Welche Werkzeuge für Zylinderkopf-Bearbeitung?

Max

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Danke
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SAAB
900 I
Baujahr
1988
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FPT
Hallo,
ich wollte 'mal ne keine Umfrage starten welche Werkzeuge/Fräsaufsätze (außer biegsamen Welle und Bohrmaschine/Druckluftschleifer ;-)) ihr benutzt um die Kanäle im Zylinderkopf zu vergrößern/polieren.
Die gleiche Frage stellt sich auch für den Ansaugkrümmer und evtl. die Ventile.

Ich habe vor bei mir im Zusammenhang mit dem Einbau der Ventile und Ventilfedern aus dem Ford V6 2.8l (Einlass 42mm, Auslass 37mm) die Kanäle noch etwas besser zu bearbeiten um noch etwas mehr als 90PS aus dem V4 1,5 rauszuholen.

Ich weiß; ich bin hier im falschen Forum, das macht aber nichts, da ich hier auf mehr Resonanz hoffe!:bounce:

Gruß,
Max
 
Hi Max!

Ich benutze (beim V4 und beim 900) Druckluftschleifer mit verschiedenen Fräsaufsätzen, biegsame Welle mit Bohrmaschine und natürlich den Dremel, pur oder mit Biegewelle.

Gruß,
Erik
 
Hi Erik,
du scheinst ja der Einzige zu sein, der etwas zu dieser im Kern sehr erfolgversprechenden Umfrage beizutragen hat, Danke! :)

Genau um die Fräsaufsätze geht es mir hier: Ich hatte mir letztes Jahr 'mal vom Baumarkt zahlreiche geholt. Auch Schleifsteine brachten nicht den gewünschten Erfolg, bzw sie waren dann nach spätestens einer Stunde fräsen unbrauchbar - normal oder ein Mangel an Qualität?
Was verwendest du?

Grüße (nach Schweden.)
Max
 
Hi Max!

Ich mache das nicht so oft. Habe mir die Aufsätze auch im Baumarkt gekauft... :oops:

Für grobe Arbeiten nehme ich den Druckluftschleifer mit einem konischen Fräser, ansonsten meistens Dremel mit Fräser oder Fächerscheibe.

Gruß,
Erik
 
Hi,
ja, das ist halt schon eine sehr, sehr arbeits- und zeitaufwendige Sache!!

Ich mache das auch nicht so oft. Beim letzten Versuch ist mir dann nach 3 Tagen die Lust an der Arbeit verloren gegangen und ich habe alles so wie es war wieder eingebaut - aber jetzt wird alles anders.

Gruß,
Max
 
Die Aufsätze sind echt das Problem. Lass Dich doch mal in einem guten Werkzeug-Fachgeschäft beraten. Nichts ist frustrierender, als mit ungeeignetem Werkzeug zu arbeiten. Die Fräsaufsätze aus dem Baumarkt taugen nicht einmal, um Schweissperlen abzuschleifen.
 
Ja! Du verstehst mich...
Das ist der Grund weshalb ich hier nach Erfahrungen eurerseits frage. Ich hoffe dass noch viele ihre Geheimtipps preisgeben werden.

Gruß,
Max
 
...also für Fräsen und sonstige Werkzeuge würde ich keine Baumarkt Produkte empfehlen. Bis man damit ein zufriedenstellendes Ergebniss bekommt hat man schon vor Wut zwei Löcher in die Garagentür gehauen, die Katze gekickt und den Nachbarn einen körperlichen Verweiß erteilt !

Vom Preis/Leistung her würde ich Proxon empfehlen wobei die auch nicht ewig halten. Gedore wären haltbarer oder Fräswerkzeuge aus dem Modellbaubereich. Wichtig ist das die Werkzeuge immer gekühlt werden.
 
Naja, Proxxon gibts im Baumarkt, die benutze ich neben den Dremel-Produkten und bin damit bisher immer gut zurecht gekommen.
Und von Wolfcraft, ist auch kein billiger Schrott, dennoch im Baumarkt erhältlich und bisher problemlos im Einsatz... :)

Gruß,
Erik
 
im Baumarkt erhältlich und bisher problemlos im Einsatz...

...Und Erik, vergiss nicht, auch noch einen Satz Schnitzmesser aus chinesischem Butterstahl zu empfehlen; damit kann man die Stege zwischen den Ausaug - und Auslasskanälen bequem entfernen ! Genial, gell ? ;-)

Mit Grüssen vom Till, Fritz
 
ach, schnitzmesser, warum so zaghaft?

bohrmaschine raus und alles aufbohren :lol:
groß=geil oder wie war das? ;-)
und dann würd ich, vorallem auf der einlaßseite beim einspritzer, alles spiegelblank polieren :asdf:

nee ehrlich, was ich hier schon so an vorschlägen zur kopfbearbeitung gelesen habe, da bekomm ich graue haare von, und das in meinem alter.
schlaf
 
StephanK schrieb:
nee ehrlich, was ich hier schon so an vorschlägen zur kopfbearbeitung gelesen habe, da bekomm ich graue haare von, und das in meinem alter.
schlaf

:00001941:

Worauf beziehst du dich gerade?? :rudolf:

Gruß,
Erik
 
StephanK schrieb:
und dann würd ich, vorallem auf der einlaßseite beim einspritzer, alles spiegelblank polieren :asdf:

:daumenhoch: Turbulenz ist doch was für Weicheier ;-)
 
@griffin
sicher, ich steh auch auf inhomogenes gemisch, bringt viel schlechtere zündfähigkeit und schön viel pre-ignition.
leistungsminderung ist doch was feines drogen

@erik
ich beziehe mich auf so gruselwörter wie polieren usw.
das weckt völlig falsche assoziationen, wenn man nicht weiß wie es richtig sein sollte.
möglichst groß aufgeweitete kanäle sind auch noch so ein "spitzentip", falls man strömungslehre usw. völlig verpennt hat :?
 
@StephanK: Soll das heißen, es ist davon abzuraten die Kanäle zu vergrößern und etwas zu glätten? :?
Ich hatte bis jetzt Strömungslehre (übrigens ohne h) noch nicht (bin ja erst im 1. Semester Maschinenbau). Naja Mal sehen was noch so kommt.

Zitat aus der Anleitung zur "Competition modification of V4 engines":
(...)
5. Exhaust Ports - Bench tests show that the V4 engine torque increases continuously with increased port areas. This is valid for intake ports as well as exhaust ports.

The limitation is the wall thickness (limit 4 mm) in the head and the gasket areas between the heads and the manifolds. (...)

Grüße aus Karlsruhe,
Max
 
Ein Motor braucht zur Gemischaufbereitung eine gewisse Turbulenz im Ansaugsystem. Wenn man jetzt die Einlässe zu gross macht nimmt die Strömungsgeschwindigkeit ab, und mit ihr die Turbulenz. Den selben negativen Einfluss können glatte Enlasskanäle haben!
Leistungsteigerung erfordert natürlich mehr Luft im Brennraum. Daher werden die Kanäle auch vergrössert. Die Abstimmung der Ausweitung der Kanäle auf die gewünschte Mehrleistung ist also das Problem... Nur einfach gross und glatt ist sicher nicht optimal, dann lieber beim Standart bleiben
 
Sieh an, noch ein Maschinenbauer :-)
Ich bin ebenfalls aus dem Lager, und damit auch kein Profi was Motorenbau usw. angeht. Strömung natürlich ohne "h", danke.

1. An wirklich tiefgreifenden Modifikationen sollten sich nur Profis versuchen, mit dem richtigen Werkzeug. das gilt z.b. für Ventile.

2. Glätten der Kanaloberflächen kommt schon eher zur Sache, gibt immer Gussfehler, Grate usw.
Einlass wird deswegen nur geglättet (max 80er Körnung z.b.), die angesprochene Turbulenz ist der Grund, hilft bei der homogenen Mischung des Gemisches. "swirl" im Brennraum ist noch so ein Schlagwort, dafür hat Saab sogar mal Nockenwellen mit "offset lobes" benutzt oder asymetrische Kanäle benutzt.
Auslass hingegen kann man schön glatt machen, quasi polieren, um Carbonrückständen vorzubeugen.
Auslass wird auch nicht "portmatched" (angleichen der Querschnitte von Kopf und Krümmer bzw. Dichtung), Einlass hingegen schon.

3. "Großserien-zugeständnisse" in den Kanälen beseitigen, z.b. am "short side radius" der Kanäle kurz vorm Ventilsitz.
Ventilführungen abrunden usw.
Da muß man aber wissen was man tut!

4. Gasdurchsatz im Kopf ist nicht nur eine Frage des Kanalquerschnitts, sondern auch der Gasgeschwindigkeit! Die fällt meist zu sehr mit großen Querschnitten, damit sinkt die Füllung und das Drehmoment im unteren und mittleren Drehzahlbereich, es sind da aber nicht alle Motoren gleich!
Ist also alles ein Kompromiss und eine Frage des Motors, hängt von vielen Variablen ab. z.b. auch von Ventilquerschnitten und Nockenwellen usw.

Damit ist das alles beliebig kompliziert und mit einem einfachen "groß und glatt" noch lange nicht beantwortet.
Im Übrigen liegen die Gewinne dieser Modifikationen bei vielleicht einstelligen % Gewinnen im Fluß.
Wer Zeit hat und sich gut informiert, kann das gerne vornehmen, aber deutlich spürbare Zuwächse ergeben sich zumindest beim 900er sicher nicht.

Gruß
Stephan
PS: Hab ich überhaupt schon erwähnt, dass das alles nur an einem komplett zerlegten Zyl.-kopf geht? Mal eben Abbauen und Dremel rein is also nich ;-)
 
hi,
da gab's mal ein Buch, das hiess "Autos schneller machen" von Gerd Hack. War vor 25 Jahren meine Bettlektüre und beschrieb genau dein Problem
Verging mich dann an meinem Mini, mit Baumarktfräser. Gut, es gingen einige drauf....
Was ich seinerzeit kapiert hatte, war u. a. dass die Kanäle NICHT spiegelblank poliert sein sollten.
Das ganze Getune ging mir dann aber doch auf den Sack, weil ich eigentlich nie die optimalen Düsen fur den 45er Weber, oder die richtige Nadeln für die SU's gefunden hatte.
Kaufte mir dann nen alten 944 und war damit restlos glücklich...
mfg
Seni
 
@Max:

Laß dich hier nicht zu sehr verunsichern. Mach es so, wie es in der V4-Tuning-Anweisung steht, das paßt schon. Mach die Kanäle vielleicht nicht ganz so groß, und beim 1500er sind die großen Ventile nicht wirklich sinnvoll. Schau lieber zu, daß die Serienventile angepaßte werden. Da kann man auch schon den geöffneten Querschnitt um ca. 15% erhöhen. Das ist allerdings nix zum selber machen... :bayer:

Gruß,
Erik
 
...ich hatte auch schon mit dem Gedanken gespielt mir eine 1700er Kurbelwelle und einen Satz Kolben zu zu holen - aber wo? Hast du nicht noch einen 1700er Motor, Erik? :)
Falls es nicht zu teuer ist wäre das sicher eine gute Alternative.

Zusammengefasst steht jetzt also fest, dass der Mittelweg beim Öffen der Kanäle der bessere ist und allzu große Ventile der Leistung eher hinderlich gegenüber stehen. Also alternative für die Ventile: aus dem Ford V6 2.3 liter: Einlass 40mm Auslass 34mm.

Danke und Gruß,
Max
 
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