Spannungsgeladener Sturz
(1. Januar 2000, Nevada) Der 26-jährige Tod hat sich einen Platz in den Geschichtsbüchern gesichert, indem er sich als erster Erdenbürger dieses Jahrtausends in einer der Darwin Awards würdigen Art selbst getötet und von der im Millenniums-Rausch feiernden Menge endgültig verabschiedet hat. Einige Minuten vor dem Jahreswechsel erklomm der Absolvent der Stanford University die Strassenbeleuchtung vor dem Paris Las Vegas Hotel und winkte den unter ihm vorbeiziehenden, ausgelassenen Nachtschwärmern zu. Um Mitternacht rutschte er aus und versuchte seinen unausweichlichen Fall zu bremsen, indem er die Stromkabel der brennenden Lampen ergriff. Sogleich führte sein Körper nicht nur die Feiernden unter ihm sondern auch noch einiges an Spannung. Eine Kamera verfolgte Tod's tollkühnen Aufstieg und seine darauffolgende Landung - mit dem Kopf voran auf dem Asphalt. Bis jetzt konnte nicht festgestellt werden, ob er an dem zehn Meter tiefen Sturz oder an den Folgen des Elektroschocks gestorben ist; auf jeden Fall verdient er aber den ersten Darwin Award des neuen Milleniums!
Tödliches Eistauchen
(1. Januar 2000, Kanada) Ob Sie es glauben oder nicht, aber es gibt wirklich Menschen, die sich am Neujahrstag zur Erfrischung in eisige Fluten stürzen. In Amerika nennt man diesen Akt "Polar Bear Swim", ein Brauch welcher den in Europa praktizierten Neujahrsschwimmen gleichkommt und für die meisten ein eher fragwürdiges Ritual darstellt. Jeder, der den Film Titanic gesehen oder ein Buch über das Leben von Eskimos gelesen hat, weiss, dass Wasser dieser Kälte in kürzester Zeit zu Unterkühlung und in letzter Konsequenz zum Tod führt. Leider hat sich unser Held Adrian, sonst mit dem Studium für sein Doktorat in Forstwirtschaft beschäftigt, nicht um solche Nebensächlichkeiten geschert.
Der 38-jährige vergnügte sich beim Eishockeyspiel mit seinen Freunden auf dem Kingsmere See als er auf die Idee kam, unter der zugefrorenen Oberfläche des Gewässers von einem Eisloch zum anderen zu schwimmen. Er tauchte um halb zwei Uhr morgends ab, schaffte es aber nicht, das nur zwei Meter entfernte andere Loch zu erreichen.
Es ist allgemein bekannt, dass es nahezu unmöglich ist eine kleine Öffnung auszumachen, wenn man sich unter der Eisdecke befindet. Dies trifft insbesondere zu, wenn erste Anzeichen der Unterkühlung einsetzen: niedriger Blutdruck, Verwirrung und Schwäche.
Entsetzte Freunde wagten sich unter Wasser, konnten den verschollenen Eistaucher aber nicht finden. Sie richteten sogar die Scheinwerfer ihrer Autos auf die Ausgänge aus der frostigen Falle - ohne Erfolg. "Das Wasser war nur hüfthoch," sagte sein Bruder. "Er muss die Orientierung verloren haben."
Adrian's steifer Körper wurde am folgenden Samstag von Feuerwehrleuten geborgen, unweit jenes Eislochs, das sein Ende bedeutete.
Holzfäller-Pech
(22. Februar 2000, New York) Als ein Mann dabei war, Holz von seiner Parzelle in der Gemeinde Chestnuthill wegzuräumen, fiel ihm nicht auf, dass der Baum, an dem er gerade arbeitete von anderen Bäumen als Stützpfeiler benutzt wurde. Das Gewicht seiner Nachbarn brachte den stützenden Baum zum Umstürzen und der aufgeschreckte Waldarbeiter rannte sogleich um sein Leben. Er rutschte dummerweise auf dem vereisten Schnee aus und fiel geradewegs unter die herabstürzenden Holzmassen. Er wurde tödlich getroffen.
Rap-Depp
(28. Februar 2000, London, Ohio) So manch ein Künstler muss für seine Kreativität bluten, dies zum Glück aber zumeist nur im übertragenen Sinne. An jenem Montag gab aber dieses aufstrebende Talent buchstäblich alles, um seinem Projekt genau jenes Mass an Denkwürdigkeit zu verleihen, das seinen Ambitionen gerecht werden sollte. Der Gangster-Rap Video Künstler schoss sich vor laufender Kamera in den Kopf.
Der 24-jährige Robert drehte mit seinem Bruder Michael und einem Freund namens Fred ein 10 Minuten langes Video in seiner Wohnung. Während der Aufnahme seiner Performance ergriff er eine Pistole des Kalibers .22, richtete den Lauf auf seine Schläfe und drückte ab.
Selbst ausgeschnitten - im freien Fall
(1998, London) Eine Geldstrafe über £200,000 wurde einer Baufirma erteilt, weil sie für den Tod von zwei Arbeitern verantwortlich ist. Die beiden 28-jährigen Männer, nachweislich sehr erfahrene Bauarbeiter, fielen rund 34 Meter in die Tiefe nachdem sie eine kreisrunde Platte aus dem dicken Betonboden ausgeschnitten hatten. Dummerweise befanden sie sich aber gerade auf dem herausgetrennten Element. Keiner der beiden trug eine Sicherung, die ihren Fall, 8 Stockwerke tief, hätte verhindern können.
Die beiden Co-Produzenten taten in der Folge alles, um die Rettung des Verletzten zu verhindern. Da sich ein Anwohner über die laute Musik und das aggressive Geschrei beklagte hatte, erschien die Polizei am Ort des Geschehens. Als sie angekommen waren, mussten sie erst mal den wütenden Michael unter Kontrolle bringen um der Situation Herr zu werden. Ein Sanitäter wurde von Fred verletzt. Beide müssen mit Strafen für ihre Tätlichkeiten rechnen.
Robert war 24 als er im Ohio State University Medical Center and den Folgen der Schussverletzung nach einem Koma starb.
Das stinkt zum Himmel
(9. Oktober 1999, Maine) Einige Männer sterben still und leise in ihrem Bett, andere hingegen machen auf eine weniger erträgliche Art Bekanntschaft mit dem Tod. Der 23-jährige Benjamin verlor sein Leben in einer äusserst unappetitlichen Art und Weise als er am Freitag Abend in einen mit 400'000 Gallonen gefüllten Abwassertank reindonnerte. Die Polizei vermutet, dass er in seinem 1998 Mazda Pickup zu schnell unterwegs war, um die scharfe Rechtskurve vor der Kläranlage noch zu kriegen. Anscheinend war unser Kandidat mit einer erheblich zu hohen Geschwindigkeit auf der Piste, denn der Schwung beförderte ihn geradewegs durch einen Maschendrahtzaun, über eine offene Fläche und durch einen weiteren Zaun mit Querverstrebungen - dann knallte er in den Tank mit den sich zersetzenden Abwässern. Taucher fanden seinen Körper am Boden des 5 Meter tiefen Abwasserbehälters neben dem aufrecht im übelriechenden Inhalt treibenden Pickup. Die Autopsie ergab keine eindeutige Todesursache aber wir vermuten Benjamin starb, weil er sich einfach voll in die Scheisse hineingeritten hatte.
Was bimmelt da?
(4. März 2000, Kalifornien) Die Menschen im Silicon Valley werden von rücksichtslosen und arroganten Idioten geradezu belagert. Jene, die das Pech haben dort aufzuwachsen, sind in der steten Hoffnung, dass sich mit der Zeit immer mehr dieser Quälgeister auf eine oder andere unterhaltende Art und Weise selbst vernichten. Mit Freude können wir verkünden, dass eine Frau dieses lästigen Typs sich nicht nur durch ihre Idiotie aus der Bay Area verabschiedete, sondern sogar permanent die Spezies Mensch verlassen hat. Sivaenga wurde getötet und drei ihrer Familienmitglieder verletzt, als sie in einem arroganten Anfall von 'Gott-ist-ein-Würstchen-verglichen-mit-mir' versuchte, ihr Gefährt durch die geschlossenen Eisenbahnschranken zu manövrieren. Sie überholte die Autokolonne, die das Öffnen der Abschrankung erwartete und versuchte an den Barrieren vorbeizukommen. Ihre Aktion wurde von läutenden Warnglocken und rot blinkenden Signallampen untermalt. Glücklicherweise hielten die Warnsignale, die normalerweise Menschen daran hindern, solches zu versuchen, unsere Kandidatin nicht davon ab, ihren Plan in die Tat umzusetzen...denn damit wurde sie zur Darwin-Kandidatin.
Unter die Räder
(16. August 1999) Unser Held Daniel kam in dieser Nacht buchstäblich unter die Räder. Das Ganze geschah im Buckeye Ford Dealership in London. In den frühen Morgenstunden jenes Tages verschaffte sich der Mann zutritt zu den Räumlichkeiten der Firma, er hatte Diebstahl im Sinn. Sein Modus Operandi war, das Hinterteil eines Pickup Trucks aufzubocken, die Räder zu entfernen und sie im Laderaum eines geknackten Fords zu verstauen. Dann weiter zum nächsten Wagen. Der örtlichen Polizei zufolge war Daniel's Leben durch eine "extensive kriminelle Vergangenheit" geprägt, er verdiente sich schon seit Jahren einen guten Batzen mit seinen Aktivitäten. Seine Erfahrung half ihm aber an jenem Morgen um vier Uhr in der Früh' nicht. Der gestohlene Pickup war schon halbvoll mit Rädern beladen, als das nächste (und letzte) Objekt der Begierde des 47-jährigen Diebes vom Wagenheber rutsche und mit seinem ganzen Gewicht die Brust des Einbrechers zerquetschte. Ein klarer Fall von "Leben im Auto - sterben unter dem Auto".
Sie hing so sehr an ihrem Pferd ...
(8. März 2000, Nevada) Eines Donnerstag Nachmittags beschäftigte sich die 29jährige Andrea mit ihrem jungen und lebhaften arabischen Vollblutpferd, das sie vor einem Jahr in einer Lotterie gewonnen hatte. Das Tier war nur teilweise trainiert und immer noch ein bisschen ängstlich. Immer wenn Andrea versuchte, dem Pferd das Zaumzeug anzulegen, warf es abwehrend seinen Kopf zurück und brachte so ihre Versuche zum Scheitern.
Dann hatte Andrea die brilliante Idee, ein Seil um den Kopf des Arabers zu schlingen und das andere Ende an ihrer Tallie zu befestigen. Auf diese Weise wollte sie verhindern, dass der widerspenstige Hengst, mit fixiertem Haupt, ihren Anstrengungen weiter entgehen kann. Mit zwei freien Händen sollte das schon klappen.
Die junge Frau bewies nur wenig Standfestigkeit. Der Grund hierfür dürfte vor allem die Tatsache sein, dass Pferde rund 500 mal stärker als Menschen sind. Deputy Sheriff Lance Modispacher berichtete, dass das Tier scheute, Andrea mitriss und begann, wild im Gehege herumzurennen. Seine einstmalige Trainerin, immer noch per Seil mit ihrem Vollblüter verbunden, zog er die ganze Zeit mit sich mit. Da das Seil recht kurz war, wurde die Gute direkt unter den Hufen des verschreckten Hengstes über den Boden geschleift.
Ihr Vater bemerkte den Unfall und kam zu Hilfe. Dummerweise kamen auch gleich seine zwei Hunde mit, die sofort begannen, das Pferd zu jagen und versuchten, es an den Füssen zu packen. Das war nicht sehr dienlich für Andreas Lage. Der herbeigeeilte Retter schaffte es dann zu guter letzt die Hunde wegzusperren und aus dem Haus ein Messer zu holen. Mit der Hilfe einiger Nachbarn wurde das Pferd schliesslich eingefangen und der böse zugerichtete Körper der jungen Frau vom Seil befreit. Andrea, die bereits zehn Minuten unter den Hufen eines Pferds verbracht hatte, starb einige Stunden später im örtlichen Krankenhaus. Sie erlag den Folgen innerer Verletzungen und eines Schädeltraumas, welche von der bedauerlichen Entscheidung herrührten, sich selbst an einem bockigen Vollblüter festzubinden.
Schwimmen Entenjäger?
(18. März 2000, Australien) Der Beginn der Entenjagdsaison in Victoria führt häufig zu einer schnellen Verringerung der Population der Australischen Entenjäger - und das sogar ohne die Hilfe der Entenjagdgegner.
Im Cairn Curran Reservoir nahe Castlemaine in Central Victoria wollte eine Gruppe Entenjäger ein richtiges Abenteuer erleben und startete die Tour in einem kleinen Boot aus Aluminium. Dieses drei Meter lange Boot wird wegen seiner billigen Aluminiumkonstruktion auch "Tinny" genannt. Dieses Tinny war darauf ausgelegt drei Erwachsene zu befördern. Unsere Helden ignorierten aber dieses Detail und so fuhren George, Paul, Ari, Harry und Gary, alle aus Melbourne, auf den See hinaus.
Zusätzlich befanden sich noch George's Sohn, sechs Schrotgewehre und drei Kisten Munition, von denen jede 25kg wiegt, an Bord. So hatte das Boot mit einer Last von rund 500kg zu kämpfen. Bei so vielen Leuten war dann natürlich kein Platz mehr für Rettungswesten, also ließen sie diese am Ufer beim Auto zurück. Zwei der Männer trugen Fischerstiefel, doch diese wirken, wenn sie mit Wasser voll laufen wie Bleigewichte und es ist praktisch unmöglich mit ihnen zu schwimmen. Auf dem Wasser immer Rettungswesten tragen! - Wenn diese Geschichte einem sonst nichts lehrt, dann sollte man sich zumindest diese Kleinigkeit hinter die Ohren schreiben.
300 vom Ufer entfernt kenterte das Boot und entleerte seinen Inhalt ins Wasser. Drei der Männer wurden von Fischern gerettet und durften weiterleben - wahrscheinlich aber nur bis zur ihrer nächsten Dummheit. Für George und Paul ging es nicht ganz so gut aus. Sie wurden beide tot aufgefunden, trugen immer noch die Stiefel und sind jetzt um einen Darwin Award reicher. Leider musste George's kleiner Junge, der noch nicht alt genug war um einen Award gewinnen zu können, bei dieser stupiden Aktion ebenfalls sein Leben lassen.