Sind Saab-Fahrer wirklich Querdenker?

Wer sein Auto in die Werkstatt bringt und PRINZIPIELL nichts selber macht, wird ja nicht unbedingt verarscht oder ist unfähig, diese Dinge selber zu erledigen. Im Gegenteil! Viele verdienen in der Zeit, in der ihr Auto zur Reparatur in einer Fachwerkstatt steht, das Vielfache von dem, was sie dort bezahlen müssen. Da wäre man ja völlig bekloppt, wenn man den ganzen Kram selber machen würde (vergeudete wertvolle Lebenszeit). Es ist ganz klar definitiv cleverer, den Wagen in entsprechende Hände zu geben. Der Spaßfaktor "selber schrauben" dürfte für lebensbejahende Menschen mit entsprechenden Interessen eher bei "Null" liegen.
Obschon ich jeden Tag eine Menge mit Autos zu tun habe und mich mit denen auch auskenne, mache ich an meinen Fahrzeugen absolut nichts selbst.

Das ist aber so einfach auch nicht umfassend richtig. Zu den Kosten kommt auch noch etwas Zeit, die man für die Organisation braucht, und wenn die Arbeit zu trivial ist (z.B. Ölwechsel), kostet es manchmal weniger Zeit einschließlich Umziehen und Duschen, die Arbeit mit den zur Verfügung stehenden Mitteln selbst zu machen, als überhaupt erst zur Werkstatt zu fahren, ganz abgesehen von dort warten oder später wieder abholen. Und obendrein habe ich dann noch Geld gespart... :rolleyes: irgendwo ist dann ein Schwellenwert, ab dem es sich lohnt, eine Arbeit in Auftrag zu geben, der auch von der eigenen Erfahrung anhängt, so dass auch komplexere Arbeiten tatsächlich effizienter ohne Werkstatt ausgeführt werden können.

Die Leute, die ihre Bediensteten dafür einstellen, den Wagen in die Werkstatt zu fahren, oder den Wagen abholen lassen, lasse ich mal außen vor... :rolleyes: abgesehen davon, dass es zu wenige hier und allgemein gibt, als dass es nicht lohnen würde, das als allgemein sinnvolles Vorgehen zu postulieren, halte ich das für etwas zuviel Overhead für viele Arbeiten. Jemanden zu beauftragen, einen anderen zu beauftragen, irgendwas zu tun kann nicht gut sein für diese Welt und hat auch nichts mehr mit Wertschöpfung zu tun. :rolleyes:

Aber grundsätzlich und theoretisch sehe ich das genau so wie Du, die Arbeit soll jemand machen, der sich damit auskennt und das richtige Werkzeug hat, und dafür soll er auch entsprechend entlohnt werden. In der Praxis leider habe ich erfahren, dass meine Vorstellung von den Dingen, wie sie denn erledigt werden sollten, oft von der gängigen Praxis abweicht. Du schreibst von "den richtigen Händen", aber die zu definieren ist schwierig, und noch schwieriger ist es manchmal, sie zu finden. Natürlich hilft langjährige Bindung und das gegenseitige Kennen der Vorstellungen und Wünsche des Gegenüber, aber auch das schützt nicht vor Problemen. Zum Teil liegt das leider an der in der Automobilindustrie üblichen technischen Umsetzung, die nun mal nicht auf Langlebigkeit ausgerichtet ist. Da kann manchmal auch der beste Mechaniker nichts dran ändern.

Die meisten Kunden, und ganz besonders die richtig betuchten, sind so weit von der technischen Realität entfernt, dass die Mechaniker für alles, was nicht von der Stange ist (und davon wollen die Reichen üblicherweise mehr als andere :rolleyes: ) und dabei improvisieren müssen, sehr freie Hand haben. Oberflächlich alles super, aber was hinter den Kulissen gepfuscht wird... wenn es nur um so relativ einfache Dinge wie den Einbau eines Multimediasystems geht, das über ein DIN-Gerät hinausgeht, und selbst ein angepasster Kabelbaum für selbiges stellt manche "Profis" offenbar schon vor zu große Herausforderungen. Die falschen Hände, klar, aber ohne auch nur den geringsten Schimmer davon, was wie gemacht werden soll, was ohne praktische Erfahrung schwierig ist, ist es auch nicht ganz leicht, eine Kommunikation herzustellen, die in vollstem, gegenseitigen Verständnis endet. Beispiel, mein erstes Multimediasystem, damals von Alpine, modular mit 5 oder 6 Kompenenten, kreuz und quer im Auto verteilt, hatte ich damals vom anerkannten Spezialisten in der Gegend einbauen lassen. Ein paar Jahre später wollte ich das System in ein anderes Auto umbauen und erst da wurde mir klar, Spezialst hin oder her, ich kann das besser, wenn auch sicher nicht schneller. Und hier ist mein Punkt: der Experte kann es sicher besser UND schneller, macht es aber meist nur schneller und nur gerade so gut, wie er meint, dass es den Kunden zufrieden stellen würde, und je abgehobener man ist, desto größer ist wohl das Risiko. Ähnlich ging es mir mit meiner ersten, nachgerüsteten Standheizung.

Ach, dass selber Schrauben mit lebensbejahend oder nicht absolut nichts zu tun hat, darauf könnte man eigentlich auch selber kommen, aber dass Du das nicht kannst, wundert mich nicht... :biggrin:
 
Zum letzten Absatz von "ralftorsten":

Also ich persönlich finde es lebensbejahender, seine Freizeit im Kreise seiner Familie und Freunde zu verbringen, sich die schönen Dinge auf der Welt anzuschauen, also Geselligkeit und Gesellschaft zu erleben, als freiwillig einsam und allein an toten Dingen herumzuschrauben. Dafür wäre mir meine Lebenszeit zu kurz und zu wertvoll.
Meine Meinung....
 
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Nicht immer alles so "schwarz/weiß" sehen....

Man, also wir, können das ganz gut kombinieren. Erstens schrauben wir viel mit Freunden und zweitens finden wir bisher immer eine gute Mischung. Nicht jeder Urlaubstag geht für die Schrauberei drauf. Im Juli sind wir 2 Wochen in Konstanz, nix tun und noch mehr Motorrad fahren, inkl Unterstützung der schweizerischen Tourismus und Gastronomiebetriebe :biggrin:
 
Ich bin sicher auch kein Schrauber aus Leidenschaft, mache aber doch vieles selbst, und erfreue mich zumindest danach am Ergebnis und auch manchmal an aus der Schraubererfahrung resultierenden Kontakten und Geselligkeit. Menschen, die nichts Interessantes aus einer realen Welt zu erzählen haben, finde ich langweilig... :smile: ich hoffe ein Robert Geiß hat noch interessanteres zu erzählen als das, was er im TV zum besten gibt, wenn nicht, fände ich ihn höchst uninteressant als Gesprächspartner.. :smile:
 
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Kann ich nicht beurteilen. Wenn ich seine Alte höre und zu allem Überfluss auch noch sehe, schalte ich gleich ab.
 
:biggrin: dafür braucht's etwas Nerven, ja... "Roooooobeeeeeeert" :smile:
 
Immer wieder einsam tote Diskussionen in einem Internetforum aufzuwärmen finde ich lebensnegierend...
 
jeder nach seiner Façon selig werden“.Rousseau - Sacit würde dies auch in frz dabieten können
 
Immer wieder einsam tote Diskussionen in einem Internetforum aufzuwärmen finde ich lebensnegierend...
Ach, jeder sagt doch seine Meinung. Das ist doch erfrischend erfreulich. Die Erwähnung "Robert" find' ich gut.:biggrin: Habe es "im hohen Alter" abgelegt, ernst und vernünftig zu sein. Ist doch alles egal. Hauptsache, jeder ist für sich happy.
 
War das nicht der alte Fritz?
 
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