- Registriert
- 26. Aug. 2014
- Beiträge
- 80
- Danke
- 56
- SAAB
- 90
- Baujahr
- 1985
- Turbo
- Ohne
Elektrolytisch Entrosten
Wer hat nicht schon einmal Teile aus unseren Oldies ausgebaut, die stark ver- und schlecht zu entrosten waren. Insbesondere Schrauben und andere Kleinteile aus Metall können da leicht zum Problem werden, wenn sie nicht durch Neuteile zu ersetzen sind. Eine äußerst praktische wie bequeme Methode ist die Elektrolyse.
Was benötigt man dazu ? Eigentlich nur ein Gefäß aus nicht leitendem Materal wie Glas oder Kunststoff, Soda aus dem Drogeriemarkt oder Backpulver vom Discounter, heißes Wasser und eine Gleichstrom-Stromquelle. Ich nutze für kleine Teile einen uralten Multilader der Fa. Graupner, also aus dem Modellbaubereich. Es können aber auch Ladegeräte für elektronische Geräte oder Autobatterien benutzt werden.
Dabei sollte die Spannung (Volt) - nicht zuletzt aus Sicherheitsgründen - möglichst gering sein, die Stromstärke (Ampere) ist entscheidend für die Geschwindigkeit, mit der der Prozeß abläuft.
Hat man alles zusammen, wird das zu entrostende Teil an einen Blumendraht so befestigt, daß es komplett von dem Wasser/Soda-Gemisch bedeckt ist.
Stichwort Gemisch: Da gibt es keine festen Mischungsverhältnisse, ich nehme einen Teelöffel für bis zu einem Liter Wasser. Zuviel schadet nicht, ist zuwenig Soda in der Mischung, dauert die Reaktion länger, dann kann man aber einfach „nachwürzen“.
Jetzt wird irgendein Metallteil wie z.B. ein alter Schraubenschlüssel, ein dicker Nagel oder einfach eine dicke Unterlegscheibe ebenfalls so an einem Stück Blumendraht befestigt, daß es in das Gemisch reicht.
Den Blumendraht kann man entweder wie einen Haken über den Rand des Gefässes biegen oder um einen quer über dem Gefäß liegenden Holzstock winden.
Es ist unbedingt darauf zu achten, daß sich Werkstück und Metallteil nicht berühren (Kurzschluß).
Schließt man nun den Minuspol (schwarz) an das Werkstück und den Pluspol an das Metallteil an, entstehen Blasen an dem Werkstück, die anzeigen, daß der Prozeß der Entrostung begonnen hat.
Jetzt benötigt man je nach Stromstärke etwas Geduld, während der Rost von dem Werkstück auf das Metallteil wandert.
Das kann durchaus auch einige Tage dauern,wenn ein großes, stark verrostetes Werkstück mit geringer Stromstärke behandelt werden soll. Eine Stahlfelge - alter LK ;-) - mit dem 0,5 Ampere Multilader entrosten zu wollen, würde zweifellos eine Scheidungsandrohung seitens meiner Gattin zur Folge haben.
Es empfiehlt sich übrigens, das Metallteil gelegentlich heraus zunehmen und den jetzt daran haftenden Rost zu entfernen (geht einfach mit Wasser/einer Bürste, der Rost haftet nur sehr schwach); dadurch wird die Reaktion wieder stärker, was an den wieder kräftigeren Blasenbildung am Werkstück abzulesen ist.
Apropos Werkstück: dieses sollte vor der Behandlung möglichst von Farbresten und vor allem Fett/Öl befreit werden, da diese Stoffe das Werkstück isolieren und die Entrostung darunter liegender Partien behinderen können.
Im Laufe der Zeit wird das Gemisch rostrot. Das Werkstück kann sich schwarz verfärben.
Ist das Werkstück metallisch rein, Stromzufuhr abschalten, herausnehmen, abspülen, ggfls.schwarze Schicht abbürsten, fertig.
Da das benutzte Gemisch nur Wasser und Backpulver enthält, stellt die Entsorgung keine wirkliche Herausforderung dar.
Wie man die entrosteten Teile verzinkt, lest Ihr in einem folgenden Artikel
Wer hat nicht schon einmal Teile aus unseren Oldies ausgebaut, die stark ver- und schlecht zu entrosten waren. Insbesondere Schrauben und andere Kleinteile aus Metall können da leicht zum Problem werden, wenn sie nicht durch Neuteile zu ersetzen sind. Eine äußerst praktische wie bequeme Methode ist die Elektrolyse.
Was benötigt man dazu ? Eigentlich nur ein Gefäß aus nicht leitendem Materal wie Glas oder Kunststoff, Soda aus dem Drogeriemarkt oder Backpulver vom Discounter, heißes Wasser und eine Gleichstrom-Stromquelle. Ich nutze für kleine Teile einen uralten Multilader der Fa. Graupner, also aus dem Modellbaubereich. Es können aber auch Ladegeräte für elektronische Geräte oder Autobatterien benutzt werden.
Dabei sollte die Spannung (Volt) - nicht zuletzt aus Sicherheitsgründen - möglichst gering sein, die Stromstärke (Ampere) ist entscheidend für die Geschwindigkeit, mit der der Prozeß abläuft.
Hat man alles zusammen, wird das zu entrostende Teil an einen Blumendraht so befestigt, daß es komplett von dem Wasser/Soda-Gemisch bedeckt ist.
Stichwort Gemisch: Da gibt es keine festen Mischungsverhältnisse, ich nehme einen Teelöffel für bis zu einem Liter Wasser. Zuviel schadet nicht, ist zuwenig Soda in der Mischung, dauert die Reaktion länger, dann kann man aber einfach „nachwürzen“.
Jetzt wird irgendein Metallteil wie z.B. ein alter Schraubenschlüssel, ein dicker Nagel oder einfach eine dicke Unterlegscheibe ebenfalls so an einem Stück Blumendraht befestigt, daß es in das Gemisch reicht.
Den Blumendraht kann man entweder wie einen Haken über den Rand des Gefässes biegen oder um einen quer über dem Gefäß liegenden Holzstock winden.
Es ist unbedingt darauf zu achten, daß sich Werkstück und Metallteil nicht berühren (Kurzschluß).
Schließt man nun den Minuspol (schwarz) an das Werkstück und den Pluspol an das Metallteil an, entstehen Blasen an dem Werkstück, die anzeigen, daß der Prozeß der Entrostung begonnen hat.
Jetzt benötigt man je nach Stromstärke etwas Geduld, während der Rost von dem Werkstück auf das Metallteil wandert.
Das kann durchaus auch einige Tage dauern,wenn ein großes, stark verrostetes Werkstück mit geringer Stromstärke behandelt werden soll. Eine Stahlfelge - alter LK ;-) - mit dem 0,5 Ampere Multilader entrosten zu wollen, würde zweifellos eine Scheidungsandrohung seitens meiner Gattin zur Folge haben.
Es empfiehlt sich übrigens, das Metallteil gelegentlich heraus zunehmen und den jetzt daran haftenden Rost zu entfernen (geht einfach mit Wasser/einer Bürste, der Rost haftet nur sehr schwach); dadurch wird die Reaktion wieder stärker, was an den wieder kräftigeren Blasenbildung am Werkstück abzulesen ist.
Apropos Werkstück: dieses sollte vor der Behandlung möglichst von Farbresten und vor allem Fett/Öl befreit werden, da diese Stoffe das Werkstück isolieren und die Entrostung darunter liegender Partien behinderen können.
Im Laufe der Zeit wird das Gemisch rostrot. Das Werkstück kann sich schwarz verfärben.
Ist das Werkstück metallisch rein, Stromzufuhr abschalten, herausnehmen, abspülen, ggfls.schwarze Schicht abbürsten, fertig.
Da das benutzte Gemisch nur Wasser und Backpulver enthält, stellt die Entsorgung keine wirkliche Herausforderung dar.
Wie man die entrosteten Teile verzinkt, lest Ihr in einem folgenden Artikel