Wartung DDR-Hebebühne

Ich habe jetzt einen Metall-Blindstopfen M22x1.5 und M20x1,5 mit je einer O-Ring-Dichtung gekauft. Die Blindstopfen habe ich angebohrt und ein M5-Gewinde rein geschnitten. Da habe ich einen Nippel für 6mm Schlauch rein geschraubt. Die originale Entlüfterschraube oben am Zylinder wurde durch den M22-Stopfen und die Öleinfüllschraube durch den M20-Stopfen ersetzt. Ein 6mm Verbindungsschlauch lässt das Öl wieder zurück fließen.

Uwe
 
Ja, ähnlich ist es bei meiner auch (nur mit einer starren Leitung).

Im Zusammenhang mit den beiden Reparaturen meines Kolbens habe ich auch immer wieder über die Anordnung der Dichtungen am Kolben und deren Sinn nachgedacht - ohne endgültiges Ergebnis.
Sie waren ja original gegensinnig angebracht - was in meinen Augen für die Bühne ja keinen Sinn macht, denn der Zylinder wird ja nur einfachwirkend betätigt. Aber die obere schiebt natürlich beim Heben alles Lecköl immer nach oben...
Ich habe jedenfalls auch die neuen wieder so eingebaut (schließlich hab ich ja die Rücklaufleitung):
upload_2021-5-28_9-26-5.png

Die Erklärung habe ich in der Typisierung zu DDR-Zeiten gesucht, denn diese Zylinder wurden ja auch in anderen Maschinen eingebaut, wo sie u.U. auch doppeltwirkend Verwendung fanden - ob sie stimmt??
Denn funktionell wird die Dichtung mit der nach oben gerichten Lippe so ja nicht benötigt...
 
Ich denke auch, daß der Zylinder auch doppelwirkend verwendet wurde. Auch der Schmiernippel am unteren Befestigungsauge des Zylinders macht ja bei einem Bagger Sinn - bei der Hebebühne eher nicht (da findet dort ja keine Drehbewegung statt)

Uwe
 
Hallo,

ein großes Dankeschön an die sehr guten Beiträge hier!

Stefan
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich bin übrigens grad dabei meinen Zylinder zu überholen, er ging schon mal gut auf. Die Kolbenstange muss ich neu drehen. Sind zu viele Macken. Und innen ist er angerostet. Werde da mal mit ner Hohnahle ran gehen. Ich werde vom Fortschritt berichten.
 
Was für eine Honahle - eine Honbürste ist gemeint, nehme ich an? Damit hätte ich meinen Zylinderr jedenfalls bearbeitet, wenn ich nicht den neuen bekommen hätte.
 
Nein, so eine mit 3 "Schleifklötzern" dran. Mal probieren, wie es geht. Habe ein wenig Angst wegen Verkanten. Aber geometrisch die bessere Wahl als so ne Honbürste, denke ich. Mal schauen. Langsam, gefühlvoll und mit nicht allzu hoher Drehzahl.
 
Ich habe mit so einer Bürste die Zylinder meinens Motors gehont und fand das sehr einfach und das Ergebnis gut, aber die Erfahrung zum Vergleich mit den festen Steinen fehlt mir. Gerade für das Entrosten stelle ich mir die Bürsten recht geeignet und komfortabel vor - aber wenn du das feste Hongerät hast und die Bürste erst kaufen müsstest (in der Größe ja nicht gnz billig), ist es einen Versuch ja wert (notfalls gibt's für die Zylinder ja noch Ersatz :redface:).
 
So, heute ging es an's Honen. Es ging erstaunlich gut! Durch eine "Federspirale" ist die eigentliche Ahle von der Antriebswelle entkoppelt, was das Arbeiten sehr angenehm macht. Über eine Mutter kann man gut die Vorspannung einstellen. Wichtig ist, dass man die Maschine nicht allzu schnell laufen lässt, aber auch nicht zu langsam. Das merkt man aber. Gut festhalten die Maschine, sonst kommt sie in's Schlingern. Auch Vorsicht beim Einsetzen, hier können die Steine schnell brechen. Als Schmiermittel habe ich WD40 genommen. Vorteil: Durch den Anteil an Waschbenzin wird viel herausgespült, was ein Zusetzen der Steine verhindert. Ein gewisser Schmirgelfilm verbleibt jedoch, was alles etwas "sanfter" macht. Leider hat sich der Rost schon ziemlich tief rein gefressen. Ein Klotz ist jetzt schon runter, werde nochmal ran gehen. Zuviel darf ich aber auch nicht mehr abtragen...weiß schließlich nicht was die Dichtungen kompensieren können.

Irgendwie muss ich mich da auf mein Gefühl verlassen.

Ich habe mich bewusst für eine größere Variante mit einer Schleifklotzlänge von 100 mm entschieden. Die Ahle liegt sehr stabil im Zylinder, man muss nicht hundertprozentig mittig stehen mit der Bohrmaschine. Letztendlich kann man das auch mit dem Federdruck regulieren. Durch kommt man leider nicht in einem Zug, was ungünstig ist. Da muss ich mir noch eine Verlängerung bauen. Für's Erste ging es aber.

Seht selbst. Ich hoffe, man kann was erkennen. Wundert euch nicht, es ist vorerst nur der "Vorschliff". Hoffe, ich bekomme die Furchen noch ein wenig weg.

Kleiner Tipp noch: Die Schleifbacken nutzen sich schräg nach hinten ab (siehe Foto). Je nach Ahle kann man aber die Stifte aufflexen und die Backen nochmal drehen. So hat man ein bisschen länger was davon.
 

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hm, hoffentlich wird das was und die manschette des kolben dichtet das dann - ich bin da etwas skeptisch...
 
Ich eben auch! Ich hab jetzt auch aufgehört und mache nur noch den Feinschliff. Vorteil: Der richtig tiefe Rost ist nur in der unteren Kolbenendlage. Sonst habe ich es sehr gut weg bekommen. Mal schauen... Auch hier werde ich wieder berichten. :)

Aber vielleicht wisst ihr was...
Gibt es irgendeinen Lack, mit dem man die Löcher "verfüllen" könnte. So ne Art Epoxy dachte ich vielleicht auf 2K Basis.

Für mich ist es ja schon eine Verbesserung, wenn der Zylinder hält und oben beim Abstreifring nichts mehr raus kommt. Auf das bisschen Leckageöl, was über die Entlüftung raus kommt, pfeif ich. Auch, wenn es nicht schön ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo zusammen, ich bin neu hier im Forum, heiße Sebastian und habe den Saab 9-5 mit b308E Motor,

nun aber zu meiner Frage:

Bei mir schleift der Führungsarm an dem Führungskasten .
Der Arm Schleift bis die Bühne ca. 1/3 angehoben wird auf der Seite von der Sicherungs Bedingung. erst ab ca. halb hoch läuft der Arm mittig in dem Führungskasten.
Wenn ich die Hebebühne auf der "gegenüberliegenden Seite" etwas anhebe (5-10cm) dann ist der Arm unten auch mittig.

Kann ich das irgendwie einstellen? Mir ist nicht bewusst wie, ist das normal?

Ich Danke euch :)
 
Ich gehe davon aus, du sprichst von der Säule, in der der Hubtisch dann auch gesichert wird?
1,5- oder 2-t-Bühne?
Und in welche Richtung steht die Säule schief (vorausgesetzt, die Bühne selbst ist horizintal ausgerichtet) - vielleicht kannst du ein paar Fotos zeigen?
Aber letztlich wohl egal - so soll das nicht, und eine Einstellmöglichkeit dafür gibt es nicht.
Wenn ich dich richtig verstanden habe, ist mein Verdacht, dass die Bühne in ihrem Vorleben zu hart rangenommen wurde und Teile, z.B. die Scheren, dadurch verbogen sind? Da hilft dann wohl nur auswechseln (oder von einem erfahrenen und entsprechend ausgerüsteten Schlosser richten lassen - wobei ich aber nicht weiß, ob das nicht Folgen hinsichtlich der Festigkeit haben kann).
 
Durch Überlast verbogen? Dann müsste ja die X-förmig angeordneten Streben der Schere krumm werden, was man ja recht leicht prüfen kann. Allerdings sollte ja das Überdruckventil im Hydraulikkreis davor schützen.

Uwe
 
Wer weiß, was die Bühnen in ihrem langen Leben schon alles durchmachen mussten, und dass die Einstellung von Überdruckventil und Strom-Übrerlastschalter noch dem Original entsprechen, kann dir auch keiner garantieren...
 
Ich mache die Woche mal ein Bild und schaue mal ob die Schere krumm ist was optisch erstmal nicht so aussah.

Die Bühne macht an sich auch einen guten Eindruck.
 
Guten Abend,

ich habe ebenfalls eine 1.5 to. Bühne. Mach bitte mal Fotos von dem "schleifenden Teil". Der Sicherungsträger (senkrechter Träger mit den Löchern) ist gleichzeitig der Führungsarm. Bei der 1.5to. Bühne sitzt dieser leider neben dem Hubzylinder, so daß die auftretenden Hub-Kräfte nicht symmetrisch verteilt werden -die 2.0 to. Bühne hat den Sicherungsarm hinter dem Hubzylinder, diese Konstruktion ist wesentlich stabiler.

Wird die Bühne im Sicherheitsmodus benutzt, d.h. der Sicherungsbolzen übernimmt mit dem Sicherungsarm die Traglast statt dem Hubzylinder, kann bei Überlast oder falscher Lastverteilung der gesamte senkrechte Träger nachhaltig verbogen worden sein. Prüf bitte mal, ob der senkrechte Träger im Lot zum Unterbau steht. Im Führungskasten sind diverse Rollen, die exzentrisch gelagert, einstellbar sind. Das Maß der Dinge ist aber der senkrechte Träger....

Wenn Du die Hubplattform einseitig (in Fahrzeugrichtung) 5-10cm anheben kannst, ist irgendwas oder mehr faul. Die genannten Führungsrollen dürften, spielarm eingestellt, diese Verschiebung nicht zulassen. Dann sollten auch unbedingt die Scherenlager überprüft werden.

Bei meiner Bühne lasse ich den Hubzylinder die Arbeit und Traglast übernehmen -der Zylinder ist 100% dicht und lässt auch nach Tagen und Wochen kein ABsenken zu. Der Bolzen steht natürlich im Sicherungsmodus, so da ßbeim plötzlichen Ablassen dieser Mechanismus greift. Warum ich das bemerke? Bei meinem 1.6 to schwerem Fahrzeug würde der senkrechte Träger die Last alleine nicht dauerhaft halten -vermute ich zumindest. Das Ding biegt sich merklich, wenn z.B. beim Ablassen der Bolzen greift.
 
Danke, deinen Erläuterungen stimme ich voll zu.
Ja, dass die Säule schief steht, war auch mein erster Gedanke.
Aber dass das Problem offenbar nur auftritt, wenn die Bühne unten ist, sie weiter oben aber frei läuft, passt für mich nicht richtig dazu - denn gerade unten sollte es ja passen, selbst wenn die Säule schief steht. Zumindest hab ich dies so verstanden..
Der Arm Schleift bis die Bühne ca. 1/3 angehoben wird auf der Seite von der Sicherungs Bedingung. erst ab ca. halb hoch läuft der Arm mittig in dem Führungskasten.
Das hat mich zu der Vermutung gebracht, dass da noch was anderes im Argen sein muss (ggf. in Verbindung mit einer schiefen Arretierungssäule).
 
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Hallo Leute, bin aus Zufall auf dieses Forum bzw. diesen Beitrag gestoßen und möchte ein wenig Hilfestellung geben.

Bei mir schliff auch der Sicherungskasten auf einer Seite. Nach ausgiebiger Analyse war es bei mir eine Vielzahl kleinerer "Probleme" die sich dann addiert haben.

Zum einen waren bei mir die Rollen an den Scherenenden abgenutzt, vom Durchmesser her kleiner sowie einseitig abgefahren. Dadurch hing der Hubrahmen nach außen hin immer ein wenig nach unten. Dazu kam dann das eigentlich alle Bolzen und Buchsen (2x Scherenbolzen und die Bolzen, die die Scheren am Hubrahmen befestigen) ausgeleiert waren (deutlich mehr als die 0,5mm die in der Betriebsanleitung stehen)

Habe ich alles nach und nach neu gemacht und bin gerade dabei alles ein wenig anzupassen und einzustellen. Zumindest jetzt schleift schonmal nix mehr am Sicherungskasten. Kann ja später mal berichten wie es läuft wenn ich damit mal wieder ein Auto anhebe.

Gruß
 
Also hier das versprochen Bild,ich werde die Bühne bei Gelegenheit nochmal zerlegen und mir die Rollen an den Scherenenden ansehen und ausmessen sowie die Scherenbolzen
 

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