Saab als erstes Auto

Ganz ehrlich, brauchbare 9000er bekommt man auch nicht mehr geschenkt. Anstatt die gleiche Mühe bei der Suche nach einen 9000er zu investieren, kann man gleich (wenn das Budget passt) einen 900er suchen. Und wenn das Fahrzeug auch nicht absolutes Alltagsfahrzeug sein muss, muss man sich auch nicht was möglichst billiges an das Bein binden.

Mal abgesehen vom Oldtimer-Status ist der 9000 sicher das bessere Auto und
auch weniger anfällig. Mein 99 Turbo hatte ständig irgendwelche Probleme, oft
auch sehr teure. Zweimal musste wegen Arbeiten, die bei anderen Autos viel
einfacher sind, der Motor komplett raus. Einen 900 hatte ich nie, denke aber, dass
er sich nicht sehr vom 99 unterscheidet. Ich hatte einen 9000 2.3 16 CD, der keine
großen Probleme machte, aber zugunsten eines Mini-Vans verkauft wurde, da
ich vorübergehend einen 7-Sitzer brauchte. Der 9000 CS Turbo hatte zwar einen
gravierenden Defekt, war aber auf Extrempfusch des Vorbesitzers zurückzuführen,
was eben Pech war. Da ich ohnehin wieder von der Automatik wegwollte, kam
der 9000 CSE 2.3 ohne Turbo, aber mit 5-Gang. Eine gebrochene Spannrolle
und gerade eben ein Relais waren die einzigen Defekte, die fahrtechnisch relevant
sind. Ein defekter Lichtschalter und eine ZV mit einigen Spinnereien sind Pippifax.
Die Schalthebelführung habe ich selbst repariert. Seither alles ok.

Jedes neuere Auto, das nur annähernd mir bietet, was den 9000 mir lieb und
teuer macht, würde mindestens 10.000,-- oder mehr kosten. Da wäre sogar der
Wertverlust noch ein Faktor, bei Neuwagen sowieso. Wie o.e. kann man mit
Großserie (BMW 523 Touring) auch günstig fahren, solange nichts kaputt geht
und wenn man nicht grundsätzlich auf Raritäten steht. Ich will kein Massenprodukt.

Aber klar, wer einen 900 will, der kauft nicht unbedingt mit dem Kopf, sondern
mit dem Herzen. Die Frage ist nur, ob man sich diesen Luxus schon als
Führerscheinneuling leisten muss.
 
Ein 99 mit B20TU unterscheidet sich deutlich von einem 900 mit B201 oder B202!

Zumal man so einen für das Budget nicht finden wird, es sei denn als komplette Baustelle. Ganz abgesehen von der ungleich schwierigeren Ersatzteillage für die B20 -Motoeren.
 
Aber klar schrieb:
Verständlich, habe auch lange nach eine 9000er gesucht, bloß die Guten sind für mich zu teuer. Meine Werkstatt meint, dass die in den letzten Jahren so gefragt seien wir noch nie.
Ob 900er fahren jetzt Luxus ist, hängt auch von den Gegebenheiten ab. Für ein Führerscheinneuling, der in einem IGM-Unternehmen eine Ausbildung macht (und bei den Eltern wohnt) geht das ja noch.



-bekomme am Handy das Zitat nicht repariert
 
Fahrkomfort, Sicherheit. Überall ist der Corsa besser. Das einzige was der 900er besser kann ist Kofferraumvolumen. Das war es aber auch schon.
Und ja, Versicherung ist ein Kostenpunkt. HP11 zu HP14 oder 15. Ok. Dafür braucht der Corsa 3 bis 4 Liter weniger Treibstoff auf 100km (und als Fahranfänger fährt man ja eher mehr als weniger) und kostet Steuer irgendwas um die 60, 70€ im Jahr.
Da muss man schon sehr genau rechnen und nur ein unvorhergesehener Defekt am 30jährigen und die ganze Kalkulation war für den Popo...

Kein Komfort, lässt sich nur von erfahrenen Spezialisten schalten, säuft...

Ich frag mich gerade, warum mir das alles bei meinen zwei 900ern (einen hatte ich immerhin 12 Jahre lang) nie aufgefallen ist...

Im Gegenteil: Ich bin damals bei Saab gelandet, weil mich die Solidität und der kluge Aufbau in allen technischen Dingen enorm begeistert hat. Meine Vergleiche damals waren Autos wie der Citroen CX, aber auch ein /8er oder W123, der für mich bis dahin qualitativ das Maß der Dinge darstellte. Einzig der Saab konnte da mithalten.
Und die beiden, die ich hatte, haben das auch über viele 100TKM bestätigt.

Dass das Alter bzw. die Zeit an dieser Solidität nagt, liegt auf der Hand. Aber deshalb ist der 900 nicht zu so einem schlechten öder mässigen Auto geworden, wie hier in Teilen der Eindruck entsteht. Und er ist auch technisch gesehen keine unbewältigbare Aufgabe. Wer sich dem stellen möchte, wird das auch hinbekommen, wenn er nicht gerade völlig unbegabt ist.

Man kann auch als Anfänger sehr viel an den Autos selber machen und lernt gleichzeitig dabei. Nicht zuletzt mit der Hilfe dieses Forums.
Für ganz böse Überraschungen wie die K-Jettronic oder die Stirnräder oder Schweissen und Lackieren sollte man als Anfänger oder wenig geübter allerdings 2-3 T€ noch aufzubringen in der Lage sein.

Mein Sohn hat sich btw. sein erstes Auto auch selbst zusammengeschraubt. Einen 9³I zwar, aber der ist ja keineswegs weniger komplex als ein 901. Ging auch.
Für 205 PS direkt aus dem Showroom hats halt nicht gereicht und 75PS waren für ihn keine Option.

PS: Und dem genialen Kofferraum des CC weine ich heute noch nach.
 
Zuletzt bearbeitet:
Alternativvorschlag:

Einen guten 9³I als erstes Auto kaufen (machbar um 2.000-2.500,- €) und fahren und gleichzeitig mit Geduld, angeeignetem Vorwissen und guter Beratung einen günstigen 901 suchen und herrichten, so wie es Lernwille und-geschwindigkeit, Zeit und Budget erlauben.
 
Wenn es der ÖPNV hergibt, kann man den auch nutzen und nebenbei den 900er aufbauen und Dinge, die man nicht selbst kann aufbauen lassen. Mach ich zu mindestens aktuell so.

will sagen: Man muss nicht jeden Tag auf den Wagen angewiesen sein.
 
Wenn es der ÖPNV hergibt, kann man den auch nutzen und nebenbei den 900er aufbauen und Dinge, die man nicht selbst kann aufbauen lassen. Mach ich zu mindestens aktuell so.

will sagen: Man muss nicht jeden Tag auf den Wagen angewiesen sein.

So geht mein Junior auch vor. Kommt ganz drauf an, was einer selber will.
 
Vielleicht sollte nun nach 3 Seiten mehr oder weniger passender Ratschläge (der Fragesteller fragt explizit nach einem klassischen 900er ... Ratschläge zu anderen Modellen oder gar Marken sind da so lala) vieler schreibfreudiger Foristen, zu denen der Fragesteller selber nur 2 kurze Beiträge beisteuern konnte, nun dieser erstmal wieder zu Wort kommen ... gerne ausführlicher ... idealerweise mit seinen Antworten zu den bereits nachgefragten Details.
 
Im Allgemeinen würde ich von einem Old-/Youngtimer als erstes Auto eher abraten. Macht deutlich mehr Sinn, wenn man den
Ausser man nimmt in Kauf, dass das das Geld für die Anschaffung in 2-4 Jahren weitgehend futsch isen könnte und der Wagen geschlachtet/verschrottet wird.

Der (ansich gute) Rostschutz beim 900/I ist jetzt 30-40 Jahre alt. Wenn man den bei jedem Wetter, auch im Winter, fahren muss können sich da in wenigen Jahren Rostschäden einstellen. Auch die Technik hat ein gewisses Alter, bei der es durchaus zu Defekten durch Verschleiss und Materialalterug kommen kann.

Neben der finanziellen Reserve, die schon angesprochen wurde, muss man auch mit längeren Ausfallzeiten, als bei einem neueren Auto rechnen, da nicht alle Ersatzteile innerhalb eines Tages beschaffbar sind. Unter Umständen muss auch eine längere Anfahrt zu einer Werkstatt mit einem brauchbaren Spezialisten einrechnen. Meine Erfahrung hier in Südostbayern: nicht jede Werkstatt, die sich als Spezialisten für Saab verkaufen, sind tatsächlich in der Lage einen Saab 900 für einen längeren Gebrauch zu warten und zu reparieren.

Meine Einschätzung der Voraussetzungen um einen Old-/Youngtimer als erstes Auto auch längerfristig fahren zu können:
  • man sollte nicht täglich auf das Auto angewiesen sein um mit damit zur Arbeit zu kommen (Ersatz in der Familie vorhanden oder guter ÖPNV).
  • man braucht eine gewisse finanzielle Reserve für Reparaturen, die beim Kauf nicht direkt ersichtlich sind
  • entweder man hat viel Zeit und Platz um an dem Auto zu schrauben oder gar das Schrauben zu lernen, oder man hat eine, für dieses Auto kompetente Werkstatt in der Nähe.
  • ein Stellplatz in einer Garage, in der das Auto steht, wenn man nicht damit fährt.
Wenn diese Voraussetzungen gegeben sind, spricht in meinen Augen auch nichts dagegen sich einen 900/I als erstes Auto zu leisten
 
Hier hört sich fast jede Antwort so an als würde ein neues Auto, oder ein Auto was erst 5-6 Jahre alt ist, nie kaputt gehen. Absolute Dauerläufer, und Reparaturen sind sau billig.
Gerade bei den neuen, bzw. noch nicht so älteren Autos sehe ich die Chance viel höher das irgendein Elektronikproblem plötzlich auftaucht oder das Kinderkrankheiten aufkommen, die bei älteren Autos schon ausgemerzt sind.
Son altes Auto hat meist auch schon viel getauscht, was die nächste Zeit nicht mehr kaputt geht :-)

Trotzdem sollte man jetzt erstmal abwarten ob der Themenersteller hier ein Hobby sucht oder wirklich ein zuverlässiges Dailyauto. Schrauben können ist bei alten Autos natürlich nie verkehrt. Ich habe mir auch alles selbst beigebracht, und traue mich auch an Sachen die viele in der Werkstatt machen lassen würden.
Machen und Lernen.
 
Son altes Auto hat meist auch schon viel getauscht, was die nächste Zeit nicht mehr kaputt geht :-)
Da kann ich nur sagen: Träum weiter:biggrin:.
Vielleicht stimmt das bei gepflegten Exemplaren aus kundiger Hand. Allerdings gibt es immer weniger Originalteile und die aus dem Zubehör sind doch öfters von fraglicher Qualiät. Es ist ja schön wenn bestimmte aufwändige Reparaturen schon gemacht wurden, wenn man da aber nach drei jahren schon wieder ran muss hilft einem das auch nicht weiter.
 
Was neue Autos angeht, hierzu der Bericht eines Kollegen.
BMW 6 Monate alt. Lief nicht mehr. Stand 3 Wochen in der
Werkstatt. Dann endlich spielte man eine neue Software auf,
läuft wieder. Natürlich alles auf Garantie, aber 3 Wochen kein Auto.
 
Was neue Autos angeht, hierzu der Bericht eines Kollegen.
BMW 6 Monate alt. Lief nicht mehr. Stand 3 Wochen in der
Werkstatt. Dann endlich spielte man eine neue Software auf,
läuft wieder. Natürlich alles auf Garantie, aber 3 Wochen kein Auto.
Und was hat da jetzt bitte damit zu tun, dass das Auto neu war? Vielleicht sollte der Kollege einfach die Werkstatt wechseln, dann steht das Auto auch keine drei Wochen. Manch ein Saabfahrer kann nur davon träumen wenn ein Auto "nur" drei Wochen steht weil ein Ersatzteil gerade von Orio aus dem Programm genommen wurde.
 
Es gibt ja für den hier gefragten Fall - erstes Auto - auch noch mehr zwischen "alter Saab" und "Neuwagen". Letzteren wird sich ein Fahranfänger in der Regel auch nicht mal eben so leisten können. Aber es gibt ja auch noch jüngere Gebrauchtwagen in der Liga 5-10 Jahre alt, die für einen Nichtselbstschrauber dennoch deutlich einfacher und kostengünstiger zu unterhalten sind.
 
BMW 6 Monate alt. Lief nicht mehr. Stand 3 Wochen in der
Werkstatt. Dann endlich spielte man eine neue Software auf,
läuft wieder. Natürlich alles auf Garantie, aber 3 Wochen kein Auto.
Verstehe ich nicht. Warum kriegt er innerhalb der Werksgarantie kein Ersatzauto?
 
Klar, kriegte er Ersatz. Aber das eigene Auto 3 Wochen weg.
Beschämend nur, dass die 3 Wochen brauchen, um eine Idee
zu haben. Ich habe bis Ende der 80er nur BMW gehabt und nie
Anlass zu Beschwerden. Aber mit Einzug der Elektronik ist es
offenbar überall das Gleiche.

Ein Clubmitglied fuhr als Geschäftswagen jahrelang nur Honda Legend.
Jetzt hat er sich einen nagelneuen 5er gegönnt. Schon mehrfach
Mäusekino und jedes Mal wird in der Werkstatt ein Update aufgespielt.
Wird aber bei Audi und Mercedes auch nicht besser sein. Irgendwann
nervt so etwas.
 
Hier hört sich fast jede Antwort so an als würde ein neues Auto, oder ein Auto was erst 5-6 Jahre alt ist, nie kaputt gehen. Absolute Dauerläufer, und Reparaturen sind sau billig.
Gerade bei den neuen, bzw. noch nicht so älteren Autos sehe ich die Chance viel höher das irgendein Elektronikproblem plötzlich auftaucht oder das Kinderkrankheiten aufkommen, die bei älteren Autos schon ausgemerzt sind.
Son altes Auto hat meist auch schon viel getauscht, was die nächste Zeit nicht mehr kaputt geht :-)

Trotzdem sollte man jetzt erstmal abwarten ob der Themenersteller hier ein Hobby sucht oder wirklich ein zuverlässiges Dailyauto. Schrauben können ist bei alten Autos natürlich nie verkehrt. Ich habe mir auch alles selbst beigebracht, und traue mich auch an Sachen die viele in der Werkstatt machen lassen würden.
Machen und Lernen.
Wenn man sich es leisten kann sein schon sein erstes Auto als Hobby anzusehen und nicht täglich darauf angewiesen ist spricht in meinen Augen auch nichts dagegen sich einen Saab 900/I als erstes Auto zu kaufen.
Da ich als Berufsanfänger weder den Platz, noch die Zeit hatte an meinem Saab zu schrauben und das Auto für den Arbeitsweg brauchte, habe ich meinen ersten Saab Mitte der 90er nach kurzer Zeit wieder abgegeben. Beim Saab Zentrum in Kiel hatte man mir deuutlich zu verstehen gegeben, dass man so ein altes Auto nur wiederwillig warten oder reparieren würde.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ok, vielleicht bin ich einfach anders aufgewachsen. Ich habe nur alte Autos die nicht mehr als 1000€ gekostet haben die ersten Jahre besessen. Bin auch jeden morgen zur Arbeit gekommen.
Wenn was dran war wurds repariert. Alte Kleinwagen, einfach Technik die schnell in Stand gesetzt wurde.
Ich denke der Themenersteller hat jetzt erstmal genug Input. Vielleicht auch schon zuviel, sodass er das Thema aufgegeben hat :D
 
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