Nach dem wir die Tage so intensiv über Rostgedöns parliert haben und ich mir reichlich die Anleitungen auf KSD reingezogen habe, habe ich heute mal ein wenig rumprobiert, um das alles einordnen zu können.
Eins vorweg: Topf- oder Zopfbürste auf der Flex oder Drahtbürste auf einem Schrauber ist allenfalls höchst suboptimal. Das Ergebnis hat in der Tat nichts mit 'Rost weg' zu tun, egal wie toll es auszusehen scheint. Ich werde es nicht mehr zur Rostentfernung einsetzen.
Mit diesen Werkzeugen habe ich heute gearbeitet, angefangen mit einer Topfbürste auf eine langsam drehenden Flex:
Das Blech wird schwarz und glänzend, man glaubt, den wesentlichen Rost entfernt zu haben (1)
Geht man jetzt aber mit einer Ozzilationssäge ran, indem man die Werkzeugspitze wie einen Nadelentroster auf das Blech 'trommeln' lässt, bricht diese Schicht auf und es kommt eine nahezu geschlossene Rostschicht darunter zum Vorschein (2)
Nach dem Ausblasen habe ich das noch einige male wiederholt, bis schliesslich tatsächlich blankes, helles Blech zum Vorschein kam (3)
Diese Schicht war nicht sonderlich dick, eher hauchdünn, aber eben komplett Rost.
Und so sieht dann das 'wirklich' entrostete Blech aus (unten, rechter Teil noch im Zwischenstadium):
Dabei kommen ggf. diverse noch sehr kleine Durchrostungen zum Vorschein, die man vorher gar nicht gesehen hat:
Mit dem kleinen Druckluftoszillator kommt man mit der Klinge sogar an richtig fiese Stellen:
(Auf dem Bild nage ich da gerade am Falz vom Bodenblech zur Spritzwand hinten im Spurstangentunel)
Auch in Falze etc.
Die Klingen gibt es unterschiedlich breit, auch mal leicht gekrümmt. Künftig zu Entrostung mein Gerät der Wahl. Flacher angesetzt bei weniger narbiger Oberfläche, senkrecht aufgesetzt, wo der Rost schon richtig Krater gefressen hat.
Anschliessend kann man mit Rostumwandlern, stoppern oder -entfernern weiterarbeiten, je nachdem, wie man seinen Neuaufbau plant.
Mein Fazit ist: Flex und Bürste bringen nichts, da die unteren Rostschichten damit nur poliert, aber nicht entfernt werden. Entsprechend mau wird die Haftung aller später aufgetragenen Beschichtungen.