Platzbedarf zum Ankuppeln eines LKW-Anhängers

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Es gibt doch bestimmt aktive oder ehemalige Brummifahrer hier. Deswegen frage ich einfach mal in die Runde wieviel Platz notwendig ist um LKW-Anhänger anzukuppeln.

Die Situation:
Eine lange schnurgrade Straße, zweispurig in beide Richtungen, mit Grünstreifen in der Mitte durch ein innerstädtisches Mischgebiet. Eine Autobahnabfahrt in direkter Nähe. Nicht unterbrochener Parkstreifen auf beiden Seiten, zu allem Überfluß (noch) nicht bewirtschaftet, also kostenlos.
Das wissen mittlerweile auch viele LKW-Fahrer und nutzen den Parkstreifen zur Pause, über Nacht oder übers Wochenende. Teilweise Zugmaschine und Anhänger, oft aber auch nur den Anhänger alleine (Auflieger oder Drehschemel, egal).

Es sind aber auch Firmen mit zum Teil vielen Mitarbeitern dort ansässig. Und diese parken natürlich auch dort. Und so kommt es öfter vor das ein LKW-Fahrer seinen Anhänger abholen will und ihn „zugeparkt“ vorfindet.
„Zugeparkt“ in Anführungszeichen deswegen weil ich nicht weiß wieviel (zu normalen Bürozeiten knappen) Parkraum man einem abgestellten Anhänger bieten muß um nicht zu behindern. Gibt es da eine Regel? Würde mich mal interessieren obwohl ich mit dem Rad dorthin fahre.

Es war grade wiedermal soweit, ein Auflieger sollte abgeholt werden. Ein PKW stand davor, aber so weit das dazwischen bequem noch ein weiterer PKW gepaßt hätte.
Der LKW-Fahrer hat bestimmt `ne halbe Stunde versucht den Anhänger anzukoppeln, hat es aber nicht geschafft. Bis dann der PKW-Fahrer Feierabend hatte.
Verschärfte Bedingungen dabei, die Zugmaschine hatte zwei Hinterachsen, der Schwerlast-Auflieger vier oder fünf. Also alles nicht so rangierfreudig.

Klar, ärgerlich für den LKW-Fahrer der, vorsichtig ausgedrückt, etwas erregt war. Aber hat der PKW-Fahrer wirklich einen Fehler gemacht?
Ich wüßte nicht wieviel Platz ich da lassen muß. :dontknow:
 
Da die Deichsel des Anhängers beim abgstellten Anhänger nicht beweglich ist, ( alle 4 oder 6 Räder sind durch den fehlenden Druck der Luftdruckbremse "arretiert" ) ist es für den LKW-Fahrer schwer die Deichselöse schräg in das Maul der Anhängerkupplung anzufahren. Das funktioniert in der Regel nur mit Einweiser und hier und da auch mit etwas Glück.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das dürfte der Knackpunkt sein. Die sind ja alle alleine unterwegs. Und etliche haben es auch nicht drauf mal genau 5cm zurück zu setzen. Dann wird das alleine eine ganze Menge Lauferei. Ist aber nicht anders als mit einem Transporter oder Womo genau mit der Kugel unter die Kugelkopfkupplung eines schweren Hängers, der sich von Hand kaum bewegen läßt, zu rangieren. Kamera hilft.
Hier dürfte der Mittelstreifen das Problem sein. Er muss ja dann auch mit dem ganzen Zug an dem PKW vorbei kommen. Und kann eben nicht auf die Gegenfahrbahn ausholen. Wobei denen das meist egal ist solange der Grünstreifen befahrbar aussieht, zumindest mit der Vorderachse. Je nach Breite der Fahrspur könnte das mit einer PKW-Länge knapp werden.

Da haben sich ja schon einige mit beschäftigt
Hm, Beitrag 32 in http://www.verkehrsportal.de/board/index.php?showtopic=75416
interessant dürfte die Bewertung sein, ob der PKW Fahrer das erkennen konnte, dass das nicht reicht. Und ich denke man kann vertreten, dass LKW-Fahrer Berufskraftfahrer sind und mit ihrem Fahrzeug umgehen können. Von daher dürfte eine Lücke, die für einen PKW reicht, aus sicht eines PKW-Fahrers ausreichend sein.
https://www.frag-einen-anwalt.de/Parken-vor-LKW-Anhaenger--f304520.html
 
(...) Von daher dürfte eine Lücke, die für einen PKW reicht, aus sicht eines PKW-Fahrers ausreichend sein.
(...)
So würde ich es als Autofahrer ohne LKW-Erfahrung auch sehen. Bei noch mehr Freiraum stellt sich bestimmt noch einer dazwischen.
Aber eine echte Regel scheint es für diesen Fall wohl nicht zu geben.

(...) ist es für den LKW-Fahrer schwer die Deichselöse schräg in das Maul der Anhängerkupplung anzufahren. (...)
Dies dürften LKW-Fahrer aber doch eher wissen als PKW-Fahrer. Können die die Deichsel dann nicht gleich etwas schräg abstellen?
Die Zugfahrzeuge von Anhängern mit Deichsel sind ja normalerweise deutlich länger als Sattelschlepper, und darauf zu vertrauen das vor allen abgestellten Anhängern immer 2-3 PKW-Längen freigehalten werden ist doch etwas blauäuig.
 
Können die die Deichsel dann nicht gleich etwas schräg abstellen?
Ja, dann stehst du aber mit dem Zugfahrzeug beim Kuppeln auf der Straße. Und hier hättest du die damit sogar ganz blockiert. Dazu kommt, dass der Zug ja häufig davor z.B. zur Pause als ganzes auf dem Parkstreifen steht. Rangiert man da noch um?
 
Als Inhaber eines CE Scheines, und auch einiger Erfahrung mit Anhängerzügen sag ich mal folgendes:

Wenn es an der beschriebenen Stelle nicht irgendwie abschüssig ist - egal in welche Richtung - so kann man die Deichsel nach Ablegen der Unterlagskeile an der hinteren Achse und Lösen der pneumatischen Bremse sehr wohl verdrehen und dann die Bremse wieder feststellen, so dass man "aus der zweiten Reihe" den Anhänger ankuppeln kann - geht sicher nicht so schön wie bei gestreckten Zug - ist aber machbar.

Bzw. manche Anhänger haben auch die Möglichkeit die hintere Achse mittels Kurbel festzubremsen..
 
Zuletzt bearbeitet:
Naja, das ist ein kann funktionieren, auf das man sich nicht verlassen kann. Rad steht in einer Mulde, klemmt am Bordstein, Tandemachser, ... Und sicherheitstechnisch ist das heutzutage auch nicht so dolle. Also eine direkte Anfahrt auf die Kupplung sollte schon möglich sein. Gerade muss das (aber das ist meine Meinung) nicht sein.
 
Die Frage ist doch, darf ein Lastzugfahrer mit seinem Anhänger einfach derart viel Parkraum blockieren
und dann noch erwarten, dass davor soviel Platz gelassen wird, dass er bequem mit dem Zugfahrzeug
davor fahren kann? Normalerweise hat die Spedition genug Platz, um Anhänger abzustellen und arbeitet
ja in anderen Städten auch mit anderen Speditionen zusammen. Wenn man das untereinander regelt, können
die Anhänger gut geparkt werden und beanspruchen nicht den Parkraum für 5 oder mehr Pkw.
 
Solange da keine Gewichtsbeschränkung ausgeschildert ist und genug Platz ist, ja. Darum gehen ja inzwischen einige Gemeinden her und stellen Schilder für uneingeschränkte Halteverbote, eingeschränkt auf über 2,8t auf. Das trifft dann heute auch schon viele Sprinter.

Nein, solcher Platz ist eben längst nicht immer da. Hier stellt der Pellets-Lieferant seinen Hänger an der Straße ab und fährt dann mit der Zugmaschine in die engen Straßen. Der Hänger wird dann bei gut zugänglichen Kunden geleert. Ähnliches findet man immer wieder. Und da die Maut achsabhängig ist macht es auch Sinn Hänger abzustellen und auf dem Rückweg wieder einzusammeln. Gibt also reichlich Gründe für abgestellte Hänger. Mal ganz kurzfristig, mal zwei Tage.
 
Zumindest bei der eingangs beschrieben Situation gibt es keine Beschilderung die das Parken irgendwie beschränkt. (Gefälle gibt es da auch nicht).
Die oben genannten Gründe für das Abstellen eines Anhängers finde ich auch einleuchtend, zumindest für Drehschemel-Anhänger.
Aber warum stehen dort auch relativ oft Sattelauflieger solo rum? Mit ähnlichen, nur unwesentlich kleineren, Problemen beim Ankuppeln.
 
Die passen nicht mit der Zugmaschine zusammen auf die Auffahrt zu hause :cool:. Ja gibt es auch, ein Nachbar kam regelmäßig mit einer Schwerlastzugmaschine solo nach Hause. Manchmal fliegender Wechsel. Ich denke es wird meist einen aus Sicht der betroffenen sinnvollen Grund geben. Da wird keiner die Auflieger oder Hänger irgendwo hin stellen, um andere zu ärgern. Und das es zu wenig Parkflächen für die LKW gibt ist ja nicht neu. Selbst in großen Industriegebieten gibt es selten Parkstreifen, die wirklich für die LKW geeignet sind. Oder es werden sogar Verbote aufgestellt. Was bleibt den Fahrern also. Immer mehr Kontrollen und Strafen, aber keine Angebote und Lösungen um die Probleme zu lösen. Die Firmen zu entsprechenden Parkflächen zu verdonnern oder in Industriegebieten solche vorzusehen wäre ja auch eine Lösung. Selbst wenn die bewirtschaftet sind (=Kostenpflichtig) werden die genutzt. Zumindest bei uns sind die entsprechenden Plätze gut ausgelastet. Sprich regelmäßig zu 100% voll.
 
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