Beispritzlack (-verdünnung) und andere Tipps zum Lackieren

Einschichtlackierungen in den 70er Jahren waren original Kunstharzlacke.
Da eine Nachlackierung in den 80er Jahren hin zu bekommen, war oft mühselig.
Kunstharzlack 1K als Original-Lack und Nitrolack 1K drauf...geht nicht.
Kunstharzlack drunter und Acryl 2K drauf...geht nicht.
Da musste jedesmal das zu lackierende Teil komplett abgeschliffen, oder eine spezielle Grundierung als Puffer zwischen den unterschiedlichen Lackschichten aufgebracht werden.
Mal eben eine kleine Stelle mit dem Pinsel ausbessern, ging meist schon in die Hose, weil die Kanten vom Kratzer sich anlösten und aufblühten.
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Ähnliches passierte dann beim Wechsel von Acryllack als Einschichtlack und dem 2-Schichtlack. Da konnte es passieren, daß sich der angeschliffene Acryllack vom Base-Lack anlöste und hochging.
Hatte man so einen Kack endlich im Griff, kam der Wechsel auf den Wasserlack.
Grundsätzlich vertragen sich die Lacksorten. Aber nur, wenn man den Lack zwischendurch lang genug ablüften lässt. Wenn man zu schnell dabei ist, dann muß man nachsitzen. Denn das rächt sich prompt mit krisseligem Lack. und muß wieder herunter.
...
Vor einer Lackierung muß man also wissen, was als Untergrund vorhanden ist...damit man weiß, wie man herangehen kann.
Dazu gehören dann auch eventuelle Nachlackierungen von einzelnen Teilen, falls das Fahrzeug komplett lackiert werden soll.

Kann mich an einen "Frog-Eye" aus den USA erinnern, wo insgesamt 7 unterschiedliche Lackschichten drauf waren. Das Auto haben wir bis auf´s blanke Blech abgeschliffen, um einen ordentlichen Untergrund zu haben.
Und ein 9000er, der früher mal in Italien gelaufen hatte, war ziemlich ausgeblichen. Also eine neue Lackierung, bitte. :smile:
Original ein Acryllack, also nix besonderes zu erwarten. Wenn da nicht mal diverse Karosserieteile mit Wasserlack nachlackiert worden wären.
Es war ein reines Fiasko!
Dies alles stimmt ja so wie Du schon geschrieben hast . Es ist jetzt für Neueinsteiger nicht ganz leicht , die Erfahrungen langjähriger Lackierer zu verstehen, da sich manches widerspricht , da man es nicht so ganz verständlich erklärt hat oder kann . Es ist halt ein Lehrberuf , doch danch kommt eben die langjährige Berufserfahrung zum Tragen . Vor allem die Materialkunde ist schon eine Wissenschaft für sich, weshalb ich immer wieder dazu rate , bei einem Lackhersteller zu bleiben um an einem Objekt zu arbeiten, ohne Überraschungen erleben zu müssen . Natürlich kann man es auch anders machen, wenn man während der Arbeit die Reaktionen gleich erkennt und Auswege auf der Hinterhand hat . Aber diese brauchen schon ein gewisses Feingefühl durch Erfahrung .

Deine Beschreibungen sind an der Tagesordnung in den Lackierereien und bereitet meist nur den alten Hasen weniger Schweißausbrüche . Da braucht man Nerven und muss cool bleiben .
 
Oh ja, ich kann euch ja mal ein Bild meiner Halle nur nach den Arbeiten nur allein an der Schwalbe machen!
Aber egal, dafür hab ich sie ja. :rolleyes:

Was ich oben noch nicht geschrieben hatte:
Gestern nach dem Schleifen des Spachtels war ich ziemlich frustriert, wie das 2. Bild in #122 erahnen lässt. Immer wieder passiert es mir, dass ich keine glatten Übergänge des Spachtels zum alten Untergrund hinkriege. Ob es am Trockenschleifen liegt? Nassschleifen wäre ja aber bei Polyesterspachtel keine so gute Alternative. Durchgetrocknet sollte er gewesen sein.
Dagegen gelang das bei dem Faserspachtel, den ich für die Stelle an der Haube, wo die Steckdose saß, benutzt hatte, auf Anhieb recht gut. Da denke ich, dass das mit dem Feinspachtel doch noch viel besser gehen müsste...?!
Hat einer eine Idee, wo der Fehler liegt?

(Einer ist mir schon aufgegangen: ich habe zu lange weitergeschliffen, nachdem die ersten blanken Blechstellen auftauchten - da hätte ich sicher früher nachspachteln oder füllern müssen, oder?)
Gehe ich richtig in der Annahme, es war der erste Spachtelauftrag , also kein Feinspachtel ?

Wenn Dun beim Schleifen Blech frei schleifst , ist das Blech zu hoch, also nicht gut ausgebeult worden. Mit einem Körner diese Blechstellen minimal einschlagen , erneut nachspachteln und mit einem Schleifklotz von Hand trocken schleifen . Danach gut und reichlich füllern und dann nassschleifen . Dazwischen die zu schleifenden Bereiche leicht mit dunkler Spraydosenfarbe anhauchen ( man nennt das Schwärzen ) . Das alles ist reine Übungssache und das Feingefühl in den Händen immer beachten . Du spürst mit der Zeit , wenn selbst nur der kleinste Punkt von einer Unebenheit vorhanden ist .
 
Auf dem ersten Bild sehe ich aber auch einen Umstand, der Dir Ärger bereiten wird. Oben hast Du den Spachtel am Ende nicht genug geschliffen, also zu wenig am Ende wo der Spachtel ausläuft , da ist noch zu viel Spachtelmasse drauf. Fahr mal mit Deiner Innenhandfläche darüber, dann spürst Du dort eine Kante . Das sollte nahtlos auslaufen . Bei diesem Blechteil wäre ein Spritzspachtel für Dich einfacher gewesen, da Du diesen viel gleichmäßiger auftragen kannst als wie mit einer Blechspachtel zu spachteln .Dabei geht man auch über die Schadstellen großzügiger hinaus , lässt das weiter auslaufen . Bei Rundungen ein großer Vorteil , weil man keine plane Oberfläche hat, sondern eher eine leicht gewölbte , was man nach dem Lackieren auch kaum sehen kann .
 
@96iger Michel Ich bin kein Lackierer, habe nur über 30 Jahre lang in einem Betrieb gearbeitet, wo JEDER alles können muß.
Darum kann ich überhaupt bei dem Thema mitreden. :smile:
Als ich Lehrling war, wurde in einer alten Garage lackiert, die beheizbar war und einen Ventilator in einer Aussenwand, damit man nach 15 Minuten auch noch was sehen konnte, sobald lackiert wurde.Gegen Staub wurde kurz vorher der Boden und die Wände mit Wasser abgespritzt.
Und das Ergebniss war (würde ich behaupten) reiner Zufall. Was den Dreckanteil in der frischen Lackierung angeht.
......
Eine Delle und eine Beule...zwei völlig unterschiedliche Verformungen!
Eine Beule hatte jeder schonmal am Kopp...die geht immer nach aussen.
Eine Delle geht immer nach innen...wenn eine Blechkanne mal zu Boden geht, gibt es eine Delle.
(so erkläre ich fast immer den Unterschied, weil fast Jeder mal sowas erlebt hat)
Dellen kann man mit Spachtel auffüllen, Beulen mal eher nicht. :smile:
...
Profi-Betriebe haben sich irgendwann auf eine Produkt-Serie eingeschossen, wo man auch sicher sein kann, daß es passt.
Lesonal, Sikkens, usw. ...da gibt´s ja noch etliche andere Lack-Firmen.
Und wenn man jeden Tag damit zu tun hat, dann kennt man irgendwann auch die kleinen Stolpersteine.
Auf diesem Niveau bin ich selber nie gewesen!!!...und auch nicht traurig drüber. :smile:
Ich kenne nur die Resultate von Kollegen, die durch Mißgeschicke keinen schönen Feierabend hatten. :eek:
(mal eben mit dem Druckluftschlauch der Pistole in die frisch lackierte Seitenwand...da ist die Stimmung unter Null)
(Oder der Druck vom Kompressor lässt nach, weil dessen Sicherung raus geflogen ist)
(oder Silikon-Krater...weil der Lehrling den Schwamm für´s Naßschleifen mit Spüli gereinigt hat)
Da gibt es Stories, unglaublich, aber wahr.
 
Aber sicher doch , und damals hatte man ja noch nicht gleich so eine teure Spritzkabine , wegen der 3 Autos , die man evtl lackieren sollte , da gab es oft solche Notbehelfe , wobei das Ergebnis nicht automatisch schlecht sein muss . In südlichen Ländern ist es teilweise noch heute so, dass man Thermoplast zum Spritzen verwendet und dass auf dem Hof der Werkstatt . Ausbesserungsarbeiten sind da ja einfach und schnell gemacht .
Ja die Missgeschicke , die man so über die Jahre erlebt hat , könnten ein Buch füllen . Wenn der Luftanschluss vom Schlauch rutscht , kommt auch Freude auf . Mir selbst ist auch mal so ein Drama passiert : Als ich in einer Halle von einem Bekannten eine Ganzlackierung vor hatte , sagte Er zu mir : leg aber eine Plastikfolie am Boden aus, damit der Boden nicht versaut wird . Hatte ich dann auch gemacht und los ging es mit lackieren . Weil der Farbnebel raus aus der Halle sollte, wurde das Rolltor offen gelassen . Ich war gerade fertig, noch schnell die Spritzpistole reinigen , als ein heftiger Windstoß die Folie auf die Motorhaube geblasen hatte . Oder als ich ein Dach an einem Volvo Kombi lackiert hatte und über Nacht Vögel auf den Trägern unterm Hallendach für Nachwuchs sorgten und der ganze Dreck auf das frisch lackierte Dach flog ... , aber an solche Sachen denkst Du nur, wenn Du sie schon mal erlebt hast . Doch ich hatte Glück, da ich reichlich Klarlack gespritzt hatte, konnte ich in beiden Fällen alles ausschleifen - kostet halt wieder unnötig Zeit . Aber die beste Geschichte habe ich damals in der Lackiererei erlebt, wo ich arbeitete . Da hatten wir einen Lackierer , der sich ständig Dinger geleistet hatte . Jedenfalls sollte er an einem Toyota Camry die komplette linke Seite lackieren . Er hatte das Auto selbst vorbereitet, in die Kabine gefahren, abgeklebt und abgedeckt und dann sich die Farbe angemischt und lackiert . Als er fertig war , kam er raus, ging zum Boss und sagte : so Chef , diesmal ist alles super geworden . Der Boss ging in die Kabine und plötzlich hörten wir ihn brüllen : wo hast Du Deine Augen gehabt ? Er war am Abend zuvor in der Disco zum Tanz und da wird man wohl Farbenblind , denn der Toyota war ja blau , aber er hatte grün lackiert asdf :biggrin: . Ja , so ist das eben mit den kleinen Feinheiten , aber hier haben einige das Verlangen Neueinsteiger zu werden und wer es selbst möchte , hat auch den Willen es zu packen, dass finde ich schon mal ein guter Ansatz für den Start .Jeder fängt mal etwas an und hat keine Profiausrüstung dafür zur Hand . Wenn ich daran zurück denke , dass ich meine erste Lackierung an einem Simca 1500 mit Mutters Picolo Staubsauger von Miele , mit einem Aufsatz zum Wände kalken , ohne Rotznasen lackiert habe :cool: , dass hatte mich angespornt , mehr aus mir zu machen :smile: . Hier möchten wir einigen Leuten es zu ermöglichen , dass sie es schaffen, kleinere Schäden am Fahrzeug selbst wieder in Stand zu setzen . Es muss ja nicht gleich eine Ganzlackierung sein :top: . Man benötigt auch nicht unbedingt eine Profispritzpistole , wenn man keine Lackierkabine hat , bringt diese Profipistole nämlich auch nicht mehr , wie eine ganz einfache Spritzpistole der unteren Preisklasse . Man kann einem Fahranfänger einen VW Golf in die Hand drücken oder einen Supersportwagen , das Ergebnis seiner ersten Ausfahrt wird so ziemlich gleich sein, egal mit was er fährt und so ist es auch mit den Spritzpistolen . Also ich lackiere mit der einfachsten Lackierpistole genauso gut wie mit meiner Devilbiss , da sieht man keinen Unterschied - auch nicht wenn ich in einer Kabine lackiert habe . Manch einer wird dann auch Stolz auf sein erstes lackiertes Projekt sein und darauf kommt es ja auch nur an .
 
Übrigens ist es mir auch schon mal passiert , dass sich bei, Klarlackspritzen , der Lack an einer Stelle aufgestellt hatte . Lackiert hatte ich Basislack und danach eben den 2K Klarlack . Was war der Grund des Aufstellens ? An besagter Stelle war der Basislack noch nicht vollständig ausgetrocknet asdf . Mein Fehler , ich hatte es zu eilig , dann musste ich nachsitzen , hab die Stelle nass geschliffen , nach 15 Minuten nochmal mit Basislack und nach weiteren 15 Minuten mit Klarlack gespritzt . Klar ich durfte am Tag drauf noch alles auspolieren, gesehen hat man es dann nicht mehr .
Basislack enthält Spritzverdünner und der muss vollständig sich verdunsten können , bei Wasserlack muss der Wasseranteil eben auch ausgetrocknet sein, was im Privatbereich Probleme bringen kann, weil die Wärme fehlt um diesen Prozess auszuüben . Ist ein Basislack oder Wasserlack ausgetrocknet , kann man ohne Probleme einen 2K Klarlack auftragen . Fazit : die Trockenzeiten müssen einfach eingehalten werden und die ersten beiden Spritzvorgänge nicht gleich satt und deckend spritzen , sowie zwischen den Spritzvorgängen auch da dem Lack Zeit geben, sich binden zu können .Ob die Zeit ausgereicht hat , könnt Ihr auf dem Abdeckpapier mit dem Fingerrücken feststellen, ist es klebrig, ist alles ok für den nächsten Spritzvorgang .
 
Cool hier mitzulesen, danke dafür und allen immer ein glückliches Händchen.Freue mich schon auf den Lackierworkshop.
 
Gehe ich richtig in der Annahme, es war der erste Spachtelauftrag , also kein Feinspachtel ?
Ja, der erste Spachtelauftrag, aber es war Feinspachtel (Polyester). Insgesamt wohl doch" etwas" zu großzügig aufgetragen - ich hab es beim Schleifen gemerkt... :redface: Mit dem Hammer wollte ich nicht nochmal ranegehen - und riskieren, dass der Spachtel abplatzt...?
Und ja, ich hab dann noch 2x dicker gefüllert - das vorletzte Bild ist das vor dem abschließenden Auftrag. Insgesamt bin ich jetzt zufrieden.
Vom Nassschleifen habe ich wegen des Polyesterspachtels nach wie vor Abstand genommen.
Oben hast Du den Spachtel am Ende nicht genug geschliffen, also zu wenig am Ende wo der Spachtel ausläuft , da ist noch zu viel Spachtelmasse drauf. Fahr mal mit Deiner Innenhandfläche darüber, dann spürst Du dort eine Kante . Das sollte nahtlos auslaufen .
Genau das hat mich frustriert! Denn egal wie lange ich geschliffen habe, diese sicht- und fühlbare Kante blieb oder wurde gar immer deutlicher - so wie klawitter es offenbar ja auch kennt...
@patapaya
Manchmal reissen die dünn geschliffenen Kanten aus und zack, ist wieder ein Absatz da. Zumindest mir passiert sowas ;)
Denke: zu wenig Haftung (Vorarbeit) oder zu fest oder heiss geschliffen. Oder beides...
...und der kater wohl auch als "Augenringe" (schöne Beschreibung!) :rolleyes:
Ich hab übrigens alles von Hand geschliffen, daran kann es wohl nicht liegen - aber 80er Papier für das Vorschleifen vielleicht doch zu grob?
 
Cool hier mitzulesen, danke dafür und allen immer ein glückliches Händchen.Freue mich schon auf den Lackierworkshop.

Sehe ich / Geht mir genauso :top:

Es sind häufig so kleine Hinweise, die mir ein Aha-Erlebnis bringen. Z..B: 'Vor dem nächsten Spritzgang hinreichend ablüften lassen'
Ja was denn, was ist 'hinreichend, wie erkenne und prüfe ich das und worum gehts dabei eigentlich?

(...) zwischen den Spritzvorgängen auch da dem Lack Zeit geben, sich binden zu können .Ob die Zeit ausgereicht hat , könnt Ihr auf dem Abdeckpapier mit dem Fingerrücken feststellen, ist es klebrig, ist alles ok für den nächsten Spritzvorgang .
 
Jau, ich glaube, ohne die Hinweise von Michel, z.B. zum sehr dünnen Vornebeln und guten Zwischentrocknen lassen, würde meine ganze Schwalbe jetzt vielleicht aussehen wie das einen krisselige Blech :eek: (das hab ich übrigens ganz blankgeschliffen - und poliert, das ist Alu und kommt nun so dran :smile:).
 
Ja, der erste Spachtelauftrag, aber es war Feinspachtel (Polyester). Insgesamt wohl doch" etwas" zu großzügig aufgetragen - ich hab es beim Schleifen gemerkt... :redface: Mit dem Hammer wollte ich nicht nochmal ranegehen - und riskieren, dass der Spachtel abplatzt...?
Und ja, ich hab dann noch 2x dicker gefüllert - das vorletzte Bild ist das vor dem abschließenden Auftrag. Insgesamt bin ich jetzt zufrieden.
Vom Nassschleifen habe ich wegen des Polyesterspachtels nach wie vor Abstand genommen.

Genau das hat mich frustriert! Denn egal wie lange ich geschliffen habe, diese sicht- und fühlbare Kante blieb oder wurde gar immer deutlicher - so wie klawitter es offenbar ja auch kennt...

...und der kater wohl auch als "Augenringe" (schöne Beschreibung!) :rolleyes:
Ich hab übrigens alles von Hand geschliffen, daran kann es wohl nicht liegen - aber 80er Papier für das Vorschleifen vielleicht doch zu grob?

Ich habe beim Kotflügel des 500 auch damit 'gekämpft'. Mit dem eleganten großflächigen Schleifen, wie man es häufig in YT Tutorials sieht, hat das auch nicht funktioniert. Die Kante blieb stehen und nebenan gings jedesmal wieder auf's Blech runter. Ich hab dann deutlich mehr gefüllert und dann die Kanten mit einem harten Schleifklotz kleinflächig bearbeitet, danach elegant mit swingender Führung der Schleifhand und einem weichen Schleifklotz großflächig und dann gings ;)
 
Ein Bilder einer "Garagenlackierung" am Checker Marathon , 2015 aus Nevada nach Deutschland importiert und in 2016/17 wiederbelebt....
Der Innenraum plus Lenkrad und Armaturenbrett wurden komplett lackiert, ebenfalls 2-farbig, entsprechend der Aussenlackierung...

Gibt es Erfahrungswerte wie lang eine Lackierung auf dem Lenkrad hält, bis sich das "abgreift"? Armaturenbrett etc. fässt man ja nicht ständig an - aber am Lenkrad?
 
Gibt es Erfahrungswerte wie lang eine Lackierung auf dem Lenkrad hält, bis sich das "abgreift"? Armaturenbrett etc. fässt man ja nicht ständig an - aber am Lenkrad?

Das Lenkrad war in der Serie auch lackiert.
Es sieht heute immer noch so aus wie auf dem Foto und da es sich um einen recht hochwertigen Acryllack handelt gehe ich davon aus dass das auch noch lange so bleibt
 
Lackierte Holz-Lenkräder gehen durch die Sonne kaputt, nicht durch´s anfassen.
Es sei denn, der Fahrer trägt dicke Finger-Ringe. Dann kann es auch zu Abrieb kommen.
Ich kenne kein "Nardi-Lenkrad" mit deutlichen Gebrauchsspuren. (wenn in Deutschland verbaut und genutzt!)
 
Manche Dinge sind aber auch wirklich schwer zu vermitteln , wenn man es in Worte fassen soll . Zumal wenn man es einem Neueinsteiger erklären möchte . Daher zeige ich es lieber, dann versteht es mein Gegenüber auch einfacher . Es sind ja gerade die Vorarbeiten beim Lackieren , die es in sich haben . Wer dort einen Fehler gemacht hat und dies nicht erkennt , der wird nicht glücklich werden . Bis man schon mal das nötige Gefühl hat, dauert es ja schon seine Zeit . Es ist eben deshalb nicht ganz so leicht für einen Neuling , weil er ja nicht weiß , wie er es bemerkt , ob er auf dem richtigen Weg ist mit seiner Arbeitsweise . Doch mit jedem neuen Versuch lernt man automatisch mehr , vor allem die eigenen Fehler zu erkennen . Wenn man einmal die Grundbegriffe kennt und verstanden hat , hilft einfach schon mal die Übung und man merkt dann schon selbst , wie es immer besser wird . Natürlich sind es jetzt viele Dinge , die es zu beachten gibt . Aber wenn man jetzt vor etwas gewarnt wird , ist dies ja nur eine Situation , die es zu beachten gilt , leider kommen noch etliche andere hinzu . Doch es muss noch lange nicht sein, dass dies immer so abläuft , manchmal kommt es dann doch ganz anders als erwartet . Genau da muss man seine Nerven bewahren und cool bleiben , nur keine Hektik aufkommen lassen .
Vom Spachteln bin ich ja überhaupt kein Freund , auf beweglichen Teilen schon überhaupt nicht . Deshalb sollte so gut als möglich ausgebeult werden . Danach wird verzinnt und nach dem Abhobeln geschliffen und dies so genau, dass man nur noch Füller spritzen muss . Je besser die Blecharbeiten gemacht worden sind, je leichter hat man es mit dem Lackaufbau . Wenn Ihr Spachtelarbeiten machen müsst , dann nicht zu viel Spachtelmasse anrühren und nicht zu viel Härter beimischen . Die Spachtelmasse wird ja schnell hart und lässt sich dann nicht mehr gut verarbeiten . Mit einem Schleifklotz arbeiten , damit die Fläche gleichmäßig geschliffen wird und den Druck am Ende der Schleifstelle etwas lösen, damit nicht der alte Lack nebenan auch noch bis aufs Blech blank wird . Mal von links nach rechts schleifen und dann wieder umgekehrt . Wie auch beim Füllern schwärzt Ihr den Spachtel vor dem Schleifen hauchdünn , so seht Ihr beim Schleifen die Unebenheiten und Löcher sowie Poren Zwischendurch mit der flachen Innenhand immer über die zu schleifende Stelle gleiten, um Unebenheiten zu spüren . Man kann davon ausgehen, Ihr werdet in etwa drei mal nachspachteln müssen . Für Anfänger ist das völlig normal . Wir betonieren ja nicht , wir spachteln nur , daher nicht zu dick spachteln , denn 3/4 wird wieder runtergeschliffen werden müssen . Auch hier ist alle eine Übungssache , bis man mal den Dreh raus hat .
 
Doch mit jedem neuen Versuch lernt man automatisch mehr , vor allem die eigenen Fehler zu erkennen ....
Ja, genau - und dass man Lehrgeld (auch in Form wiederholter Arbeit) zahlt, ist völlig klar. Aber die Hinweise auf mögliche Fehler sind Gold wert! Danke dafür!
 
Das ist doch der Grund, warum wir hier uns über solche Arbeiten unterhalten . Ich unterstütze den Tatendrang ja gerne , wenn sich Leute dazu entschließen, sich da mal zu betätigen . Mut muss unterstützt und belohnt werden . Es gibt nichts schöneres, als wenn man etwas erfolgreich durchgeführt hat . Jeder fängt mal klein an und wenn es ihm gelingt, werden die Projekte automatisch größer . Wäre es nicht möglich, dann würde ich mich hierfür ja nicht einsetzen . Ihr merkt ja schnell, ob Ihr Fortschritte macht, oder Euch im Kreis dreht und werden Fehler und deren Ursachen erkannt , kann man ja einen weiteren Versuch starten , der dann auch meist zum Erfolg führt .
Hier sprechen wir von der Theorie , die Ergänzung ist dann der Workshop , denn wenn man alles dann auch erst mal sieht , kann man es viel leichter nachvollziehen . Dass macher Handgriff einem viel leichter von der Hand geht , ist ja dann nur logisch .
 
Solche Spachtel und Lackarbeiten werden nur gut, wenn man selber richtig Spaß dran hat und auch ein gewisses "Händchen" für Feinheiten.
Ich persönlich hatte da nie wirklich Freude dran. Daher waren meine Ergebnisse nie so gut, wie bei manch anderem Kollegen. :smile:
Irgendwann wurde ich dann von solchen Job`s freigestellt....und ich war darüber nicht sonderlich traurig. :smile:
(was nicht heißen soll, daß ich nur Kacke abgeliefert habe)
Fakt ist dabei, daß man es lernen kann. Hilfreich ist dann ein gewisses Talent und handwerkliches Geschick.
Für absolute Grobmotoriker ist es jedenfalls schwierig, sich solche Fertigkeiten anzueignen. :cool:
Und wer vom Stamme der "Nervösen Hemden" ist, also ungeduldig und fickerig, wird ebenfalls nicht glücklich.
Aber wer es nicht selber ausprobiert, der wird es nie erfahren, ob es Spaß und Freude macht...oder einfach nur eine nervige Arbeit, die andere Leute besser können.
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Ich persönlich habe seit über 12 Jahren keine Spachtelmasse mehr angerührt und auch keine Pistole mehr bedient.
Solche Arbeiten wurden ausser Haus gegeben, weil die Werkstatt absolut keine Möglichkeiten dafür hatte.
Aber wenn der Lackierer das Fahrzeug zurück brachte, dann musste ich die Abnahme machen.
Irgendwann war ich bei dem Lackierbetrieb der "Korinthenkacker". (wurde mir von Kollegen hinten herum so erzählt)
Der Lackierer regte sich eigentlich nur darüber auf, daß ich die kleinsten Schleifspuren und Dreckpickel reklamierte. :smile:
Für mich ein Heiden-Spaß, weil der Lacker nämlich verdammt von sein Können überzeugt ist. Wenn Arroganz einen Vornamen hat, dann Rudi. :biggrin:
Irgendwann habe ich mal andere Betriebe in der Nachbarschaft ausprobiert. Aber letztendlich wird überall nur mit Wasser gekocht und die Qualität und Preise liegen im selben Bereich. Aber ich kam mit einem Polen besonders gut zurecht. (menschlich) und dabei sind wir dann geblieben.
 
Ja das stimmt schon , ich kenne einige gute Automechaniker , die rennen lieber weg , wenn es um solche Arbeiten geht . Es liegt ihnen einfach nicht , aber dass ist ja auch nicht schlimm . Man muss ja auch nicht alles können . Wenn es um Elektrik geht , bin ich auch schnell weg , weil mir so etwas einfach nicht liegt . Wenn mein PC muckt oder eines der Handys , bin ich auch schnell weg und die Kinder regeln das . Wer aber Interesse und Willen hat , zusätzlich ein gewisses Maß an Geschicklichkeit gepaart mit Fingerspitzengefühl , der kann sich gerne an Lackierarbeiten versuchen . Man kann auch ganz andere Gegenstände lackieren , nicht nur Autos . Ob Wohnungstüren , Möbel , oder wie ich einmal , einem Österreicher der hier auf Montage arbeitete , einen Lampenschirm einer uralten Straßenlaterne lackiert hatte , es gibt immer wieder mal etwas zu verschönern . Wenn man dann auch noch Freude daran hat , ist es doch auch wieder toll , seine Talente doch noch mal geweckt zu haben .
 
Genau, Auch Gartentore. Da habe ich Hammerite mit Verdünner gespritzt.Einfach um mal zu vergleichen was besser geht. Pinseln oder Sprühen.
Das hatten wir vorher zum Entlacken / Verzinken weggegeben.
Fazit: Geht auch mit Pistole. Viel Zeitaufwand mit dem ganzen drumherum, Abdecken, Anmischen, Reinigen.
Würde heute das Tor eher gleich auch weiter zum Beschichten geben.
 
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