War dann mal kurz in Arizona und California - SAABs holen.

Der Wagen stand auf dem Bild da, wo er auch herkam: Portland, Oregon. Nicht ganz da, wo der 58-Jährige seine locker wedelnden nachblondierten Haare beim Morgenspaziergang austrägt, aber auch nicht da, wo der nächste "gang fight" direkt wartet. Portland war nach meinen Erfahrungen dort allgemein in einer anderen Liga, ein Ort in den USA, von dem es von der Sorte in dem Land nur wenige gibt... die Energie, das Grundgefühl, der Umgang der Menschen nicht nur zu-, sondern miteinander, das allgemeine Grundbewusstsein... all diese Aspekte, diese großen Details des täglichen Lebens waren dort zu meiner Zeit (nach meinen Empfindungen) ganz andere als an anderen größeren Orten, in die ich in meiner Zeit dort "reingeschnuppert" hatte.

Du hast ein feines Händchen für das, was Menschsein ausmacht. Das ist gut & wichtig, weil es den Blick für das "wahre Leben" schärft und die eigene Ich-Zentrierung schmälert. Wenn man die SAAB-Historie liest, dann war es auch nicht nur immer alles 'SAAB', sondern es war immer 'SAAB' + noch etwas, was gerade dran war, was herausforderte, was anspornte, was eben die envelope pushde sosagen.
 
Danke, Du. :smile:
Portland ist mir gewiss nicht so tief hängengeblieben, weil die Autos da besonderer gewesen sind - das mag auch seinen Anteil gehabt haben, wenn der alte 242er Volvo seine Schnauze unter vollstem Grünkleid geschützt parkt (auch auf den Bildern ist klar zu erkennnen, womit diese gefüllt sind, ja). SAAB ist da der Faden, an dem es sich entlangzieht - doch der Wagen allein ist nichts, oder nur sehr wenig. Ich merke das an meinem US-Turbo in Deutschland... die Gegend ist so anders, die Straßen, die Luft, die gesamte Szenerie. Ist es noch dasselbe Auto? Ja, ist es. Ist es für mich noch dasselbe, mit diesem Auto hier unterwegs zu sein? Nein, es ist sehr weit weg von dem, wie es in den USA gewesen ist. Und das kommt doch nicht mit. Die Menschen, die Sprache, die Straßenführung, all die Aura, all das, in das der Wagen gebettet ist, von dem er um-geben (gewesen) ist dort: das ist hier nicht. Das Auto "steigt" und "fällt" mit dem, in dem es ist. Und da ist es dem Menschen auf (un)gewisse Weise doch ein ganzes Stückchen gleich, obgleich ich versuche, das Sein nicht von dem abhängig zu machen, in dem ich bin - doch das ist nichts, das der Verstand ergibt, nichts, das ein Ego hinbekommt... das unabhängige, das bedingungslose, losgelöste Sein, das ufert woanders.
 
Baudatum lt. Kleber an der B-Säule November 1983, Modelljahr 1984 - Antennenposition original fahrerseitig.

Hmm...Dann gab es wohl einen Wechsel so ab Modelljahr 82/83, sodass die Antenne von rechts nach links (Fahrerseite) wechselte?

Zu deinen Bildern: Schöne, die (wie ich schon mal in den 80er Jahren auch hier in D bei den US-Mil-Angehörigen gewohnt war) meistens irgendwo entweder mindestens einen Saab oder einen Volvo zeigen....
Jaa die Sicherheit bei den Saabs und Volvos hatte es den Amis angetan....
 
Depeche Mode, in 1987: da singen sie I'm taking a ride with my best friend - ich übersetze es in der Stimmung für mich mit: "Ich geh auf ('ne) Tour mit meinem besten Freund". Und weiter heißt es:

(I'm taking a ride)
With my best friend
I hope he never lets me down again
He knows where he's taking me
Taking me where I want to be
I'm taking a ride
With my best friend

1987. Da war 'my best friend' in dem Zusammenhang auch noch frisch. Da konnte er für mich noch nicht einmal bester Freund sein, zumindest nicht für dieses Leben - das begann bei mir erst ein paar Jahre später.
Weiter im Text:
...also, mit meinem besten Freund unternehm' ich die Tour, und hoffe, dass er mich niemals sitzen lässt. Er weiß, wohin er mich so bringt (und fährt). Dahin, wo ich sein möchte. Ich geh' auf Tour... mit meinem besten Freund.

Sehr genau vor einem Jahr war es, dass es für uns beide in dem Rahmen erst einmal die letzte Tour gewesen ist. Das letzte USAABenteuer 2013/2014 - von Milwaukee zur Ostküste... für den Wagen nach Bayonne, NJ. Ein Ortsname, den ich dort schon nicht aussprechen konnte - und jetzt erst recht nicht mehr. Nahe an New York und die Freiheitsstatue in Sichtweite. Doch die USA sind mehr als nur das, weit weit mehr - sodass es uns auch nicht reizte, so schnell wie möglich bis zur großen Dame mit dem Feuer in der Hand zu kommen, sondern zu erfahren, wo die USA ihre Weit hat. Womit sie ihre Weite füllt. Und was das Land mit seinen Menschen macht zu dem, was es ist (hier lasse ich offen, was auch immer jeder selbst von dem Land meint, was es für ihn ist, oder auch nur sei). Für den Wagen also nach Bayonne, New Jersey, und für mich dann weiter nach Charleston in South Carolina - das Land auf dem Weg zu verlassen, mit dem viele es erreicht haben... die die Geschichte dieses Landes stark geprägt, und die Grundsätze für das gelegt haben, was wir da heute von erleben. Oder anders: ich ging und entdeckte per Schiff meinen Heimatkontinent Europa neu, nach anderthalb Jahren, nachdem per Schiff Jahrhunderte zuvor Menschen in eine ihnen komplett neue Heimat aufbrauchen.

Zurück zur Tour, auf die mich mein bester Freund mitnimmt, und mich dahin bringt, wo ich sein will:

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(ausgerechnet auf 'nen Friedhof? Da, wo "sie alle" still sind und mich betrachten, wie ich bin - da und damit fertig, Punkt, aus, und weiter... :smile:
Oh, und der Reisemampf! Aus Kunststoffbehältern, passend zum Plankenkit, das bei meinem Turbo seine Witze auch nur unterhalb dessen Gürtellinie macht :girl:)

Da wollten wir ja aber auch erstmal hinkommen, Anfang Juli 2014. Start in Milwaukee also, und auf dem Weg als erstes Ziel, das ich beim Vorbeibrabbeln betrachte: Chicago. "You'll never get through Chicago without getting stuck in traffic" - Du wirst niemals durch Chicago kommen, ohne im Stau zu landen. Ich, bzw. wir haben das hinbekommen. Zur besten Tageszeit. Wie auch immer, durch Chicago durch ohne, dass die Räder einmal stillstanden. Brabbelbrabbelbrabbel:

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Schwupps, rein in den Tunnel... mit einem anderen unbekannten besten Freund... und dann drunter durch und irgendwo wieder raus, dass wir den hoch gebauten Teil der Stadt bald nur noch im Rückspiegel sehen.
Bye bye, Chicago, und ohne stoppende Räder lassen wir es hinter uns.

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We're flying high
We're watching the world pass us by
Never want to come down
Never want to put my feet back down
On the ground

...Wir fliegen hoch. Wir kommen hoch hinaus. Wir schauen der Welt zu, wie sie an uns vorüberzieht. Nie wollen wir wieder runterkommen, zurück. Nie möchte ich meine Füße wieder zurücksetzen auf den Boden. (den Boden der Tatsachen? Was sind schon Tatsachen? Was ist diese Welt aus Wolkenkratzern, die ich von vielen Bildern kenne, und die ich an mir vorüberziehen lasse, weil ich immer wieder in die Bilderbücher gucken kann... aber mich keines dieser auf den Friedhof bringt, auf dem ich mich ins Gras legen und daneben mein Auto parken und mich einfach sein lassen kann...)

Noch ein paar letzte Ausläufer der Bilderbuchstadt neben mir...

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...und dann trägt mich der beste Freund weiter dahin, wohin ich will. Süd? West? Nord? Ost? Wir rollen einfach... er wird's schon steuern.

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Und weiter dahin, wohin ich will. U.S. Route 30. Der (Historic) Lincoln Highway. Der mich so viel mehr begeistert hat als die Route 66. Dem ich auch schon mehrere hundert Meilen gefolgt war auf der letzten großen Geil!-Tour zum Jahres- und auch Standortwechsel 2013/2014 vom Süden (El Paso/Albuquerque) in den nördlichen Mittleren Westen (ach Gottchen, aber so lässt sich's doch treffen... Milwaukee - oder Milky Way, wie Oma sagte. Oma sagte immer, Stefan ist in Milky Way. Und hatte Sorge, dass ich never want to put my feet back down on the Heimatground. Dass ich ja dort bliebe. Nee - deswegen weiter mit der Tour, ab gen Ostküste : )

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Lincoln Highway also, und ab dann weiter Landstraße. Um auch die Bundesstaatenwillkommensschilder weiter fein fotografieren zu können - fürs eigene Bilderbuch.

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(das wirkt aber auch alles kitschig, so ein Jahr später - und "damals" war ich so anders, so selbstverständlicher davon begeistert, dennoch gefüllt mit dem Wissen: mach die Bilder, sie werden vor allem Dir selbst wichtig sein und die Geschichten hochholen, die da geschrieben wurden, und die noch niederzuschreiben sind)

Und jetzt sind die 10 Bilder pro Beitrag schon wieder voll. Und ich immerhin schonmal bis zur ersten Bundesstaatengrenze gekommen. (okay, zur zweiten - Illinois bin ich ja auch noch an dessen rechtem Schulterblatt entlanggerollt)

Never let me down

See the stars they're shining bright
Everything's alright tonight

Ja-woll! :marchmellow:


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(und den nächsten Beitrag schmücke ich dann noch mit Bildern zu dem Video)​
 
Bilder zu Musik...

Eines der Abschiedsbilder aus Milwaukee - Geil! vorm Miller Park (Stadion):

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Viele Namen - Schall und Rauch. Besser gesagt durch Schall und Rauch, ohne diese wären sie nicht da. Endlos reihen sich die Steine auf, jeder einer zu viel in diesem Rahmen - im nahegelegenen Wood National Cemetery, auch Milwaukee.

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...wobei, da wirkt der SAAB zu präsent(iert), wobei es das ist, das ich habe, das die Ausmaße am ehesten verdeutlicht - getroffener für die empfundene Stimmung finde ich dieses hier:

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Blick aus dem Küchenfenster des einen Freiwilligendienstprojektteils auf den fertig bepackten, bereitstehenden "besten Freund".

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Brücke über Brücke unter Brücke über Brücke - Milwaukee und die große Expressway-Kreuzung nahe des Stadtzentrums - auf dem Bild nur ein wenig zu erahnen, da sind noch Stockwerke drunter.

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Andere Altautosichtung auf dem Weg Richtung Chicago - unüblich und auch noch seltener geworden, nachdem Audi Ende der 80er in den USA herbe Einschläge zu vermelden hatte... in mehrerlei Hinsicht... und das Erhalten grad solcher Exemplare 20, 25 Jahre danach nicht einfacher geworden ist, und auch nicht der gewöhnlichen Herangehensweise an die ganze Sache 'Automobil' in den USA entspricht:


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Bundesstaatenbegrüßungsschild 'Illinois' - hier nur von der Autobahn (Interstate Highway) aus aufgenommen:

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Commemorative Edition-Cabriolet (Sonderedition für das Auslaufen des Modells SAAB 900 (1. Generation) für den nordamerikanischen Markt - durchnummeriert, lackiert in nova black metallic, vollstens ausgestattet, mit erhöhter Leistung ab Werk ("red box" verbaut) - auf dem weiteren Weg nahe Chicago, auch bei diesem Exemplar mit nicht originaler Klebeposition der Heckklappenschriftzüge (immer wieder ein Hinweis darauf, den Lack des Wagens mit Vorsicht zu genießen, wenn da schonmal wer neu und eben nicht original die Schriftzüge angepappt hat).

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Und noch einmal Chicagos Skyline in voller Breitseite aus südwestlicher Richtung:

Chicago-Skyline-Breitseite.jpg
 
meine Frau lief gerade durch mein Büro... setzt sich vor meinen TFT... guckt sich die Bilder an... "wir müssen auch mal wieder in die USA... und das Saab Cabrio da... das ist auch ganz nett... sind das schon wieder so coole Bilder von StRudel?" :biggrin:
 
meine Frau lief gerade durch mein Büro... setzt sich vor meinen TFT... guckt sich die Bilder an... "wir müssen auch mal wieder in die USA... und das Saab Cabrio da... das ist auch ganz nett... sind das schon wieder so coole Bilder von StRudel?" :biggrin:

Oh ja, das SAAB-Cabrio. Ich hab' in meinen Fotos auch 'ne Aufnahme von der Fahrgestellnummer gefunden, und auf der http://www.saabce.com/ - Seite gesehen, dass es noch nicht in der registry / Liste drinsteht - ist das "ebay"-Modell mit der Endnummer 321. Allerdings sehe ich auch nirgendwo offen die e-Mailadresse des Webmaster, den ich auch für Fotos kontaktieren will; beim Klick auf den Link öffnet sich am PC hier immer ein Extraemailprogramm, für das ich nicht registriert bin. Sieht wer die e-Mailadresse des Seitenbetreibers, dass ich dem mal direkt schreiben kann, und kann sie mir kurz durchgeben? Besten Dank schon einmal.
 
Amaranth. Rein da. Amaranth. Weiter da. Schotter. Himmel. Blau. Blau wie kein Himmel hier, eine Weite wie keine Weite hier, eine Ruhe wie keine Ruhe hier. Amaranth. Straße. Schotter. Eine Schotterstraße wie keine hier. Lass uns den nächsten Synchronring verlieren!

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Zurückrennen. Den Wagen mitten auf der (eingezeichneten!) Straße stehenlassen. Kein Verkehr. Kein Verkehr wie keiner hier.
Hoch kommen wir, sachte, langsam. Runter auch. ABS wie keines hier - auch so rubbelt's, als wir über das Geröll das Gefälle herunterrutschen. ABS-Bremse? "Auch Bei Steinen"-Bremse? Wir haben kein ABS. Aber es rubbelt trotzdem im Pedal. *grttssccchhhh* Nein, das war noch nicht der Snychronring, das ist noch das Rutschen.

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Wieso eigentlich da lang? Na, wie hatte ein guter Freund vor der Reise geschrieben, empfohlen, Geschmack gemacht:
"Auf dem Weg würde ich übrigens Montana empfehlen. Schöööön da. Und von Portland Richtung Osten den Columbia River hoch die Route 14! Das sah schon vom Highway auf der anderen Seite traumhaft aus. Und: Ich mag da mal hin: http://en.wikipedia.org/wiki/Dearborn_River_High_Bridge Weil ich mal tolle Bilder gesehen habe. Magst du vorher mal hinfahren und kucken ob sich's lohnt? ;) "

Und, lohnt sich?

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Durchschossene Bienenwaben? War da der Grizzly, der durchs Schild gegriffen hat, um Honig zu stibitzen? Nee, einen Grizzly habe ich nicht gesehen. Oder ich hab' vor lauter Schild den Bären nicht gesehen, vor lauter Bewunderung des Himmels, vor lauter Schotterstaub. Eine Welt wie keine hier. Und doch auch Teil dieser einen selben. Im Lewis und Clark County - Lewis und Clark, den ich vorher schon einige Strecke(n) gefolgt war, und nun ihr Hervordringen in den Westen der Weite in anderer Richtung nachvollziehe. Solange die Getriebezähne mich tragen...

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Das Autowrack vom wikipedia-Bild liegt nicht mehr da. Der SAAB steht auch da, wo er sein soll: oben und wartet. Es ist niemand da außer einem Wohnmobil-Pick Up, und bestimmt dem Grizzly, den ich nicht wahrnehme.
Und der Fluss mit einem Bett, das so bunt ist wie... keines hier. Oder meine Wahrnehmung in Montana war so anders, so intensiver, so wie andere sagen, es wäre so, wenn "Du auf Drogen bist". Ich bin aber nicht auf Drogen. Ich bin mit'm SAAB in Montana. Und schaue bunte Steine an.

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Mann, Montana!
Und noch mehr Bilder 'von oben'...

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Und beim Verlassen des Tals den nächsten Synchronring rausschütteln... aber das ist dann die nächste Geschichte. Und: hat sich dafür schon gelohnt. Es kann nicht zu wenig Getriebeteile geben, um dann nicht doch dort langzufahren. Danke für die Empfehlung, guter Freund!
 
Zuletzt bearbeitet:
Schöne Bilder wieder :driver:
Und die Frage: Darf ein Saab da ohne Kenzeichen fahren?
 
Kennzeichen vorne gibt's in den meisten Staaten nicht, und Kennzeichen hinten ist doch da - klebt an der Scheibe. :biggrin: "Temporary permit" oder "trip permit" sind die US-Version des Kurzzeitkennzeichens - und sind tatsächlich nur ein Stück Papier, das man irgendwo in den Sichtbereich klebt. Gibt wohl keine Kennzeichenprägestellen-Lobby. :rolleyes:
 
Mir wurde beim DMV gesagt, dass die Kennzeichen im Knast geprägt werden. Über Weihnachten würde es erfahrungsgemäß etwas länger dauern, weil die dann noch weniger Bock hätten zu arbeiten...
Meins kam dann aber doch irgenwann (mit Palmen und nicht mit Weihnachtsbäumen!)
 
Wieder was gelernt vom Land der unbegrenzten Möglichkeiten.
 
Schöne Bilder wieder :driver:
Und die Frage: Darf ein Saab da ohne Kenzeichen fahren?

Ich merke, ich hab' da noch so viel an schönen Bildern "liegen"... und allein, wenn solche Fragen kommen, merke ich ja, dass es noch für viele weitere Geschichten sorgen kann.
Die Kennzeichensache ist dort, wie Vieles, abhängig vom Bundesstaat. Einige schreiben einen montierten Kennzeichensatz an Fahrzeugfront und Fahrzeugheck vor, andere nur an Fahrzeugheck (und da dann eigentlich alle, soweit ich informiert bin).
Beim amaranthroten hier war's, wie kratzecke schon schreibt, eine zeitlich beschränkte Zulassung - ähnlich eines Kurzzeitkennzeichens hier in Deutschland, z.B. für Überführung von einem Bundesstaat in einen anderen oder so, nach Kauf eines Fahrzeuges. Manche Straßenämter (meist "DMV" genannt) geben die direkt aus, in Oregon war's von einem Autohändler.
Ich wurde damit auch angehalten (an einem Stop-Schild am Rande des Yellowstone-Nationalparks nicht komplett angehalten, sondern nach Einsicht der Kreuzung im langsamen Rollen rechts abgebogen), das sorgte dort auch nicht für so viel Skepsis wie das Kurzzeitkennzeichen hier in Deutschland nach meiner Erfahrung. An meinem roten Turbo hatte ich ja nach Erwerb auch ein solches Papierkennzeichen dran, das auf dem Verkehrsamt in Arizona bekommen, für 90 Tage gültig.

Die Geschichte mit dem Kennzeichenprägen(lassen) im Knast habe ich noch nicht gehört, aber auch interessant. Ich war zum 11. September 2013 meinen US-Turbo fest auf mich zulassen, da gab's ein Reihenkennzeichen (weil Wunschkennzeichen in Texas ganz schön teuer sind), das lag schon fertig bereit am Tresen.
Zum Wunschkennzeichen in Texas gibt's übrigens richtig Werbekampagnen etc., so arg habe ich das in keinem anderen Staat erlebt. Hier der Link für den*die, der*die sich mal durchgucken will:
http://myplates.com/

P.S.: Ein Blechkennzeichen ist in den USA vielleicht sowieso nicht so empfehlenswert... so mancher Bürger im "free country, free guns"-Wahn mag es wohl, auf jede Art von Blechschild zu schießen, was ihm vor die Flinte kommt. Mit Papierkennzeichen wird also der SAAB nicht mit zur Zielscheibe. Hier noch das entsprechende Foto von der Dearborn River High Bridge:

DSC09179.JPG


Und der Himmel ist wirklich so blau da (das Foto ist unbearbeitet!). So blau wie keiner hier...
 
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Interessante 'Stil'blüten unter dem Link :smile:
 
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