Karosserie - Rost am 9-5 I

Kenne ich vom 9-3 die Stelle - dort auch immer schön unter der Schwellerverkleidung versteckt...
 
Ich habe jetzt so weit alles grob mechanisch entrostet auf der Seite.
Tür und Kotflügel habe ich kurzerhand ausgebaut.
https://ibb.co/Mh6Zvdy
https://ibb.co/W2x868Y
https://ibb.co/whr4DvD

Am Seitenteil ist leider doch etwas weiches Blech dabei.
Wird mit rausgeflext und an der Stelle mit 1mm Blech ersetzt.
Für das untere Stück tut es auch etwas dünneres (dachte da an 0,8mm).

Werde morgen nochmal mit einer richtigen Drahtbürste drübergehen und ein letztes mal mit Säure einstreichen.
Am Wochenende trenne ich es dann raus.

Mir ist dann übrigens auch aufgefallen warum das passiert ist:
https://ibb.co/wwfFJ2H
https://ibb.co/my4JbR1

Ich hab das gestern einfach übersehen.
Da hat jemand ernsthaft den abgerissenen Bolzen mit Karosseriedichtmasse eingeklebt.
Habe ja schon viel Pfuscherei gesehen, aber das ist schon echt dämlich.
Selbst ich mit meinen zwei linken Händen käme nicht drauf das an dieser Stelle so zu machen.

Wäre vermutlich besser ne Spax reinzudrehen.
Was man übrigens auch gemacht hat (5cm neben der Stelle und KEIN bisschen Rost).
Bin jetzt auch mal die Rechnungen zum Auto durchgegangen:
Unterbodenschutz erneuern - 2019
Bleche anfertigen und einschweißen + versiegeln - 2015 (gar nichts gesehen)

Andere Karosserie"arbeiten" lassen sich nicht wiederfinden.
Da die gleiche Werkstatt es bei dem Auto nicht mal geschissen gekriegt hat die Ventildeckeldichtung dicht zu kriegen, überrascht mich das nicht.
Finde es nur krass, dass der Rost da dermaßen schnell durchgewandert ist.

Zum Glück ist die Hinterachse "trocken".
Bleibt abzuwarten wie beschissen der Rost in den Radkästen ist.

Bezüglich des Rostlochs.
Ein guter Freund der beruflich viel mit Karosserien arbeitet (auch mit Saab Kenntnis) meinte das ich das Blech auch kleben könnte.
Anfangs war ich sehr skeptisch, obwohl er das schon mehrfach und vor allem erfolgreich gemacht hat (auch auf lange Sicht).
Aber wie es scheint ist das verkleben von Blechen mit Karosseriedichtmasse gar nicht so selten.
Alternative wäre GFK, wobei ich mir da wieder Gedanken um Rost mache.

Vielleicht setzt es hier gleich Schläge dafür. :pcguru:
Aber ich habe nicht mehr vor das Auto auf salzigen Straßen zu fahren.
Dafür ist es mir erstens zu Schade (egal wie abgeranzt die Karossiere ist) und zweitens auch zu teuer bei meinem Bleifuß.
Das dahinterliegende Blech ist übrigens einwandfrei.

Nachtrag:
Die Firma auf den Rechnungen gibt es so in der Form nicht mehr.
Ist heute mehr auf den Baumaschinenverleih fokussiert - besser ists.
 
Zuletzt bearbeitet:
Kleben halte ich am Schweller nicht für die richtige Lösung. Da ein neues Blech einzuschweißen ist für jemand, der mit Blech und Schweißgerät umgehen kann, eine einfache Sache. Zumal es auch nicht zwingend Schönheitswettbewerbe gewinnen muß, da hinter der Schwellerverkleidung versteckt.

Wie schnell das da drunter rosten kann, ist echt überraschend. Ich hatte etwa die gleiche Stelle (vergleichbarer Aufbau von der Struktur) an meinem 9-3 Viggen 2018 in einer Werkstatt schweißen lassen. Die haben da ein Blech "drüber" gebraten. Das ist nicht unbedingt schön, aber soweit völlig okay. Allerdings ist es nach 2 Jahren schon wieder mit Oberflächen-Rost gesegnet. Wahrscheinlich schlecht grundiert / lackiert. Das entroste ich nochmal und kümmere mich gewissenhafter um die Versiegelung. Dann gehe ich davon aus, daß das auch langfristig hält, zumal Winterbetrieb in Zukunft eher die Ausnahme sein wird...
 
Ich habe beim Kleben auch so meine Zweifel. Gar nicht mal nur konstruktiv, eher was die Dauerhaftigkeit angeht. Eine Kappillare reicht…

Schweissen mit geschlossener Naht und gute Hohlraumversiegelung.
Der TÜV siehts eh nicht.
Und richtig gemacht, ist die geschlossene Naht auch kein Problem.
 
Ich vermeide auch überlappend zu schweißen. Ist zwar üblich und mit entsprechender Behandlung auch recht resistent gegen Rost...

Aaaber auf Stoß zu Schweißen vermeidet solche Probleme. Ist nur ein wenig aufwändiger zu machen. Dem TÜV ist es normalerweise egal, den der ist bei ausreichender Stabilität zufrieden.
 
Frage von einem Laien: soll in diesem Bereich an sich nur gepunktet werden?
 
Hm, wenn man nur Punktet reicht das für die Stabilität meist aus. Aaaber man bekommt dadurch die Zwischenräume in denen sich Feuchtigkeit sammeln kann und wieder Rost fördert.
Komplett durchgeschweißt biete da wesentlich weniger Angriffsfächen. Ist aber, auch im Hinblick auf Verzug, etwas schwieriger anzufertigen. Dennoch mache ish das wo es nur irgendwie geht ohne Überlappung...
 
Danke, das heißt aber, der TÜV erlaubt an sich beides? Mir erscheint Durchschweißen genau aus dem genannten Grund auch die sympathischere Lösung zu sein. Zwar kann ich das selbst nicht machen, aber an meinem 9-5 stehen jetzt auch gröbere Schweißarbeiten an, die ich an jemanden vergeben muss.
 
Zuletzt bearbeitet:
Für den TÜV zählt nur eine stabile Verbindung.
D.h. wenn du mit einer Absetz- und Lochzange einen Stoß "fachgerecht" ausführst ist das absolut konform. Zwei Bleche auf Stoß gut durchgeschweißt sind eher stabiler und damit auch "konform". Dem Prüfer ist es normalerweise egal. Hauptsache solide...

Ein wenig anders sieht es im Bereich von Rahmenteilen aus. Man liest zwar recht oft im Netz, dass man dort nicht schweißen dürfe. Ist aber Humbug. Nur eben kann es sein, dass dort der Prüfer überlappende Bleche nicht so gerne sieht. Ist aber auch bei höheren Blechstärken, wie sie dort eher vorkommen, nicht so ganz sinnvoll...
 
Durchschweissen bei Blech ist so oder so keine gute Idee. Verzug und Materialschwächung.
Eine geschlossene Blechnaht erstellt man abschnittsweise, am besten noch mit Kühlpaste.
In etwa: je ei Drittel segmentweise, danach das zweite und dann schliessen. Wichtig dabei ist, jeweils keine ausgeglühten Nahtenden (Krater) zu produzieren. Das erfordert Geduld und Verzicht auf schnelle Ergebnisse.
 
Vernieten wäre auch eine Option.
Dann natürlich mit entsprechender Rostvorsorge.
 
Och nö. Den Niet-Trick kenne ich noch aus der Hobby Anfang der 80er. Damals dargestellt für den geneigten Heimwerker an einem 2002tii. Das Auto gibts heute mit Sicherheit nicht mehr.
 
Eine Schweißnaht ohne Verzug ist geschraubt, genietet oder geklebt :biggrin:

Nee, ohne Blödsinn. Schweißen geht mit Wäre und das führt zu Verzug. DEN muss man eben berücksichtigen...

(Wenn die Handwerkskunst versagt, ist Silikon gefragt :eek:)
 
Eine Schweißnaht ohne Verzug ist geschraubt, genietet oder geklebt :biggrin:

Nee, ohne Blödsinn. Schweißen geht mit Wäre und das führt zu Verzug. DEN muss man eben berücksichtigen...

(Wenn die Handwerkskunst versagt, ist Silikon gefragt :eek:)

Die Schweller von einem Escort haben wir für den Tüv auch schonmal mit Bauschaum rekonstruiert...allerdings würde ich so etwas keinem Saab antun^^...Blech drauf, angeschweißt und schön behandelt.
 
Grundsätzlich ist an tragenden Teilen durchschweißen nicht erlaubt. Dabei kommt es zu einem großen Hitzeeintrag ins Blech, und noch schlimmer, einer Versprödung des Materials. Daher ist es offiziell nicht erlaubt und wird vom TÜV nicht akzeptiert.

Allerdings muß der TÜV-Mann das erstmal spitzkriegen, wo und wie geschweißt wurde...

Was wohl geht und akzeptiert wird, allerdings eher so als Grau-Zone, ist schweißen auf Stoß im sog. Pilgerschritt. Das heißt. man schweißt die Bleche auf Stoß, aber eben nicht mit durchgezogener Naht. Sondern immer nur einen Schweißpunkt, dann geht man ans andere Ende der Stoßstelle, setzt wieder einen Punkt, geht wieder weit weg an eine andere Stelle, setzt einen Punkt usw. ....
Das entscheidende ist dabei, daß man immer nur einen Punkt setzt und das Blech abkühlen läßt und ggf. auch kühlt. Und das dann langsam Schritt für Schritt, bis die Naht vollkommen geschlossen ist.

Alles andere wie kleben, nieten usw. ist einfach nur Müll und alles andere als fachgerecht oder sinnvoll.
 
Hm, nicht das wir uns falsch verstehen:

Mit "Durchschweißen" meine ich eine I-Naht, die fachgerecht den kompletten Querschnitt des Bleches verbindet. Bei den geringen Stärken, die im Karosseriebereich üblich sind reicht diese Nahtform auch völlig hin und ein Anfasen kann entfallen.
Die üblichen Blechsorten DC01 bis 03 sind auch in Sachen Wärmeeinbringung/Festigkeit unproblematisch. Etwas Anderes ist das natürlich bei heutzutage hin- und wieder anzutreffenden, hochfesten Blechen. Da gelten andere Regeln, die man unbedingt beachten muss!

Was die Kräfteübertragung betrifft, so ist ein Stumpfstoß jeder abgesetzten Punktnaht haushoch überlegen. Insofern wüsste ich nicht, was einen Prüfer daran stören sollte, was mir persönlich auch noch nie passiert ist. Handwerkklich gute Ausführung, passende Blechstärke usw. natürlich vorausgesetzt.

Ach ja: Abkühlen nach dem Schweißen ist normalerweise keine gute Idee. Je nach Kohlenstoffgehalt des Stahls kann es zu Aufhärtungen in der WEZ kommen, was die Kerbschlagfestigkeit mindert. Bei Blechen an der Außenhaut mag das weniger kritisch sein, bei Rahmenteilen würde ich das unbedingt vermeiden. Genauso wie bei Temperaturen unter 4° gewöhnlichen Stahl zu schweißen.
 
Mit Kühlen war ja auch nicht ein Schock-Abkühlen gemeint. Aber man sollte halt vermeiden, daß Temperaturspitzen ins Blech kommen, da dieses sonst im Bereich der Naht versprödet.

Ein plötzliches Abkühlen, Schwamm auf die noch heiße / glühende Naht, ist natürlich auch zu vermeiden, weil es ähnliche Effekte hat.
 
Will mich ja nicht streiten und hier als Klugscheißer auftreten... :rolleyes:

In der Schweißnaht muss man die Schmelztemperatur des Werkstoffs erreichen. Ansonsten ist es gelötet...
Verspröden tritt bei (gewöhnlichem) Stahl hauptsächlich durch zu schnelles Abkühlen und dem damit verbundenen Aufhärten auf. Ansonsten besteht eher die Gefahr durch unzureichenden Schutz vor Luftsauerstoff durch das Schutzgas. Ist insbesondere im Freien durch Wind häufig der Fall.
Auch Legierungselemente können durch die Temperaturen verbrennen, was man durch geeignete Schweißzusätze auzugleichen versucht. Aber das ist eher bei Chrom-Nickel-Stahl das Problem. Hier hat man damit zu kämpfen, dass an der Oberfläche nach dem Schweißen ausreichend Chrom vorhanden ist. Sonst rostet der "rostfreie" Kram dann doch...

- Klugscheißermodus: off - :biggrin:
 
'Kühlen' bedeutet beim Blechschweissen: Mit Wärmeleitpaste zu arbeiten, um den Wärmeeintrag so gering wie möglich / nötig zu halten und beim Pilgerschritt /abschnittsweisem Schweissen: Geduld haben, Zeit lassen.
Damit kann man das Ausglühen des Bleches (was meines Wissens der Hauptgrund dafür ist, dass es 'verboten' ist) gut vermeinden.

Wenn ein TüV-Prüfer das sieht, muss er vom Wort Case ausgehen, nämlich, dass jemand die Naht wirklich am Stück durchgezogen hat und das umliegende Blech in Folge dessen nicht mehr tragfähig ist.

'Mein' Tüvler hat mir die geschlossenen Nähte explizit 'genehmigt', nachdem er sich von mir hat erklären lassen, wie ich das denn anstellen will. Und hinter quasi vorgehaltener Hand bestätigt, dass das eigentlich das beste Verfahren wäre, auch um einem Oldtimer nicht gleich die nächste Korrosionsfalle wieder einzubauen.
 
Ja, ich schon wieder... :rolleyes:

Also wenn jemand 0,8 oder 1,0mm Blech einfach so "am Stück (mit MAG) durchzieht" dann kann er das und hat meinen Repekt :top:

Aber was hat er dabei getan? Um nicht "durchzufallen" hat er sicherlich ein flottes Tempo vorgelegt, was dazu führt, dass er gar nicht mal so viel Wärme in das Material eingebracht hat. Stichwort "Streckenenergie". Was den absoluten Wärmeeintrag betrifft, so ist da eher Entwarnung angebracht.

Üblicherweise schweißt man derart dünne Bleche zumindest im Pilgerschrittverfahren oder setzt gar Punkt an Punkt. Mit den geeigneten Parametern ist da immer noch eine vernünftige Wurzelausbildung gegeben und die Statik damit gesichert.

Warum und weshalb sollte da irgend ein Prüfer was zu bemängeln haben?

Wenn dem so wäre, dann müsste WIG (141) und Gasschmelzschweißen (311) an Fahrzeugen verboten sein, weil diese Verfahren die höchste Streckenenergie einbringen. Zumindest im Vergleich zu MAG (135) oder MIG (131). Ist aber nicht so...

Tut mir ja echt leid, das hier immer noch als Klugsch(w)eißer auftretrete, aber es geistern sooo viele Halbwahrheiten in Sachen Schweißen durch die Gegend. :rolleyes:

Nehmt es mir bitte nicht übel :redface:
 
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