Was tun, wenn's keinen Sprit mehr gibt?

Locker bleiben...........die Tanks sind voll, das reicht schon ne Weile, und die Jungs und Mädels schaffen das auch gut ohne mich...........
 
Das ist Fahnenflucht und Feigheit vor dem Feind gleichzeitig :biggrin:
 
Ich kann und darf mir das erlauben..............:tongue:
 
Das passiert nicht…
 
Ich wollte kein neues Thema aufmachen und hier scheint es am Wenigsten unpassend (zumindest zum allerersten Beitrag :rolleyes: ).

Und warum in einem Saab-Forum?
Naja, zum Einen sollen dem Saab dadurch die kurzen Strecken im näheren Umkreis erspart bleiben und zum Anderen ist es das einzige Automobil-Forum wo ich ab und zu mal was schreibe.
Außerdem ist hier ja der Stammtisch, an dem wird in Kneipen ja gerne mal ein wenig geprahlt und ein bisschen stolz bin ich schon den Umbau durchgezogen zu haben.

Seit gestern gibt es noch einen weiteren 912 der nun elektrisch durch die Gegend rollt

912_VST_VO.jpg

Vor bald drei Jahren fiel die Entscheidung ein Auto auf Elektroantrieb umzubauen. Antriebsfeder dafür war nicht der Umweltschutzgedanke sondern die technische Umsetzung.
Das es der 912 wurde hat einen einfachen Grund, der stand schon in vernünftigem Zustand in der Garage. Ich habe ihn 2005 ziemlich umfangeich renoviert und seither leider viel zu wenig gefahren.
Der Wagen ist relativ leicht, hat weder Lenk- noch Bremskraftunterstützung, keine elektronische Helferlein und Bremsen und Fahrwerk lassen einem auch im heutigen Verkehr nicht den Angstschweiß auf die Stirn treten.

Selber habe ich von Elektrizität keine Ahnung, so ging es also erst einmal zu den Leuten die einen solchen Umbau schon mal gemacht haben. Hier wurden dann viele Komponenten zusammengestellt und geordert.
-40 LiFePo4-Akkus mit zusammen 128V
-Batterie-Überwachungssystem
-Ladegerät
-E-Motor mit ca. 35kW (bei dieser Batteriekonfiguration) und Getriebeadapter
-Controller für den Motor
-DC/DC-Wandler für die 12V-Versorgung
-und noch etwas „Kleinkram“
Das dies noch kein „Rundum-sorglos-Paket“ war merkte ich bald und es kamen noch viele dicke und dünne Kabel, Relais, Sicherungen und mehr hinzu.

Als dann kaum ein halbes Jahr später die ersten Teile eintrudelten konnte der Umbau starten.
-Also Boxermotor raus und einmotten
-Elektromotor mit Adapter vorn ans Originalgetriebe anflanschen und hinten mit einem Eigenbauhalter an der Original Motorträger schrauben

912_Motoren.jpg

-Da ich gehört habe das Wasser und Strom nicht die beste Kombination sein soll wurde eine Motorkiste aus Alu-Blech gedengelt die den Motorraum nach unten abdichtet
-Der Controller bekam ein Gestell aus Aluprofilen geschweißt das mit Gummipuffern auf den Längsträgern aufliegt und einigen vorhandenen Schraubpunkten befestigt ist
-Das elektronische Fahrpedal mit dem originalen Gasgestänge verbinden

912_HI.jpg

Nachdem dann weitere 4 Monate später auch die Akkus aus China angekommen waren ging es dann vorne weiter.
-Tank raus und einmotten
-Batterielayout überlegen
-Grundträger schweißen und an den Tank- und Batteriebefestigungspunkten verschrauben
-Batterierahmen mit Deckel aus Aluprofilen schweißen und auf Grundträger schrauben
-Ein weiteres Gestell für Ladegerät, DC/DC-Wandler, Sicherungen, BMS, Relais und eine 12V-Moppedbatterie schweißen und hinter den Akkus befestigen
-Und dann viele viele Kabelverbindungen verlegen

912_VO.jpg

Lange habe ich nach dem hübschen orangen Hochvoltkabeln gesucht die der TÜV in seinem Merkblatt „Elektrofahrzeuge im Einzelgenehmigungsverfahren“ erwähnt. Schließlich sollte der Prüfer bei der Abnahme beeindruckt werden J.
Irgendwann habe ich sie aber bekommen, sie kamen dann zusammen mit einem zwar nicht eingeplanten, aber sinnvollen Isowächter. Dieser überprüft die Karosserie permanent auf Kurzschluß und schaltet im Schadensfall die Hochvoltbatterie ab. Ich habe zwar keine Ahnung wie dies überprüft wird, finde es aber beruhigend das es passiert. 130V Gleichstrom sollen seeehr unangenehme Folgen haben wenn sie ungeplante Wege nehmen.

Für die dicken orangen Kabel, die Batterie und Motor verbinden, mußte dann doch eine Durchführung in die Rückwand geschnitten werden. Die Dinger sind sehr widerspenstig und lassen sich nur unwillig verlegen.
Das Loch ließe sich aber leicht wieder zuschweißen und ist die einzige nennenswerte Änderung an der Karosserie. Insgesamt wurde beim Umbau sehr darauf geachtet das der Wagen bei Bedarf relativ leicht wieder in den Originalzustand zurückgebaut werden kann.

912_Innen.jpg

Die einzige sichtbare Änderung (außer dem fehlenden Auspuffrohr) ist dann noch die Konsole im Innenraum die das Display der Batterieüberwachung und ein paar Schalter und Lämpchen aufnimmt.

912_Konsole.jpg

Beim Gewicht hat der Wagen ca. 40kg zugelegt (VO +100kg, HI -60kg), allerdings jetzt mit 51%/49% fast gleichmäßig verteilt. Zumindest bei meiner Fahrweise und mit den 50PS gibt es bislang jedenfalls keine auffälligen Änderungen im Fahrverhalten.


Das Ganze ist jetzt schnell geschrieben, hat sich aber über etwa 600 Stunden in zweieinhalb Jahren hingezogen. Darin sind natürlich auch alle Irrwege, Dokumentation und Fehler ausbügeln enthalten. Es war ja zum ersten Mal.
Ebenfalls gedauert hat es beim TÜV jemanden zu finden der sich an die Abnahme ranwagt. Darum hab ich mich leider viel zu spät gekümmert. Das gleiche galt für die Suche nach einer Versicherung die das Ding dann nimmt.

Beides hat aber am Ende geklappt. Jetzt läuft der Wagen, ist legal zugelassen und ich kann anfangen meine ErFAHRungen zu machen.
Die 100km/h Marke hat er schon mal überschreiten, die Beschleunigung reicht mir vollkommen aus und 80 Km weit ist er auch schon mal gekommen. Realistisch wird wohl früher geladen, aber mehr als 40 km fahre ich eh nicht an normalen Tagen. Die Ladezeit kann man über den Daumen mit 1h/10 gefahrenen Kilometern an einer normalen 16A Haushaltssteckdose annehmen.
Irgendwann werde ich mal richtige Testfahrten machen und genauere Werte ermitteln.

Momentan spiele ich noch mit den Einstellmöglichkeiten der Rekuperation rum. Vermutlich wird sie aber nicht genutzt werden. Einmal gibt es zu wenig Hügel zum Runterrollen um nennenswert Energie zurückzugewinnen, zum Anderen ist das antriebslose Dahinsegeln auf geraden Strecken auch sehr reizvoll.

912 VST_HI.jpg


Zum Schluß gibt es da noch eine Frage nach Hilfestellung in die Runde.
Ich würde gerne die Originalinstrumente für Drehzahl, Temperatur und vielleicht sogar Tankinhalt (jetzt Batterieinhalt) reaktivieren.
Der, vielleicht etwas zu naive, Wunsch wären irgendwelche „Vorschaltgeräte“ die die Eingangssignale so übersetzen das die Originalinstrumente sie verstehen. Leider verstehe ich von diesen Dingen überhaupt nichts.

[FONT=&amp]Vielleicht ist aber hier ja Jemand der mir dabei weiterhelfen kann (gerne auch per PN).[/FONT]
 
Super! :smile: Glückwunsch!

Momentan spiele ich noch mit den Einstellmöglichkeiten der Rekuperation rum. Vermutlich wird sie aber nicht genutzt werden. Einmal gibt es zu wenig Hügel zum Runterrollen um nennenswert Energie zurückzugewinnen, zum Anderen ist das antriebslose Dahinsegeln auf geraden Strecken auch sehr reizvoll.

Ideal wäre Verstellbarkeit während der Fahrt. Denn in manchen Gegenden gibt es sehr wohl Hügel... die elektronischen Fahrtenregler, bei denen die Verstellung der Rekuperation auf während der Fahrt möglich ist, sind wohl sehr anfällig.

Über ein paar mehr Details würde ich mich freuen, z.B. Kosten, gerne auch per PN! :smile:
 
Glückwunsch, die gezeigten Arbeiten sehen richtig gut aus!

Ich wünsch dir viel Spass und gute Fahrt mit 912.
 
Hut ab vor diesem Projekt, welches einen langen Atem und ne Menge Arbeit, sowie Hirnschmalz voraussetzt.

Tolles Ergebnis :congrats: meinen höchsten Respekt
 
Danke für die positiven Reaktionen.


Bislang funktioniert die „Bastelei“ und es macht auch Spaß damit zu fahren.


Nur bei den hohen Außentemperaturen Anfang der Woche ist der Motorsteuerung zu warm geworden und sie brauchte unerwartet eine Abkühlpause. Jetzt bekommt sie einen Lüfter spendiert.


Vielleicht darf ich deswegen noch mal meine Frage vorholen.


Zum Schluß gibt es da noch eine Frage nach Hilfestellung in die Runde.
Ich würde gerne die Originalinstrumente für Drehzahl, Temperatur und vielleicht sogar Tankinhalt (jetzt Batterieinhalt) reaktivieren.
Der, vielleicht etwas zu naive, Wunsch wären irgendwelche „Vorschaltgeräte“ die die Eingangssignale so übersetzen das die Originalinstrumente sie verstehen. Leider verstehe ich von diesen Dingen überhaupt nichts.

[FONT=&amp]Vielleicht ist aber hier ja Jemand der mir dabei weiterhelfen kann (gerne auch per PN).[/FONT]

Und `nen Aufkleber hat der Wagen auch noch bekommen. :biggrin:

912_Kleber.jpg

Gruß
Jörg
 
........................Und `nen Aufkleber hat der Wagen auch noch bekommen. :biggrin:

123820-tun-wenns-keinen-sprit-mehr-gibt-912_kleber.jpg


Gruß
Jörg

Da könnte man doch auch 'was machen..................
MP3 + Lautsprecher -> https://www.youtube.com/watch?v=Qw3bpXtQXao

Weil.irgendwie "fehlt ja was" !

Gute Fahrt->
 
Wie sieht es denn mit der Kühlung des elektrischen Aggregates und der Akkus aus? Läuft das wie bei baugleichen Boxer-Porsche über Luft, oder hast du eine Wasserkühlung?

Was soll denn der DZM zukünftig anzeigen? Wenn du einen ABS Sensor und einen ABS-Ring verbaust könntest du relativ einfach die Drehzahl der Antriebswelle bekommen und dir dann das Siganl für den DZM zusammen basteln. Was hatte denn der Porsche für ein Zündsystem?

Zeigt die Tankuhr schon die Batteriefüllmenge, oder ist das das Ziel?
 
Der E-Motor ist hier weiterhin luftgekühlt und auch sonst gibt es Wasser nur im Scheibenwaschbehälter.

Der Wagen hatte eine Kontaktzündung (Bj.`65), der DZM hat ein Signal über Kl.1 an der Zündspule bekommen. Darüber wieder die Drehzahl angezeigt zu bekommen wäre schön.

Die Temperaturanzeige sollte wieder eine Temperatur anzeigen, gemessen von irgendeinem Sensor der im Motorraum platziert wird. Diese Anzeige benötigt einen Widerstand (fängt bei etwa 220 Ohm (kalt) an sich zu bewegen und zeigt bei etwa 320 Ohm heiß an). Der Meßbereich sollte so zwischen 20° und 70°C liegen.

Die Tankanzeige wird ebenfalls über einen variablen Widerstand gefüttert, Anzeigebereich geht hier von etwa 70 Ohm (leer) bis 0 Ohm (voll). Ideal wäre es sich darüber den grade fließenden Strom anzeigen lassen zu können (von -100A (Rekuperation) bis 500A). Wenn dies unmöglich ist darf aber auch gerne etwas Anderes angezeigt werden, z.B. Batterieinhalt.

Ich habe halt keinen Plan davon wie die verschiedenen Eingangsgrößen mit vertretbarem Aufwand in Signale umgewandelt werden können die die Instrumente verstehen.


Die Original-Instrumente selbst sollen jedenfalls nicht geändert werden. Deswegen die „tolle Idee“ mit den kleinen schwarzen Boxen, die man vielleicht davor klemmen könnte.

Im Moment schau ich jedenfalls auf „tote“ Anzeigen und das würde ich gerne ändern.


...
Weil.irgendwie "fehlt ja was" !

Gute Fahrt->

Der Käfersound im Porsche.

Aber dafür hört man jetzt alles was sonst so im Motorgeräusch untergegangen ist, Knarzen und Quietschen, Wind, Reifen und Getriebe…. . :biggrin:
 
Ich finde Käfersound, Knarzen, Quietschen und Getriebegeräusche alle ungefair ähnlich uncool... :biggrin:
 
Ich finde Käfersound, Knarzen, Quietschen und Getriebegeräusche alle ungefair ähnlich uncool... :biggrin:
Das ist klar subjektiv.
Also im und am Käfer finde ich Käfersound schon toll. Die drei anderen genannten Geräusche hingegen stören mit bei ihrem Auftreten allerorten.
 
Naja bei der Temperatur könnte man ja den original Temp Geber verwenden - OK der würde wohl erst bei annähernd 100 Grad Rot anzeigen... mit einem Zusatzwiderstand könnte man den Anzeige Bereich nach unten verschieben, sodass z.B. schon ab 80 Grad der Rote Bereich erscheint... ev. ein Poti (so um die 100 Ohm) und es damit "kalibrieren"...
 
...
Der Wagen hatte eine Kontaktzündung (Bj.`65), der DZM hat ein Signal über Kl.1 an der Zündspule bekommen. Darüber wieder die Drehzahl angezeigt zu bekommen wäre schön
....
Welche Drehzahl hättest du denn gern? Die vom Motor? Ist das Drehzahlspektrum beim E-Motor nicht viel höher als beim Verbrenner?
Du brauchst ein gepulstes Signal welches du mit jedem ABS Sensor oder einem Hallgeber erzeugen kannst. Klemme 1 ist das Signal vom Zündverteiler --> du hattest also 2 Impulse pro Umdrehung. Du hast was von einem Adapter von Motor auf Getriebe geschrieben - da muss ja eine Welle ins Getriebe rein. Da könntest du mit einem Ring mit zwei "Nasen" und einem Sensor (z.B. ABS-Sensor) ein solches Signal abgreifen.

Den Füllstand könntest du vielleicht mit einem VDR (einem Spannungsabhängigen Widerstand) umwandeln. Dieses Bauteil hat einen mit steigender Spannung sinkenden Widerstand, was ja genau deinen Anforderungen entsprich. Die VDR gibt es mit unterschiedlichen Kennlinien. Vielleicht ist ja eine dabei, die du brauchst. Wie hoch ist denn deine Spannung bei vollen Akkus und ab wann wird es kritisch?
 
Ich würde mir ja nicht die Drehzahl, sondern den fließenden Strom im Drehzahlmesser anzeigen lassen... :rolleyes: Drehzahl ist ja nicht besonders wichtig beim E-Motor...
 
Der DZM soll schon die Motordrehzahl anzeigen. Aber es stimmt schon, der Informationsgehalt ist eher nebensächlich.

Das Drehzahlniveau ist hier ähnlich wie beim Verbrenner. Begrenzender Faktor ist vermutlich die eingestellte maximale Stromstärke (bei mir 400A). Der Motor ist ja ans Originalgetriebe angeschlossen, der 2. Gang geht bis etwa 50 km/h (etwa 4500 U/min), in den höheren Gängen wird früher abgeregelt (im 5. ist bei Tacho 110 km/h Feierabend, lt. Diagramm entspricht dies gut 3000 U/min).

Der Motor hat hinten noch einen zweiten Wellenstumpf, da kann man leicht den „2-Nasen-Ring“ anbringen. Auch ein Sensor läßt sich montieren.

Nur, muß da nicht noch irgendein „Übersetzer“ zwischen Sensor und DZM?
Wenn ich es richtig verstanden habe erzeugt der ABS-Sensor eine schwache Wechselspannung, der DZM bekam wohl bei jedem Schließen des Unterbrecherkontakts kurz Masse. Das paßt doch noch nicht zusammen, oder?

„Voll“ ist die Batterie übrigens bei 140V, „Leer“ bei 125V .


Naja bei der Temperatur könnte man ja den original Temp Geber verwenden - OK der würde wohl erst bei annähernd 100 Grad Rot anzeigen... mit einem Zusatzwiderstand könnte man den Anzeige Bereich nach unten verschieben, sodass z.B. schon ab 80 Grad der Rote Bereich erscheint... ev. ein Poti (so um die 100 Ohm) und es damit "kalibrieren"...

Darauf hätte ich, auch ohne E-Technik-Kenntnisse, selbst drauf kommen können. asdf Wald und Bäume eben.

Hab den Tip heut mal umgesetzt, klappt.
Originalgeber verbaut, Fernthermometer zeigt wieder was an und mit einem Poti versuche ich jetzt rauszufinden welchen Widerstand benötigt wird um verwertbare Angaben zu erhalten.

Danke!
:shakehands:
 
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