Beispritzlack (-verdünnung) und andere Tipps zum Lackieren

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Ich habe mein großes Angstthema vor mir: Lackieren. Dazu auch gleich noch Teillackieren. Da es sich aber um den eh schon ziemlich Großstadt-verdengelten Fiat 500 meiner einen Tochter handelt, ist das auch nicht so dramatisch, sondern eher Gegenstand der Anwendungsforschung.

Beim YT-Surfen zum Thema bin ich auf sog. Beispitzlack, auch: Beispritzverdünnung gestoßen. Diese wird bei 2K-Lacken nass in nass und bei 1K-Lacken direkt nach Staubtrocken über den Übergang zum Altlack gesprüht. Dabei soll auch der Altlack angelöst werden und ein absatzfreier Verbund zwischen alt und neu entstehen.
Nach dem Trocknen ist es wohl matt und wird dann aufpoliert.

Hat jemand von Euch Erfahrung damit? Gibt es Tips? z.b. 'auf gar keinen Fall unter 18°C, sonst verläuft es nicht richtig' oder ähnliches zu beachten?

Bin, was Lackieren angeht, wahrlich kein Meister, möchte da aber handwerklich gerne etwas vorankommen. Werde von dem 'Experiment' in diesem Thread berichten.
 
Und ich lese stille und neugierig mit. Meinen ersten Versuch des Beilackierens zeige ich lieber nicht... :redface:
 
Ja, habe ich jetzt seit 2 Jahren mehrfach benutzt und werde es für Beilackierungen auch weiterhin nutzen. Habe den von Motip aus der Sprühdose (Spotblender).

Man muss beim auftragen etwas aufpassen und nur einmal kurz drüber nebeln, sonst fängt das Zeug ganz schnell an zu laufen. Hat mich ein paar Versuche gekostet bis ich den Dreh jetzt einigermaßen raus habe. Ergebnisse damit sind ganz gut, besser als vorher ohne das Zeug.
 
Aber wenn er denn läuft, hat man wieder richtig Arbeit, stimmt's...? Deswegen hab ich mich das bislang nicht getraut, wenn das Ergebnis bis dahin einigermaßen zufriedenstellend war...
 
Ne, das konnte ich auch schon retten. Die Rotznasen ganz vorsichtig herunter schleifen (Körnung 600, 1200, 2000 nass) und danach polieren. Setzt aber voraus, daß man es hinbekommt, nur die erhabenen Stellen (die Nasen der Rotznasen) abzuschleifen ohne den Klarlack auf der glatten Fläche durch zu schleifen. Da muss man vorsichtig und geduldig sein.

Hat bei mir nicht immer geklappt, da muß ich dann ggf. nochmal wenigstens mit Klarlack neu drüber gehen. :redface:
 
Setzt aber voraus, daß man es hinbekommt, nur die erhabenen Stellen (die Nasen der Rotznasen) abzuschleifen ohne den Klarlack auf der glatten Fläche durch zu schleifen.

Dafür gibts ja so Schleifstempel, aber auch das ist alles andere als eine Garantie fürs Gelingen ;)

Aber wenn er denn läuft, hat man wieder richtig Arbeit, stimmt's...? Deswegen hab ich mich das bislang nicht getraut, wenn das Ergebnis bis dahin einigermaßen zufriedenstellend war...

Das ist ja der Punkt, den man wohl nur durch Erfahrung lernt: Wann ists genug um nicht mehr wolkig zu sein und wann ist's zu viel, abhängig von Lacksorte und Temperatur etc. Bislang wars bei mir immer min einer der Punkte: Schlechte Vorbereitung, Ungeduld und 'einer geht noch' , die das Ergebnis versaut haben.
 
Eure Diskussion ist ja hochinteressant.
Aber: Metallics (base coat metallics / clearcoat) sind von Technik und Verarbeitung was ganz anderes wie farbige "Uni"-lacke, von denen Ihr hier vermutlich redet.
Die werden auf den unlackieten Stellen voll, ggf. mehrmals aufgetragen/gespritzt und dann dünn und auslaufend dünner über die schon vorhandene, alte farbige Fläche eingenebelt.
Das allerdings stelle ich mir mit Sprühdosen als sehr tricky vor !
 
Ich rede von modernen Lackierungen mit Klarlack, egal ob uni oder metallic. Beides schon so gehandhabt.

Es gibt dazu auch ein paar ganz gute Tutorials auf Youtube, wo Profis zeigen, wie es gemacht wird.

Grundsätzlich steht und fällt der Erfolg auch damit, wie gut der Farbton vom Lackmischer getroffen wurde. Es gibt da Farben die sind einfach, andere schwierig.
 
und dann dünn und auslaufend dünner über die schon vorhandene, alte farbige Fläche eingenebelt.
Wie wird da bei der Vorbehandlung vorgegangen? Der Alte Lack muss dafür ja angeschliffen werden - mit welcher Körnung?
Zu grob wird problemetisch sein, zum einen weil man Gefahr läuft durchzuschleifen, und zum anderen, weil man ja eine größere Fläche anschleifen muss als anschließend ausgenebelt wird (wenn ich das richtig verstanden habe), und diese Fläche muss man dann ja auch wieder glattpolieren.
Hier war ich wahrscheinlich in der Vergangenheit zu zaghaft (es tut mir weh, intakten Lack stumpfzuschleifen, und Polieren ist auch nicht meins... :eek:) - jedenfalls gab es dann Probleme mit der Haftung des neuen Lacks auf dem alten (gründlich abgewaschen mit Silikonentferner war er). Beim Polieren entstand da dann immer wieder eine Stufe bzw. harte Kante, an der neuer und alter Lack relativ scharf aneinandergrenzen und das Ganze so natürlich deutlich erkennbar bleibt... Und das ist sicher der Punkt, an dem dann die Beispritzverdünnung zum Einsatz kommt, richtig?
 
Vorraussetzung ist natürlich zum einen Anschliff der Altlackierung, damit die neue (Bei-) Lackierung Haftung auf dem Untergrund bekommt. Zum anderen muß man dann auch in die Altlackierung rein nebeln und darf dort keine harte Kante vom Abkleben erzeugen. Die könnte man evtl. noch weg schleifen, aber besser ist mit einer Rundkante zu arbeiten. Entweder professionelle Schaumstoff-Rundkanten besorgen, oder das Klebeband nicht vollflächig aufkleben, sondern auf der Seite zur Lackierung hin halbrund hochstehen lassen.

Und ganz ohne Feinschliff und polieren ist nichts zu machen.
 
Ich nehme fürs Anschleifen der Altlackierung bisher eher 600/800 oder 1200, alles nass geschliffen. Das 2000er dann später, um den Übergang beizuschleifen, bevor dann poliert wird. Polieren erst mit einer schärferen Politur (wird oft auch als Lackreiniger oder Schleifpolitur genannt) und dann immer feiner werden mit der Politur.

Ob das fachlich der Weißheit letzter Schluß ist, weiß ich nicht. Hatte dazu einiges gelesen und auch Profis gefragt, wie sie es machen. 3 Leute, 5 Meinungen. Ich habe es jetzt in ca. 20 Jahren Erfahrung auf die genannten Parameter für mich als brauchbare Lösung eingegrenzt. Lehrgeld habe ich natürlich auch gezahlt.
 
Ja, fürs Anschleifen der Altlackierung hab ich auch 800er genommen - dann lag ich damit ja nicht ganz verkehrt. Und muss den Fehler an anderer Stelle suchen... :redface:
 
Ich steh hier gerade nach dem ersten Mal Spachteln, nach ca. 30 min schleifbar. jetzt sind 27 Min um und ich hab mir schon 10 mal verkniffen, mit 'Ach, das wird schon gehen... vielleicht' zur Schleifmaschine zu greifen. Ich denke, der ärgste Feind eines guten Ergebnisses war ich bislang immer selbst.

Zum Schleifen und Polieren: Ich hab Kratzer mit 00er Pinsel gefüllt und anschließend mit 3000er flach geschliffen. Danach alles rauspoliert, das geht gut. Völlig unsichtbar im Anschluss.
 
Das kenn ich auch, diese Ungeduld... :ridinghorse:
 
Na, da bin ich ja gespannt, wann das sein soll... :elefant:
 
@erik
Meinst du mit Schaumstoff Rundkante die Schnüre die man beim Fliesen zum Fugenfüllen in den Ecken nutzt?
 
Den Kotflügel vom Fiat würde ich komplett lackieren. :smile:
 
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