Wartung DDR-Hebebühne

Das Problem steht bei meiner jetzt auch. Hattest du was hinsichtlich des Öls gemacht - abgelassen?
Nein gar nichts. Das Öl steht ja nicht bis zum oberen Rand der Wanne. Vielleicht hatte ich auch einfach Glück, dass es nicht gebrannt hat. So im Nachhinein überlegt, müsste über das Loch für die Pumpe durchaus Luftsauerstoff ans Öl kommen, hermetisch abgeschlossen ist das nicht. Ich würde vielleicht 1-2 Liter ablassen und danach wieder einfüllen.

Auf der anderen Seite, Öl an der Stelle kann auch weitgehend unbemerkt aus dem Steuerblock-Anschluss außen an der Leitung laufen und erst unten einen Fleck bilden. Das würde ich zuerst prüfen.

Leider habe ich immer noch etwas Luft im System. Kurz nach dem Hochfahren sackt die Bühne immer ein kleines bisschen ab. Da wo üblicherweise der Entlüftungs-Anschluss ist, hat meine Bühne eine Rücklaufleitung. Laut Anleitung soll das die Lebensdauer der Teile deutlich erhöhen. Leider steht nicht drin, wie man entlüftet, wenn die Bühne eine Rücklaufleitung hat. Es funktioniert nicht, oben am Anschluss die Mutter zu lockern. Dann kommt nur Öl, aber keine Luft.

PS: Wie macht man unten die Stand-Teller ab? Ich müsste die Füße mal komplett herausschrauben und die Gewinde reinigen/fetten, die sind sehr schwergängig (die Bühne stand sehr lange draußen in einer Mulde, sodass die Füße nie bewegt wurden).

Viel Erfolg
Andreas
 
Danke für deinen Hinweis.
Für problematisch halte ich gar nicht so sehr das (flüssige) Öl, das ist ja in der Tat ein Stück entfernt, sondern die Öldämpfe im Tank. Mehr Leerraum im Tank halte ich also gar nicht für so förderlich - ich hätte eher an eine Zwangsbelüftung oder auch das Einleiten von CO2-Schweißgas während des Lötens gedacht...
Aber das war bei meiner gar nicht nötig, bei genauem Hinsehen hatte sich doch nur die Verschraubung unmittelbar darüber etwas gelöst - warum auch immer (ich war da nicht dran... :rolleyes:). Festziehen - dicht is'. :top:
Mit neuem Kolbendichtungskopf und neuem Zylinder eine ganz neue Bühne, die jetzt auch endlich auf der Hydraulik steht und nicht schon nach wenigen Minuten in die Verriegelung sackt. Die Investition hat sich gelohnt! Und weil ich die Frage schon kommen sehe: beides hat ein Hydraulikbetrieb nach Muster neu gefertigt - zum (Freundschafts-)Preis sage ich aber nix. :rolleyes:
upload_2019-4-18_17-1-21.pngupload_2019-4-18_17-0-22.png

So eine Rücklaufleitung hat meine ja auch - an der Entlüftung macht das ja keinen Unterschied.
Eine besondere Entlüftung muss praktisch gar nicht erfolgen. Auch bei diesem Ölwechsel wieder einfach nur ein paar Minuten Leerlauf der Pumpe, dann probehalber stückchenweise Heben und Senken - mehr nicht (allerdings war der Steuerblock diesmal nicht leer, aber auch beim ersten mal funktionierte das nicht anders).
Und wo soll denn die Luft herkommen, wenn sie einmal raus war...?! Im übrigen gehe ich davon aus, dass die Luft unterhalb des Kolbens nicht durch die Entlüftungsöffnung oben am Zylinder entweicht, sondern mit dem ausströmenden Öl beim Ablassen nach unten mit weggespült wird.

Allerdings wundert mich, dass die Zylinderentlüftung auch mit den neuen Teilen reichlich Öl fördert - ich hätte gedacht (und so soll das wohl auch), dass da kein Öl kommt, denn sonst wäre die Konstruktion mit nur Entlüftungssieb ja kaum machbar... :eek:

Warum deine nach dem Heben wieder kurz absackt, kann ich nur vermuten dass das an Luft im Zylinder liegt, denke ich nicht. Entweder das Hebe-Rückschlagventil klemmt etwas und schließt erst nach einem kurzen Rücklauf, oder die Kolbendichtung ist nicht mehr dicht - dann allerdings würde die Bühne wohl nicht mehr von alleine halten und oben bleiben, sondern die Probleme wie bei meiner zuletzt verursachen. Mein erster Verdacht geht also in Richtung Steuerblock...
 
Hallo patapaya,

Für problematisch halte ich gar nicht so sehr das (flüssige) Öl, das ist ja in der Tat ein Stück entfernt, sondern die Öldämpfe im Tank.
So viel Dämpfe wird das Öl nicht bilden, sonst würde es ja im Laufe der Zeit verdunsten (so wie Benzin und Diesel). Deswegen hätte ich da wenig Bedenken.

Warum deine nach dem Heben wieder kurz absackt, kann ich nur vermuten dass das an Luft im Zylinder liegt, denke ich nicht. Entweder das Hebe-Rückschlagventil klemmt etwas und schließt erst nach einem kurzen Rücklauf, oder die Kolbendichtung ist nicht mehr dicht
Danke. Ja. es könnte der Steuerblock sein. Ich hatte ja leider den Schieber verloren und aus einem alten Inbusschlüssel neu gefertigt. Wahrscheinlich ist der nicht 100 % dicht. Ob die Bühne nur ein Stück absackt oder ganz, weiß ich nicht sicher, weil ich immer immer die Sicherung benutze. Ich werde die Bühne mal ohne Sicherung über Nacht oben lassen.

Die Dichtungen sind erneuert, und zwar alle. Also am Kolben und im Steuerblock. Hatte seinerzeit bei awt-shop die Dichtungssätze gekauft.

Grüße
Andreas
 
Ob die Bühne nur ein Stück absackt oder ganz, weiß ich nicht sicher, weil ich immer immer die Sicherung benutze. Ich werde die Bühne mal ohne Sicherung über Nacht oben lassen.
Hm, das würde natürlich einen wesentlichen Unterschied machen und wäre interessant zu wissen. Ich bin ja auch nicht der Hydrauliker vor dem Herrn, aber mit meinem Verständnis der Sache würde ich ja denken, dass, wenn die Bühne gar nicht oben halten würde und ohne die Verriegelung ganz runtersausen würde (deiner Beschreibung nach gehe ich davon aus, dass das *kein langsames* Nachgeben ist, sondern ein ruckartiges, schnelles Absacken?!), dann dürfte sie sich mit der Hydraulik doch gar nicht erst heben lassen (so war es ja zuletzt bei meiner, und genau deswegen habe ich mich nicht getraut, das Runterlassen des Autos der Hydraulik zu überlassen :eek:) ...
Ich hatte ja leider den Schieber verloren und aus einem alten Inbusschlüssel neu gefertigt.
Ja, ich erinnere mich.
Wahrscheinlich ist der nicht 100 % dicht.
Mag sein - aber dann sollte die Bühne nur relativ langsam absacken... Mein Gedanke hinsichtlich des (schnellen, nur kurzen) Absackens (wie ich es verstanden habe) geht eher dahin, dass er vielleicht ein wenig zu groß geraten sein könnte und deswegen erst einen größeren Gegendruck (aus dem Zylinder, wenn der Druck zum Heben abgeschaltet wird) braucht, um die Öffnung wieder zu verschließen... Aber wie gesagt, keine Fachmann und nur ein Gedanke...
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo patapaya,

Hm, das würde natürlich einen wesentlichen Unterschied machen und wäre interessant zu wissen.

Ich habe gestern die Bühne ohne Last auf etwa drittel bis halbe Höhe gefahren. Plötzlich sackte nichts ab, aber nach einer halben oder ganzen Stunde (so genau habe ich nicht hingeguckt) war sie ganz unten.

Also stimmt irgendetwas im Steierblock nicht. Ich werde mir nochmal Deine Anleitung genau durchlesen. Wenn ich mich richtig erinnere, verschließt der Schieber keinen Kanal, sondern drückt auf eine Kugel, die den Verschluss darstellt. Eventuell mal mit dem Hammer vorsichtig die Kugel gegen die Öffnung treiben.

Grüße
Andreas
 
Hm, wenn das mal nicht auch die Kolbendichtung im Zylinder ist...
Meine sackte ja auch schon immer nach wenigen Minuten langsam in die Verriegelung - wie weit sie in einer Stunde runtergekommen wäre, hab ich nie getestet. Lt. Handbuch sollen das ja max. 5 mm/h sein.
Wie man die Stelle der Undichtigkeit zwischen Zylinder und Steuerblock mit Sicherheit unterscheiden kann, hab ich damals auch immer wieder mal (halbherzig) überlegt - bin aber auf keine Lösung gekommen, die mit angemessenem Aufwand zu realisieren wäre (Absperrhahn zwischen Zylinder und Steuerblock...). Immerhin spricht aber das Öl, das aus der Enlüftungsöffnung oben zurückläuft, ja dafür, dass da immer Öl an der Zylinderdichtung vorbeigelangt (ist bei meiner neuen übrigens auch so, obwohl es eigentlch nicht so sein sollte - keine Ahnung, ob sich die neue Dichtung unter Arbeitsdruck erst noch richtig an das Rohr anpassen muss??)
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo patapaya,

ja, das ist die Frage, wo ist es undicht. Die Bühne fährt kraftvoll und mit normaler Geschwindigkeit hoch, kommt aber nicht ganz nach oben. Ich verriegele immer im zweiten Loch von oben.

Grüße
Andreas
 
Warum kommt sie nicht bis ganz nach oben - oder anders gefragt, wie genau verhält sie sich da? Fährt sie dann langsamer und einfach schließlich nicht mehr weiter, oder ist es, als wenn sie an einen mechanischen Widerstand stößt und dabei die Pumpe "abgewürgt" klingt? So ist es, wenn meine die oberste Position erreicht hat und ich den Hebel dann nicht schnell genug loslasse (oder versehentlich die noch verriegelte Bühne anheben will) - man merkt das dann auch im Handhebel.
Im zweiten Fall würde ich mich an deiner Bühne fragen, wo der Widerstand schon vor Erreichen der vollen Hubhöhe liegt - mal eine zu lange Kette oder zu kleines Umlenkrad oder zu kurze Kolbenstange ersetzt - die Bühnen haben ja alle schon eine Vorgeschichte...
Im ersteren Fall fällt mir als Erklärung nur ein, dass der Ölstand zu niedrig ist, so dass die Pumpe dann keines mehr saugen kann, wenn die Hauptmenge schon im Zylinder ist.
 
Hallo patapaya,
Warum kommt sie nicht bis ganz nach oben - oder anders gefragt, wie genau verhält sie sich da?
Es ist alles etwas seltsam im Moment. Gestern fuhr sie zu meinem Erstaunen doch ganz hoch (mit Last). Also jedenfalls so hoch, dass ich das oberste Sicherungs-Loch verwenden konnte. Ansonsten war es so, als würde ihr die Puste ausgehen, sie wirkte aber nicht abgewürgt. Vielleicht doch zu wenig Öl?

Und das Absenken ist auch seltsam. Einmal so schnell, dass ich es sehen konnte, vielleicht 1 cm pro Sekunde. Dann wieder nicht sichtbar.

Vielleicht ist irgendwo Dreck im System, der munter mitfließt und mal hier oder dort eine kleine Undichtigkeit bewirkt. Einen Ölfilter gibt es ja leider nicht.

Grüße
Andreas
 
könnte man nicht zumindest in die Leckölleitung einen einbauen? Denn da dürfte ja der meiste Dreck durch Anhaftung an der Kolbenstange mit rein kommen.

Habt ihr die Kugeln eigentlich erneuert?
 
Einen Ölfilter gibt es ja leider nicht.
Doch, hier in der Rücklaufleitung:upload_2019-4-26_13-20-54.png

...und hier an meiner 1,5t:
upload_2019-4-26_13-22-34.png

(...und dann noch das Sieb unter dem Einfülldeckel).

Aber bei der Symptomatik...
Es ist alles etwas seltsam im Moment. Gestern fuhr sie zu meinem Erstaunen doch ganz hoch (mit Last). ... Ansonsten war es so, als würde ihr die Puste ausgehen, sie wirkte aber nicht abgewürgt.

Und das Absenken... Einmal so schnell, dass ich es sehen konnte, vielleicht 1 cm pro Sekunde. Dann wieder nicht sichtbar.
...würde ich auch am ehesten an Schmutz oder/und beschädigte Dichtung oder/und Zylinderwand denken.
Also: Öl neu (bei meiner war nach 3 Jahren auch schon wieder ca. 1/2 cm Schmodder unten in der Wanne, obwohl damals alles so gut es (ohne Zylinderdemontage ging) gründlich gereinigt!), Filter saubermachen, Kolben ziehen, Zylinderwand beurteilen, Dichtung kontrollieren/erneuern.
 
Zuletzt bearbeitet:
Guten Tag,

ich bin auf dieses Forum gestoßen, weil ich meine Takraf 1,5t neu abdichten muss. Vielen Dank für diese gute Anleitung, damit werde ich mich nun an die Zerlegung und neue Abdichtung heranwagen.
Es drückt mächtig Öl aus der Entlüftungsöffnung und saut die ganze Werkstatt voll ;-).
Wie ist das mit den Leckölleitungen? Sind das verzweifelte Konstruktionen, um den Ölverlust zu reduzieren, gab es das ab Werk? Oder kann man das nachrüsten?

VG Marcus
 
Die Leckölleitungen gab es auch als Zusatzausstattung für Arbeiten in schmutzbelasteter/nasser Umgebung:
Zitat aus der Bedienungsanleitung:
upload_2019-9-11_11-16-22.png
Die kann man problemlos nachrüsten - dazu sollte auch keine Rohrleitung wie im Original notwendig sein, sondern eine Schlauchverbindung ausreichen, weil die Stelle ja nicht druckbelastet ist. Allerdings ist das Rohr ja nicht dick (10 mm?), und auch mit Hausmitteln solle man die nötigen Biegungen hinkriegen, so dass das Anfertigen aus einem Rohr auch kein großes Problem sein sollte.
Die Verbindung zum Zylinder ist bei meiner mit einer normalen Hohlschraube realisiert.

In der Prinzipdarstellung der Anleitung ist diese Leitung als "Nachsaugleitung" bezeichnet - und ehrlicherweise habe ich nie nachgesehen, wo diese Leitung im Ölbehälter endet. Endet sie oberhalb des Ölspiegels, wäre sie wirklich nur eine reine Leckölleitung - endet sie aber unterhalb des Spiegels, würde sie beim Absenken Öl aus dem Behälter in den Zylinderraum oberhalb der Kolbendichtung saugen. Wenn der Zylinder so immer komplett ölgefüllt ist, würde das Korrsionsschäden in dem Bereich vorbeugen. Dafür spricht, dass in dem flexiblen und transparenten Schlauchstück, das meine Rücklaufleitung hat, immer eine Ölfüllung zu sehen ist.
 
..., würde sie beim Absenken Öl aus dem Behälter in den Zylinderraum oberhalb der Kolbendichtung saugen. Wenn der Zylinder so immer komplett ölgefüllt ist, würde das Korrsionsschäden in dem Bereich vorbeugen. Dafür spricht, dass in dem flexiblen und transparenten Schlauchstück, das meine Rücklaufleitung hat, immer eine Ölfüllung zu sehen ist.
Ähm?
  1. müsste dann der Behälter dicht sein damit er einen Unterdruck aufbauen kann. Nur weil die Leitung im Öl endet ergibt sich beim Senken vom Pegel noch kein Unterdruck.
  2. Dann müsste aber beim Heben das ganze Ölvolumen über dem Kolben (also Hub x (Kolbenfläche-Stangenquerschnittsfläche) durch die Rücklaufleitung gehen. Und die Abdichtung der Stange nach außen müsste Luftdicht sein damit dort keine Luft gezogen wird.
Oder mache ich jetzt einen Denkfehler?
 
Hm, ich weiß nicht.
Gesaugt wird doch durch die Kolbendichtung, wenn der Kolben nach unten fährt - wenn dann die Rücklaufleitung unterhalb des Ölspiegels endet, wird dort doch Öl angesaugt - oder wo mache ich da einen Denkfehler...? :rolleyes:
Und beim Heben wird die Ölsäule oberhalb der Kolbendichtung dann durch die Rücklaufleitung wieder in den Ölbehälter (der natürlich nicht luftdicht ist) zurückgedrückt - da sehe ich kein Problem. Und die Stangendichtung im Zylinderkopf ist (fast) luftdicht.
 
OK, so rum ja. Ich dachte du wolltest von Tank aus dass Öl am Zylinder absaugen :redface:

Wäre eine Komische Konstruktion verglichen mit normaler Industriehydraulik, aber wenn die Leitung nicht zu dünn ist für den Volumenstrom beim Senken, dann könnte das gehen. Beim Heben natürlich auch, aber gegen die Strömungswiderstände wird der Unterdruck vermutlich zuerst zum Problem und dann zum Luft ziehen führen. Und Luft ziehen am der Stange statt durch einen Filter an dem Anschluss ist die schlechtere Variante.
 
Hm, das ist ja interessant. Dann werde ich mir das bei der Revision mal mit durch den Kopf gehen lassen. Eine Hydraulikbude ist ja hier gleich um die Ecke.
Ich habe Fotos gesehen, wo die Leckölleitung mit an dem Rücklaufanschluss vom Steuerblock angeschraubt ist.
 
Hallo Patapaya,
vielen Dank für Deine Anleitung. Ich habe meinen Kolben neu abgedichtet und jetzt kommt schon bei kleinen Hubhöhen sehr viel Öl aus der Entlüftung, mehr und bei geringerer Hubhöhe als vor der Reparatur. Woran kann das liegen? Die Dichtungen des Kolbens habe ich so eingebaut wie in der Anleitung.
Gruß
Martin
 
Hm, wie sieht denn deine Zylinderwandung aus? Die meiner 2-t-Bühne war nach jahrelangem Draußenstehen die Innenseite mit einem leichten Rostüberzug bedeckt. Dann fiele mir noch ein Montageproblem ein - Kante der Dichtung beim Einsetzen beschädigt/umgeklappt?
Weiter wäre ich auch ratlos...
Gruß, patapaya
 
Zurück
Oben