Alma kommt

Nun spitzt sich die Winterauto-Frage doch nochmal auf eine Alternative zu.

Entweder: Ein 1992er Citroen ZX Aura 1.6i mit 70.000km aus zweiter Hand. Dunkelgraumetallic. Sehr schöner Pflegezustand. von Privat für 1.400 EUR.

Oder: Ein 1998er Saab 9-3 2.0i Fünftürer mit 185.000km aus erster Hand. Schaltgetriebe. Skarabäusgrünmetallic mit beigen Velourssitzen. Klimaautomatik und Sitzheizung. Radläufe ohne Befund. Schön im Lack. Innenraum im guten Gebrauchszustand. Kein Paradeexemplar, aber auch keiner, den man um die Ecke parken muss. Vom vertrauenswürdigen Saab-Händler für 2.200 EUR.

Es macht wahrscheinlich wenig Sinn, in dieser Frage in einem Saab-Forum um Meinungen zu bitten, oder?:-)
 
Du willst in einem Citroen von 1992 auch keinen Unfall haben.
Beim 9-3 (trotz Sauger!) Ölsiebinspektion machen lassen, letztes Jahr gab es viele Ölschlammtote Sauger.
Klingt ansonsten nach einem guten Angebot.
 
Obwohl ich ein großer Freund der Marke Citroën bin und selbst mehrere besessen habe - der ZX ist wohl der einzige, von dem ich abraten würde. Man hat darin kein Markenerlebnis. Und in der Klasse sind einfach andere besser.
 
Deine Orthodoxie ist immer wieder recht amüsant.
Ich habe den 900 nicht erwähnt, insofern ein reines Zugeständnis an Dich :cool:

Bei Cit wäre es für mich eher der CX.

Aber wenn es "nur " bequem sein soll, kommt auch der Xantia, als letzter Hypopneumant in Frage.
 
Zuletzt bearbeitet:
Soweit ich Dich kennenlernen durfte, braucht´s diesbezüglich auch gar keinen ( rationalen ) Rat.

Reinsetzen, in Dich reinhören, was Herz und Bauch sagen. Wenn´s Dein Auto ist, wird es zu Dir "sprechen"...
Wer so feine Nuancen wahrnimmt wie Normal-Leder vs Anni-Leder, der wird wohl auch zwischen ZX und 9-3 Unterschiede "erfühlen"...

Denn das Leben ist zu kurz , um schlechten Wein zu trinken.
 
https://www.blocket.se/kronoberg/Saab_9_3_S_5D_2_0T__10000_mil_80208757.htm?ca=3&w=3

Auch eine Alternative. Laut Inserat in sehr gutem Zustand. Rostfrei, scheckheftgepflegt, drei Vorbesitzer, 100.000km Laufleistung. Für 2.000 EUR.

Ich sehe klassische Spuren von Feindberührungen an den Stoßstangen und möglicherweise einen leichten Farbunterschied zwischen vorderem Kotflügel (Fahrerseite) und den Türen.

Meinungen?
 
Was viel besseres wirst Du für diesen Preis nicht kriegen.

Edit (noch zum Winterautokonzept allgemein): Ich finde, daß man im Winter eigentlich das bessere Auto braucht. Ich habe nie verstanden, daß man sich im Winter eine ranzige Rübe ans Bein bindet, die über keine Sitzheizung, keine Klima und keine adäquate Sicherheitsausstattung verfügt. Gerade bei schlechtem Wetter möchte ich in keinem kleinen, lauten und ggf. schlecht funktionierendem Kompromiß herumfahren. Auch in diesem Zusammenhang plädiere ich (bei den genannten Alternativen) für den 9-3.

Edit 2: "Ranzige Rübe" war jetzt nicht konkret auf diesen Fall bezogen, sondern eher allgemein schwadronierend. ;-)
 
Aber wenn es "nur " bequem sein soll, kommt auch der Xantia, als letzter Hypopneumant in Frage.
Oh ja, am Besten als Activa. Wenn du den auf kurvigen Landstraßen nutzt, willst du die gleiche Strecke anschließend mit keinem Saab mehr fahren. Der hält heute noch den Geschwindigkeitsrekord beim Elchtest eines schwedischen Automagazins. Kein Saab, kein Porsche oder Audi R8 ließ sich mit solch einer Geschwindigkeit um die Hütchen fahren wie der Xantia Activa.
Kleiner Vorgeschmack:
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Saab Cockpit.jpg

Die erste Langstrecke mit dem neuen Saab. Natürlich dorthin, wo die Wege aller Schaffer-Saabs hinführen. Zu den Borghardts ins Saab Zentrum Paderborn. Aber zunächst einmal führt der Weg in den Stau. Normalerweise ärgert mich das wie alle anderen. Aber heute stört es mich nicht sonderlich. Ich bummele mit der Automatik gelassen in der Karawane mit und lasse dabei meinen Blick durch den Wagen wandern. Ich streichele über die duftenden beigen Ledersitze, ich streife mit dem Handrücken über die edlen Türverkleidungen, fahre die Fenster hoch und runter, bewundere die formschönen Kopfstützen, den eleganten Schwung des Armaturenbretts, die verborgenen Sitztaschen, den Zündschlüssel in der Mittelkonsole. All die kleinen Detaillösungen, die einen Saab so typisch Saab machen. Dann schalte ich NDR Info ein und komme mir vor wie ein kultivierter und gebildeter Mensch. Typisch Saab-Fahrer eben. Als mir das zu langweilig wird, rufe ich über die Freisprecheinrichtung meine Eltern an. Einfach nur, um über meine Freisprecheinrichtung zu telefonieren. Ich erzähle ihnen, an welcher Autobahnabfahrt ich zuletzt vorbeikam und welche als nächstes kommt. Aber ich komme mir dabei vor wie einer dieser coolen amerikanischen Rechtsanwälte in einem dieser coolen amerikanischen Filme, die mit ihrem Saab über einen Highway am Pazifik entlangbrausen und ihrem Büro telefonisch sehr wichtige Dinge für den nächsten Prozesstag durchgeben. Typisch Saab-Fahrer eben.

Schließlich löst sich der Stau auf. Vor mir der Horizont, im Herzen die Freiheit, unter der Haube ein starker Saab-Turbomotor. Ich trete aufs Gaspedal und ziehe den anderen Autos einfach davon. Die Ladedruckanzeige zuckt ein wenig, ich werde etwas zurück in den Sitz gedrückt, aber ansonsten bleibt im Innenraum alles still. Diese Gelassenheit und Mühelosigkeit ist es, die einen Saab zu einem Saab macht. „Auf langen Strecken zuhause“ hieß mal ein Werbeslogan. Vielleicht der treffendste, den Saab je hatte. Die Steigungen verschwinden einfach – wenn ich bergan beschleunigen will, dann beschleunige ich eben bergan. Soviel und so schnell wie ich will. Die Lenkung vermittelt diesen besonderen Kontakt zur Straße, so wie es nur eine Saab-Lenkung kann. Die Sitze sind und bleiben einfach die bequemsten Autositze der Welt. Die Kraft des leisen Turbo-Motors fühlt sich an wie eine endlose Ressource. Sie drängt sich nie auf. Sie flüstert nur: Ich bin da, falls du mich brauchst.

Das Auto rauscht mit mir in die Abenddämmerung hinein. Die schönen klaren Armaturen-Anzeigen schimmern grün. Nichts knistert, nichts klappert, nichts knarzt. Dieses Auto wurde in dem Jahr zugelassen, in dem ich Abitur machte. Und dennoch fühlt es sich an wie neu. Weil es gut gebaut ist. Und weil es gut konstruiert ist. Ein Saab kommt nie aus der Mode. Er ist dem Wettbewerb fast immer überlegen. Und wo er nicht überlegen ist, ist er konsequent anders – und damit im Grunde doch wieder überlegen.

Ein Freund sagte mal: „Mit einem Saab bist du immer gut angezogen.“ Stimmt, denke ich. Aber vor allem sitzt ein Saab immer wie ein Maßanzug – genau für mich gemacht. Die hohe Seitenfensterlinie, die steile Frontscheibe. Behaglich ist es hier, das Auto umschließt mich sicher, aber engt mich nicht ein. In einem Saab bin ich daheim. Dies ist mein sechster Saab. Seit über zehn Jahren fahre ich mittlerweile Saab. Und doch hat sich meine tiefe Zuneigung für diese Automobile nicht abgenutzt. An einem Abend wie diesem ist die Faszination wieder genauso groß wie am allerersten Tag. Damals, als ich mit meinem Vater in Bremen meinen ersten Saab abholte und wir beide völlig begeistert waren.

Paderborn kommt näher. Es ist dunkel geworden und ich habe das Night Panel eingeschaltet. Noch so ein Detail, das es nur bei Saab gibt. Meine Playlist springt auf „Jackie Chan“ von Tiësto&Dzeko. Ich drehe die Musik laut, trete für die letzten Autobahnkilometer noch einmal aufs Gas, werde noch einmal in den Sitz gedrückt. Und ich denke: Was für ein fantastisches Auto! Ein Saab. Mein Saab.
 
Und etwas Prosaischer die Bestandsaufnahme vom Besuch beim Saab-Händler meines Vertrauens.

Zunächst die Vorführung des Neuzugangs. Die erste Frage: "Wo ist die SE-Spoilerlippe?" Ich gucke verblüfft auf mein eigenes Auto und stelle fest, dass ich Ultrapedant wirklich ein Auto gekauft habe, ohne darauf zu achten, dass die vordere Stoßstange nicht zur hinteren passt. Die Erklärung scheint mir einfach: Vor vielen Jahren gab es mal eine Feindberührung mit einem Fasan. Ein Scheinwerfer und die Stoßstangenhaut wurden ausgetauscht. In dem Zuge baute man vermutlich die falsche Stoßstange an. Oder der betagte Erstbesitzer tauschte sie irgendwann mal wegen Parkremplern. Wie auch immer: Er kriegt jetzt seine Spoilerlippe wieder und seine SE-Würde zurück. Außerdem stehen auf der Liste: Ölwannenkontrolle, Jahresinspektion, Beilackieren eines Park-Streifschusses an der vorderen Stoßstange, Erneuerung des Rostschutzes und ein paar kleinere Sachen. Der Blick unter das Auto bestätigte im Wesentlichen den oberen Zustand.

Mein potenzielles Winterauto macht einen sehr guten Eindruck. Die Karosserie ist erstaunlich gut erhalten. Auch an der Stelle am Radlauf, wo die drei Bleche zusammengebraten sind, sieht er noch gut aus. Rost sieht man nur, wenn man die Hecktüren öffnet und dort die Stelle am Radkasten inspiziert. Aber das kann man noch normal behandeln, und gut ist. Sagt der Experte. Ansonsten sind Blech und Lack von Blessuren sehr weitgehend verschont. Die Maschine lief schön ruhig, das Getriebe schaltet sauber und leichtgängig, das Fahrwerk ist noch nicht ausgenudelt. Natürlich ist die Umstellung vom 205PS-Turbo auf den 130PS-Sauger … nun ja … spürbar. Aber ich mochte das einfache, versoffene und zuverlässige Aggregat immer. Für meine Ansprüche ist er kräftig genug. Bedauerlicher finde ich, dass die Automatik fehlt. Ziemlich großartig finde ich wiederum die Farbkombination aus skarabäusgrünem Lack und beigem Velours. Zumal beides noch sehr gut erhalten ist. Nur eine kleine Delle im Fahrzeughimmel ist ärgerlich. Die Felgen sind wie immer Geschmackssache. Die Werkstatt wollte mir was Gutes tun und zog die Alus eines 902 mit sehr guten Ganzjahresreifen auf. Ich würde einen solchen simplen unbespoilerten Buchhalter-9-3 aber tatsächlich lieber mit den zeitgenössischen Radkappen fahren. Die Zahl der Saab-
Alufelgen, die nach meinem Geschmack auf dieses Auto passen, ist sehr begrenzt.

Ansonsten gab es nur Kleinigkeiten. Das SID hat Pixelfehler, die Klimaanlage braucht einen Service, der Innenraumluftsensor schnattert nervtötend, auf dem Heck ist das falsche Emblem und der (unbenutzte) Aschenbecher lässt sich nicht mehr schließen. Unzumutbar ist das einfache Kunststofflenkrad, an dem bei diesen Temperaturen immer die Hände festkleben. Und genauso der Kunststoff-Schalthebel mit diesem eigentümlichen Gummibalg. All diese Mängel würden aber noch im Rahmen des vereinbarten Kaufpreises behoben, ein (gebrauchtes) Lederlenkrad und Lederschaltknauf mit Ledermanschette eingebaut.

Insgesamt mache ich mit dem Wagen ein gutes Geschäft, denke ich. Hinzu kommt, dass ich wirklich Lust darauf habe, gerade wegen der Farbkombination. Und der 9-3 hat gerade den richtigen Pflegezustand für meine Zwecke. Er ist in einem super Gebrauchtzustand, man muss aber auch nicht ständig ein schlechtes Gewissen haben, ihn zu gebrauchen. Ich warte jetzt nochmal ab, wie die Rechnung für die Arbeiten an meinem schwarzen 9-3 ausfällt, und wenn das im vereinbarten Rahmen bleibt, werde ich nächste Woche einen Kaufvertrag unterschreiben. Der skarabäusgrüne 9-3 steht dann bis Oktober in der Ausstellungshalle in Paderborn und wird dort anschließend vom schwarzen 9-3 abgelöst- Auch das eine gute Lösung, wie ich finde.

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Schöne Felgen hat er auch, ich mag die!
Übertroffen nur von Alu36... :love:
 
Im Prinzip finde ich sie auch hübsch - aber nur auf einem 902. Nicht auf einem 9-3.

Ich lief allerdings später an einem 9-3 vorbei, der ebenfalls 902-Felgen hatte. Und die Kombination fand ich wiederum hübsch.

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Ja, ist schon sehr individuell mit dem Geschmack - letztere gefallen mir wiederum gar nicht so gut.
 
Mir geht es so wie patapaya: An meinem einzigen - und mich damals wie heute nicht überzeugenden - 900II hatte ich die Longspokes aus dem unteren Bild. Und habe immer von den Felgen auf dem oberen Bild geträumt :love: . Nur waren die nirgendwo aufzutreiben.
Heute habe ich eine Garnitur davon im Keller liegen und werde sie auch nicht weggeben, obwohl ich kein Auto mehr dazu habe und mit hoher Wahrscheinlichkeit auch nie wieder bekommen werde..
 
im Keller liegen und werde sie auch nicht weggeben...
Schade eigentlich, Reserve kann nie schaden. :redface: Falls du mal Platz im Keller brauchst... :hello:
Für den 901 hab ich auch gerade 2 fabrikneue Super incas ergattert und weggelegt. :rolleyes:
 
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