, ist ja hier im Forum auch kaum noch ein User unter 50. :smile:
Unter 40 haben dann Welpenschutz, oder? :cool:
 
Fernost-Produktion - insbesondere aus Taiwan - hat qualitativ sehr zugenommen, wie öfters im Forum schon angemerkt wurde. S. Gedore Red, Proxxon etc.

Was das Werkzeug aus dem Discounter betrifft, so wird man bestimmt heute auch noch in etwas verstärkterer Form die Katze im Sack kaufen als man das bei Markenherstellern tut.

Aber die haben mittlerweile wohl alle das GS-Siegel, was zumindest von der Idee her eine Super-Sache ist.

Ich habe noch kein Schraubwerkzeug auf gesundheitsgefährdende Weise geschrottet und kann nicht beurteilen, was das Siegel wert ist.

Siegel haben Schindluder-Potential :rolleyes:

Bei Aldi & Co. habe ich bislang nur Bit- und Inbussätze sowie einen in meinen Augen sehr gut ausgestatteten und hochwertig wirkenden Schraubendrehersatz für unter 10€ erworben.

Bislang bin ich mit allem zufrieden.
 
Mir ist in der Lehre eine Wasserpumpenzange deutscher Traditionsproduktion gebrochen. Das was brutal schmerzhaft für sämtliche Fingerknöchel.
Zur gleichen Zeit ist mir eine 17er Nuss beim Schrauben im Motorraum gerissen. Das war richtig blutig.
Das wars. Seitdem habe ich eine Methode, mit der sich die Belastbarkeit von Werkzeug recht gut einordnen lässt. Wenn richtig fett Kraft erforderlich ist, kommt soviel Druck aufs Werkzeug, bis es sich anfängt zu verformen. Dann entlasten. Federt es stramm zurück, geht noch was.Macht es das nicht oder nur lustlos, ist es am Ende.
Das muss man lernen und ein Gefühl dafür entwickeln. ‚Sehen‘ tut man das nur mit der Hand und dem Bauch, nicht mit den Augen.

Seitdem ist mir sowas nie wieder passiert.
 
Mir ist in der Lehre eine Wasserpumpenzange deutscher Traditionsproduktion gebrochen. Das was brutal schmerzhaft für sämtliche Fingerknöchel.
Zur gleichen Zeit ist mir eine 17er Nuss beim Schrauben im Motorraum gerissen. Das war richtig blutig.
Das wars. Seitdem habe ich eine Methode, mit der sich die Belastbarkeit von Werkzeug recht gut einordnen lässt. Wenn richtig fett Kraft erforderlich ist, kommt soviel Druck aufs Werkzeug, bis es sich anfängt zu verformen. Dann entlasten. Federt es stramm zurück, geht noch was.Macht es das nicht oder nur lustlos, ist es am Ende.
Das muss man lernen und ein Gefühl dafür entwickeln. ‚Sehen‘ tut man das nur mit der Hand und dem Bauch, nicht mit den Augen.

Seitdem ist mir sowas nie wieder passiert.

Meinst Du das Wuppertaler Unternehmen, das u.a. Pumpenzangen herstellt, die nach einer sehr gitigen Schlangenart benannt sind? :tongue:

Von diesem Hersteller habe ich mal einen Mini-Seitenschneider geschrottet, den mir mein Vater zum Ausszug aus dem Haus geschenkt hat.

Ich hatte den mal etwas überbelastet.

Und dann nach Jahren habe ich - einfach so aus Spaß - die Schneiden etwas fester, ohne das etwas dazwischen war, zusammengedrückt.

Klack, eine der beiden Schneiden ist abgesprungen, sogar etwas weiter, dass ich sie suchen musste.

Ins Auge hätte ich die nicht gerne bekommen...also habe ich doch schonmal ein Werkzeug auf gesundheitgefährdende Weise geschrottet.

Auch ein Markenwerkzeug eines Herstellers guten Rufs.
 
Für die Elektrickser vielleicht ganz interessant, ein sog. Transistortester. Man steckt ein beliebiges elektronisches Bauteil in die Slots, drückt den Knopf, das Teil wird durchgemessen und die Werte bzw. Funktion am Display angezeigt. Gibt's für wenig Geld bei den üblichen Verdächtigen.
 

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Ich habe mir das einfach mal bestellt, in 1/4".

Ist heute eingetroffen. Die Proxxon Rotary 1/4" mit Drehgriff.

Ich habe sie einfach mal zur Veranschaulichung der Größenverhältnisse mit anderen Knarren fotografiert:



Wie ihr sehen könnt, ist die Proxxon Rotary die mit Abstand längste 1/4" Knarre (fast so lang wie die 3/8") und der Kopf ist fast so breit wie der der Zyklop Speed.

Ich habe mal einen kleinen "Labortest" bei mir zuhause gemacht.

Die Knarre läuft sehr gut und ist von gewohnt guter Proxxon-Qualität. Mit 52 Zähnen läuft sie etwas rauher, aber das kennt ihr vielleicht.

Man kann den Griff hin und her drehen - der Vierkant läuft immer in der eingestellten Laufrichtung. Das ist gut.

Be mir bekommt neues Schraubwerkzeug erstmal eine Ballistol-Behandlung (außer DMS).

Zu meinem Test:

Ich habe eine 13er Schraube mit 5Nm angezogen und dann per Griffrotation ohne große Mühe gelöst bekommen (obwohl der Griff etwas mit Ballistol verölt war :rolleyes:).

Mit 9Nm angezogen habe ich sie mit dem Quergriff ohne große Mühe gelöst bekommen (immer noch etwas Öl am Griff :rolleyes:).

Zum Lösen ist der Griff-Rotationsmechanismus bestimmt nicht gedacht, für leichte Fälle kann der allerdimngs bestimmt verwendet werden.

Das ist vielleicht das, was der zuvor erwähnte Anbieter mit "Gefühl" gemeint hat :tongue:.

Ich will das Teil jetzt erstmal nicht zu sehr quälen. Ist ja erstmal ein Frischling :tongue:

Jetzt zur dunklen Seite der Macht:

Der Umschaltmechanismus ist eine mittlere Katastrophe.

Bei der abgebildeten 3/8" Proxxon läuft der sehr gut und lässt sich - nach Zugabe von Ballistol - auch einhändig umschalten.

Bei der Zyklop Speed muss man den Vierkantantrieb hierbei mit der anderen Hand oder durch Aufsetzen leicht fixieren, aber das geht dann.

Bei der Proxxon Rotary muss man den Vierkant mit Kraft fixieren und sich dann mit dem zackigen Drehkopf mit etwas Kraft beschäftigen, was etwas hakelig werden kann.

Wenn man ein Schraubwerzeug kauft, dass verschiedene Konzepte für (mechanische) Kräfte kombiniert, muss man eine Kröte bestimmt immer schlucken. Auch z.B. bei der Zyklop Speed.

Alles in allem:

Die Knarre ist bestimmt sehr gut als Ergänzung zum vorliegenden Knarrensortiment geeignet.

Ich bin - wie schon angedeutet - kein Power-User :rolleyes:.

Wer >30€ über hat, kann sich das Teil mal besorgen. Ist bestimmt nicht schlecht.

Als einzige 1/4" Knarre würde ich sie nicht haben wollen.

Die Länge der Knarre ist reizvoll, kann auch nachteilig sein. Der Umschaltmechnismus ist nicht so toll.

Wer Fragen hat, der schreibe bitte oder melde sich per PN bei mir.
 
Ist heute eingetroffen. Die Proxxon Rotary 1/4" mit Drehgriff.

Ich habe sie einfach mal zur Veranschaulichung der Größenverhältnisse mit anderen Knarren fotografiert:



Wie ihr sehen könnt, ist die Proxxon Rotary die mit Abstand längste 1/4" Knarre (fast so lang wie die 3/8") und der Kopf ist fast so breit wie der der Zyklop Speed....
Bild vergessen?
 
Ich hoffe, dass das Foto jetzt angekommen ist:
 

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Ja, als Ergänzung kann ich mir das gut vorstellen, aber die eierlegende Wollmilchsau gibt's halt nicht - so wie z.B. die Wera Zyklop an manchen Stellen einfach einen zu dicken Kopp hat...
 
Ja, als Ergänzung kann ich mir das gut vorstellen, aber die eierlegende Wollmilchsau gibt's halt nicht - so wie z.B. die Wera Zyklop an manchen Stellen einfach einen zu dicken Kopp hat...

Ja, man muss meistens auf Kompromisse eingehen.

Meine Übersicht zeigt Knarren, die ich überwiegend wahrscheinlich nie täglich nutzen werde... :rolleyes::tongue:

Am meisten geholfen hat mir bislang die Wisent. Und die Speed.

Am Genialsten ist sicherlich die Speed. Schraubendreher mit Knarren- und Hebelfunktion bei Bedarf. Das ist gut. Aber man kann die Richtung nicht so einfach einstellen, zumindest ich muss den Vierkant fixieren...was ja klar ist, denn sie hat ja den Schwenkkopf und nicht einfach einen kleinen Hebel wie bei den anderen Knarren auf meinem Bild.

Mein Eindruck zur Proxxon Rotary:

Gutes Teil, das ich wahrscheinlich nie benötigen werde. :rolleyes:

Läuft gut, aber die Umschaltung finde ich Mist...
 
In meinem Alltag hat sich die ordinäre 3/8" Ratsche mit unterschiedlich langen Kippverlängerungen zu 85% durchgesetzt. 5% 1/4" und 5% 1/2". Die restlichen 5% sind dann die Sonderlösungen mit 7 oder auch 436 verschiedenen Spezialistenspezialwerkzeugen.
 
Solche "Kleinigkeiten" können einen dann tatsächlich vom routinemäßigen Einsatz abhalten.
Wo sie passt, ist bei mir die Zyklop die Alltagsratsche.

Ich würde die Proxxon Rotary wahrscheinlich nicht als Routine-Werkzeug ansehen. Schrauben können die anderen Knarren auf dem Bild mit mehr als 52 Zähnen wahrscheinlich ebensogut oder besser.

Und zum Reindrehen vor dem Anziehen oder zum Rausdrehen nach dem Lösen kann man auch an der Nuss oder der Verlängerung drehen. Deshalb haben ja manche Nüsse die Riffelung, denke ich.

Bei schwer erreichbaren Stellen kann die Rotary bestimmt punkten. Vielleicht wären dann auch Nüsse mit Haltefunktion hilreich, ich weiss nicht...

Die Zyklop Speed ist wahrscheinlich auch eine der vielseitigsten Knarren. Und sehr gut konstruiert und verarbeitet. Machmal wünschte ich mir, dass der Kopf in Dreherposition arretiert werden könnte, so dass man sie wie einen klassischen Schraubendreher ohne Ratschenfunktion nutzen kann. Aber alles in allem passt das so sehr gut wie sie ist.
 
In meinem Alltag hat sich die ordinäre 3/8" Ratsche mit unterschiedlich langen Kippverlängerungen zu 85% durchgesetzt. 5% 1/4" und 5% 1/2". Die restlichen 5% sind dann die Sonderlösungen mit 7 oder auch 436 verschiedenen Spezialistenspezialwerkzeugen.

3/8" ist halt ein guter Kompromiss. Und vielleicht etwas Luxus, der sich lohnt und das Arbeiten angenehmer macht.

Wirklich gebraucht habe ich die abgebildete 3/8" Knarre nur 1x. Als ich beim Zusammenschrauben einer Lampe eine 14er Nuss gebraucht habe, die in 1/4" Kästen oft nicht enthalten ist.

EDIT: OK, ich hätte auch die klobige 1/2" nehmen können...
 
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