Elektrik Reparatur der Leuchtweitenregulierung Saab 900 I

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SAAB
900 I
Baujahr
1991
Turbo
Ohne
Wie versprochen möchte ich euch ganz kurz die erfolgreiche Reparatur meiner elektronischen Leuchtweitenregulierung meines Saab 900i zeigen.
Das Problem war, dass er einfach "nicht mehr ging". Ich hatte zunächst den entsprechenden Frontunfall in Verdacht, das war es jedoch nicht.
Zunächst habe ich den E-Motor als solches getestet. Dieser versteckt sich hinter der aufgeclipsten großen Vorderseite. Die beiden zum Vorschein kommenden Pins zeigten, dass der Motor selbst noch lief (Anschließen an Batterie).
Als nächstes habe ich den kleinen Deckel abgepopelt, in den die Kabel des Steckers hineinführen. Das geht mit einem scharfen Schraubendreher und Geduld. Der Deckel und alles dahinter ist mit Silikon vergossen.

Wie man schön sehen kann, sind zwei Anschlüsse ziemlich korrodiert. Das Trennen der Kabel zeigt es noch besser.

Zwei Kabel sind schwarz. Ich habe das gesamte Kabel abisoliert und es ist überall dasselbe. Vermutlich hat der nicht wasserdichte Stecker Wasser reingelassen. Duch die Kapillarwirkung ist das Wasser bis in den vergossenen Silikonbereich gelangt. Die Übergangswiderstände waren dann so groß, dass kein Strom mehr fließen konnte.
Der Einfachheit halber habe ich das Silikon weitesgehend rausgepopelt, die Kontakte blank gemacht und auf neue Kabel auf einer Seite Japanstecker gecrimpt, die andere Seite mit Kabelschuhen 6,3mm ausgestattet. Die Japanstecker ersetzen den Saabstecker und passen in den Kabelbaumanschluss. die 6,3mm Schuhe passen auf die freigepopelten Pins.

Sicherlich kann man an dieser Stelle auch löten, darin bin ich aber nicht besonders gut. War auch erstmal zum Testen. den Anschluss an die Leuchtweitenregulierung würde ich demnächst noch mit Silikon in einer Form vergießen. Das sichert die Stecker und lässt Wasser draußen.
 
Gute Analyse, saubere Doku. Da machst Du als 'Neuling' hier einigen ziemlich was vor. Hut ab!
 
Super Anleitung, vielen Dank! Meine beiden Motoren surren zwar, allerdings scheint es so, als ob sie sich nicht bewegen würden :confused:. Das muss ich mir wohl genauer angucken. Muss diesen Monat noch zum TÜV
 
Hallo SAAB-Gemeinde,

ich hänge meine Frage mal an diesen älteren Beitrag dran. Das ist glaube ich besser für die Orientierung falls jemand mit dem gleichen Problem kämpft.

Bei meinem 901 16v funktioniert die Leuchtweitenregulierung auf beiden Seiten nicht. Also habe ich wie in diesem Bericht geschildert die Kabel eines Stellmotors erneuert.
Dann mußte ich feststellen das der Stellmotor sehr gut läuft wenn ich ihn mit der Batterie verbinde. wenn ich ihn an den Anschluss für die Leuchtweitenregulierung anschließe passiert wieder nichts.
Das schwarze Kabel hat Masse, das blaue Kabel hat 12v und das grüne zwischen 0-3v je nach dem wie man es mit dem Schalter im Armaturenbrett reguliert. Diese 0-3v messe ich direkt hinter dem Schalter und auch an den Anschlüssen.
Ist das evtl. zu wenig und der Grund dafür das die Motoren nicht Laufen? Dann liegt der Fehler wohl am Schalter?

Gruß, Klaus
 
Bist du sicher, dass du Masse hast? Misst du mit einem Multimeter oder einer klassischen Prüflampe? Die Prüflampe belastet immerhin die Spannungsquelle und gibt deutlich mehr Aufschluss über Kontaktwiderstände. Hänge mal eine Prüflampe zwischen Batteriepluspol und diesem Masseanschluss und zum Vergleich zwischen beide Batteriepole.
 
Habe mit dem Multimeter gemessen auch wenn Elektrik nicht gerade meine beste Disziplin ist. Als ich am Schalter gebastelt hatte, hatte ich versehentlich einen Kurzschluss ausgelöst und die Sicherung war durchgebrannt. Also denke ich ist auf jeden Fall Masse vorhanden.
 
Ich war sicherheitshalber noch mal in der Garage und die Prüflampe hat die Masse auch bestätigt.
 
Ich würde mal einen anderen Schalter probieren. Leider kann ich gerade nicht messen, da mein Multimeter gerade nicht zur Hand ist. Morgen könnte ich mal messen.
Masseproblem hatte ich bei meinem, der berühmt-berüchtigte Massepunkt unten am Kühler war abgefault. Da die Kabel ziemlich am Ende waren habe ich die Masse für die LWR am Schalter angeschlossen (hängt alles zusammen).
 
Habe das gleiche Problem. Darf ich mal hier zu meine Problematik schildern?

Soweit gemessen - sind Stellmotoren beide in Ordnung. Schalter wohl auch. Und laut demjenigen, der gemessen hat, kommt auch Strom unten an den Kabeln (beim Stellmotor) aus dem Kabelbaum an.

Aber: wie folgt: misst man mit Masse von der Karosse liegt auf allen drei Kabel (blau, grün und schwarz) 12v an.

Darf das so sein?

Wie ist denn überhaupt die Belegung der drei Kabel - ist schwarz da Masse oder eben auch ein stromführendes Kabel?
 
Das schwarze Kabel hat Masse, das blaue Kabel hat 12v und das grüne zwischen 0-4,65v (ich verbessere mich) je nach dem wie man es mit dem Schalter im Armaturenbrett reguliert. So ist es bei mir, da ist kein Strom zwischen dem schwarzen Kabel und der Karosse.
Ich vermute das der Schalter im Amaturenbrett den Wiederstand auf dem grünen Kabel erhöht um den Stromfluss zu verringern.
Ich habe gelesen das bei anderen Fabrikaten mehr Volt anliegen um den Motor der Leuchtweitenregulierung anzusprechen. Dann würde es ja auch passen das meine Motörchen laufen sobald sie an der Batterie angeschlossen sind.

Mittlerweile sind auch noch meine Reflektoraufhängungen in tausend Krümel zerbröselt und ich habe jetzt überhaupt keine Böcke mehr auf eine Leuchtweitenregulierung.
Klar, seit 1991 sind diese Vorschrift doch wenn sie nicht mehr aufzutreiben sind gibt sich der TÜV-Mann evtl. auch mit der Starren Ausführung zufrieden? Schlechte Versorgungslage war ja schon immer ein gutes Argument für kleine Veränderungen, oder?
 
Ich hatte das geschilderte Problem auch. Meine Vermutung ist, dass die Platine im Motor einen Defekt hat.

Da ich von Elektronik keine Ahnung habe, habe ich es pragmatisch repariert, da ich zum TÜV musste.

Motor an der Seite mit der Achse öffnen, nicht an der Kabelseite. Ist nur geclipst, geht sehr einfach, die beiden Teile vorsichtig auseinanderziehen. Entweder komm die Platine gleich mit raus, wenn nicht kann sie vorsichtig rausgezogen werden. Jetzt kann man einfach testen, ob der Motor surrt, meiner tat das. Unterhalb der Kabelzuführung sind im Gehäuse 3 Stifte zu sehen, die in die Platine greifen. An die äusseren Stifte ein Kabel anlöten, der mittlere bleibt frei. Diese Kabel nun an die beiden Stifte des Motors löten - sie sollten sehr kurz sein, so dass sie die Zahnräder nicht berühren. Alles wieder vorsichtig zusammenstecken, die Platine aber weglassen. Ich habe ab dem (neuen) Stecker das blaue und schwarze Kabel unter das Armaturenbrett geführt, und an einen alten Schalter für den Fensterheber angeschlossen. Ich kann jetzt mit dem Schalter die Schweinwerfer rauf- und runterfahren.

Ich habe es mir so eingestellt, dass der Scheinwerfer bei unbelastetem Auto die normale Position hat und ich ihn mit dem Schalter bei Bedarf runterfahren kann. Achtung: Das muss man mit Gefühl machen, da der Motor bei Endstellung zwar anhält, aber weiter Strom bekommt, solange man den Schalter betätigt.

Für den TÜV hat es so gelangt.
 
Dieses Thema hatte mich einige Nerven gekostet. Zum Schluss hatte ich die Motoren, den Schalter neben einer Batterie auf einer Bäckerkiste montiert und einen Abiturienten aus dem Physik-Leistungskurs zu Rate gezogen. Das Problem ist, dass der Laie (und vermutlich auch der eine oder andere Fachmann) nicht die Möglichkeit hat die einzelnen elektronischen Bauteile zu überprüfen. Also hilft nur ausprobieren.
Es gibt Anbieter im Netz die sich dem Problem angenommen haben und ich habe bei so jemanden einen Schalter bestellt. Und siehe da, auf einmal läuft die Leuchtweiten-Regulierung;). Zuvor hatte ich noch zwei originale Schalter verwendet und hatte das gleiche negative Resultat. Dem Schalter hatte ich am wenigsten die Schuld gegeben aber offensichtlich gehen die Dinger doch mit der Zeit den Bach hinab.
Jetzt habe ich einen unglaublich scheußlichen Schalter im Armaturenbrett ABER wenigstens TÜV.

Habe mich als Leser im Forum immer aufgeregt wenn Foristen erst ein „Fass aufgemacht haben“ und dann das Ergebnis nicht gepostet hatten. Jetzt habe ich das selber gemacht und es tut mir sehr leid. Das hängt vermutlich damit zusammen das man jede freie Minute mit der Lösung kämpft und darüber hinaus alles Andere vergisst
 

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Liebe Saabisten,
gestern habe ich an meinem 900 Cabrio einen defekten Scheinwerfer getauscht.
Bei dem neuen (gebrauchten) fiel auf dass sich die Kupplung zwischen Stellmotor Leuchtweitenverstellung und Reflektor, ei weißes Kunststoffteil, gelöst hatte.
Also habe ich das Ganze wieder zusammengeschoben. Dabei ist leider ein Teil der Kupplung abgebrochen. Dieser Kunststoff ist nach über 20 Jahren extrem spröde.
Nun zu meiner Frage:
Wer weiß, wie sich diese Kupplung korrekt lösen bzw. wieder zusammenstecken lässt, ohne etwas zu zerstören? ich habe ja noch ein intaktes Teil vom alten Scheinwerfer. Ein Foto der intakten Kupplung lade ich hoch.

Viele Grüße und noch einen sonnigen Sonntag
T
 

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Das ganze funktioniert ohne Anwendung von Gewalt in der folgenden Reihenfolge:

1.) Den Bajonettverschluss des Leuchtweitenstellmotors (oder der manuellen Verstellschraube )
am Scheinwerfergehäuse entriegeln)

2.) Die Achse des Motors ( oder der manuellen Verstellung ) zunächst nach vorne drücken
und dann den kleinen Nippel vorsichtig !! mit einem flachen Schraubenzieher nach oben drücken.

(Die Mechanik ist vergleichbar mit der Arretierung einer Handbremse. Wenn ich die lösen will, ziehe ich erst den Hebel nach oben, drücke dann auf den Knopf, und anschließen den Hebel bei gedrücktem Knopf nach unten)

3.) Erst dann die Achse des Verstellmotors bei gleichzeitigem Anheben des kleinen Nippels nach hinten ziehen.

Wenn der kleine Hebel trotz aller Vorsicht abbricht, lässt er sich problemlos wieder ankleben
( z.B. mit einem kleinen Tropfen Pattex-Reparaturkleber)

Beim Zusammenstecken ist nur zu beachten, dass die geriffelte Seite des kleinen Quaders nach oben in Richtung des Hebels zeigt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Klausbenz,
danke für die super Beschreibung. Genau dieses "gewust wie" sich die Kupplung entriegeln lässt hat mir gefehlt.
Ich werde es später ausprobieren.
Viele Grüße Till
 
So gestern habe ich mich an den Wechsel der Scheinwerfer gemacht.
Da beim alten SW die Kupplung der Leuchtweitenregulierung noch in Ordnung war habe ich das Gehäuse aufgeschnitten. Anschließend konnte ich vorsichtig, wie von klausbenz beschrieben, die weiße Kupplung öffnen, in dem ich den kleinen Zapfen in der Mitte mit einem Schraubenzieher anhob. Anschließend löste ich die Schraubverbindung vom Festteil (Reflektorseite). Das intakte Kunststoffteil konnte ich schließlich gegen die defekte Kupplung im "neuen" Scheinwerfer tauschen.
Bei der Demontage fiel mir auf dass die drei Kontakte des Steckers für den Stellmotor extrem korrodiert waren. Mit einer geeigneten Schlüsselfeile und dem Taschenmesser wurden alle Kontaktflächen vor dem Wiedereinbau gereinigt. Den Stellmotor unterzog ich zum Schluss noch einem Probelauf, bevor der "neue" Scheinwerfer eingebaut wurde.
Licht und Einstellunfen funktionieren dank Eurer Hinweise einwandfrei.
Hier ist noch ein Foto der intakten Kunststoff-Kupplung und der Steckverbindung

20210718_125750.jpg 20210718_140544.jpg
 
Bei der Steckverbindung hattest Du noch Glück. Bei mir war rechts alles zu einem Stück korrodiert. Lösen war trotz zahlreicher Ideen und Tricks nur mit grober Gewalt möglich.
Die Stecker /Buchse musste dann einem erhältlichen Ersatz weichen. Dabei fiel auf, das sogar die Zuleitungen zum Stellmotor komplett schwarz innen waren, die zerfielen beim Abisolieren von selbst. Das neu verkabeln war wenig lustig wegen der Vergussmasse am Motor.
Naja, hält seit geraumer Zeit. Aber das nächste mal suche ich mir lieber einen anderen Motor wenn ich einen finde.

viele Grüße

Matthias
 
...auch in meinem Fall war die Steckverbindung so stark korrodiert, dass sich die Verbindung nur mit viel Kontaktspray und unter anwendung sanfter Gewalt trennen ließ.
Bei dem verwendeten Material scheint es sich um eine korrosionsanfällige Legierung zu handeln und die Steckergehäuse haben keine Abdichtung gegen Feuchtigkeit.
Ich habe vor dem Wiedereinbau die Kontakte mit Batterie-Kontaktfett bestrichen, das wirkt antikorrosiv und hält Feuchtigkeit (zumindest für einige Zeit) fern.
 
Kupfer oxidiert halt unter Einfluß von Sauerstoff erst schwarz und dann irgendwann grün. Dauert zwar Jahre bis Jahrzehnte - läßt sich aber mit Streusalz deutlich beschleunigen.
 
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