Es muss nicht immer Kaviar sein ( Betrachtungen neben der Saab-Welt)

also meinem E21er 320i mit 4Zylinder Maschine (!!) trauere ich immer noch hinterher, das war Fahrspaß pur, und gegen einen 3,3Li würde ich mich auch nicht wehren wenn er vor de Tür stünde---(/und ja als Münchner bin ich natürlich etwas Bayern infiziert :)

ABER : kann mal bitte jemand diesen Sturkopf in meiner Nachbarschaft bearbeiten mir endlich seinen originalen Peugeot 205 GTi zu verkaufen - der ist zwar im Vergleich der hier besprochenen Wägen sicherlich etwas jung, aber den will ich haben !!!!
 
Der Mercedes 280 SE meines Vaters war weiß. Deshalb hätte man Rost besonders gut gesehen. Der wurde einmal pro Jahr mit DINOL behandelt, weshalb der nicht rostete. Das war aber nicht Verdienst des Herstellers. Es war der Typ mit den amerikanischen (nachgerüsteten) senkrechten Doppelscheinwerfern. 1973 wurde das Auto mit 350.000 km auf der Uhr verkauft. Er läuft aber immer noch in unserer Gegend. Allerdings habe ich keinen Kontakt zum aktuellen Eigentümer und kenne weder den jetzigen km-Stand noch welche Maßnahmen zum Erhalt getroffen wurden.
Ein guter Freund besitzt das Cabrio als 280 SE und eine Lancia Flaminia Convertibile Touring 2.8 3c. Er hat dadurch den direkten Vergleich. Dass der Benz eines der letzten wirklichen schönen Mercedes-Modelle war, ist unbestritten. Bei guter Pflege und konsequenter Rostvorsorge ist der Zustand natürlich nahezu neuwertig. Aber technisch gesehen ist der der Flaminia unterlegen. Das Cabrio sowie der GT und GTL stammten von Touring und wurden parallel mit dem Maserati 3500 GT / GTI gebaut. Ich habe ein Foto, wo im Werk die Autos in zwei Reihen nebeneinander eine Art Fertigungsstraße durchlaufen. Touring hatte die sogenannte Superleggera-Bauweise entwickelt. Über einen filligranen Stahlrohrrahmen wurde eine ziemlich dünne Aluhaut gespannt. Dadurch waren die Touring-Modelle leichter. Während die Flaminia Berlina mit einem für die 60-er Jahre hohem Leergewicht von 1560 kg und zul. Gesamtgewicht von 2040 kg daher kam, war das Leergewicht beim GT 1360 kg, beim GTL 1420 kg, beim Cabrio 1400 kg. Die Zuladung war allerdings bescheiden, aber GT + Cabrio waren 2-Sitzer, der GTL ein 2+2: zul. Ges.gewicht 1520 kg (GT), 1740 kg (GTL) und 1560 kg (Convertibile) - alle jeweils als 2.8 Ltr. V6. Die 2.5 Ltr. V6 waren etwas leichter.
Die Flaminia (außer der ganz frühen Berlina) hatten alle Scheibenbremsen v+h und Transaxle-Bauweise. Der Motor leistete als 2.8 Ltr. 150 PS, das 3c steht für die 3 Weber-Doppelvergaser. Die waren für damalige Begriffe ziemlich schnell und außerdem gab es ja noch den Zagato Supersport mit 152 PS, der auch heute noch auf Landstraßen schwer zu schlagen ist. Wem die Berlina zu wuchtig war, der konnte das Pinin Farina Coupé (damals noch in 2 Worten) kaufen. Raumangebot wie eine Limousine.

2007 organisierte ich das Treffen 50 Jahre Flaminia (s. Foto). Alle Versionen (außer Prototypen) waren dabei. Wer 2017 dabei sein möchte, sollte sich jetzt um eine Flaminia bemühen, Hilfe von meiner Seite kein Problem. Flaminia 150.jpg

Übrigens, noch ein Nachtrag zum BMW 3.0 CSi und den 6ern. Der Kofferraum des 3.0 CSi war so winzig, dass man sein Gepäck am besten mit der Bahn voraus schickte. Dafür hatte der 6er einen für Coupé-Verhältnisse riesigen Kofferraum, jedenfalls musste für sperrige Sachen immer das Coupé herhalten, da der Kofferraum des 323i (E21) zu klein war.
 
Übrigens hatte man mal an einer geeigneten Stelle per Radar die Geschwindigkeiten gemessen und nach Marken bewertet. Die schnellsten "Raser" waren witzigerweise die SAAB-Fahrer, noch vor Porsche und BMW. ...

Aha, vermutlich war pro 1000 Messungen 1 SAAB dabei, wenn überhaupt, und dann auf Marken umrechnen... :tongue::top:
 
So extrem empfindlich ist er also nicht. Habe dem in Deutschland früher regelmäßig stundenlang 5000U/min und mehr zugemutet, und das hat er vertragen. Dabei war man noch nicht mal besonders schnell unterwegs.
Der Kopf des M20 reißt so gut wie immer zwischen dem 5. und 6. Zylinder - so gut wie nie aber, wenn man das Aggregat behutsam warm- und kaltfährt. Es gibt genügend Exemplare mit 4- oder 500 tkm ohne Kopfschaden. Hier unterscheidet sich der Motor gar nicht so sehr von einem Turbo. :-) Das Drehzahlniveau ist - wie bei fast allen Fahrzeugen dieser Zeit - natürlich aus heutiger Sicht unangemessen. Mein E34 M20B20 dreht bei 140 km/h 4000/min. Das ist einerseits absurd, andererseits klingt er dabei schöner als ein bei gleicher Geschwidigkeit niedriger drehender Treckermotor. ;-)

@EastClintwood
Oh ja, der Alf Cremers... Habe gerade das aktuelle Youngtimer-Magazin durchgelesen. Sie stellen 50 bezahlbare Youngtimer vor, bis 5000€. Selbstverständlich sind auch der 9000er und der 900er dabei.
Meiner Ansicht nach erweist gerade die "Youngtimer" der Szene damit einen echten Bärendienst. Soviel Cremers für die Szene getan hat, die preisliche Einordnung der Fahrzeuge (insbesondere das der aktuellen Titelstory, ein R129 für 5.000,- EUR) wird spätestens vom eigenen Marktspiegel Lügen gestraft. Nicht nur in diesem Zusammenhang entfernt sich das Blatt immer weiter von einem Fachmagazin. Was mich noch mehr stört, ist, daß im Verlauf dem Leser suggeriert wird, daß man für ein paar Euro einen V8 oder V12 bewegen kann. Für Selberschrauber mag das in gewissem Rahmen gelten, ich würde es aber bevorzugen, mit offenen Karten zu spielen.

Aber preislich im Bereich eines Einfamilienhauses in guter Lage :eek:
Gute Lage in der Uckermark? ;-) Ein Einfamilienhaus im Münchner Raum kostet das vierfache. Mindestens. Just saying.
 
Gute Lage in der Uckermark? ;-) Ein Einfamilienhaus im Münchner Raum kostet das vierfache. Mindestens. Just saying.

München ist ja nun nicht unbedingt der Maßstab dafür.
Aber gut, dann eben: Preislich im Bereich eines Einfamilienhauses in ländlich guter Lage.
 
Das ist wohl so.
In meiner Familie liefen diverse Mercedes der 60er und 70er als Neuwagen (220SE, 280SE, diverse /8 , 116er und 123er)
die immer nach 5-6 Jahren (rostbedingt) abgegeben wurden.

Dies lässt sich nur noch durch einen Porsche 356 oder frühen 911 toppen:
Die Dinger waren im Alltagsbetrieb nach dieser Zeit wirtschaftliche Totalschäden.:cool:
Klaus , die ging sogar bis in die 80ziger Jahre so , denn ich kann mich daran noch gut erinnern, wie oft wir an den Mercedes 450zigern neue Schweller einsetzen mussten , da waren die noch nicht mal drei Jahre alt . Wirklich gute Rostvorsorge hat man damals bei BMW zuerst bemerkt , danach zogen die anderen Hersteller schnell nach . Als dann die Kunststoffinnenkotflügel noch dazu kamen , wurde es nochmal wesentlich besser . Aber bei den alten Fahrzeugen hätte ohne den jetzigen Standard der Rostvorsorge eine Restauration die Lebensdauer keinesfalls verlängert , woran der Karosseriebau nicht ganz unschuldig in der Zeit war . Wobei es ohne Fahrzeugpflege ja auch heute noch nicht geht .
Man findet selten einen Oldtimer mit hoher Laufleistung , der noch keine neuen Bleche und neuen Lack benötigt hat , was ja auch einleuchtend ist .
Denkt man an die Zeit der 60ziger zurück , als man für 100 000 km bei VW eine Goldplakette mit Lorbeerkranz verpasst bekommen hatte und dann stand in der Zeitung : und nun schon wieder einer .... , dabei mussten wir nicht wenige Tauschmotoren einbauen , weil die Fuhre schon vorher den Geist aufgegeben hatte . Rostprobleme waren auch da nicht selten, Endspitzen und durchgefaulten Unterboden waren an der Tagesordnung . Mit der Einführung der Rostvorsorge von Dinol wurde es schon viel besser , aber das war ja auch damals recht teuer .
 
Was man so auf den Straßen sieht, hat Mercedes wohl noch bis in die späten 2000er Rostprobleme, denkt man nur an viele C- und E-Klassen, die rostzerfressen umherfahren, ganz zu schweigen von Viano erster Generation. Ich fahr zwar auch den Stern, aber eher aus Mangel an Alternativen und nach 3 Jahren stell ich denen die Fuhre auch wieder auf den Hof. Neu sind sie ja alle ganz nett, aber wehe die kommen über die 150.000 hinaus und sind älter als 5 Jahre. Für mich wäre ein solches Auto, wenn ich es mir gebraucht anschaffen sollte, ein unkalkulierbares, existenzbedrohendes Risiko. Die Aussage gilt für alle Fahrzeuge neuerer Generationen. Tolle Sachen hört man da landauf - landab.
 
Richtig , evtl habe die bei Mercedes Alzheimer und wissen nicht mehr , wie man Rostvorsorge durchführt :biggrin: . Oder die fähigen Mitarbeiter sind in Rente :biggrin:
 
Porsche, Lancia, Alfa oder Jaguar waren auch nicht häufiger.
 
Fingerheb, Hüstel:

Als ich 1985 meinen ersten Saab 900i sedan 2türer kaufte, gab es deutlch mehr Porsche in Deutschland!!

Fand ich ganz. . . . nett :redface:
 
Stimmt sicher, daß Mercedes zu allen Zeiten überdurchschnittlich rostanfällig waren, sicher aus unterschiedlichen Gründen. Andererseits war Mercedes im Karosseriebau doch recht fähig. Die haben schon sehr verwindungssteife Karosserien gebaut, als bei den meisten Herstellern das Gehäuse so weich war, daß man es beinahe der Federung zuordnen mußte.
Auch anerkannterweise solide Marken hatten durchaus ihre Probleme mit dem Gilb:
Ein guter Freund hatte Ende der 90er einen 5er, da sind auf beiden Seiten nach 10 Jahren die Dome durchgerissen.
Und sogar heute haben es manche noch nicht im Griff: Zuletzt ist mir ein Mazda 6 untergekommen, der nach 7 Jahren an mehreren Stellen am Unterboden durch war.

Meine rostärmsten Autos waren Fiat Tipo und Volvo S60. Mein 9-5 wäre ebensogut wie der Volvo gewesen, wenn er jetzt nicht doch an der Hinterachsaufnahme blühen würde.
 
Meiner Ansicht nach erweist gerade die "Youngtimer" der Szene damit einen echten Bärendienst. Soviel Cremers für die Szene getan hat, die preisliche Einordnung der Fahrzeuge (insbesondere das der aktuellen Titelstory, ein R129 für 5.000,- EUR) wird spätestens vom eigenen Marktspiegel Lügen gestraft. Nicht nur in diesem Zusammenhang entfernt sich das Blatt immer weiter von einem Fachmagazin. Was mich noch mehr stört, ist, daß im Verlauf dem Leser suggeriert wird, daß man für ein paar Euro einen V8 oder V12 bewegen kann. Für Selberschrauber mag das in gewissem Rahmen gelten, ich würde es aber bevorzugen, mit offenen Karten zu spielen.

Da muss ich dir Recht geben, die Einordnung in die Preisspannen ist oft abenteuerlich. Wenn man dann mal im Internet nachschaut, muss man für einen guten Zustand mehr hinlegen (und den wollen wir ja, zumindest die meisten). Für Winterschlurren mag es ja stimmen... Ich lese die Zeitschrift sehr gern, aber so wirkt es wie eine Art Konjunkturprogramm, das Schnäppchen-Begehrlichkeiten und eine entsprechende Haltung weckt.
V8er und V12er sollten mit einem deutlichen Warnhinweis versehen werden.:argh:
Was mMn gar nicht geht, sind Porsche Cayenne, MB ML und jetzt der hässliche Bangle-7er. Das sind Gebrauchtwagen, keine Youngtimer!:motz:

Richtig , evtl habe die bei Mercedes Alzheimer und wissen nicht mehr , wie man Rostvorsorge durchführt :biggrin: . Oder die fähigen Mitarbeiter sind in Rente :biggrin:
Da war doch was mit der Übernahme von Chrysler... Kosteneinsparungen auf Teufel komm raus.
Meine 99er C-Klasse wurde 2008 einmal komplett rundum von MB auf Kulanz nachlackiert, 2011 war wieder alles da, 2011 verkauft für wenig, seit 2013 ist sie wohl im Osten unterwegs. Mercedes - das Beste oder nichts...
 
Paßt vielleicht hier rein, sammelt jemand LandRover oder Austin?

Ich habe vor zwei Jahren in Wien bei einem Händler ein VW Feuerwehrauto gekauft. Dieser Händler kriegt demnächst
zwei LandRover Oldtimer Bj. 1968 sowie einem Austin Bj. 1965. Leider gibt es noch keine genaueren Daten.

Falls jemand Interesse hat, kann ich vermitteln.

Grüße
Ralf
 
Als ich 1985 meinen ersten Saab 900i sedan 2türer kaufte, gab es deutlch mehr Porsche in Deutschland!!
Porsche hat immer etwa doppelt so viele Autos pro Monat verkauft wie Saab. Zumindest seit der 80er, damals habe ich begonnen, die ams zu kaufen.

Edit: Ähm, das ist nicht ursächlich zu sehen... :-)
 
Die DS kann auch auch dynamisch, nicht nur komfortabel. Aber der Motor war natürlich technisch eher bieder.
also ich fand die DS 23 i Pallas meines Vaters als junger Stepke schon flott, wahrscheinlich wegen der Charaktereigenschaften des Langhubers. Preislich sind gute DS aber jenseits von gut und böse, fürs Cabrio werden sogar eigenheimtaugliche Tarife aufgerufen. Was mir sympathisch war: Traf im letzten Sommer einen Fahrer/Sammler in Düsseldorf bei seiner DS, im Gespräch dann der Satz "Familienmitglieder verkaufe ich nicht!" - das nenne ich mal ein automobiles Statement.
 
Wer für die DS schwärmt, sollte sich mal einen Citroen SM anschauen:

https://de.wikipedia.org/wiki/Citroën_SM

Auf einer Urlaubsfahrt nach Südfrankreich hat mich mal so einer überholt. Das wirkt heute noch so, als flöge ein Raumschiff vorbei. Da kann man sich vorstellen, wie modern diese Autos zu ihrer Zeit waren. So einen sieht man aber nur alle Jubeljahre mal. In der freien Wildbahn so gut wie überhaupt nicht.
 
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