Neuvorstellung : Das "böse" Fräulein Gyllengul

Auch wenn wir das aus Höflichkeitsgründen in der Regel nicht allzu laut hinausposaunen: Es ist ein Fakt, dass auch die knackigsten Fräuleins im fortgeschrittenen Alter gerne mal etwas Fett an den Hüften ansetzen. So auch das Fräulein Gylengul!

Erstmal wird penibelst abgeklebt.
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Danach wird allem, was noch an Schmutz und losem Rost irgendwo vorhanden ist, mit Spachtel und Drahtbürste zu Leibe gerückt.
Kaum zu glauben, was sich da an einem Trockeneis gestrahlten Unterboden noch ansammelt...
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Alles was irgendwie rostig ist, wird vorbehandelt. In diesem Fall mit Owatrol.
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Zuletzt bearbeitet:
Ungeniert hast du ihr unters Roeckchen fotografiert :eek:
 
Danach wirds fettig...

Erst die Hohlräume:
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Dann der Unterboden:
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Und am Schluss natürlich auch noch die Hohlräume in Türen, Hauben etc...
Gefolgt von Auspacken und Reinigen der Scheiben...

Insgesamt hat die Aktion etwa 8 Stunden gedauert.
 
Und falls jemand nun die Idee haben sollte, dass das doch auch in Eigenregie machbar sein sollte...

Theoretisch ja. Speziell die Hohlraumbehandlung wäre wohl machbar. Der Aufwand dafür ist vertretbar und auch das penible Abkleben in dem Fall gar nicht sooo wichtig.

Von der Unterbodenbehandlung mit Hakendüse in der heimischen Doppelgarage würde ich aber vehementest abraten.
Warum?
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So, wie geht es nun weiter mit den guten Fräulein?
Um eine Überholung des Tachos werde ich wohl nicht herumkommen. Die Tachonadel ist so schwergängig, dass sie zwar nach oben geht, aber nur mehr sehr langsam wieder zurück. Und unter 40 fällt sie überhaupt nicht mehr.

Der Endtopf hat sich auf der Hebebühne als knapp vor dem Exitus erwiesen. Aber da liegt Ersatz mehrfach in meinem Fundus.

Die Bremsen quietschen fürchterlich. Ob das mit ein wenig Kupferpaste zu beheben ist, oder ob sich da eine anstehende Überholung der Bremszangen ankündigt, wird sich zeigen. Falls ja, wäre eine Umrüstung auf Mike sanders DOT 5 Bremsflüssigkeit eine Überlegung wert.

Aber zuerst werden jetzt mal die Verkleidungen wieder verbaut und dann wird einmal gefahren.
Auch älteren Fräuleins tut es gut, öfter mal ein wenig an die Luft zu kommen.
 
Schön, dass sich bei dir nach all dem Aufwand jetzt das gute Gefühl einstellen kann, alles zum Werterhalt beigetragen zu haben. Sollte ich bei ihrem Bruder wohl auch mal bald angehen...
Danke für deinen Bericht und die aufschlussreichen Fotos!​
 
Ja,ja hab ich bei Ida auch alles hinter mir. Der Tacho wird schon wieder werden, man muss halt fahren:biggrin::biggrin::biggrin::biggrin::ciao:
 
Ja,ja hab ich bei Ida auch alles hinter mir. Der Tacho wird schon wieder werden, man muss halt fahren:biggrin::biggrin::biggrin::biggrin::ciao:
Ja, lieber Gerald, ein paar Fahrten, die ich in sommerlicher Wärme unternommen habe, und er hat wieder funktioniert, ging auch wieder ganz zurück. Wünsch dir viel Erfolg dazu, heiß genug ist es ja...!
 
Das Fräulein scheint nun für den Ganzjahresbetrieb im Salzsprühtest gerüstet zu sein...:rolleyes::smile:
 
Ja, lieber Gerald, ein paar Fahrten, die ich in sommerlicher Wärme unternommen habe, und er hat wieder funktioniert, ging auch wieder ganz zurück. Wünsch dir viel Erfolg dazu, heiß genug ist es ja...!
Die Hoffnung hatte ich eigentlich auch. Bisher ist er aber ausgesprochen störrisch und geht oft über Stunden gar nicht auf Null zurück...
Das Fräulein scheint nun für den Ganzjahresbetrieb im Salzsprühtest gerüstet zu sein...:rolleyes::smile:
Igittttttttttttttttt!!!! Salz??? Nur über meine Leiche :biggrin: . Nein, im Ernst, möglich wäre es wohl, aber ich habe einen tollen Winter-9000, da muss ich das dem 99 nicht zumuten.
 
In dem Fall hätten es ein paar Kilo weniger Hüftfett auch getan.
Aber sicher ist sicher.:cool:
 
Mittlerweile ist der Tacho überholt und der Wagen läuft prächtig.
Wir waren heuer damit beim Alteisentreffen in Eisenach und der von Veronika "Güllchen" getaufte 99 machte einfach nur Spaß. Selbst einen 45minütigen Stau vor Deggendorf auf der Heimreise steckte er problemlos weg.

Allerdings war da noch die Sache mit den Bremsen, wie ja schon in #45 angedacht.
Schon vor der letzten "Pickerl" Überprüfung schien mir die linke vordere Bremszange nicht mehr leichtgängig, ließ sich aber dann mit etwas Zuwendung wieder zur Mitarbeit bewegen.
Aber das ist kein Dauerzustand.
Da ich ja ohnehin überlegte, ob nicht eine Umrüstung auf DOT 5 Bremsflüssigkeit vom Mike Sanders sinnvoll wäre, habe ich mich nun entschlossen, die komplette Bremshydraulik zu erneuern und - da ja beim 99 Bremse und Kupplung aus dem selben Vorratsbehälter gespeist werden, die Kupplungshydraulik gleich mit.

Schon beim Spülen des Kupplungsnehmerzylinders ( bei der Wartung von 99 / 900 eine gerne übersehene Stelle ) zeigte sich, das das schon mal kein Fehler war. Die Brühe, die da rauskam war echt erschreckend.
Aber gut, da ich ja weiß, dass in diesem Bereich selbst bei gut gewarteten Fahrzeugen oft ein blinder Fleck herrscht, war ich nicht sonderlich beunruhigt.

Deutlich mehr beunruhigt hat mich gestern die Demontage der hinteren Bremssättel. Schon beim Spülen des Systems mit MS Bremsflüssigkeit ( um schon im Vorfeld möglichst den größten Teil der alten DOT 4 herauszubekommen ) fiel mir auf, dass der Druck des Entlüftungsgerätes alleine nicht ausreichte, damit auch nur ein Tropfen Bremsflüssigkeit ausgetreten wäre. Erst nach deutlicher Mithilfe des Bremspedales tat sich dann letztlich was.
Und nach Zerlegen der Zangen selbst wundert mich das nun auch nicht mehr.
Die Kolben waren derart fest, dass sie tatsächlich nur mehr mittels Fettpresse und das auch erst in mehreren Anläufen auszupressen waren.

Ich muss gestehen, dass ich das in all den Jahren bei einem im Einsatz befindlichen Auto noch nie erlebt habe. Allenfalls bei Schlachtfahrzeugen, die viele Jahre gestanden haben.
Ehrlich gesagt hatte ich noch nie ein Auto, das vom Zustand her ein derart breites Spektrum bot, wie mein "Fräulein Gyllengul"...
Von nahezu Neuwagenzustand im Innenraum und auch in großen Teilen der Blechsubstanz bis zu allerdringendstem Handlungsbedarf bei der Hydraulik ( den ich bei dem Gesamtzustand des Wagens so schlichtweg nicht erwartet hätte ) ist also offenbar alles vertreten. :eek:

Das bringt mich jetzt auch gleich noch zu einer technischen Frage:
Da ich die Bremskolben mit der Fettpresse auspressen musste, ist jetzt natürlich penible Säuberung angesagt.
Wie würdet ihr da vorgehen?
Reicht einfaches Durchblasen mit Bremsenreiniger oder sollte ich die Zangen besser einige Zeit irgendwo einlegen. Wenn ja, in was? Motorreiniger und dann nachspülen? Gleich in Azeton? Oder ev. in ganz was Anderes ( zB. Phosphorsäure, mit der ich an rostigen Karosserie stellen und bei Schrauben etc. ganz gute Erfahrungen gemacht habe ) ?
Die Kolben selbst ließen sich noch gut polieren und scheinen keine Abplatzungen der Chromschicht zu haben. Aber wie behandle ich die Laufflächen der Zylinder selbst? Auch dort finden sich diese bräunlichen glasartigen Beläge, die ich nach Möglichkeit gerne entfernen würde. Mechanisch kommt man da aber nicht sonderlich gut ran...

Ich freue mich über alle Tipps!
 
...Schon beim Spülen des Kupplungsnehmerzylinders ( bei der Wartung von 99 / 900 eine gerne übersehene Stelle ) zeigte sich, das das schon mal kein Fehler war. Die Brühe, die da rauskam war echt erschreckend.
Aber gut, da ich ja weiß, dass in diesem Bereich selbst bei gut gewarteten Fahrzeugen oft ein blinder Fleck herrscht, war ich nicht sonderlich beunruhigt.


:confused:
DAS ist nun wirklich kein Punkt mehr, der übersehen werden kann,
da seit Jahren in jeder auch nur oberflächlichen Info zur Wartung von 900 (und 99) darauf hingewiesen wird...
 
Ist wie gesagt meine Erfahrung, dass eigentlich bei allen 99/900, die ich je gekauft habe, selbst wenn die Bremshydraulik regelmäßig gewartet wurde, die Kupplungshydraulik immer noch mit der alten Plörre voll war...
 
Und der Überraschungen nicht genug...
Da die vorderen Bremszangen sowieso schon demontiert werden müssen, habe ich auch noch beschlossen, die unteren Traggelenke zu erneuern. Speziell links war auf schlechten Straßen immer mal wieder ein Klappern zu vernehmen.

Auch hier erwies sich das Fräulein bei der Demontage als äußerst widerspenstig... "Sanfte" Demontagemethoden kosteten nur Zeit und Nerven, zeitigten aber sonst keinerlei Erfolg. Erst nach Einsatz der Flex ließ sich der Stehbolzen dann auspressen. Und der Ersatz kam keinesfalls zu früh... Das Gelenk war definitiv am Ende und wackelte wie der berühmte "Lämmerschwanz"...
Rechts habe ich dann nicht mehr lange gefackelt und gleich schweres Geschütz aufgefahren.
Aber selbst da ließ sich die Gute noch eine Überraschung einfallen: Die Antriebswellenmanschette war bereits halb durchgerissen... Es wäre ja zu schön gewesen, wenn irgendwas mal ohne Komplikationen verlaufen wäre.
Andererseits gut, dass das Problem gleich im Zuge dieser Reparatur und noch bevor das Gelenk Schaden nehmen konnte offensichtlich wurde. Eine neue Manschette fand sich glücklicherweise in meinem Teilefundus.
Nur das Ausbauen der Radnabe funktioniert ja wie ich mittlerweile weiß nur im Idealfall einfach mal so am Auto.
Glücklicherweise hatte ich das selbe Problem erst kürzlich beim Cabrio, sodass ich schon darauf vorbereitet war, was nun folgen würde: Nämlich der Ausbau der Antriebswelle! Aber selbst in der Werkstatt trennen sich Welle und Nabe keineswegs freudig, aber diesmal konnte ich ja dank Klaus auf eine detaillierte Beschreibung zurückgreifen...

Zwei Praxistipps hierzu:
Beim Ausbau der Antriebswelle legt Euch unbedingt entweder ein Stück Pappe oder eine geeignete Auffangwanne unter. Das Molybdänfett, das bei der Montage noch in durchaus fester Konsistenz aus der Tube kommt, verwandelt sich mit den Jahren und Kilometern in eine schwarze Sauce von honigähnlicher Viskosität, die den Werkstattboden definitiv nachhaltig versaut! Woher ich das weiß??? :redface: :rolleyes: :biggrin:
Und die Hammerschläge auf den Schraubenzieher dürfen dann durchaus auch ein wenig "überzeugender" ausfallen.

Die neuen Bremsschläuche sind schon verbaut ( hatte ich noch liegen ) , die Kupplungsleitung aus Stahlflex ist bestellt. Überholte vordere Bremszangen sowie neue Traggelenke sind auch schon drin.
Es fehlen also nur noch die Überholung von Hauptbremszylinder und Kupplungsgeber und das Aufarbeiten der hinteren Bremszangen, die in einem Bad aus Heizöl vom Fett der Fettpresse befreit und danach mit Bremsenreiniger entfettet und wieder frisch gemacht werden sollen..

Entsprechende Fotos folgen dann in den nächsten Tagen...
 
Hiiilfeeeee!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! Das gute Fräulein hört nicht auf, mich zu quälen.... asdfasdfasdfasdf

Hauptbremszylinder und Kupplungsgeber sind eingebaut, die Stahlfelxleitung der Kupplung ist verbaut.
( Nur eine Frage am Rande: Womit zieht ihr die Überwurfmutter am Nehmer fest? Alle offenen Ringschlüssel, die ich habe, sind derart dick gebaut, dass sie entweder gar nicht draufgehen oder sich danach kaum oder gar nicht mehr drehen lassen. Ein aufgeschittener Ringschlüssel geht zwar drauf, hat aber natürlich keine ausreichede Festigkeit und rutscht drüber. Beim Lösen stand die Mutter offenbar so günstig, dass ich sie öffnen konnte, beim Anziehen ( noch dazu mit der Stahlflexleitung, deren Bördel ja deutlich härter ist und sich damit nicht wie die normalen anpasst und daher wohl ein höheres Anzugsmoment braucht ) ging es aber grade mal so... Es scheitnt zwar alles dicht zu sein, aber für einen Tipp wie man da besser rankommt und auch ggf. ein wenig mehr Kraft anwenden kann, wäre ich dankbar. Gibt´s dafür ein Spezialwerkzeug, das sich bewährt hat ( ich denke an SOWAS in der Art, nur gibt´s da keinen 13er ) oder löst ihr die Imbusschrauben den Kupplungsnehmers wieder ein wenig, um mehr Platz zu haben?

Aber jetzt zum eigentlichen Problem:
Vorgestern alles entlüftet, gestern dann alles fertig zusammengebaut und dann erwartete ich freudig den Moment, wo sich das gute Fräulein endlich wieder aus eigener Kraft bewegt...
Bloß, die Kiste denkt nicht mal im Traum daran, anzuspringen! Der Starter dreht problemlos, aber kein einziges Husten....

Zuerst habe ich versucht, Bremsenreiniger direkt in den Ansaugtrakt zu sprühen, um sicherzustellen, dass es nicht an der Spritversorgung liegt. Nichts!
Abgesehen von der Verteilerkappe habe ich aber eigentlich nichts abgebaut, was zündungsrelevant wäre.
Heute duchgemessen:
  • Zündungsplus kommt an Klemme 15 der Zündspule an, allerdings nur knapp 11V, was mir relativ wenig erscheint...
  • Kabel zwischen Klemme 1 und Kondensator hat Durchgang
  • Hauptzündkabel hat Durchgang
  • Zündspule hat einen Widerstand von - wenn ich mich recht erinnere - knapp ein Ohm, also plausibel ( trotzdem testweise eine andere Spule verbaut - nichts )
  • der Verteilerläufer hat zwischen der Kontäktfläche oben, wo der Pin des Hauptzünkabels anliegt, und der seitlichen Kontaktfläche kurz einen messbaren Widerstand, dann geht´s sofort auf unendlich ( reproduzierbar, immer wieder ) . Ein anderer Läufer, der explizit für MY ab ´84 mit elektronischer Zündung ausgewiesen ist, zeigt dieses Phänomen nicht, hat, aber auch nichts gebracht ( ein gebrauchter Läufer aus meinem Fundus, macht das allerdings genauso ) . Also gehe ich mal davon aus, das das wohl bei der Kontaktzündung so sein soll?
  • alle 4 Kerzen sind nagelneu, weil die alten von den Startversuchen gestern doch realtiv feucht wirkten. Auch kein Unterschied...
Ich versteh´s nicht. es wurde doch eigentlich nichts abgebaut, was für´s Anspringen relevant wäre...
Ach ja, eines vielleicht noch: Eine der Haltefedern für die Verteilerkappe ist bei den Arbeiten irgendwo verloren gegangen. Ich habe sie jetzt durch eine andere aus meinem Fundus erstzt, die zwar eine Spur länger zu sein scheint, ich habe sich aber ein bisschen mehr gebogen, sodass der Halt der Verteilerkappe eigentlich auch nicht das Problem sein kann.

Was übersehe ich ?????
 
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