Radbolzen, Ölen oder nicht?

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14. Juni 2011
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SAAB
9-5
Baujahr
2003
Turbo
FPT
Hallo,
Saab gibt ja vor, die Radschraubengewinde und Auflagen zu ölen, macht ihr das jedes Mal? Weil meine Werkstatt dies nur auf meinen ausdrücklichen Befehl gemacht hat...
Die meinen, das dann das Drehmoment zu schwach ist.. mir ist aber noch nie ein Rad davongefahren :)

Ist jetzt gerade wieder Radwechselzeit..

Ich kenn das auch nur von meinem 9-5 er, bei meinen anderen Fahrzeuge habe ich die Radbolzen auch nie geölt
 
Endlich ist das Thema nach vielen Jahren auch beim 9 - 5 angekommen.
Mittels der von Euch ungeliebten Suche gefunden (Fragen ist aber bequemer und bringt das Forum in Schwung):
Die letztendlich ähnlichen Meinungen wurden, - jedoch bei "total unterschiedlichen" (4-Loch-) Rädern und Schrauben - schon beim 9000 vor vielen Jahren ausgetauscht .
http://www.saab-cars.de/threads/radbolzen-schmieren.4300/#post-79803
 
Endlich ist das Thema nach vielen Jahren auch beim 9 - 5 angekommen.
nicht das erste mal.

Da steht auch drin, was Saab Vorgabe ist, das Gewinde ölen. Und auch warum => definierte, möglichst gleichbleibende Verhältnisse herstellen.

Dazu könnte man noch sagen, dass man die kegelige Anlagefläche blank machen sollte. Im Gegensatz zum Gewinde bleibt die aber meist weitgehend Blank da auf Pressung weitgehend luftdicht belastet, im Gewinde ist hingegen immer ein Spalt und damit auch Korrosion. Ich habe mal gelernt Gewinde fetten, Anlagefläche trocken und blank. In der Firma wurden spätestens die großen Muttern (>M20) kompett gefettet, Gewinde, Mutter, Scheibe. Und das bei Maschinen mit 24-7 dynamischer Belastung. Und dann natürlich mit kalibrierten Drehmomentschlüsseln angezogen.
 
Wir setzen die Bolzen seit vielen Jahren immer trocken ein und auf die Flaschfläche kommt immer hauchdünn Weicon Anti-Seize drauf.
Haben damit noch nie Probleme gehabt. Weder bei der Montage, noch bei der Demontage.
Offen liegende Gewinde (Krümmerbolzen, Auspuffschellen, Fahrwerksbolzen) pinseln wir mit eine ollen Zahnbürste damit auch immer ein. Dann lassen sich die Schrauben selbst nach den salzigsten Wintern immer problemlos lösen.

hier ein Beispiellink zum Produkt: http://www.ebay.de/itm/WEICON-Anti-Seize-AS-450-450-g-/302207658432?_trksid=p2385738.m2548.l4275
 
Bitte nicht ölen - kann zur Selbstlösung dieser führen - Kupferpaste o.ä. , oder einfach nutzen, wie sie sind
 
Mir wurde auch immer gesagt, dass das Ölen zur Drehmoment -"Verfälschung" und damit zum evtl. Lösen der Radschrauben führt. Ich habe ja nicht nur Säabe, die ich mit Sommer-/Winterreifen bestücke, da besprühe ich die Radschrauben (S/W-Reifen haben unterschiedliche Schauben) vor der Einlagerung immer mit WD40 oder ähnlichem in einer Konservendose und lagere diese so über die Zeit. Beim Wechsel muss ich diese lediglich sauberputzen und kann sie verwenden.

Gruß Carsten
 
Ich nehme ein klein wenig Kupferpaste!
ich auch seit über 30 Jahren und mir ist noch nie was Negatives aufgefallen, ausser meine Garage machte im Service die Räder ab, und montiert sie Ohne Paste mit zu viel Drehmoment wieder dran, so das ich schon 2 Radschlüsslr kaputt gingen, weil ich ein Rohr als Verlängerung nehmen musste
 
Interessante Aufstellung der möglichen Maßnahmen.

Da sieht man mal wie robust Saab die Radverschraubung ausgelegt hat :biggrin: :marchmellow: .
 
Seit langer Zeit verwende ich ein Wälzlagerfett auf den Schraubengewinden und Anlageflächen (hier hauchdünn). Erleichtert das Abnehmen der Räder.
Gruß
pg 2
 
Hallo,

nur mal so theoretisch:

Mir wurde auch immer gesagt, dass das Ölen zur Drehmoment -"Verfälschung" und damit zum evtl. Lösen der Radschrauben führt.

Das Drehmoment das man an die Schraube anlegt, ist ja nur Mittel zum Zweck. Zweck ist die Normalkraft, welche die beiden Flächen von Rad und Nabe aneinander presst.
Idealer Weise würde ja eine Kraft angegeben werden, welche der Schraubenkopf auf die Felge ausüben soll; misst sich nur so doof.

Also misst man das Drehmoment als Krücke, um auf die Normalkraft / Zugspannung in der Schraube zu schließen, die Flächen sicher miteinander zu verpressen.
Es geht also um eine definierte Vorspannung der Schraube durch das Zurücklegen von Weg im Gewinde, bis Drehmomentgrenze.

Wenn .... das Gewinde nun völlig vergammelt ist, wird wohl einiges an Drehmoment beim Überwinden dieser Reibung "hängen bleiben". Man misst also fröhliche 126 NM Drehmoment, davon werden aber nur X % tatsächlich dafür genutzt, die Schraube zu "spannen". Um so statischer man das Drehmoment aufbringt, um so größer dürfte der Fehler werden.

Wenn man nun fein gas Gewinde schmiert, sollte man weniger Reibung im Gewinde haben, die sich bei gleichem Drehmoment einstellende Zugspannung in der Schraube wird größer werden.


=> Ich unterstelle also mal: bei geschmiertem Gewinde, ist das Rad mit einer größeren Kraft an die Nabe gespannt. Das gefährlichste, eine Relativbewegung (rotatorisch) zwischen Felge und Nabe die zum Abscheren der Schrauben führen könnte, wird unwahrscheinlicher.

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Ich schmiere übrigens nicht ;-)

Räder verloren hätte ich nur einmal beinahe, weil die Spinner nach der Achsvermessung (warum hatten die die Räder ab?!??) die Räder nur handfest angezogen hatten ...

Viele Grüße!
 
  • Danke
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Mir wurde auch immer gesagt, dass das Ölen zur Drehmoment -"Verfälschung" und damit zum evtl. Lösen der Radschrauben führt.
NEIN! Der Rost führt zu einer Verfälschung. Wiso-warum hat @Benway ja beschrieben. Denn der Rost ist ein undefinierter Faktor in der ganzen Sache.

Bitte nicht ölen - kann zur Selbstlösung dieser führen - Kupferpaste o.ä. , oder einfach nutzen, wie sie sind
Dass solltest du dann aber mal dringend Saab oder GM erklären. Denn Saab schreibt zu den Radschrauben "Öl auf die Gewinde der Schrauben auftragen".

Flemming

PS: Der auch noch keine gelöste Radschraube hatte, obwohl er seit Jahren mit Graphitfett und vorher mit CU-Paste die Gewinde bestreicht. Abgerissene Schrauben und Bolzen weil im Gewinde fest gerostet hatte ich aber schon ein paar.
 
Also könnte man als Ergebnis vermuten, dass ausschliesslich im fabrikneuen Zustand das Drehmoment genau stimmt. Andererseits sind z.B: 120Newton eben 120 N, ob mit oder ohne Rost / Schmierung .
 
Hallo,

nur das die resultierende Zugspannung in der Schraube bei 120 NM nich immer gleich sein muss eben.

Rein von der Logik wäre aus meiner Sicht eine Schmierung wichtig, um zuverlässig den Anpressdruck der Nabe herzustellen.
Ich hätte mich rein aus dieser Theorie heraus wohl nicht getraut, daraus eine Empfehlung abzuleiten.

Wenn aber GM das empfielt, passen wohl Theorie und Praxis zu einander. Ich werden beim nächsten Radwechsel ölen!

Grüße!

PS:Bei der Anleitung zur Montage des Zylinderkopfes B308E war auch vorgegeben, die Flächen unter dem Kopf / der Unterlegscheibe zu ölen.
Ziel auch hier ganz klar: Zugspannung in den Kopfschrauben erzeugen, nicht das Drehmoment in der Reibung unter dem Schraubenkopf versacken lassen.
 
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