Können moderne Autos Oldtimer werden? Ein Ausblick

Die gesamte aktuelle Fahrzeugpalette wurde nicht darauf ausgelegt, in 30 Jahren nostalgische Gefühle bei sentimentalen KFZgestörten auszulösen. Im Gegenteil: In aktuellen Lastenheften steht mit Sicherheit drin, dass die aktuellen automobilen Klingeltöne maximal 10 Jahre halten dürfen. Sonst: Schicksal Saab ... Die Konstrukteure vorab benannter Ikonen haben nur einen wirtschaftlichen Fehler gemacht. Sie haben langlebige Produkte erschaffen. Doof fürs Wachstum. Aber das wurde mit Renten bescheiden final geklärt... Im Bereich Massenware kann in 30 Jahren nur eine Wunderpflege einen Oldtimer erschaffen.... Könntaglauben. Aber dann hat Cartiers Witwe auch Falten ...
 
Aber wer möchte schon die Elektronik moderner Autos nachbauen? Egal ob es um Hardware oder Software geht. Das ist doch nur eine kleine Gruppe "Wissender".
Ich kann mich nur wiederholen: Exakt das dachte und sagte man in den Achtzigern über Fahrzeuge mit Motorsteuergeräten. Im Defektfalle irreparabel, teurer Elektronikschrott. Inzwischen geht das alles. Auch für heutige Steuerungen werden sich Lösungen finden lassen, wenn der Herstellersupport endet. Natürlich unter der bereits mehrfach formulierten Prämisse, daß das Vehikel den (nicht zuletzt finanziellen) Aufwand lohnt.

Vielmehr abhängig dürfte zumindest die Youngtimerei davon sein, ob es tatsächlich zu einem turning point hin zur Elektromobilität kommt und ob in 15 - 20 Jahren noch eine entsprechende Infrastruktur für Verbrenner vorhanden sein wird.
 
Schnaps wird auch dann noch getrunken werden, auch wird man weiterhin ein Öl zum Braten nehmen. Fürn Alltag mag das dann zu teuer und aufwendig sein, aber sein Auto zu betanken wird wohl möglich sein.
 
Diejenigen, die in den Medien immer wieder behaupten das Rohöl gehe zu Ende, die haben keine Ahnung. BILLIG FÖRDERBARES Rohöl geht irgendwann zu Ende, ja. Aber weltweit gibt es aus Kostengründen aufgegebene Ölfelder, die noch jede Menge Rohöl beherbergen. Die Fördertechniken das noch zu gewinnen werden immer ausgefeilter, aber eben technisch aufwendiger - und damit teurer. Wir alle werden nicht erleben, dass das Röhöl zur Neige geht. Die Frage ist lediglich, wie teuer wird die Förderung und damit der Preis.
 
Dann kann ich ja hier und da noch nen bisschen Sprit kochen……:smile:……
 
Wir alle werden nicht erleben, dass das Röhöl zur Neige geht. Die Frage ist lediglich, wie teuer wird die Förderung und damit der Preis.
Ja, die verfügbare Rohölmenge sehe ich auch nicht als Problem. Aber ich halte es für möglich, daß aus politischen oder anderen Gründen eine massenhafte Umstellung auf Elektromobilität erfolgt. Dann wäre es unter Umständen ungleich schwieriger als heute, einen Verbrenner im Alltag zu nutzen.

Quasi die umgekehrte Situation von heute. Obwohl ich zentral in München wohne, gibt es momentan keine elegante und einfache Lösung für mich, ein Elektroauto zu fahren.
 
Dann kann ich ja hier und da noch nen bisschen Sprit kochen……:smile:……

Mach dir keine Sorgen... :hello:

Aber ich halte es für möglich, daß aus politischen oder anderen Gründen eine massenhafte Umstellung auf Elektromobilität erfolgt. Dann wäre es unter Umständen ungleich schwieriger als heute, einen Verbrenner im Alltag zu nutzen.

Quasi die umgekehrte Situation von heute. Obwohl ich zentral in München wohne, gibt es momentan keine elegante und einfache Lösung für mich, ein Elektroauto zu fahren.

Die Tankstellendichte wird sinken, wenn die Nachfrage nach fossilem Brennstoff sinkt. Aber es muss in diesem Fall ja eine bestehende Struktur nur ausgedünnt werden, nicht neu aufgebaut. Vorteil: Bei sinkender Nachfrage werden die Preise trotz höherer Förderkosten im Rahmen bleiben. Die Mineralölfirmen verdienen immer noch genug, das ist sicher :tongue:
 
@Onkel Kopp : Ich mache mir da keine Sorgen……:smile:……
 
Ja, die verfügbare Rohölmenge sehe ich auch nicht als Problem. Aber ich halte es für möglich, daß aus politischen oder anderen Gründen eine massenhafte Umstellung auf Elektromobilität erfolgt. Dann wäre es unter Umständen ungleich schwieriger als heute, einen Verbrenner im Alltag zu nutzen.

Quasi die umgekehrte Situation von heute. Obwohl ich zentral in München wohne, gibt es momentan keine elegante und einfache Lösung für mich, ein Elektroauto zu fahren.

Richtig, die politischen Vorgaben werden in der Zukunft nicht zu unterschätzen sein.
Wer sagt denn, dass es auf immer und ewig H-Kennzeichen geben wird? Eine Strafsteuer auf die "alten Stinker" wäre denkbar.
Dann wird das Fahren und Halten althergebrachter Autos mit Verbrennungsmotoren ein Privileg der Reichen.

Was die Betriebsfähigkeit von derzeitigen Autos mit viel Elektronik angeht hätte ich keine Bedenken. Da wird es genug Fahrzeuge zum Ausschlachten geben.
Müssen schließlich nicht alle Autos 30 Jahre alt werden, der kleine Anteil der Überlebenden kann durch die Abgewrackten am Betrieb gehalten werden.
 
Ich kann mich nur wiederholen: Exakt das dachte und sagte man in den Achtzigern über Fahrzeuge mit Motorsteuergeräten. Im Defektfalle irreparabel, teurer Elektronikschrott. Inzwischen geht das alles. Auch für heutige Steuerungen werden sich Lösungen finden lassen, wenn der Herstellersupport endet. Natürlich unter der bereits mehrfach formulierten Prämisse, daß das Vehikel den (nicht zuletzt finanziellen) Aufwand lohnt.
Eben letzteres wird nur in absoluten Ausnahmefällen der Fall sein.
a) Früher wurden größtenteils Standard-Bauelemente verwendet. Beim 900er ist im Prinzip nichts verbaut, was es nicht heute, gut 20 Jahre nach Produktionsende, noch irgendwo neu zu kaufen gibt.
Und selbst wenn etwas knapp wird, wie z.B. der Hall-Geber, sollte eine einfache Anpassung an verfügbare Geber jedem elektronisch leicht Gebildeten auf der Werkbank im Bastelkeller möglich sein.
b) Wenn wir uns die Trionic des 9k ansehen, wird dies schon deutlich schwieriger und komplexer. Aber am Ende sollte es ein paar Profis möglich sein, das Ding auf völlig anderer Hardware mit Weichware nachzuempfinden. Dies nicht zuletzt, weil das System 'offen' und die Funktinalität, auch dank der Suite, relativ gut bekannt ist.
c) Ab der Zeit, wo alles über den fahrzeugeigenen Bus ging, nahm die Komplexizität natürlich weiter rasant zu. Und zum zweiten wurden die Daten weit weniger 'offen' abgelegt. Damit sehe ich zwar auch eventuell verwendete Spezial-ICs, als aber vor allem (zu) sicher abgelegte Software als das eigentliche Problem an. Und das Hauptproblem ist eben natürlich, wie gesagt, die enorme Komplexizität.

Mal konkret:
a) Die von mir Ende der Siebziger sebst gebaute DigiProp-Fernsteuerung war sicher eher komplexer und 'moderner', als die aus dieser Zeit stammende und bis zum Ende der Bauzeit des 900ers dort verbauten Steuerteile.
b) Die Trionic ist schon deutlich komplexer. Aber immerhin wage ich zu behaupten, dass ich Ende der Achtziger für eine in Größe und Komplexizität vergleichbare Schaltung ein doppelseitigen Leiterplattenlayout rein manuell, also ohne jedwedes rechnergestütztes Entwurfsprogramm, entworfen habe. Und mit ein paar Leuten und etwas Zeit sollte, da zu wohl allen verwendeten BE offizielle Unterlagen existieren, auch ein reEngeniering der Gesamtschaltung möglich sein, ggf. nicht mehr verfügbare BE substituieren zu können.
c) Für das, was heute unterwegs ist, sehe ich da keinen Weg, wenn man nicht mind. 10-20 Mann und deutlich mehr als Jahresfrist hat. Dies auch gerade deshalb, weil die Steuerteile (zu) stark interagieren, und damit keine losgelöste Betrachtung der Einzelkomponenten mehr möglich ist.
 
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