Beispritzlack (-verdünnung) und andere Tipps zum Lackieren

Solange Du nicht Karbolineum an der Himbeerhecke der Nachbarn spritzt , wie es ein Bekannter von mir gemacht hat , gehts ja noch . Ach so , diese Nachbarn haben heute keine Himbeerhecke mehr :biggrin: .
Hoffentlich hast Du auch Spritzverdünner genommen und nicht Nitroverdünnung :rolleyes: . Ich kenne zwar Hammerite nicht , aber es wird ja wohl angegeben sein auf der Büchse, mit was Du die Farbe verdünnen darfst .
Klar hast Du Recht , die Arbeiten nach dem Spriten sind schon da und wenn die Spritzpistole nicht sorgfältig gereinigt wird , kannst Du sie gleich in die Tonne werfen .
 
Manche pflegen ihren Wagen ja sehr gut , auch wird oft schön eingewachst und poliert . Doch Achtung , wenn solche Autos eine Schramme abbekommen haben und Ihr da lackieren wollt , muss das zu lackierende Bauteil gründlichst von Wachs befreit werden . Auch nur kleinste Spuren von diesen Pflegemitteln verhindern eine Haftung vom neuen Lack . Wird also ein Bauteil z.B. nass geschliffen , dann Finger weg von den anderen Flächen , sonst übertragt Ihr schon kleinste Mengen von dem Wachs oder ähnlichen Mitteln . Dumm ist es deshalb, weil man es nicht sofort erkennt . Nach einiger Zeit blättert plötzlich der Lack ab . In dem Fall hat man dann die volle Arbeit vor sich , weil man alles runterschleifen muss um dann einen neuen Lackaufbau auftragen zu können .
Es ist auch schon vorgekommen, dass Freunde zufällig vorbei kamen und mit den Händen über die vorbereiteten Flächen gestreichelt haben, um zu sehen, wie gut geschliffen wurde . Schon hat man Handschweiß auf diesen Flächen und das bedeutet nichts gutes für Euch , denn Handschweiß enthält Fette und die haben auf solchen Flächen nichts zu suchen . Ihr müsst immer auf absolute Sauberkeit achten und dafür sorgen, dass da keiner mit seinen Fingern dran kommt .
Bestimmt habt Ihr schon mal dunkle Autos gesehen, auf denen ganze Handabdrücke von Kleinkindern zu sehen waren . Ursache : Sonnencreme !!! Das geht nicht einmal mit Polieren raus , da hilft nur eine neue Lackierung der betroffenen Flächen . Dabei spielt es keine Rolle, wie alt das Auto und dessen Lack sind , Sonnencreme geht bis auf die unterste Lackschicht rein , wenn gerade schön die Sonne auch noch drauf scheint und man das nicht gleich bemerkt . Das passiert sehr oft, wenn die Muttis die Kinder aus dem Schwimmbad abholen , da ist die Hektik wohl zu groß , dass keiner darauf achtet . Also nicht nachmachen , auch nicht beim bösen Nachbarn der Euch immer ärgert :biggrin::biggrin::biggrin: .
 
Bestes Mittel zum Entfernen solcher Spuren vor dem Lackieren ist und bleibt Silikonentferner? Oder gibt es "Geheimtips"?
 
Ich wollte nur mal berichten, dass ich dank der Tipps, die du hier gegeben hast, am Ende mit dem Ergebnis selbst der Spraydosenlackierung (ja, ich weiß... :redface:) meiner Schwalbe zufrieden bin.
Ja, sie hat kleine Macken behalten, die mir tatsächlich erst nach dem Lackieren aufgefallen sind, und ich habe die letzte Füllerschicht nicht noch einmal geschliffen - z.T., weil ich mir einfach nicht noch mehr Zeit dafür nehmen wollte (anschließend hätte ich mit Sicherheit erneut durchgeschliffene Stellen an den vielen Sicken und Kanten nachbessern müssen und nochmal Tage bis zum Lackieren gebraucht), zum anderen aber weil ich finde, dass so ein absoluter Tiefen-Hochglanz zu so einem Gefährt auch gar nicht richtig passt.
Dafür sind die ausgebeulten Teile wirklich gut geworden - ich bin jedenfalls mit dem Gesamtergebnis glücklich und danke dir nochmals für deine Tipps, ohne die mir das sicher so nicht gelungen wäre!

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Ich habe eine Frage zum Klarlack: Kann man den erneuern ohne den Farblack neu machen zu müssen? Mein Auto hat bereits mehrere Farben:

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Der gesamte Vorderwagen ist dunkler als das Heck, die Türen haben einen sanften Verlauf. Die Lackierung ist sehr gut gemacht, aber nach meiner Einschätzung scheint der Vorderwagen neu lackiert zu sein.

Leider ist besonders der Stoßfänger dank Steinschlägen voll von aufgeplatzen Klarlackstellen. Auch auf der Motorhaube gibt es solche Stellen auch, aber viel weniger. Leider habe ich versehentlich schon vor einiger Zeit mit dem Hochdruckreiniger einen fetten Flatschen Klarlack weggeschossen. Ich habe die Stelle erst einmal provisorisch behoben, indem ich den Klarlack sauber abgeschnitten habe und die Stelle mit Klarlack aus der Dose wenigstens halbwegs geschützt habe.

Jetzt meine Frage an Euch: Ist es möglich, nur den Klarlack zu erneuern? "Normales" Lackieren von Haube und Stoßfänger dürfte farblich perfekt passend kaum zu machen sein. Ich vermute, das der Farblack vorne wie bei einer Reparaturlackierung üblich dicker als ab Werk sein sollte. Ich stelle mir vor, dass man den Klarlack so weit anschleift, dass keine Ablösungen mehr da sind und dann die Front der Haube und den Stoßfänger nur mit Klarlack beilackiert.

Geht das? Bekommt das ein guter Lackierer hin? Und was könnte das kosten?


Gruß Michael
 
Ich habe eine Frage zum Klarlack: Kann man den erneuern ohne den Farblack neu machen zu müssen?

Nein.
Jedenfalls nicht mit einem auch nur im Ansatz befriedigendem Ergebnis.

Und kostenmässig wird eine solche Aktion nicht billiger als eine ordentliche Lackierung.
 
Um das gesamte Fahrzeug wieder in einem Farbton zu haben, ist eine Komplett-Lackierung fällig.
...
Kleine Steinschlagstellen im Klarlack kann man mit Klarlack auffüllen und anschliessend polieren...als Smart-Repair...wird man aber immer sehen.
Es sei denn, man ist immer mit mindestens 50 km/h unterwegs, da ist das menschliche Auge zu träge. :smile:
...
Bei solchen Rot-Tönen ist eine passende "Einlackierung" fast unmöglich. Auf dem Foto ist es gut zu erkennen, daß es vorn dunkler ist, wie hinten. Aber es gibt keinen Farbverlauf! Das hat der Lackierer sehr gut hin bekommen...(Respekt an den unbekannten Fachmann)

Wenn der vordere Stoßfänger schon mehrfach lackiert wurde, dann sind größere Lack-Aufplatzer leider sehr schnell vorhanden. Da reichen Insekten-Aufschläge, damit der Lack beschädigt wird und Luft unter die Lackschichten ziehen kann. Der Rest ist UV und normale Korrosion.
..........................
Preislich wird man irgendwo zwischen 4-5 Tonnen landen. Je nach Landstrich und Lage der Werkstatt. Berlin-Mitte ist teurer, wie Allgäu am hintersten Zipfel der Welt.
Und im Osten geht man gern nach Polen...die kennen sich mit Saab auch gut aus...auf den Weg nach Russland, mal eben umlackieren...
(NEIN...das habe ich nie so geschrieben und gemeint. :biggrin:)
...
Das Material kostet überall das gleiche Geld. Unterschiede gibt es nur in den Lohnkosten. Und die liegen in den Großstädten und Ballungsgebieten deutlich höher, wie in den ländlichen Regionen...oder im nahen Ausland.
Daher sind Preispannen von 1000€ durchaus realistisch...bei einem Arbeitsaufwand von rund 50 Stunden.
Vielleicht sogar noch mehr. Da fehlen mir die Erfahrungswerte, da ich zu weit im Westen zuhause bin.

Aber insgesamt sind wir uns alle einig...für ein paar hundert Taler wird das Auto nicht schön gemacht. Das ist rausgeworfenes Geld und anschliessend wird sich geärgert.
 
Es kann nur mit einer Art Smartrepair gehen, denn ich kann nicht in ein 4.500 € Auto 4.000 bis 5.000 € für neuen Lack investieren. Wäre das ein altes 900 Cabrio, das am Markt mit Neulack 10.000 € wert wäre, wäre das wirtschaftlich, aber ich habe einen Youngtimer, keinen Oldtimer, das Auto ist für kompletten Neulack einfach nicht wertvoll genug.


Gruß Michael
 
Wer redet hier denn von Komplettlackierung?
Das mit den Farbtonunterschieden vorne/hinten sehe ich wie der kater: ja, der Unterschied ist erkennbar, aber es gibt keine Kante, an der der Unterschied "augenfällig" und störend wird. Da hat der Lackierer die Länge der Tür schön genutzt, um den Unterschied verlaufen zu lassen, so dass er nicht wirklich auffällt - da sähe ich also keinen Grund für eine Erneuerung.
Bliebe die Motorhaube - und auch hier muss ich den Vorrednern zustimmen: lass das ordentlich von einem guten Fachmann nachlackieren, in der Hoffnung, dass er den Farbton des Vorderwagens gut triftt - über alles andere ärgerst du dich (so wie jetzt) anschließend andauernd weiter!
Und für nur die Motorhaube + etwas Spotrepair der Stoßstange (ggf. auch die einmal komplett) landest du IMHO lange nicht bei den aufgerufenen 4 T€.
 
Sehe ich auch so.
Haube und vorderer Stossfänger werden bei ordentlicher Vorarbeit knapp vierstellig kosten.
 
Motorhaube ist meiner Erfahrung nach gar nicht so dramatisch hinsichtlich Farbtonunterschieden wie z.B. die Seitenflächen.
Nach einem kleinen Wildunfallschaden vor Jahren hatte ich an mein Cabrio in Java Pearl (253) provisorisch :rolleyes: die Motorhaube meines schwarzen (170) Teilespenders montiert. Selbst der fehlende Perleffekt fällt nur bei frisch gewaschenem Auto und Sonnenschein auf. Ja, das will ich immer nochmal richtig machen lassen - aber der Leidensdruck ist recht gering, weil es eben kaum auffällt, und auch wenn ich mir vorstellen kann, dass so ein Rotton da doch sensibler sein könnte als schwarz, will ich damit nur ein wenig die Angst vor störenden Unterschieden nehmen, wenn hier nur die Haube gemacht wird,
 
Der Lackierer muß halt ein paar Testbleche machen, damit man den Unterschied nicht sieht. Der größte Aufwand ist wohl den ganzen alten Kram auf 0 zu schleifen damit man neuen Lack aufbauen kann.
 
Paßt hier vielleicht rein. In einem anderen Forum wurde auf den Link hingewiesen. Auch für Nicht-Fachleute gut verständlich geschrieben, wie ich finde.
https://www.kfz-gutachten-bot.de/beilackierung/

Vor einigen Jahren habe ich mal die hintere Seite in einem Fachbetrieb(!) lackieren lassen. Die haben den Farbton gescant und, handwerklich wirklich gut, aufgetragen.
Im Tageslicht betrachtet sah man dass wohl auch beilackieren nichts gebracht hätte. :tongue:
Beilackierung.jpg

Vor dem nächsten Versuch wurden dann Musterbleche lackiert und am Ende wurde alles gut …
 
Na ja, die Basis muss schon stimmen.
Zumindest bei einfachem Schwarz funktioniert das Beilackieren selbst bei einer Spraydosen-Reparatur erstaunlich gut.
 
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