Antrieb - Saab 900i 85kW 1986 - Kaltstart / Warmstart Probleme

Was mir noch zu dem Foto des Vorbesitzers bzw. dessen Kommentar zu dem Systemdruckregler am Mengenteiler auffällt: da fehlt wohl der O-Ring. Wie ich jetzt in einem Video gesehen haben wird der O-Ring aufvulkanisiert, kann also nicht einfach ersetzt werden. Ich würden den Druckregler als mal ausbauen und nochmal prüfen. Vielleicht macht der ja auch ein Problem.

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Der Kampf geht mal wieder weiter - diesmal am Zündverteiler.

Da es um den Verteiler herum sehr ölig aussah habe ich diesen ausgebaut.

Feststellungen:
  1. Verteilerkappe innen leicht ölig
  2. Verteiler innen ebenfalls leicht ölig (ich konnte den Rotor und den Staubschutz nicht entfernen, daher kann ich nicht wirklich reinschauen).
  3. Die Dichtung zwischen Verteiler und Motorblock könnte ebenfalls mal erneuert werden (roter Pfeil im Foto). Da war auch noch etwas scharzes drum herum - sah aus wie Dichtmasse oder ein Kleber? Lässt sich einfach abziehen.
  4. Die Unterdruckdose ist hinüber. Ich habe sie vom Zündverteiler abgeschraubt. Weder beim kräftigen saugen noch beim reinposten regt sich da etwas - ich spüre im Prinzip auch keinen Widerstand. Daher war vielleicht auch diese schwarz/braune Ventil-Dose (s. vorheriger Post bzw. Foto nochmal unten verbaut). @hft meinte ja ich solle sie ausbauen, was ich auch heute gemacht und getestet habe. Kein Unterschied. Obwohl es in dem Zustand ja jetzt nicht eher noch schlechter sein müsste, da ich einfach durch die Unterdruckdose ohne Widerstand durchsaugen kann. Vielleicht erklärt das ja (einen Teil) meine Probleme?
Fragen an Euch, meine Lieben :)
  1. Wo bekomme ich eine passende Dichtung zw. Verteiler und Motor (s. Foto) her? Passt da ein Standard O-Ring im richtigen Durchmesser?
  2. Kann/sollte ich die Unterdruckdose erneuern?
  3. Oder macht es gar Sinn einen gebrauchten Zündverteiler zu kaufen, z.B. aus Schweden?
  4. Bringt es etwas den Verteiler noch weiter zu öffnen? Ich bekomme schon ob den Rotor nicht ab.
Vielen Dank vorab!

Schöne Grüße,

Johannes

Zündverteiler Teilenummer: 0237021024 (JHFU4)

Verteiler im noch eingebauten Zustand:

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Blick auf den Motorblock nach Ausbau des Zündverteilers:

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Dichtung zwischen Zündverteiler und Motorblock:
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Unterdruckdose des Zündverteilers: beim saugen/pusten tut sich hier gar nichts. Kein Widerstand spürbar.
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Unterdruckdose des Zündverteilers: beim saugen/pusten tut sich hier gar nichts. Kein Widerstand spürbar.
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Hier nochmal das Fotos aus einen vorangegangen Post. Durch diese braun/schwarz Dose konnte ich nur gegen größeren Widerstand die Luft ansaugen. Kann es sein dass die nur drin ist um zu verhindern dass der Druck zur sehr abfällt, da die Unterdruckdose ja nicht mehr funktioniert?
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Dichtung ist folgende: https://www.kmotorshop.com/en/artic...6-661-elring-068145119-12111243848-1230210004

Verteiler kann man bei Bosch überhollen, über die Firma Reman 1:1, gibt es aber warscheinlich auch wo anders (viel) günstiger.
Ich habe einen Turbo 8V ohne KAT Bj.87 und mein Mechaniker meinte der Verteiler ist dem von VW Golf MK2 1.3 sehr ähnlich......falls einer als Ersatzteilspender gesucht wird......

Ah ja, für gebrauchte vom Saab.....Elferink fragen
 
Das der Verteiler optisch ähnlich ist und vielleicht sogar mechanisch passt, heißt leider nicht das die Dose mit ähnlichen Werten aufwarten kann. Auch die sonstigen Innereien können anders sein (jeder Hersteller hat im allgemeinen angepasste Versionen bekommen).

viele Grüße

Matthias
 
Hi Johannes,

also, so ein Zündverteiler läßt sich aufarbeiten. Mit Geduld und Spucke bekommst Du auch die Staubkappe abgenommen und kannst dann auch die Beweglichkeit der Mechanik im Inneren des Verteilers überprüfen.
Wenn Du in das Loch, welches sich nach dem Abschrauben der Unterdruckdose ergeben hat, hineinschaust, erkennst du auch den Haken, der in das Auge, des Hebels an der Unterdruckdose einrastet. Versuche den mal zu bewegen, der müßte sich bewegen lassen. Dann weißt Du schon mal, ob die Verstellung noch funktioniert oder festgegammelt ist. Mit einem Schmiermittel(nicht fluten) kannst Du dabei die beweglichen Teile auch pflegen oder wieder in die Gänge bringen.
Zur Unterdruckdose: kannst Du den Hebel, so wie ich es auf dem Bild kenntlich gemacht habe bewegen? Wenn ja, wie fühlt/hört sich das an? So als ob Du eine Membrane, so ca. 2-4 mm durchbiegst oder "klappert" dieser Hebel einfach drin rum?
Dann wäre die Unterdruckdose wirklich hinüber und du brauchst Ersatz, damit die Zündungsverstellung wieder funktioniert.
Die kleine braune Dose ist nicht für Deine Fehler verantwortlich, es sei denn, sie hätte keinen Durchgang. Schmeiß sie raus, wie es meine Vorredner schon gesagt haben.
 

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Wenn Du in das Loch, welches sich nach dem Abschrauben der Unterdruckdose ergeben hat, hineinschaust, erkennst du auch den Haken, der in das Auge, des Hebels an der Unterdruckdose einrastet. Versuche den mal zu bewegen, der müßte sich bewegen lassen. Dann weißt Du schon mal, ob die Verstellung noch funktioniert oder festgegammelt ist.

Genau, die Scheibe mit dem kleinen Haken ließ sich gut bewegen. So auch soweit ich das sehen konnte im Inneren recht gut aus, d.h. nicht vergammelt, dreckig, verkrustet etc. Das Einhängen des Hebels der Unterdruckdose in diesen Haken hat mich dann nur wieder 30min gekostet.

Zur Unterdruckdose: kannst Du den Hebel, so wie ich es auf dem Bild kenntlich gemacht habe bewegen? Wenn ja, wie fühlt/hört sich das an? So als ob Du eine Membrane, so ca. 2-4 mm durchbiegst oder "klappert" dieser Hebel einfach drin rum?
Der Hebel ist in einer festen Position, ich kann ihn aber so wie eingezeichnet rein/rausbewegen und spüre da auch einen gewissen Widerstand. Das fühlt sich also richtig an.

Die kleine braune Dose ist nicht für Deine Fehler verantwortlich, es sei denn, sie hätte keinen Durchgang. Schmeiß sie raus, wie es meine Vorredner schon gesagt haben.

Die Dose ist raus :)


Was mich halt nur wundert ist, dass ich durch die Unterdruckdose beim durchpusten oder ansaugen keinen Widerstand spüre (also keinen deutlichen) und sich der Hebel auch nicht bewegt. Oder ist der Unterdruck so stark dass ich dass gar nicht selber nachbilden kann?
 
Was mich halt nur wundert ist, dass ich durch die Unterdruckdose beim durchpusten oder ansaugen keinen Widerstand spüre (also keinen deutlichen) und sich der Hebel auch nicht bewegt. Oder ist der Unterdruck so stark dass ich dass gar nicht selber nachbilden kann?

Nein, must kein Blasinstrument Spieler sein :smile:
 
Wenn Dir das Dein Auto wert ist, könntest Du mit einem Mityvac (oder ähnlichem, in Motorradkettenläden) mit Manometer aus dem Druckluftbereich den erforderlichen Unterdruck herstellen, sowohl für die Verteilerdruckdose, als auch, falls Du Dir mal nen Tu zulegst, den Ladedruck des Turboladers in Fahrt (und den Grundladedruck bei der Turbo-Wastgatedose) messen.
 
Gibt es eigentlich mittlerweile Firmen, die die Unterdruckdosen reparieren können?

Üblicherweise dürfte da ja nur die Membran gerissen sein. Sollte ja machbar sein die zu ersetzen?
 
Wenn Dir das Dein Auto wert ist, könntest Du mit einem Mityvac (oder ähnlichem, in Motorradkettenläden) mit Manometer aus dem Druckluftbereich den erforderlichen Unterdruck herstellen, sowohl für die Verteilerdruckdose, als auch, falls Du Dir mal nen Tu zulegst, den Ladedruck des Turboladers in Fahrt (und den Grundladedruck bei der Turbo-Wastgatedose) messen.

Saugen/Blasen (nicht falsch verstehen :biggrin:) sollte schon reichen, dass man ein KLOK aus der Dose hört.......ist kein Wastegate, dafür braucht man schon den Mityvac
 
Ich habe die Unterdruckdöse immer im Betrieb getestet. Wenn sich beim Abziehen des Schlauches keine Drehzahländerung ergab, dann war sie defekt.

Den O - Ring solltest Du wechseln. Ich habe die letzten Male Ringe aus Viton genommen..die sind temperaturbeständiger. Im Übrigen gehört die betreffende Stelle am Ventildeckel m. E. beobachtet. Bei meinem 8V ist das eine beliebte Leckagestelle.

Ansonsten hab ich alles getauscht, was gut beschaffbar war (Verteilerdeckel und -finger).

Die Überholung der Verteiler ist nicht günstig. Ggf. empfiehlt es sich einen gebrauchten zu kaufen und sich mit Teiletausch zu behelfen. Bei geringen Fahrleistungen kann soetwas die Lösung der Wahl sein.
Ich habe einmal einen recht guten Verteiler bei bidelsbasen ergattern können.

Ciao!
 
Saugen/Blasen (nicht falsch verstehen :biggrin:) sollte schon reichen, dass man ein KLOK aus der Dose hört.......ist kein Wastegate, dafür braucht man schon den Mityvac

Ich habe mich hier immer um diese Saugen/Blusen Formulierung gedrückt :biggrin: Bei mir gibt es keinen Klock. Kein Widerstand, die Luft geht einfach durch die Druckdose durch. An dem Hebel regt sich entsprechend auch nichts. Von daher gehe ich mal davon aus, dass die defekt ist. Daher der Gedanke, einen gebrauchten Verteiler aus Schweden zu kaufen mit einer funktionierenden Vakuumdose.

Schöne Grüße,

Johannes
 
Hier noch das Update zu dem Saab mit den Starterproblemen:

Ich konnte das Problem durch die Fachwerkstatt von Klaus-Dieter Wünsch im Raum Seevetal beheben lassen. Es kamen wohl mehrere Dinge zusammen:
1. Stauscheibe war nicht ganz korrekt eingestellt
2. Bi-Metall-Schalter im Warmlaufregler war falsch herum verbaut
3. Zündzeitpunkt wurde eingestellt

Startet jetzt wenn es warm ist wieder wunderbar. Wenn er warm ist jedoch nicht immer (was daran liegen könnten dass sich nach dem Abstellen des Motors beim Abkühlen Luftblasen in den Einspritzleitungen bilden).

Lösung für das Problem beim Warmstart:
1. Am Kaltstartventil das Kabel, welches über den Thermozeitschalter auf Masse gezogen wird, identifizieren.
2. Zusätzliches Kabel an dieses Masse-Kabel anbringen
3. Kabel in den Innenraum legen und mit einem Taster gegen Masse schaltbar machen.

So kann ich das Kaltstartventil während des Startens bei Bedarf (drücken des Tasters) auf Masse zu ziehen. Dadurch wird zusätzlich etwas Sprit eingespritzt und der Motor startet ohne Probleme. Besser als das sehr nervige Starthilfespray.

Schöne Grüße
 
Ich konnte das Problem durch die Fachwerkstatt von Klaus-Dieter Wünsch im Raum Seevetal beheben lassen.
Da scheint sich noch jemand mit der ollen K-Jet auszukennen...
Ein Kandidat für unsere Hilfeliste?

Das Warmstartproblem sollte sich doch aber auch anders beheben lassen...!?
Wie hoch ist der Haltedruck 20 min nach dem Abstellen? Wenn das weniger als 1,5 bar sind, wäre das der Hinweis auf Undichtigkeit, dann müsste man nach Benzindruckspeicher, undichten, nachtropfenden Einspritzventilen u.ä. Gründen für dessen zu schnelles Absinken schauen...
 
Zuletzt bearbeitet:
Da scheint sich noch jemand mit der ollen K-Jet auszukennen...
Ein Kandidat für unsere Hilfeliste?
Ja, auf jeden Fall. Er kennt sich wirklich sehr gut aus.


Das Warmstartproblem sollte sich doch aber auch anders beheben lassen...!?
Wie hoch ist der Haltedruck 20 min nach dem Abstellen? Wenn das weniger als 1,5 bar sind, wäre das der Hinweis auf Undichtigkeit, dann müsste man nach Benzindruckspeicher, undichten, nachtropfenden Einspritzventilen u.ä. Gründen für dessen zu schnelles Absinken schauen...
Das hatte ich damals gemessen: Druckabfall Steuerdruck nach 15min: von 3,5 bar auf 2,4 bar

Benzindruckspeicher hatte ich vorsorglich erneuert, das hat aber absolut nichts verändert. Die Einspritzventil müsste man vielleicht nochmal längetr beobachten, aber so auf dem öffentlichen Parkplatz im Wohngebiet immer nicht so einfach ;)
 
Ja, auf jeden Fall. Er kennt sich wirklich sehr gut aus.
Schreib doch bitte mal ein bißchen mehr dazu, gerne auch per PN.
Das Netz gibt nicht so viel her - außer einer positiven Bewertung nach Einstellen einer KE-Jet.
 
Ich konnte das Problem durch die Fachwerkstatt von Klaus-Dieter Wünsch im Raum Seevetal beheben lassen. Es kamen wohl mehrere Dinge zusammen:
...
3. Zündzeitpunkt wurde eingestellt
Mi fiel beim nochmaligen Lesen gerade auf: wie wurde das Problem mit der defekten Unterdruckdose des Verteilers gelöst?
 
Mi fiel beim nochmaligen Lesen gerade auf: wie wurde das Problem mit der defekten Unterdruckdose des Verteilers gelöst?

Hallo @patapaya,

leider gar nicht. Diese Dose ist meiner Meinung nach defekt (ich kann in beide Richtungen einfach durchpusten/saugen). Es sollte ja beim Ansaugen ein Klacken zu vernehmen sein. Ersatzteile scheinen ja nur schwer oder gar nicht zu bekommen zu sein. Oder weißt Du da (mal wieder ;) ) mehr?

Schöne Grüße
 
Nein, leider nicht.
Ich habe jetzt auch gerade für meinen Turbo nach Ersatz gesucht und dabei gesehen, dass es Dosen wie Sand am Meer gibt, aber eben alle für die Brot-und-Butter-Marken. Für meinen Turbo-Verteiler jedenfalls gibt es nix Neues mehr, und auch sonst ist mir Saab nicht wirklich begegnet auf meiner Suche.

Wobei ich aber davon ausgehe, dass es bei der Vielzahl der Modelle irgendwo eins geben sollte, das von der Kennlinie her mehr oder weniger gut zu dem passt, was wir für unsere Saabs brauchen. Jedenfalls besser, als ohne bzw. mit defekter Unterdruckverstellung zu fahren, denke ich.
Leider habe ich aber auch nirgendwo entsprechende Kennlinien zu den Verteilerdosen gefunden , geschweige denn eine Auflistung verschiedener Modelle mit ihren Kennlinien. Auch bei Bosch bin ich da nicht fündig geworden.
Vielleicht könnte eine entsprechende direkte Nachfrage bei der Klassikabteilung von Bosch hier weiterhelfen? Ich hatte dort zu den Unterschieden zwischen den beiden Turbo-Verteilern ...012 und ...013 angefragt und hilfreiche Antwort erhalten.
 
Moin,
das Problem mit einer defekten Membrane hatte ich auch mal, ich habe mir folgendermaßen geholfen: ich habe den Rand der Bördelung an der Kante vorsichtig aufgeschliffen so das dass Umgebördelte Blechstück wie eine Scheibe abfällt. Damit ist die Unterdruckdose offen und man kann die defekte Membrane die an der Schubstange zwischen zwei Scheiben eingeklemmt ist herausziehen. Hierbei unbedingt die Einbaulage merken oder markieren. Den Schlitz ordendlich sauber machen. Ein ausreichend grosse und dünne Ersatzmembrane aus der Krabbelkiste ( die Herkunft weiss ich nicht mehr, aber irgendwas findet sich ) in der mitte mit einem 4mm Locheisen lochen. Dann vorsichtig über eine Scheibe gezogen so das sie wie die alte Membrane zwischen den Scheiben eingeklemmt wird. Ich hab Sicherheitshalber etwas Pattex in die Ritze laufen lassen. Dann hab ich die Schubstange wieder ins Gehäuse gesetzt, die Feder und den Deckel aufgesetzt und fixiert. Dann rund um die Dose 1,5 oder 2mm Löcher durch den Dosendeckel, die Mebrane und das Gehäuseunterteil bohren, Schräubchen durch und mit Muttern versehen festziehen. Dieses Provisorium war in meinem 16V einige Jahre im Einsatz bis ich im vergangenen Jahr mehrere Originaldosen zugespielt bekam. Diese Beschreibung hört sich jetzt ziemlich kompliziert an, aber wenn die Dose offen ist erklärt sich alles von selbst. Falls ich das Provisorium wiederfinde stelle ich Bilder ein.
 
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