Grund für Steuerkettenverschleiß

patapaya

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Gerade bei Matthies gelesen:
https://www.matthies.de/nachrichten...-gelaengertauf-das-abstellen-kommt-es-an.html
Kurz zusammangefasst: das Abstellen des Autos mit eingelegtem Gang, so dass der Motor das Auto hält, erhöht den Kettenverschleiß merklich.
Plausibel?? Was hab ich am Prinzip der Motorsteuereung nicht richtig verstanden?? :redface:
Ich denke eher nicht, denn die Steuerkette hat doch damit nix zu tun...

Oder ist der 2.1.2020 sowas wie 11.11. oder 1. April? :biggrin:
 
Zuletzt bearbeitet:
Schon nachvollziehbar. Aber die Steuerkette bewegt ja die Nockenwelle/n da sind die Kräfte überschaubar und ob das reicht um den Verschleiß deutlich zu erhöhen??? Ich denke dass die Bewegung im Betrieb den Verschleiß/die Längung hauptsächlich verursacht.
 
Gerade bei Matthies gelesen:
https://www.matthies.de/nachrichten...-gelaengertauf-das-abstellen-kommt-es-an.html
Kurz zusammangefasst: das Abstellen des Autos mit eingelegtem Gang, so dass der Motor das Auto hält, erhöht den Kettenverschleiß merklich.
Plausibel?? Was hab ich am Prinzip der Motorsteuereung nicht richtig verstanden?? :redface:
Ich denke eher nicht, denn die Steuerkette hat doch damit nix zu tun...

Oder ist der 2.1.2020 sowas wie 11.11. oder 1. April? :biggrin:
Kann ich mir nicht vorstellen..... Ich stelle meine Autos immer so ab und meine Ketten haben gefühlt ewig gehalten (und tun es noch).

Kann natürlich sein, dass die neueren Autos so knapp dimensioniert sind, dass es da was ausmacht. Es gab ja einige Modelle mit Steuerkette, wo die Kette nach etwas über 100 tkm hinüber war...
 
Ketten "können" Nockenwellen.
Werden da noch HD-Pumpen mit drangehängt, wirds eng....
 
Das einzige was im Stand an der Kette zieht, ist doch über die Nocken der NW die Federspannung der Ventile - und das ist doch immer so, egal ob der Motor im LL oder mit eingelegtem Gang abgestellt wird.

Das Gewicht des Autos selbst wird doch über die Kompression in den Zylindern, unterstützt durch die Übersetzung des Getriebes, gehalten - oder was übersehe ich da...?

Der einzige Unterschied, den ich mir noch vorstellen könnte, wäre dies:
Die Kompression wirkt ja nur an den Zylindern, an denen gerade alle Ventile geschlossen sind.
Wenn nun das Gewicht des Autos am Hang versucht, die KW zu drehen und der Druck im geschlossenen Zylinder dadurch zunimmt, wirkt dieser auch einer evtl. Öffnung eines Ventils entgegen, so dass sich der Widerstand an der NW erhöht, und das könnte zusätzliche Spannung auf die Kette bringen.
Ob das so ist und welchen Einfluss das hat, vermag ich nicht zu beurteilen - kann mir aber nicht vorstellen, dass das gegenüber den ungleichmäßigen Belastungen im Betrieb eine so gravierende Rolle spielt.

Außerdem längen sich die Ketten doch nicht, weil die Laschen lang gezogen werden, sondern weil die Rollen verschleißen, und das passiert doch nur durch Bewegung (verstärkt duch schlechte Schmierung)?!
 
Ketten "können" Nockenwellen.
Werden da noch HD-Pumpen mit drangehängt, wirds eng....
Gut, dann mag das noch ein bißchen anders sein - mein letzter Einwand in #5 trifft aber auch da zu.
 
Naja, eine Sache ist bei äußerer Belastung ggf. anders. Und zwar wenn der Motor dadurch rückwärts gedreht wird. Dann geht eine höhere Spannung auf die Spannschiene.
 
Das ist nicht unbedingt falsch.
Es dürfte einigen schon aufgefallen sein, ein Motor abgestellt, bis 4 Zylindern bleibt in 95% so stehen daß kein Ventil geöffnet ist, also keine Last auf die Nockenwelle.
Rollt der Wagen jetzt noch etwas, ist ständig Zug auf der Kette.
 
Sollten bei einem 4 Zylinder mit jeweils >180° Öffnungszeit der jeweiligen Ventile nicht immer eins offen sein? Eigentlich sogar zwei, da Einlass und Auslass.
Es sind nur ganz selten Einlass und Auslass des jeweilgen Zylinder gleichzeitig geöffnet.
 
Sollten bei einem 4 Zylinder mit jeweils >180° Öffnungszeit der jeweiligen Ventile nicht immer eins offen sein? Eigentlich sogar zwei, da Einlass und Auslass.
Es sind nur ganz selten Einlass und Auslass des jeweilgen Zylinder gleichzeitig geöffnet.

Nein, wir haben ja bei weitem keine 180Grad Öffnungszeit, eine Seite mag minimals geöffnet sein.
Eine Nocke schnackt immer in eine gewisse "Ruhelage"
Hier mal aktuelle Bilder eines abgestellten Motors:IMG_20200102_201325.jpg IMG_20200102_201338.jpg
Einfach abgebauter Kopf eines B202, liegt draußen, da ist etwas dunkel.
Die Wellen lassen sich in der abgebildeten Poition einfachst drehen, irgendwann wird der Widerstand größer dann schnackt es endweder vor oder zurück mal 2.
der Schraubenschlüssel auf der Welle bringst Du dann nicht mehr raus.
Trotzdem würde ich das nicht für eine Kettenlängung verantwortlich machen, das Szenario macht ein 4Zylinder Motor im Betrieb 4000x4/Minute im Schnitt
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich halte zusätzlichen Verschleiß durch diesen kleinen Unterschied beim Abstellen für ausgeschlossen. Man muss nur mal bedenken, wie wenig Kraft erforderlich ist, um einen Motor mit der Knarre über Verdichtungs-OT zu bringen. Das soll plastische Verformung in der Kette verursachen? Kettenlängung entsteht durch Reibung im System, so dass sich die Hülsen in die Bolzen einarbeiten. Das entsteht nur unter Zug wenn sich die Kette über die Ritzel zieht, also im Betrieb.

Wenn der Autor des Artikel in einer ausreichend großen Stichprobe (!*) beobachtet haben sollte, dass Fahrzeuge mit Automatikgetriebe einen niedrigeren Kettenverschleiß aufweisen als Fahrzeuge mit Schaltgetriebe, dann würde ich das eher auf die höhere Drehungleichförmigkeit beim Betrieb mit hoher Last und geringer Drehzahl zurückführen, da wo eine Automatik einfach einen Gang runterschaltet, wenn man sich nicht in der manuellen Gasse befindet.

*Sollte die Anzahl der untersuchten Fahrzeuge mit Automatikgetrieb deutlich von der Anahl der untersuchten Fahrzeuge mit Schaltgetriebe abweichen, so ist die Wahrscheinlichkeit einer Fehlinterpretation aufgrung von Effekten durch einen zu geringen Stichprobenumfang hoch, denn dieser erzeugt häufig "Ausreißer" in Relation zur "Wahrheit".
 
Totaler Quatsch!!! :smile:
Bei der beschriebenen Art und Weise, wie ein Fahrzeug abgestellt wird, entsteht bestenfalls eine Verspannung im Getriebe. Der Motor entspannt sich, sobald der Motor abgeschaltet wird.
Am Hang macht es Sinn, nachdem die Feststellbremse betätigt wurde, kurz die Kupplung zu treten, damit die Verspannung im Getriebe gelöst ist. Auf ebener Standfläche, ohne Feststellbremse, ist der gesamte Antriebsstrang ohne Spannung.
...
Jeder, der mal von Hand einen Motor gedreht hat, wird bestätigen, daß die Kompression langsam über die Kolbenringe flöten geht und somit eine "momentane Kettenspannung" danach wieder nachlässt. Selbst bei Dieselmotoren mit HD-Pumpe ist dies der Fall.
...
Es gibt beim VW und Opel die kleinen 3-Zylinder-Motoren, die für gelängte Steuerketten bei ca. 100.000km bekannt sind. Und das liegt an zu schwach ausgelegten Bauteilen.
Kettenprobleme beim Saab liegt in der Regel an mangelhafter Schmierung, wegen zu langen Ölwechselintervallen und Verkokungen...und nicht an der Art und Weise, wie man das geparkte Auto abstellt.
 
Aber das Auto hängt am Hang doch nicht nur an der inneren Reibung des Getriebes? Die KW ist dann doch schon unter Last und wird (auch) durch die Kompression im Zylinder gehalten?!
Und ja, dass die mit der Zeit nachlässt, das kann ich nachvollziehen, (wahrscheinlich je ausgelutschter ein Motor ist, um so schneller) geht der Druck im Zylinder verloren - ich habe es selbst schon gesehen, wie ein Transporter (Diesel), der nur mit eingelegtem Gang an einem leichten Gefälle abgestellt war, sich hopsend in Bewegung setzte. Deswegen stehen meine nur in der Ebene nur mit eingelegtem Gang (ganz abgesehen davon, dass auch einer Handbremsmimik Nichtbetätigung nicht gut tut). Aber an der Steuerkette hängt das Gewicht des Autos nun ja wirklich nicht...
 
Aber das Auto hängt am Hang doch nicht nur an der inneren Reibung des Getriebes?
Sicher nicht nur, das würde fast gar nichts bringen, schon gar nicht, wenn die Eingangswelle nicht ein gewisses Gegenmoment aufbringt, weil dann nämlich fast gar keine Reibung auftritt. Es ist die Summe, auch die Federn der Ventile über die Kette übertragen.

Die KW ist dann doch schon unter Last und wird (auch) durch die Kompression im Zylinder gehalten?!
Das wäre nicht gut, dann würde er wegrollen wenn er über den ersten Zylinder hinweg ist, denn die verlieren ja mit der Zeit ihren Druck, s.o.

Sogesehen wird die Kette schon belastet. Aber mit einer riesigen Übersetzung, die hält ja nicht direkt die KW. Und eben auch nur das Moment, dass durch die Ventilfedern und die Nocken erzeugt wird. Also dass, was im Normalbetrieb ja auch auftritt. Von daher kann ich mir einen direkten Zusammenhang schon gar nicht bei unseren B2xy vorstellen.
 
An der Kette längen sich nicht die Laschen sondern die Bolzen welche die Röllchen führen verschleißen.
Der leichte Zug ändert daran nichts.
 
Wenn ich mein Auto in die ebene Garage stelle...ohne Feststellbremse...aber mit Gang eingelegt...dann ist der gesamte Antriebsstrang völlig locker und lose.
Man kann dann den Wagen sogar ein bißchen anschupsen...und er rollt ein paar Millimeter hin und her.
In der Regel stellt man ja im R-Gang oder dem 1. Gang den Wagen ab. Die innermotorische Reibung reicht aus, um den Wagen relativ fest stehen zu haben.
Lege ich den 5. Gang ein...kann ich diese Reibung überwinden und den Wagen mit drehendem Motor verschieben.
Höre ich auf zu schieben, wird sich der gesamte Antriebsstrang wieder entspannen...ohne Zug auf die Ketten und ohne Druck auf die Getrieberäder.

Stelle ich den Wagen in die Garagenzufahrt, die ein bißchen in Richtung Straße geneigt ist...anhalten, mit dem Fuß auf der Bremse, Kupplung getreten,und dann Kupplung und Bremse loslassen, dann wird sich der komplette Antriebsstrang verspannen.
Zunächst die Getrieberäder, dann die Torsionsfedern der Kupplungsscheibe, und dann die Steuerkette, die ihrerseits versucht, die Nockenwellen zu drehen.
Ziehe ich in dieser Stellung die Feststellbremse...und trete dann die Kupplung...wird sich der komplette Antriebsstrang mit einem kleinen Ruck entspannen.

Darum soll man das Fahrzeug bei einer Neigung immer mit der Feststellbremse abstellen...aber den Strang per auskuppeln entspannen.
Schont das Getriebe und die Kupplung...aber die Steuerkette garantiert nicht.
 
Wenn ich das mal so Revue passieren lasse und kurz zusammenfasse: Kraft auf der Kette schon, aber nicht relevant für erhöhten Verschleiß.
 
Oder: eine Kette längst sich nicht durch Zug sondern nur durch Betrieb. Schlechtes oder altes Öl durchdringt schlechter den Spalt zwischen Lasche und Röllchen und sorgt für Verschleiß am Bolzen.
 
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