BioPower E85

dmb

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Danke
92
SAAB
9-5
Baujahr
08
Turbo
FPT
Hallo Saab-Gemeinde, fahre seit Freitag einen 9.5er mit BioPower. Da die Spritpreise für Super wieder deutlich angezogen haben, werde ich mein Wagen ab nächster Woche komplett auf "Alkohol mit etwas Benzin" also E85 umstellen.
Hier ein paar Fragen:

1. Ist es besser bei einem Kraftstoff (Super oder e85) zu bleiben oder juckt das den Motor gar nicht?
Da das Tankstellennetz in Deutschland recht dünn ist, werde ich wohl öfter auch mal nur Super tanken können. Reste vom E85 sollten nach Herstellerangaben nicht schaden. Ist dem tatsächlich so?

2. Trotz der ca. 10-20% Mehrverbrauch kann man mit Bioethanol eine Menge Geld sparen und braucht
das Auto nicht teuer auf Autogas umrüsten. Hat jemand Erfahrung mit einer günstigen Lagerung
(als Vorrat) von e85?

3. Wo bekommt man das E85 am günstigsten? Ich meine jetzt nicht 89 vs. 99 Cent sondern absoluten
tiefstpreisen. In Holland gibt es das Autogas derzeit auch ab 27 Cent (Deutschland ca. 55).

Freu emich über Eure Antworten.

Euer Dirk
 
Hi grüss dich! Such doch einfach mal den nächsten schnapsbrenner in deiner nähe auf!
Günstiger gehts nicht must nur noch selber mischen! Grins
 
Verboten!!! E85 tanken und sich keine Illusionen machen übers Spritsparen! Der Mehrverbrauch liegt wirklich bei ca. 30%, das kann man sich nicht schönreden; d.h. bei aktuellen Super-Preisen (geringe) Einsparung nur dann, wenn der E85-Preis unter 90 ct/l liegt und nicht bei 1€/l. Wems nur ums Sparen geht (und mehr als 20.000 km/p.a. fäht) fährt besser Diesel oder LPG...
 
Nuja, der Liter e85 kostet in Essen zwischen 94,9 und 98,9ct. Super bewegt sich derzeit nahezu überall leicht über 130. Bei 30% Mehrverbaruch fängt es also gerade eben an, sich zu lohnen...
Evtl auch mal mit e30 bis e40 probieren, im Idealfall gleicht dann die effizientere Verbrennung den Mehrverbrauch aufgrund des geringeren Energiegehaltes fast aus (mal auf etanol.nu suchen, die haben irgendwo zu der Studie verlinkt). Deckt sich auch mit meinen Erfahrungen: bei e38 auf der Langstrecke kaum merklicher Mehrverbrauch, aber trotzdem beim Tanken noch deutlich gespart. :smile:
Kurzstreckenbetrieb scheint auf e85 ein noch derberer Verbrauchskiller zu sein als ohnehin schon. Als ich "Kurzstrecke", also täglich 2x 45 gefahren bin, war der Mehrverbrauch deutlich höher.
Fahre seither also nur noch auf Langstrecke alkoholisch - komme mit warmem Auto zur Tankstelle, Alk rein, und dann wird der Tank auf den nächsten 700km alle gemacht. Da lohnt sich das, wg kaum vorhandenem Mehrverbrauch dann wieder.


PS: Sachma, kamst Du nicht bis vor kurzem noch aus Bottrop?
 
Hallo Saabgemeinde... vielen Dank für die Tipps. Ähm... neee, wohnte nie in Bottrop. Also bei mir in Würzburg bekomme ich e85 für exakte 89 Cent. In Bornheim bei Bonn übrigens auch.
Werde heute das erste Mal Alkohol tanken und bin über Verbrauch, Leistung, Geruch etc. gespannt. Meine Idee war ja, mir daheim einen Tank anzulegen (500-1000 L) und ich mir dann das Zeugs irgendwie kommen lasse. Natürlich nur dann, wenn ich es irgendwo wesentlich billiger erhalte.
Diesel war für mich beim Saab kein Thema, da der 3.0 wohl ein "SELBSMÖRDERMOTOR" sein soll. Autogas war auch nicht mein Ding, da das Auto erst ein Jahr alt ist und ich von div. "Herausforderungen" gelesen habe (Turbos sind problematischer, Garantieverfall, Motorschäden bei fehlerhaften Anlagen etc.). Man spart zwar super viel Geld aber mir waren die Risiken einfach zu viel.

Viele Grüße Dirk
 
@ aero84: mein Büro ist in Essen und ich wohne in Bottrop. Auf meinem täglichen Weg vom Büro nach Hause liegt die Gulf-Tanke in Gelsenkirchen (2 km Umweg). Dort kostet E85 genau 85,9 ct/l. Und pro 1.000 getankte Liter gibts noch ne Vergütung von 10 € obendrein...

Man muß es wegen der Mehr-Power (hohe Oktanzahl) m.E. auch eher mit Shell-V100 oder zumindest Super plus als mit Super95 vergleichen. Aber selbst in Relation zu Super95 lohnts sich preislich...

Kleiner Exkurs:
Als Extra dafür bezahlt hätte ich beim Kauf nicht, denn dann müßte sich ja erst mal der Anschaffungspreis von 1.000 € amortisieren. Aber SAAB hat die FFV-Technik ja im 1. Halbjahr 2007 als Anniversary-Aktion verschenkt - wie viele andere Extras auch. Ist nur nie werbewirksam kommuniziert worden, nicht mal der FOH wußte es; man mußte alles im net und in Korrespondenz mit SAAB Deutschland selbst ermitteln. Hätte SAAB die Anniversary-Aktionen vernünftig beworben, hätten die Zulassungszahlen in 2007 sicher besser ausgesehen...

Gruß
Tom
 
Hallo Tom... super Beitrag. Leider hab ich bei mir noch nichts für 85 Cent gesehen... Tankinstallation in Würzburg noch nicht aufgegeben. :rolleyes:
Sehe das mit dem BioPower auch so.... ich hatte Glück, denn die Technologie war im Jahreswagen enthalten aber
extra "installiert" hätte ich es mir wohl auch nicht. In Schweden sind 80% aller Neuwagenzulassungen BioPower-Motoren und der schwedische Staat möchte bis 2020 vollkommen Erdölunabhängig sein... sprich... alle Autos fahren mit Alkohol. Da sind uns die Nordlichter um einige Jahre vorraus, denn der Alkohol wird aus Mais oder Getreide gewonnen (nachwachsend) und ist somit nicht nur extrem umweltfreundlich sondern liefert auch noch mehr Power. Der Co² Ausstoß ist ebenfalls reduziert. Leider mußte ich am Freitag meinen Wagen aber mit der grünen-Umweltplakete anmelden, da die Bemessungsgrundlage in Deutschland nach dem Benzinbetrieb bemessen wird.
Ohnehin hab ich von Saab werbetechnisch die letzten Jahre sehr wenig gesehen und ich bin auch hier vollkommen bei Dir wenn Du schreibst, daß die "Biowerbung" hier in Deutschland hätte fruchten können.
Gerade in Deutschland gibt es tausende Autofahrer, die nach umweltfreundlicheren aber auch finanzierbaren und vorallem bereits funktionierenden Techniken suchen. Der Markt ist da aber Saab hat das nicht erkannt. Stattdessen
rüstet man an den Autokonzernen vorbei auf Autogas um oder entwickelt derzeit an Hybrid-Motoren, die mal in 5-10 Jahren marktreif sind. Es ist wirklich ein Witz denn die Technik Bi-Fuel/BioPower oder wie auch immer funktioniert und ist günstig, umweltfreundlich und und und
So... das mußte mal raus. :biggrin:

Viele Grüße Dirk
 
Du kannst 'BioPower' und LPG nicht vergleichen. Ökologisch gesehen ist LPG ohnehin Abfall und wird sonst anderswo abgefackelt. Und bei etwa identischem Mehrverbrauch ist LPG deutlich preiswerter (selbst in B an unserer Stammtanke nur 57ct).
 
Da sind uns die Nordlichter um einige Jahre vorraus, denn der Alkohol wird aus Mais oder Getreide gewonnen (nachwachsend) und ist somit nicht nur extrem umweltfreundlich sondern liefert auch noch mehr Power...
Ob das wirklich so fortschrittlich ist, sei mal dahingestellt.

Erste Auswirkungen auf Getreidepreise gab es ja schon. Billigeren Sprit mit teueren Lebensmitteln zu bezahlen ist garantiert kein Königsweg.
 
Ich sehe es auch so, daß E85 nur EIN Weg aus der völligen Abhängigkeit vom Erdöl sein kann und nicht zu Lasten steigender Lebensmittelpreise gehen darf. Das mit dem Mais und Getreide ist auch eher der "amerikanische" Weg. In Schweden soll das Ethanol hauptsächlich aus den dortigen, inländischen Holzabfällen hergestellt werden. In D wird daran geforscht, künstliche Algen in Röhren zu erzeugen und daraus Ethanol für E85 herzustellen.

Selbstverständlich sollten aus meiner Sicht auch andere alternative Treibstoffe (PÖL, LPG, H, Elektro etc.) (weiter-)entwickelt werden. Wenn weltweit (je nach Land/Region könnten/sollten unter ökonomischen und ökologischen Gesichtspunkten unterschiedliche Treibstoffe zu favorisieren sein) möglichst viele verschiedene Treibstoffe zum Einsatz kommen, ist die Gefahr der Abhängigkeit von Erdöl bzw. überhaupt nur EINEM Treibstoff am geringsten...
 
Meines Wissens steckt die Entwicklung bei Ethanol aus Holz- oder sonstigen Pflanzenabfällen noch im Laborstadium. Bis das in industriellem Maßstab funktioniert, dauert es sicher noch ein paar Jahre.

@ Wallander ich denke auch, daß eine Streuung auf möglichst viele Energiequellen im Moment die sicherste Lösung ist, da jede einzelne als alleinige Lösung zu viele Probleme verursacht.

Hat hier jemand eine Idee wie man aus Milch Treibstoff herstellen könnte?
Damit würde man die Kanzlerin und jede Menge Milchbauern glücklich machen:biggrin:
 
Erste Auswirkungen auf Getreidepreise gab es ja schon. Billigeren Sprit mit teueren Lebensmitteln zu bezahlen ist garantiert kein Königsweg.
Siehe mein 'Danke' am Beitrag.
Selbstverständlich sollten aus meiner Sicht auch andere alternative Treibstoffe (PÖL, ...
Da sind wir doch genau wieder bei dem Problem. Kraftstoff durch Nahrunsgmittel zu ersetzen, ist wohl kaum der richtige Weg. Abfälle immer und gerne - aber bitte kein direkter Anbau, wenn statt dessen auch eine sinnvollere Nutzung der Fläche möglich wäre.
 
In Europa gibt es sicher keine Lebensmittelknappheit.

Und wenn unsere Überschüsse zu Treibstoff werden, ansatt vernichtet oder zu Dumpingpreisen auf den Weltmarkt geschüttet zu werden, dann kann das nicht schlecht sein.
 
In Europa gibt es sicher keine Lebensmittelknappheit.
Und wenn unsere Überschüsse [a] zu Treibstoff werden, ansatt vernichtet oder zu Dumpingpreisen auf den Weltmarkt [c] geschüttet zu werden, dann kann das nicht schlecht sein.
Ja und nein:
a) Wie wir die Wirtschaft aber kennen, entwickeln sich slche Dinge ja. Und wenn dann mit den Pseudo-Kraftstoffen mehr zu verdienen ist, wird der Anbau mal eben kurz umgestellt. Habe von D ehrlich gesagt keine Werte, Aber in Amerika sind die Zahlen dazu teilweise recht böse.
b) natürlich, das steht völlig ausser Frage
c) wenn davon dann Leute satt werden, die es sonst nicht würden, wäre es ein Verbrechen das Zeug durch den Motor zu jagen
 
Jetzt sind wir wieder in der Politik gelandet...

Die E85 Einstellung bei Nachrüstung muß keinesfalls 30 % Mehrverbrauch bedeuten. Eher 8-12% sind realistisch.
 
Jetzt sind wir wieder in der Politik gelandet...

Die E85 Einstellung bei Nachrüstung muß keinesfalls 30 % Mehrverbrauch bedeuten. Eher 8-12% sind realistisch.

...ab Werk sinds beim 2,3t BP ca. 30 %. Werksangabe und von mir auch in der Praxis so verifiziert...
 
Die 30% Mehrverbrauch werden auch in neutralen Tests bestätigt. Habe gerade mal in der normalerweise sehr Saab-freundlichen "Teknikens Värld" nachgelesen: " men den lär dra omkring 30 procent mer"

Als weiteren Nachteil haben sie schlechteren Kaltstart bei tiefen Temperaturen festgestellt.
 
Ja und nein:
a) Wie wir die Wirtschaft aber kennen, entwickeln sich slche Dinge ja. Und wenn dann mit den Pseudo-Kraftstoffen mehr zu verdienen ist, wird der Anbau mal eben kurz umgestellt. Habe von D ehrlich gesagt keine Werte, Aber in Amerika sind die Zahlen dazu teilweise recht böse.
b) natürlich, das steht völlig ausser Frage
c) wenn davon dann Leute satt werden, die es sonst nicht würden, wäre es ein Verbrechen das Zeug durch den Motor zu jagen

Bei c) widerspreche ich ganz entschieden.Es wird nämlich dadurch niemand satt, der es nicht sonst auch würde.
Dadurch hat man nämlich die einheimische Landwirtschaft ruiniert, die mit den Dumpingpreisen natürlich nicht mithalten kann und so den Bach endgültig runter gegangen ist. Im Endeffekt ist die Abhängigkeit von Nahrungsmittellieferungen nicht zuletzt eine Folge ebendieser. Ob diese "Hilfe" gut gemeint war oder bewußt auf die Schaffung dieser totalen Abhängigkeiten abzielte, diese Farge überlasse ich besser dem Joseph Reich.:rolleyes:

Kurzfristig sind eine Verknappung aufgrund des Biospritproduktion und damit steigende Getreidepreise sicher sehr unangenehm für die Betroffenen, mittel- bis langfristig ist das aber das Beste, was den Drittweltländern passieren kann.
 
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