Elektrik Heckscheibenheizung tut nicht warm...

Wahrscheinlich hast Du jetzt den Widerstand verringert. In Richtung Kurzschluß
 
Versuch macht kluch. Hab ja nix zu verlieren. Der Mechatroniker meinte, da wären überall Übergangswiderstände. Komisch war auch, dass auf der Scheibenaussenseite (und nur dort) eingebrannte Schweissperlen von Stecknadelkopfgröße verteilt eingebrannt waren. So ca. 15 St. Wenn man die abpiddelt (ging nicht leicht ab) bleibt im Glas ein Mini-Krater.
 
Letztere haben mit deinem Problem nix zu tun - es sei denn, an der Stelle hätte die Hitze der Schweißperlen die Heizdrüähte verbrannt - was ich mir partout nicht vorstellen kann.
Und ja, das ist ja das, wovon wir hier die ganze Zeit reden und versuchen zu erklären, wie du rauskriegst, wo sie liegen: die Übergangswiderstände...
 
Ja, das stimmt mit den Übergangswiderständen. Nur mit den Messungen kam ich nicht weiter, weil es eben nicht punktuell war sondern quasi alles mit irgendwas beschichtet ist/war. Zumindest habe ich nach dem Abreiben mit dem Radierer aller Drähte immer bessere Ergebnisse erzielt, ohne dass es jetzt top ist und ohne ich eine Erklärung habe, was das für ein Zeug sein kann.

Die Schweissperlen sind außen und haben keinen direkten Kontakt zum Heizdraht. Nur wie es dazu gekommen ist? Am Wagen selber wurde nie geschweisst. Aber vielleicht wurden im gleichen Kontext auch die Heizdrähte beeinträchtigt. Ist aber im Endeffekt Glaskugel .
 
Zumindest habe ich nach dem Abreiben aller Drähte immer bessere Ergebnisse erzielt... und ohne ich eine Erklärung habe, was das für ein Zeug sein kann.
Hast du es vielleicht überlesen?
(ggf. mit der Messspitze etwas kratzen, um durch die Oxidschicht zu kommen).
Und vielleicht verwechselst du jetzt was. Diese Oxidschicht auf der Oberfläche der Heizdrähte stört dich beim Messen, weil sie isolierend wirkt - nicht aber die Funktion der Heizung an sich.
Die Übergangswiderstände, die verhindern, dass ein ausreichend großer Strom durch sie hindurch fließt, liegen innerhalb der Drähte oder zwischen den Kontaktstellen, also zwischen Stecker und Anschlussfahne, zwischen Anschlussfahne und der breiten Leiterbahn am Scheibenrand oder innerhalb eines oder mehrerer Drähte.
 
das mag sein, davon verstehe ich zu wenig. Ich kann nur schreiben, was ich beobachtet habe. Die Messungen zuvor haben ja kein Ergebnis erbracht. Und nach dem radieren ging es halt besser. Die Drähte sind aber nicht blank gekratzt. Das war eine schwarze/dunkle Schicht, jetzt sieht es eigentlich normal aus. Mal gucken, ob ich morgen noch was rausholen kann, damit auch speziell die linke Seite noch besser kommt. Oder es geht alles hops.
 
Nach dem "Radieren" kannst du nun vielleicht besser und korrekter messen, aber mit dem Rumscheuern auf den Heizdrähten verbesserst du die Leistung der Heizung nicht, sondern läufst Gefahr, die Drähte (an weiteren Stellen) zu beschädigen.
 
ich gehe morgen noch mal (wirklich sanft) an die linke Seite. Und dann besorge ich mir frisches Leitsilber und gehe damit an die Anschlüsse und gucke mir Draht #3 nochmal an. Nur ein münzgrosses Stück in der Mitte wird beschlagfrei, der Rest bleibt. Das habe ich noch gar nicht verstanden.
 
Nur als Idee: mal mit einer Taschenlampe, ggf. mit eine Stück Pappe mit Schlitz davor, die Drähte "durchleuchten". Vielleicht kann man Unterbrechungen sehen.
Bei Platinen klappt das manchmal, ist ja hier im Prinzip nichts anderes.
Sollte sich alle Drähte irgendwie als "bröselig" herausstellen mit undefinierten Übergängswiderständen, ggf. an mehreren Stellen, ist ein Tausch vermutlich einfacher.
Die schwarze Schicht könnte auch eine Schutzschicht sein, die du jetzt wegradierst.
 
Das ist der gleiche Grund, warum Häuser mit maroder Elektrik abbrennen: Wo Kontakte lose oder korrodiert sind, steigt der Widerstand, so wie in sehr dünnen Drähten. Fließt dann (hoher) Strom durch, erwärmt sich dieser Widerstand - wie eine Glühbirne oder der Heizdraht eines Föhns, so dann auch in der defekten Steckdose, bis sie anfängt zu schmoren. Die intakten Kabel bzw. die Zuleitungen zu Glühlampe oder Föhn dagegen sind dicker, haben einen geringeren Widerstand und bleiben kühl.

So ist das auch an den Leiterbahnen der Scheibenheizung: Dort wo du den runden freien Fleck siehst, ist der Heizdraht fast durch - aber eben nicht ganz, so dass dort der Widerstand höher ist und sich die Stelle mehr erwärmt. Weil der erhöhte Widerstand aber zugleich auch wieder den Stromfluss reduziert, heizt der Rest des beschädigten Leiters nicht so sehr, so dass du dort keine oder kaum Wirkung siehst.
Letztlich ist es nur eine Frage der Zeit, wann die beschädigte Stelle ganz "durchbrennt".
 
Das heisst, es wäre zu evtl. hilfreich, genau diese Stelle mit Leitsilber auszubessern, bzw. erst mal mit ganz schmalen Aluklebeband überbrücken?
 
Ja. Und hier ist es sinnvoll, die Oxidschicht zu entfernen, wo du Leitsilber aufträgst, damit du guten Kontakt zwischen dem Silber und dem Leiter bekommst und nicht wieder Übergangswiderstände einbaust.
Wenn ich dich aber richtig verstanden habe, heizen ja die anderen Dräte auch nicht wirklich, so dass man dann auch an anderen Stellen weiter nach Übergangswiderständen suchen muss.
 
funktioniert Aluklebeband wirklich? Zwischen Alu und Leiterbahn müsste doch Kleber sein.
Das dürfte doch der Grund sein, warum man kompliziert Leitsilber aufträgt.
 
Dass das optimal ist, kann ich mir auch nicht vorstellen, sofern es überhaupt funktioniert.
 
Ich hatte das probeweise mal bei einigen Drahtbahnen gemacht, mit einem ca 30mm breiten und ca 0,3mm dicken Aluband überklebt. Und dann das Labornetzteil an die Anschlüsse gelegt und 13,2V aufgelegt. Dabei wird der maximale Strom geliefert. Und ohne Aluband waren es die bekannten rund 5,8 A und mit Band waren es knapp 8,9A Also etwas hatte sich schon geändert. Warum auch immer.
 
Aber das ist ja keine Lösung für das Problem - wer will schon mit 3 cm breiten Klebestreifen in der Heckscheibe rumfahren...
 
Ich doch auch nicht! Ich bin nur bei der Recherche darauf gestossen, dass man mehrfach gefaltete Alufolie vor die Spitzen des MM hält, um die Drähte nicht zu beschädigen und dann so die schwachen Stellen per Spannungsänderung ausfindig machen soll ( wurde hier ja auch empfohlen, nur ohne Alu).
Ich dacht mir dann, wennn beschädigte Drähte aufgrund eines zu hohen Widerstands z b durch Korrosion schlechter heizen, reduziere ich den Widerstand eben mit dem Aluband.
Und wenn das klappt, ist es doch einfacher, die schwachen Stellen im Draht mit einem Stück Klebeband abschnittsweise zu finden, als die ganze Leiterbahn mit Leitsilber prophylaktisch zu behandeln. Und wenn es so klappt, kann ich schnell die entsprechenden Stellen identifizieren und dann gezielt mit Leitsilber arbeiten. Ich hatte natürlich nicht vor, mit dem Aluband durch die Gegend zu fahren.
 
115 Beiträge für ein einfaches Problem - nicht schlecht. Irgendwie glaube ich, daß der Sinn einer heizbaren Heckscheibe nicht wirklich verstanden ist. Die - wenn auch geringe - Leistung soll nicht die Scheibe merkbar erwärmen, sondern dafür sorgen, daß der Taupunkt ein klein wenig nach außen verschoben wird.

Ansonsten gilt, mehr Widerstand, mehr Wärme und kein Widerstand (= Beschichtung mit Leitsilber) = Kurzschluß.
 
Mit den Messungen kam ich eben nicht weiter. Aber ich werde es natürlich nochmals auch damit versuchen.

Übrigens habe ich es auch mit meinen anderen Autos verglichen: die Heizdrähte werden alle merkbar warm, mit der Hand/Finger fühlbar. Leider habe ich den 900er von 1985 meiner Frau nicht hier vor Ort, um mal einen internen Modellvergleich vorzunehmen. Auch der hinzugezogene Mechatroniker bestätigte das (junger Mann, deswegen habe ich auch bewusst nicht KFZ-Mechaniker geschrieben). Und ich finde das Thema gar nicht so trivial, auch wenn das Prinzip der Wirkweise einfach ist. Denn zum einen halte ich eine funktionierende Heckscheibenheizung für einen daily-driver für wichtig. Und zum anderen habe ich zumindest auf die schnell keine neue käuflich zu erwerbende Scheibe gefunden.
 
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