Motor .- Druckverlust Kolbenringe und Abhilfe

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Hier ein Erfahrungsbericht:
Bei meinem 9-5 2,3t BJ 2004 mit LPG, 145tkm ist im vergangenen Jahr der Ölverbrauch immer weiter gestiegen, bis auf 1l pro 1.000km. Außerdem hat er nicht mehr die volle Leistung gebracht. In der Werkstatt wurde dann eine Druckverlustprüfung gemacht, Ergebnis 15%, 13%, 16%, 61%. Also ein Problem mit Zylinder 4. Der Werkstattmeister sagte noch, dass die Luft ins Kurbelgehäuse entweicht. Seine Analyse: Kolbenringe defekt.
Selber habe ich dann eine Kompressionsprüfung durchgeführt 14,0; 13,7; 13,0; 13,8. Für mich noch ok.

Ich habe mich dann erst mal schlau gemacht und bin in schwedischen Foren auf die "WD40 Methode" gestoßen.
https://saabklubben.se/forum/amne/wd40-metoden/
http://forum.saabturboclub.com/showthread.php/98880-Ni-som-gjort-WD40-metoden-hur-gjorde-ni

Also habe ich das probiert:
- Zündkasette und Zündkerzen ausgebaut
- Kolben auf gleiche Höhe gestellt
- Zylinder mit WD40 gefüllt
Zunächst lief tatsächlich bei Zylinder 4 die Brühe direkt durch. Allerdings war das bei allen 4 Zylindern mehr oder weniger der Fall. Ich habe dann im Laufe einer Woche die Zylinder immer wieder aufgefüllt, mit WD40 und auch anderen Rostlösern, was ich halt so da hatte... Am Schluss hat nur noch Zylinder 2 etwas Flüssigkeit durchgelassen, die anderen waren dicht.
Ich habe das restliche WD40 ausgesaugt und zwei mal mit Benzin gespült. Nach einem Ölwechsel habe ich den Motor ohne Zündkerzen mit dem Starter durchgedreht, so dass der letzte Rest auch raus war.
Ich habe mir einen günstigen Druckverlusttester gekauft und selbst geprüft: 14%, 5%, 10%, 5%. Ich traue den Messergebnissen nicht wirklich, das Gerät ist nicht von besonderer Qualität. Trotzdem scheint es ja besser geworden zu sein. Im Übrigen konnte man die Luft immer ins Kurbelgehäuse entweichen hören, daher schließe ich aktuell Probleme mit den Ventilen aus.
Eine ausgiebige Probefahrt hat gezeigt, dass die Leistung jetzt wieder viel besser ist. Nach 200km konnte ich noch keinen Ölverlust feststellen, aber das gilt es noch abzuwarten.

Hat jemand das schon probiert und Langzeiterfahrungen gemacht?

/Falko
 
Hi, danke für den Beitrag. Dies hilft anderen sicherlich weiter.

In deinem Fall waren sicherlich die Kolbenringe aufgrund Ölkohle / schlechtet Wartung in oder Ringnut festgebacken.

Deine Methode hat die Ringe gelöst und das Problem vorerst wohl behoben. Um ein aussagekräftiges Ergebnis zu haben sollte ein neuer Test mit dem gleichen Druckverlustprüfer durchgeführt werden.

Ansonsten ist an deiner Methode nichts auszusetzen.

Grüße
 
Endlich mal jemand der sich was traut.
Ja die Methode gibt es schon seit längerer Zeit und man hat entweder Glück oder Pech.
Um die Ringe, sowie den Kolbenboden optimal zu reinigen kann man auch ATF mit Aceton im Verhältnis 1:1 mischen.
Das ist noch um einiges aggressiver als das WD40.

Ich denke, dass wenn du keinen messbaren Ölverbrauch nach 5000km mehr hast, darfst du deinen Versuch als geglückt bezeichnen.
Also drücke ich dir die Daumen!

Kleiner Hinweis:
Nicht immer sind es jedoch die Kolbenringe.
Die T7 Kolben brechen gerne, was sich so nicht von oben sehen lässt.
Die Symptome sind dann natürlich die gleichen.

P.S.: Gibt da sogar was von GM https://www.amazon.com/ACDelco-10-3007-Top-Engine-Cleaner/dp/B007Q102AE
 
Früher haben wir dafür Petroleum benutzt, das hat den Vorteil das darin keine Säure (Phosphorsäure, etc.) enthalten ist, die noch andere Teile angreifen kann. Zudem ist es auch billiger/günstiger als Rostlöser bzw. WD40.
 
Ich hatte für solche Aktionen auch schon mehrfach von Petroleum oder Diesel gehört. Zerlegen und reinigen wäre natürlich besser, aber wenn man sich den Aufwand sparen will ist es auf jeden Fall einen Versuch wert.
 
Zum Petroleum - gerade im englischsprachigen Raum wird deshalb häufig Marvel Mistery Oil empfohlen (Petroleum Anteil und Trockenreiniger, welcher sich nicht verflüchtigt im Gegensatz zu Aceton).
 
Mache ich auch so ähnlich:

https://www.saab-cars.de/index.php?posts/1482808

Das mit dem nachgiessen ist eine sinnvolle Ergänzung.

Bei manchen Anbietern gibt es trotz, subjektiv gesehenem günstigsten Preis für das Öl, noch 4 Dosen dazu.
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Zuletzt bearbeitet:
Ein Bekannter hat mit DMSO gute Erfahrung gemacht. Ist aber eher Hardcoremethode.

Dickes Trägeröl (wie 20w50 oder 20w60) und Öl / DMSO 1:15 mischen und im Leerlauf 1h laufen lassen.

Dann wechseln, das gleiche nochmal machen.

Dritter Durchgang dann 1:30 mischen und die Drehzahl auch mal zwischen 1500-2500u/min halten. Dauer 30 Minuten.

Vierter Durchgang dann frisches Öl einfüllen und 30min laufen lassen um Reste aufzuspülen.

Dann auf Zielöl wechseln.


Bei allen von ihn behandelten Motoren danach weniger Ölverbrauch und saubererer Kopf. Auch deutlicher Rückgang von Verlackungen.
Wie gut es funktioniert wenn man es pur in die Zylinder gibt hat er nicht getestet.
Keine Gewährleistung zu Dichtungsverträglichkeit und verursachten Verschleiß


Unbedingt Handschuhe verwenden. Darf auf GAR KEINEN FALL!!!!!!!! auf die Haut kommen. Schwerste Verätzungen in kürzester Zeit.
 
Zuletzt bearbeitet:
Diese Methode hat mein "Lehrmeister .... :ciao:" auch praktiziert, er hat dazu auch Diesel im Gemisch mit ...? genommen und darauf geschworen.
Für Fahrzeuge, bei denen man eine Motorrevision nicht (mehr) vornehmen will, halte auch ich das für einen probaten alternativen Versuch - führt er zum Erfolg, ist es gut, wenn nicht, hat man nicht viel verloren.
 
Hallo @steinzaun , darf ich fragen, ob sich der Ölverlust erledigt hat? Danke dir!
 
Ich will das demnächst mal bei einem VAG-Motor eines Bekannten probieren. Die ALZ-Motoren haben falsch dimensionierte Abstreifringe, die sich immer zusetzten. Folge ist horrender Ölverbrauch.
Da der Motor eigentlich als Schrott abgeschrieben ist, kann man das ja mal probieren. Wenn man ihn damit zum Leben erwecken kann, würde er sich sicherlich freuen. Wenn nicht, dann haben wir's versucht.
Ein wenig Arbeit und Material...
 
Bin grade durch Zufall auf diesen Thread gestoßen...

Das reinkippen irgendwelcher Mittelchen ging bei mir leider voll nach hinten los..
Ich hatte bei einem Motor nur bei Volllast Ölverbrauch.

Als die Kopfdichtung hin war, habe ich diese erneuert und einen konstanten Ölverbrauch von 500 ml/1.000km gehabt.
Nachdem ich Diesel in die Zylinder mit Ölverbrauch gekippt habe und nach 15 Minuten mit dem Anlasser durchdrehen lassen habe und dann gestartet habe, lag der Ölverbrauch bei 1.000ml / 1.000km.
Auch Anticarbonspray (was oft gut helfen soll) half nichts mehr.
 
Oh, ich hatte da ja mal was vor einiger Zeit geschrieben...

Könnte ja mal das Ganze auflösen: Den VW/Audi-Motor hatte ich damals tatsächlich mit einer Mischung aus ATF und Aceton geflutet. Bei den Zylindern mit dem größten Verlust (War eindeutig an den Kerzen zu erkennen) floss die Brühe recht schnell durch. Über 24 Stunden htte ich immer mal wieder nachgefüllt und am Ende blieb es auch länger stehen. Die Menge und Konsistenz des Drecks, der ausgespühlt wurde war schon :eek:. Gebracht hat es anfänglich wirklich etwas. Nur war es weder richtig gut, noch von Dauer. Da das Auto nach diesem Versuch dann doch den Weg des Altmetalls beschritt, weiß ich natürlich nicht wie es im Motor aussah, welchen Verschleißgrad, Zustand der Zylinderbohrungen etc. Die Kosten waren überschaubar (Aceton, billiges ATF, billige Ölfilter und billiges Motoröl zum spülen) und der Arbeitsaufwand auch nicht so groß. Würde so etwas auch noch ein zweites Mal versuchen. Allerdings nur, wenn der Motor nicht schon über Jahre daran krankt und nicht wie dieser einfach kaum gewartet wurde.

Was ich auch noch probiert habe, war eine sogenannte Ölschlammspülung von LM. Mit dieser soll man noch etwa 300 km fahren, bis man sie ablässt. Versuchsobjekt war ein älterer BMW M40 mit noch tolerierbarem Ölverbrauch von etwa 1 Liter auf 3000-4000km. Ja, es kam mit dem Zeugs eine Menge Dreck heraus, was einem erstmal das Gefühl gab etwas bewirkt zu haben. Beim Gefühl ist es geblieben, den rein objektiv hat sich weder der Ölverbrauch noch sonst etwas geändert.
 
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