Schalter ZV Mittelkonsole

So, nachdem bei meinem Pfälzer die Fensterheber aufwärts dauernd gestreikt haben, bin ich auch mal an die Sache ran gegangen.

Mangels eines Spezialwerkzeuges (@Gi.Pi.) habe ich es mit einem schmalen langen Schraubenzieher probiert, zunächst erfolglos, wie schon die meisten meiner Vorschreiber. An der besagten Stelle angesetzt (siehe Bilder) und versucht zu hebeln. Da hatte ich kein so rechtes Vertrauen, dass das funktioniert. Die leichten Druckspuren im Schaumstoff kamen von diesen Versuchen. Dann, man glaubt es kaum, habe ich den Schraubenzieher nach vorne gehebelt. Dazu muss er aber tief genug drin stecken, also gegen das harte Gehäuseteil hebeln nicht gegen die weiche Kunststoffauflage. Da hat es dann zweimal geknackt und die Schalteinheit kam etwa 1-2 mm aus dem Sitz heraus. Danach (konventionell) nach unten gehebelt .... voila.

Das Knacken war übrigens völlig OK, denn es war das Geräusch als die beiden Nasen entriegelt hatten.

Schalterkonsole 9000 1.jpg Schalterkonsole 9000 2.jpg Schalterkonsole 9000 3.jpg Schalterkonsole 9000 4.jpg Schalterkonsole 9000 5.jpg

Die Kontakte der vorderen Schalter insbesondere Fahrerseite sahen entsprechend aus. Ich gehe da mit einer scharfen Klinge aus den Cutter ran und schabe den Schmodder ab bis es blank ist.
 
Die Kontakte der vorderen Schalter insbesondere Fahrerseite sahen entsprechend aus. Ich gehe da mit einer scharfen Klinge aus den Cutter ran und schabe den Schmodder ab bis es blank ist.
Für diese und ähnliche Stellen ist ein Glaspinsel immer meine erste Wahl.
 
Für diese und ähnliche Stellen ist ein Glaspinsel immer meine erste Wahl.
Du meinst sicher so einen, ich nenne es Glasradierer, den man früher beim techn. Zeichnen zum Radieren der Tusche verwendet hat? Gibt es sowas noch?
 
Klar. Tante G..gle zeigt genug davon.
Unter anderem diesen hier: https://www.conrad.de/de/glasfaser-...nsert_kz=VQ&s_kwcid=AL!222!3!293649793181!!!g!!

Gebe aber zu, dass ich immer noch mit Ware arbeite, welche mal in MDN, LOM, Aluchips, oder wie auch immer wir das nennen wollen, bezahlt wurde.
Und wenn sich mein Verbrauch nicht radikal erhöht, oder ich die Halter mal komplett zerbreche,dürfte sich dies die nächsten 30 Jahre auch nicht ändern.

Zum 'Radieren' überflüssiger Linien der Ausziehstifte habe ich allerdings immer Rasierklingen benutzt.
 
Mit einer Stahlklinge vom Cutter zerstörst Du den Kontakt. Glasradierer ist da schon die richtigere Wahl. Normaler Radierer wäre optimal da er das Kontaktmaterial nicht beschädigt.
 
Mit einer Stahlklinge vom Cutter zerstörst Du den Kontakt. Glasradierer ist da schon die richtigere Wahl. Normaler Radierer wäre optimal da er das Kontaktmaterial nicht beschädigt.

Beides ist mechanischer Abtrag, insofern ist keine Methode gegenüber der anderen als besser zu Bezeichnen. Aber wenn Du es schon ansprichst: Gibt es da eine Beschichtung oder sind die Kontaktknubbel aus Vollmaterial?

Ich weiß ja nicht, ob Du schon mal die Kontakte selbst angeschaut hast, eigentlich nehme ich das an. Bei einer Laufleistung jenseits der 300tkm und mehr als 20 Jahre alten Fahrzeugen sind die Kontakte eigentlich eh schon ziemlich von den Schaltvorgängen malträtiert, z. B. durch Einbrand. Eigentlich bräuchte es kpl. neue Kontakte, zumindest bei den Vordersitzen und zumindest ist das bei meinen so, aber woher nehmen. Ich bleibe bei meiner Methode, selbstverständlich mit Gefühl angewendet.
 
… da gibt es die Möglichkeit einmal die Kontakte durch zu tauschen. Die aus den Türen hinten nach vorne etc.

Und wenn mein Galvanikbetrieb im Ort nicht schließen würde (so eine Sch****e!!) wäre neu beschichten sicher nicht ganz daneben. Da hab ich schon sinnlosere Sachen "machen" lassen.
 
Jetzt doch noch mein Senf:
durch Gebrauch wandert Material von einer Kontaktfläche zur anderen, d.h. Krater und Höcker Bildung.
Mit Deiner Methode trägst Du definitv Kontaktmaterial ab, mit Glas - oder nur Radierer entfernst Du lediglich nicht leitende Oxydschichten.
Aber, wie immer, jeder wie er mag.
 
Und wenn mein Galvanikbetrieb im Ort nicht schließen würde (so eine Sch****e!!)

Hast Du nen Goldschmied am Ort? Die könnten sowas auch machen lassen. Zumindest versilbern geht ziemlich gut und gar nicht mal so teuer.
Generell ist aber, was Massenproduktion angeht, die globale Galvanik-Kapazität gerade ziemlich am Ende. Wir reden von über einem Jahr Vorlauf. Da wundert es mich ein wenig, wenn Betriebe zumachen. Evtl. Umweltauflagen?
 
3 Mann Familien-Betrieb in einer 200qm Halle.
Die Eltern können langsam nicht mehr und der Sohn kann das nicht allein, …. Auflagen kommen wohl dazu.
War bisher immer super, auf dem Weg zur Arbeit mal kurz anzuhalten und den ganzen Kleinkram wie Motorhalter und die ganzen Schrauben etc. abzugeben.

Muß ich im Umkreis HD was neues suchen. Für mein aktuelles Projekt bin ich aber versorgt.

Aus was sind denn die Kontakte? Sind das 2 Materialien?
 
Zu Deiner Frage:
https://www.electrical-contacts-wiki.com/index.php?title=Guide
Ich glaube mich zu erinnern, daß bei Unterbrechern meiner Motorräder die eigentliche Kontaktfläche aus Wolfram auf das Teil aufgenietet oder aufgeschweißt war.
Dass bei Unterbrechern mit speziellen Kontaktmaterialien gearbeitet wurde/wird, ist mir auch bekannt und scheint mir auch logisch. Ist ja eine völlig andere Kategorie, sowohl von der elektrischen und der mechanischen Belastung her. Allein schon die die Anzahl der Kontaktvorgänge pro Zeit ist überhaupt nicht mit den doch relativ einfachen Aufgaben eines Fensterheberschalters zu vergleichen. Bisher hat hier noch niemand etwas zum Materialaufbau der Kontakte in einem solchen Schalter glaubhaft geschrieben. An eine galvanische Beschichtung mag ich ebensowenig zu glauben. Ich denke eher, dass die Kontaktknubbel durch Kaltverformung in die Kontaktwippen geprägt wurden. Mag ja sein, dass da eine spezielle Kupferlegierung zum Einsatz kommt, das war es dann aber auch.
… da gibt es die Möglichkeit einmal die Kontakte durch zu tauschen. Die aus den Türen hinten nach vorne etc. ....
Die Tauschmöglichkeit ist allerdings ein guter Tipp, danke. Beschichten macht m.E. nur Sinn, wenn die Oberfläche jungfräulich ist und wenn sie vorher auch beschichtet war.

Nochmal meine Frage: Weiß jemand mehr über diese Kontakte? Es würde mich rein akademisch interessieren.
 
Dass bei Unterbrechern mit speziellen Kontaktmaterialien gearbeitet wurde/wird, ist mir auch bekannt und scheint mir auch logisch. Ist ja eine völlig andere Kategorie, sowohl von der elektrischen und der mechanischen Belastung her. Allein schon die die Anzahl der Kontaktvorgänge pro Zeit ist überhaupt nicht mit den doch relativ einfachen Aufgaben eines Fensterheberschalters zu vergleichen.
Die Anzahl ist der eine Punkt. Die beim Öffnen in der Primärwicklung induzierte Spannung, welche je nach Spule bei teilweise deutlich über 100V liegen dürfte, der andere. Und der Lösch-C kann da halt auch nur begrenzt abhelfen.
 
Dass bei Unterbrechern mit speziellen Kontaktmaterialien gearbeitet wurde/wird, ist mir auch bekannt und scheint mir auch logisch. Ist ja eine völlig andere Kategorie, sowohl von der elektrischen und der mechanischen Belastung her. Allein schon die die Anzahl der Kontaktvorgänge pro Zeit ist überhaupt nicht mit den doch relativ einfachen Aufgaben eines Fensterheberschalters zu vergleichen. Bisher hat hier noch niemand etwas zum Materialaufbau der Kontakte in einem solchen Schalter glaubhaft geschrieben. An eine galvanische Beschichtung mag ich ebensowenig zu glauben. Ich denke eher, dass die Kontaktknubbel durch Kaltverformung in die Kontaktwippen geprägt wurden. Mag ja sein, dass da eine spezielle Kupferlegierung zum Einsatz kommt, das war es dann aber auch.

Die Tauschmöglichkeit ist allerdings ein guter Tipp, danke. Beschichten macht m.E. nur Sinn, wenn die Oberfläche jungfräulich ist und wenn sie vorher auch beschichtet war.

Nochmal meine Frage: Weiß jemand mehr über diese Kontakte? Es würde mich rein akademisch interessieren.

Beim Tauschen aber aufpassen, die Wippen sind nicht alle identisch, gibt glaube ich zwei Typen, die in dem Block verbaut sind...
 
Hej hej,
habe gerade denSchalterblock getauscht, nachdem an meinem 98er CSE zum zweiten Mal innerhalb von knapp 2 Jahren die Fensterheberfunktion auf der Beifahrerseite nicht funktionierte. Seinerzeit hatte ein Goldschmied aus dem Allgäu den Block getauscht (gegen eine überaus hohe Aufwandsentschädigung :hmpf: - ich war im Urlaub und wollte unbedingt die Scheibe schließen können).
In der Folge habe ich mir einen weiteren gebrauchten Schalterblock gekauft, den ich jetzt mit Raushebeln usw gut tauschen konnte (dank der Tipps hier!). Was mich irritiert: Gibt es ein bekanntes Problem mit dem Schalter bzw den Kontakten für die Funktion des Beifahrerfensters oder war das nur Zufall, dass bei mir der gleiche Fehler innerhalb von relativ kurzer Zeit nochmals auftauchte?
Und was mache ich als Laie, der keinen Galvanisierbetrieb kennt, um die Schalterfunktion dauerhaft zu reparieren? Wie kann ich den Schalterblock nochmal funktionsfähig bekommen?
Danke im voraus für Eure Hinweise!
 
Vielleicht sieht es drin so aus (ich weiß, anderer Schalter anderes Auto)...
upload_2019-4-23_19-58-14.png

...und die seltener benutzte Seite am meisten?
 
Danke! Aufgemacht hab ich den Block noch nicht, muss ich mich wohl mal dranwagen. Und kann dann nur hoffen, dass es nicht aussieht wie auf dem Foto :frown:
Aber das es zwei Blocks dahinrafft aufgrund der selben Symptomatik erscheint mir trotzdem komisch ...
 
Hallo,
ich hatte in den letzten Tagen auch die "Fenster-geht-nicht-zu-Problematik"
Beim Schließen ging das Fenster in der Zeit davor merklich schwergängig. Es war nicht so klug, daß ich es trotzdem ab und zu benutzt habe, denn genau bei so einem Schließvorgang hat es den Geist aufgegeben! Also Kollegen, seid vorsichtig.
Um das Fenster wieder zu zubekommen, kann man im Notfall folgendermaßen vorgehen:
Variante 1:
Türverkleidung demontieren, Zwischenhaut ablösen, bis man an den 2-poligen Stecker des Fensterhebermotors drankommt. Das Steckergehäuse läßt sich bekanntlich öffnen, sodaß man die Kontakte einzeln herausziehen und vertauscht aufstecken kann. Dann den Schalter auf "öffnen" betätigen und das Fenster schließt. Aber vorsicht bitte, ich bin mir nicht ganz sicher, ob er in Endlage selbstständig unterbricht.
Diese Variante führt sicher zum Ziel, ist aber relativ zeitaufwendig und man muß sich mit der Türverkleidung auskennen.
Variante 2:
Schalterblock ausbauen (ganzen Block in dem Rahmen etwa einen halben mm nachvorne schieben und an den hinteren Ecken abwechselnd re - li raushebeln) und öffnen, (über einem "Auffangbehältnis", denn es kommen einem 10-11 einzelne Wippen entgegen), dann Schalterblock im offenen Zustand provisorisch wieder anstöpseln und mit ruhiger Hand 2 passende Wippen in die betroffene Schalterstelle einlegen. Achtung (gemäß meinem laienhaften Verständnis von Elektrotechnik ..) es darf keine gegenläufige Stellung der beiden Wippen enstehen.
Mit den Fingern auf den beiden Wippen läßt sich die Schalterbewegung nachahmen. Und ich kann mit etwas mehr Nachdruck in die Stellung "Schließen" gehen. So schließe ich das Fenster.


Diese Kontakte fachmännisch zu reparieren/ zu ersetzen würde mich sehr interessieren!
Ich kann ggfs Erfahrung und Wissen aus der Fertigungstechnik beisteuern. Wenn um Elektrotechnik an sich geht, so lasse ich gerne anderen den Vortritt.

Gruß
Johann
 
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