Nun sind es zwei

Was mich ärgert ist die Einstellung der Leute: "Das bezahlt doch die Versicherung" und selbst einen Firmenwagen fahren, da ist es eh wurscht. Bei so einer Einstellung könnt ich an die Decke gehen. Die Eltern des Jungen waren auch gleich zur Stelle und haben verbale und körperliche Unterstützung geleistet. Der hatte noch keine Woche den Führerschein und die lassen den mit dem Benz auf die Leute los. Da bin ich hart: Polizei und volles Programm. Am Montag zum Gutachter wegen des Wiederbeschaffungswertes, das Ganze ist ja eh ein Totalschaden.
Unerträglich. Leider landet man selbst bei einem sehr guten 9000er schnell im Bereich des wirtschaftlichen Totalschadens. Der Gutachter stellt den sicher in die Restwertbörse ein. Ich drücke die Daumen, daß das einigermaßen fair abläuft.

Man kann nur hoffen, daß die Versicherung des Firmen-Mercedes eine Verwendung wie im vorliegenden Falle ausgeschlossen hat. Manche lernen nur durch (finanziellen) Schmerz.
 
Mein Tipp, weil ich da beruflich mit zu tun habe: Selbst einen Gutachter suchen, der sich mit Saab "auskennt". Der Gutachter der der Versicherung des Schadensverursachers wird in der Tat versuchen daraus einen wirtschaftlichen Totalschaden zu machen. Und als Geschädigter hat man die freie Gutachterwahl.
Meiner Frau ist letztes Jahr, kurz bevor wir mit ihrem Auto zu IntSaab nach Lettland fahren wollten, stumpf hinten einer draufgefahren. Das Gutachten hat ergeben, dass der Wagen aufgrund "des außergewöhnlich guten Pflegezustandes" einen fast doppelt so hohen Wert hatte als das, was wir für den Wagen bezahlt hatten.
 
Selbst einen Gutachter suchen, der sich mit Saab "auskennt". Der Gutachter der der Versicherung des Schadensverursachers wird in der Tat versuchen daraus einen wirtschaftlichen Totalschaden zu machen. Und als Geschädigter hat man die freie Gutachterwahl.
Absolut! Keinesfalls zuerst einen Gutachter des Gegners ran lassen. Denn dann hast DU den gewählt, und müßtest den 2., wirklich selbst gewählten, auch selbst bezahlen.
Wenn die Versicherung unbedingt will, kann sie danach ja immer noch den eigenen schicken, muss DIr Deinen aber trotgzdem bezahlen.

Das Gutachten hat ergeben, dass der Wagen aufgrund "des außergewöhnlich guten Pflegezustandes" einen fast doppelt so hohen Wert hatte als das, was wir für den Wagen bezahlt hatten.
Lasse Dir ab besten von Deiner Stammwerkstatt einen Gutachter empfehlen. Oder frage, falls Du eines Deiner Autos bei einem Oldie-Versicherer hast, dort nach einem Gutachter. Habe ich vor kurzem gemacht, als mir ein Corsa an der Semmel die hintere linke Stossstangenecke lädiert hatte. Dem, mir von der OCC empfohlenen, Kollegen war dann z.B. auch völlig klar, dass es eben nicht mehr alles so einfach auf dem Markt neu zu kaufen gibt und Audatex in diesen Fällen zuweilen wenig hilft.

Das heißt also, aktuell entscheidender Punkt ist jetzt a) die richtige Gutachterwahl und b) natürlich ein paar Hinweise Deinerseits an ihn zum, ja nicht immer optisch sofort erkennbaren, technischen Wartungszustand des Fahrzeuges. Sind halt alles wertbeeinflussende Faktoren.
Und im Zweifel suche dem Gutachter selbst auch Angebote vergleichbarer Fahrzeuge bei mobile und Co. heraus. Evtl. findet sich da ja ein preislich passendes Angebot aus dem Algäu o.ä.
 
Ich würde das spätestens ab jetzt über den Anwalt laufen lassen: kostet dich nichts und spart jede Menge Zeit in Ärger!
 
Das ist ja unabhängig vom Guachter. Wenn man nicht gleich den richtigen findet und nimmt, ist das Thema leider durch.
Beim Anwalt ist es entspannter. Den kann man ja bei Bedarf jederzeit hinzu ziehen.

Hatte ich bisher auch immer gemacht. Aber bei der Semmel habe ich aktuell auch noch keinen in's Boot geholt. Sollte die Versicherung aber mucken, wird ihnen klar vermittelt, dass sie entweder klaglos zahlen, oder dann halt entsprechende Anwaltskosten oben drauf kommen. So hat die Versicherung halt sebst die Wahl zwischen Ruhe oder Arbeit.
 
Das sind auch Situationen, in denen ich meine entspannte Haltung verliere. Du hast mein Mitgefühl!
Verlier bei Deiner Initiative Deinen Mut nicht!

Wenn Du dringend ein Auto mit Anhängerkupplung brauchst, melde Dich bei mir - ich habe einige SAAB mit Anhängerkupplung stehen, die ich nicht brauche, und die Du nutzen kannst.
 
Wenn Du dringend ein Auto mit Anhängerkupplung brauchst, melde Dich bei mir - ich habe einige SAAB mit Anhängerkupplung stehen, die ich nicht brauche, und die Du nutzen kannst.
Das ist aber ein sehr nettes Angebot von dir, finde ich super.
 
Absolut! Keinesfalls zuerst einen Gutachter des Gegners ran lassen. Denn dann hast DU den gewählt, und müßtest den 2., wirklich selbst gewählten, auch selbst bezahlen.
Wenn die Versicherung unbedingt will, kann sie danach ja immer noch den eigenen schicken, muss DIr Deinen aber trotgzdem bezahlen.
René, das ist so nicht richtig. Ich kann auch auf Kosten der generischen Versicherung einen eigenen Gutachter hinzuziehen wenn eindeutig ist, dass der Unfallgegener auch der Schadensverursacher ist.
Ich würde das spätestens ab jetzt über den Anwalt laufen lassen: kostet dich nichts und spart jede Menge Zeit in Ärger!
Wozu ? Es hat hier doch noch gar keine rechtliche Auseinandersetzung gegeben. Die Schuldfrage ist eindeutig. Einen Anwalt braucht man dann, wenn die Schuldfrage nicht eindeutig ist oder der Unfallgegner oder dessen Versicherung "zicken" macht. Ist hier aber bisher gar nicht passiert. Zum jetzigen Zeitpunkt einen Anwalt einzuschalten kann auch gehörig nach hinten losgehen. Denn auch als Geschädigter habe ich die Pflicht keine unnötigen Kosten zu produzieren.
 
Bei einem Personenschaden - der hier glücklicher Weise nicht eingetgreten ist - führt am Anwalt allerdings kein Weg vorbei
 
Leute, ich freue mich über eure Tipps und der überall hier geäußerten Anteilnahme. Gestern und heute hatten wir im Kreise einiger Saabianer hier aus dem Forum schon viele Diskussionen, deshalb bin ich bis jetzt nicht dazu gekommen, mich zu euren Beiträgen zu äußern. Ich muss auch zugeben, dass mich das ganze doch etwas mehr mitnimmt als ich mir selbst zugeben möchte. Auf der anderen Seite darf man auch den klaren Blick nicht verlieren, es geht um ein zwar lieb gewonnenes aber halt doch ein altes Auto und um einiges an Geld. Um nicht mehr aber auch nicht weniger. Aber ich bin froh, dass in dem ganzen Vorfall niemand zu Schaden kam.

Den schlechthin saabaffinen Gutachter habe ich noch nicht, da lag jetzt das Wochenende dazwischen. Ab morgen wird es weitergehen.

Bis dahin
Josef
 
Wozu ? Es hat hier doch noch gar keine rechtliche Auseinandersetzung gegeben. Die Schuldfrage ist eindeutig. Einen Anwalt braucht man dann, wenn die Schuldfrage nicht eindeutig ist oder der Unfallgegner oder dessen Versicherung "zicken" macht. Ist hier aber bisher gar nicht passiert. Zum jetzigen Zeitpunkt einen Anwalt einzuschalten kann auch gehörig nach hinten losgehen. Denn auch als Geschädigter habe ich die Pflicht keine unnötigen Kosten zu produzieren.
Ganz einfach: Weil die Versicherer heutzutage generell mit der Regulierung rumzicken; da bleibt von Anfand an alles in einer Hand und unter Kontrolle.
Hab ich erst am eigenen Auto im Januar erlebt und der Dekra-Gutachter hat auch gemeint, dass man deswegen generell jeden Unfallschaden nur über den Anwalt abwickeln sollte!
 
Ganz einfach: Weil die Versicherer heutzutage generell mit der Regulierung rumzicken; da bleibt von Anfand an alles in einer Hand und unter Kontrolle.
Hab ich erst am eigenen Auto im Januar erlebt und der Dekra-Gutachter hat auch gemeint, dass man deswegen generell jeden Unfallschaden nur über den Anwalt abwickeln sollte!
Eine sehr beklagenswerte Entwicklung, aber aufgrund eigener Erfahrungen kann ich da nur zustimmen. Als meine drei Fahrzeuge mit Hagelschaden begutachtet wurden, sagte der Gutachter der OCC ebenfalls, daß man das bei fremdverursachten Schäden grundsätzlich so machen sollte.

Es macht freilich alles teurer und komplizierter. Aber nachdem leider inzwischen das Konzept vieler Versicherungen aus dem ungerechtfertigten Anzweifeln von Gutachten, Kürzen von Rechnungen nebst einer unerträglichen Hinhaltetaktik besteht, hat man bedauerlicherweise kaum noch eine andere Wahl. Auch telefonische Zusagen von Sachbearbeitern gegnerischer Versicherungen können aus eigener leidvoller Expertise als absolut nichtig betrachtet werden.
 
Bei mir musste die Kanzlei vier Mal betteln, bis die komplett reguliert haben!
Von der Werkstattrechnung bis über meinen Mietwagen wurde alles angezweifelt und erst mal abgelehnt!
 
Das Problem beginnt doch schon damit, dass man mit einem 9000 ein Fahrzeug hat, dass quasi keinen Marktwert hat und der Wiederbeschaffungswert mangels vergleichbarer Angebote nur schwer zu ermitteln ist. Da ist doch der Streit vorprogrammiert.
 
Das Problem beginnt doch schon damit, dass man mit einem 9000 ein Fahrzeug hat, dass quasi keinen Marktwert hat und der Wiederbeschaffungswert mangels vergleichbarer Angebote nur schwer zu ermitteln ist. Da ist doch der Streit vorprogrammiert.

Wobei der Mangel an Angeboten doch letztlich der Sache förderlich sein sollte... :rolleyes: die Leute können sich wohl nicht so richtig vorstellen, dass auch ein Familienauto ein Liebhaberobjekt sein kann, und es nicht ein ansonsten vollkommmen nutzloser Sportwagen sein muss... :smile:
 
Ganz einfach: Weil die Versicherer heutzutage generell mit der Regulierung rumzicken; da bleibt von Anfand an alles in einer Hand und unter Kontrolle.
Hab ich erst am eigenen Auto im Januar erlebt und der Dekra-Gutachter hat auch gemeint, dass man deswegen generell jeden Unfallschaden nur über den Anwalt abwickeln sollte!
Das ist, mit Verlaub, Dummes Zeug. Das ist unsere Erfahrung als Versicherungsmakler. Wenn man aber gleich mit Kanonen auf Spatzen schießt bei einem eindeutigen Fall, so ist es auch nachvollziehbar, dass die gegnerische Versicherung hier und da auch Zicken macht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das ist, mit Verlaub, Dummes Zeug. Das ist unsere Erfahrung als Versicherungsmakler. Wenn man aber gleich mit Kanonen auf Spatzen schießt bei einem eindeutigen Fall, so ist es auch nachvollziehbar, dass die gegnerische Versicherung hier und da auch Zicken macht.
Es ist doch kein Geheimnis, dass kein Versicherer daran interessiert ist, einen Schaden korrekt und fair zu regulieren, sondern nach dem Motto "dreist probieren und aussitzen" nur darauf aus ist, die Ausgaben möglichst niedrig zu halten.
 
Leute, ich freue mich über eure Tipps und der überall hier geäußerten Anteilnahme. Gestern und heute hatten wir im Kreise einiger Saabianer hier aus dem Forum schon viele Diskussionen, deshalb bin ich bis jetzt nicht dazu gekommen, mich zu euren Beiträgen zu äußern. Ich muss auch zugeben, dass mich das ganze doch etwas mehr mitnimmt als ich mir selbst zugeben möchte. Auf der anderen Seite darf man auch den klaren Blick nicht verlieren, es geht um ein zwar lieb gewonnenes aber halt doch ein altes Auto und um einiges an Geld. Um nicht mehr aber auch nicht weniger. Aber ich bin froh, dass in dem ganzen Vorfall niemand zu Schaden kam.

Den schlechthin saabaffinen Gutachter habe ich noch nicht, da lag jetzt das Wochenende dazwischen. Ab morgen wird es weitergehen.

Bis dahin
Josef

Danke für Deine Zeilen.
Die Emotionen am Tag des Unfalls machen Dich doch nur wieder sympathischer!

Mit der Einstellung die Du heute gepostet hast, wirst du erfolgreich das Beste aus der Situation machen. Ideell und finanziell.
Mit den Freunden die mit Dir öfter „unter der Brücke parken“ wird sich auch ein kompetenter Gutachter finden lassen!
Viel Erfolg!!
 
Bei mir war es mit einem 9.5er Kombi ähnlich. Zunächst hat der Gutachter einen wirtschaftlichen Totalschaden attestiert. Dann hat ihn der Saab-Händler geholt, an den Rechner gesetzt und aufgefordert ein vergleichbares Auto (niedriger Kilomenterstand, guter Pflegezustand) in ganz Deutschland zu suchen. Im Ergebnis hat der Gutachter sein Gutachten nach oben korrigiert und das Fahrzeug wurde für rund 3000 Euro in Stand gesetzt.
 
Heute kam er in die Schrauberwerkstatt. Wir haben ihn von unten mal genau inspiziert:
Definitiv ist das Lenkgetriebegehäuse links und rechts von Ritzel der Lenksäule kpl. durchgerissen. Komischerweise kein Ölaustritt. Weiterhin sieht man, dass es den Spurstangenkopf und evtl. die Spurstange doch deutlich in Mitleidenschaft gezogen hat. Am Achsschenkel und am Federbein ist nichts zu erkennen. Ebenso ist am Dreieckslenker und der Koppelstange eingebaut kein Schaden zu erkennen. Radlager scheint entgegen unseres ersten Eindruckes doch nichts zu haben. Wir hoffen dass es beim Lenkgetriebe und der Peripherie bleibt. Morgen ist Gutachtertermin, wir sind dabei. Die Strategie ist, eine Reparatur anzustreben.

Die Versicherung (Allianz) zeigt sich derzeit sehr kooperativ .... wenn es denn so bleibt :smile:

Ich mache es momentan ohne Anwalt, diese Option lasse ich mir offen. Muss aber sagen, dass ich heute morgen nach zwei Stunden teilweise vergeblicher Telefoniererei schon an der Frustgrenze war (Buchbinder-Wanninger-Syndrom). Diese Dienstwagenkonstellationen mit Flottenmanagement und externen Servicedienstleistern erleichtern es überhaupt nicht, wenn man schnell voran kommen will. Als ich dann ganz am Ende endlich erfuhr, dass der Versicherer die Allianz ist, ging es ganz schnell voran.
 
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