Alma kommt

Sieht wohl auf jeden Fall überdurchschnittlich gut aus. Ist halt leider weder AERo oder Anni.
Aber im Zweifel ist es wohl weit einfacher, einen sehr guten 9k optisch zum Anni zu machen, als aus einem herunter gerittenen Anni einen sehr guten 9k.
 
...und noch einfacher ist es, einen 9000 CS als solchen zu belassen.:rolleyes:
 
Das ist wohl wahr. Zumal ich auch in Spa das Gefühl bekommen konnte, dass der 9k größtenteils als Anni oder AERO ausgeliefert wurde. :smile:
 
Die Frage des Neuerwerbs wurde ja an anderer Stelle ausführlich diskutiert und zum erfolgreichen Abschluss gebracht. Jetzt also: 9000 Aero. Schwarz. Stark. Schön. Ewig.

Mein aktueller Stand nach zwei Monaten: Mit Sicherheit das beste Auto, das ich je hatte, und mutmaßlich das beste Auto, das ich je haben werde. Er macht jeden Tag glücklich und bei jeder Fahrt gelassen. Ich steige ein, drehe den Zündschlüssel um, und der Stress des Alltags fällt von mir ab: Willkommen zuhause. Man könnte mir einen brandneuen 7er BMW daneben stellen, und ich würde ohne Zögern in den Saab steigen.

In zwei Monaten habe ich 5.000 Kilometer auf die Fuhre gespult und kratze jetzt an der 190.000-Marke. Es wird doch häufiger zwischen Kiel und Hamburg gependelt als ursprünglich gedacht. Im nächsten Jahr muss also ein zweiter 9000 oder 9-3/I her, um die Kilometerleistung auf zwei Autos zu verteilen. Der Aero ist mir dafür auf Dauer zu schade. Und eigentlich ist er auch zu schade für den Winter. Allerdings bin ich mir noch nicht ganz im Klaren darüber, was die Nummer zwei im Fuhrpark werden soll. Denn das Dumme ist: So ein 9000 Aero versaut einen für alles andere. Fühlte ich mich seinerzeit noch mit einem 2,3i Automatik völlig ausreichend motorisiert, ist mir ein 2,0t mittlerweile zu lahm. War ein normaler CSE mit gehobener Buchhalterausstattung noch vor wenigen Monaten eine Option („Hauptsache 9000“), ist der mir mittlerweile zu nackt. Umgekehrt macht es auch wenig Sinn, sich einen zweiten Aero oder Anniversary zu suchen, der dann ebenfalls zu schade für den Winter ist, so dass ich einen Drittsaab bräuchte. Wobei: Ich wäre ja nicht der Erste hier:smile:

Zurück zum Aero. Die „Mängel“, die er hat, sind keine, sondern gehören zum Charakter eines alten Autos dazu. Hin und wieder klappert das Schiebedach ein bisschen oder die Lüftung zirpt. Der Empfang des guten alten Werksradios ist nicht der beste. Nachdem die Waschstraße erfolgreich gegen die Politur ankämpft, kommen auch ein paar Schrammen zum Vorschein, die man auf Dauer beseitigen sollte, vor allem eine Delle an der Unterkante der Fahrertür (innen), eine Schramme unter dem Griff der Fahrertür, abgekratzter Lack am Rand des Tankdeckels und einer Hintertür und einer Schramme am Kotflügel, die zwar nur einen halben Daumennagel misst, aber bis auf die Grundierung durchgeht. Nickeligkeiten. Anfänglich irritierte mich der Unwillen des kalten Motors bei untertourigem Fahren im zweiten Gang, das ist aber tatsächlich nur der langen Übersetzung geschuldet. Ich habe mich dran gewöhnt. Gewöhnt habe ich mich auch daran, auf der Parkplatzsuche zügig an Lücken vorbeizufahren, bei denen ich einen Bordstein erklimmen müsste. Auch wenn die Erklärung: „Der Spoiler sitzt zu tief“ gelegentlich für Blicke vom Beifahrersitz sorgt, die Zweifel an meinem geistigen Gesundheitszustand ausdrücken. Die Tiefgarage in Hamburg macht sich im Übrigen bezahlt. Bislang konnte ich den Aero dellenfrei durch den Alltag retten. Die Versuche, mir mittels streikender Zentralverriegelung bei Regenwetter den Zutritt zu verwehren, hat der alte Schwede bis auf weiteres eingestellt. Ölverbrauch ist nicht messbar, Benzinverbrauch pendelt zwischen 8 und 9 Ltr.

Heute habe ich es endlich mal geschafft, nach Paderborn zu fahren und die Winterfelgen draufsetzen zu lassen. Die Threespokes stehen ihm bemerkenswert gut, wie ich finde. Bei der Gelegenheit konnte ich das Auto zum ersten Mal von unten sehen. Ich habe ja seinerzeit einfach darauf vertraut, dass mir der kundige Händler schon kein Auto verkaufen wird, das untenrum wegoxidiert. Tatsächlich sieht er auch da sensationell gut aus. Die vor zwei Jahren erneuerte Auspuffanlage (allerdings mit Gebrauchtteilen) sieht nicht mehr aus wie frisch vom Band, aber sonst ist der Unterboden komplett rostfrei. Was mich wundert, denn bekanntlich blühte er ja am hinteren Radlauf recht munter. Da das Auto schon mal in der Werkstatt war, habe ich neben dem Öl auch gleich den Antriebsriemen mit Spannrollen und Riemenspanner (aua, ist der teuer!) ersetzen lassen. Der Meister meinte zwar, er würde damit noch 20tkm fahren, aber ich meinte anders. Tatsächlich läuft er jetzt runder und ruhiger. Wenn man den Klimakompressor zuschaltet, rappelt nix mehr. Außerdem habe ich wieder zwei funktionierende Scheibenwaschdüsen, und der eingerissene Schlauch der Tankentlüftung im hinteren Radkasten wurde getauscht. Das Allerwichtigste ist jedoch: Die „Fasten Belts“-Leuchte funktioniert wieder:smile:
 
Und Borghart hat keinen Winter- und Aero Sommer Entlastungssaab stehen?
 
Doch. Einen sehr ordentlich erhaltenen 94er CS 2,3i Automatik mit 195tkm. Aber den finde ich zu teuer.

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Und ein absolut makelloses silbernes 9-3/I Aero Coupé hat er in der Halle stehen. Löst Begierde aus. Gehört aber einem Kunden und steht nur über Winter zur Deko zwischen den koreanischen Klopskisten dort.
 
Flute den aero doch vor dem Salzeinbruch einfach mit fluid film oder Mike Sanders oder wasauchimmer und fahr die Kiste dann einfach. Gerüchten zufolge sollen alte Saabs das können. Also, das fahren...
 
Bei der Gelegenheit konnte ich das Auto zum ersten Mal von unten sehen.
.... Tatsächlich sieht er auch da sensationell gut aus. ...

Schau Dir unbedingt die Tankbänder an.
DIE sind eigentlich IMMER fällig und es ist irgendwie ungeschickt, den Tank im Fahrbetrieb abzusetzen.:cool:
 
Schau Dir unbedingt die Tankbänder an.
DIE sind eigentlich IMMER fällig und es ist irgendwie ungeschickt, den Tank im Fahrbetrieb abzusetzen.:cool:

Kann ich nur bestätigen. Habe die gerade beim 97er 9k-Sauger getauscht. Das lange Band war an zwei Stellen unter der Kunststoffabdeckung fast durchgerostet. Es hätte nicht mehr lange gedauert, dann wäre das Band durch gewesen (ist aber erst zu sehen, nachdem das Band demontiert ist). Das Kurze sah noch besser aus - habe aber direkt beide getauscht und diese vorher ordentlich eingefettet ...
 
Jetzt habe ich gerade 720 Euro in die Werkstatt getragen ... und Ihr sagt mir, dass ich bitte gaaanz langsam und vorsichtig in die nächste Werkstatt fahren soll, damit mir der Tank nicht auf die Straße fliegt. Ich liebe dieses Forum.:biggrin:

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Na gut, ich hole mir nächsten Samstag bei Etehad einen Termin zum Tankbänderwechsel und bremse bis dahin vor jeder Bodenwelle auf Tempo 60 runter.
 
Hab schonmal ein Tankband verloren. Frisch vollgetankt, losgefahren und dann "plopp"!

Das gerissene Band sah aber wirklich schon schlimm aus. Der Tank ist aber trotzdem nicht gleich auf die Straße gefallen. Das Stahlseil-Provisorium, das der ADAC-Mann dann da drangeklöppelt hat hätte sicher länger gehalten als die 55,-€-Ersatzbänder (pro Stück!) je halten werden!

Bei denen brach nämlich schon bei der Montage der schwarze Schutz(l/k)ack beim in Form biegen wieder auf...

Vizilo
 
...hätte sicher länger gehalten als die 55,-€-Ersatzbänder (pro Stück!) je halten werden!

Bei denen brach nämlich schon bei der Montage der schwarze Schutz(l/k)ack beim in Form biegen wieder auf...

Das kann ich leider nur bestätigen, die nun ca. 3 Jahre alten Ersatzbänder an unserem 9k schon wieder rostrot!:mad:
 
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?!
 
Tja, bei den neuen Teilen glaubte ich auf Fettbäder verzichten zu können und bei gut beschichteten Teilen kann man das auch:
Die überholte und dabei kunststoffbeschichtete Hinterachse des 900 CC z.B. ist auch nach Jahren noch besser als ab Werk.:rolleyes:
 
Ich mache in diesen Tagen seltsame Beobachtungen: Der Motor schüttelt sich nicht mehr, wenn ich bei 20 km/h in den 2. Gang wechsel, läuft insgesamt ruhiger und vibrationsärmer ... und vor allem: der Bordcomputer und die Tankanzeige behaupten, der Aero verbrauche mehr als einen Liter weniger. Kann das sein?! Getauscht wurden nur Riemenspanner, Umlenkrollen, Riemen, der eingerissene Schlauch der Tankentlüftung und das erst 5000km alte Öl. Seltsam.
 
Wahrscheinlich gewöhnt er sich so langssam an Dich.
 
Das ist jetzt ja sogar mir zu esoterisch, Klaus.:smile:

Dass er ruhiger läuft, wenn ich den Riemen nebst Krams gewechselt habe, sagte der weise Meister K. ja schon voraus. Aber der Verbrauch?! Ich habe es jetzt Schwarz auf Weiß auf der Tankquittung: 7,36 Liter. Das ist über ein Liter weniger als sonst bei gleichem Fahrprofil. Die ollen Michelin-Winterpneus auf Threespokes statt der neuen Continental-Sommerreifen auf den Super Aeros können doch auch nicht so einen Unterschied machen.

Verliert der Aero am Ende bei meinen Haltungsbedingungen den Lebenswillen? Als ich HJ Borghardt sagte, das Auto führe nur Langstrecke mit 120, strahlte er und sagte: "Das tut ihm gut."
 
Mal wieder Zeit für eine langweilige Statusmeldung. Langweilig deshalb, weil der Aero sich renitent weigert, mit Defekten den Unterhaltungswert des Autoalltags zu steigern. Der 16 Jahre alte Wagen kämpft sich tapfer durch Schnee, Matsch und zweimal die Woche durch die Waschanlage. Mittlerweile haben wir zusammen 7.000 Kilometer zurückgelegt. Und noch immer schwanke ich zwischen „Dafür ist er viel zu schade“ und „Dafür wurde er schließlich gebaut“. Bei den gegenwärtigen Witterungsverhältnissen lässt er sich etwas widerstrebend schalten. Wird auf jeden Fall Zeit, mal das Getriebeöl zu wechseln. Und immer, wenn ich von einem anderen Auto umsteige, fällt mir doch auf, dass die Kupplung recht schwergängig ist. Aber das war es dann auch schon.

Stichwort Umsteigen. Im Berufsalltag bin ich ja häufiger dazu verdammt, C-Klasse und A4 zu bewegen. Wenn ich Glück habe, ist es der A4. Frontantrieb, bessere Sitze, bessere Straßenlage. Objektiv betrachtet ein annehmbares Langstreckenauto. Allerdings käme ich nie auf die Idee, privat 40.000 Euro auf den Tisch zu packen, um mich täglich zu Tode zu langweilen. Ein Tag, an dem ich meinen Saab sehr mochte, war der erste Kälteeinbruch im Norden. Ich rutschte mit einer C-Klasse von Hamburg nach Kiel und verfluchte dieses Auto. In Kiel stellte sich dann raus, dass ich gleich wieder nach Hamburg muss, und ich entschied mich, den Saab zu nehmen. Obwohl der Aero mit seinen 225 PS ohne TCS (Halleluja!) nun wahrlich kein Traktionswunder ist, war die Fahrt im Vergleich tiefenentspannt. Gebettet wie auf dem abgewetzten Lieblingslesesessel und von der Kanonenofenheizung gewärmt zog mich die alte Fuhre schnurgerade über die vereisten Straßen. Und beim Stopp auf dem Rastplatz stellte ich fest: Kein Auto sieht in einer frischen Schneelandschaft so schön aus wie ein schwarzer 9000 Aero.:love:

Was nun den künftigen Zweitwagen angeht, bin ich immer noch unentschlossen. Längere Zeit dachte ich daran, nach einem guten 9-3/I TiD Ausschau zu halten. Denn ich mag ja den 9-3/I, und diese alten Rappeldiesel sind wirklich erstaunlich sparsam. Allerdings fragte ich mich immer wieder: Ist es nicht fast noch deprimierender, das richtige Auto mit dem falschen Motor zu fahren, als gleich das falsche Auto zu fahren? Eine denkbare Alternative wäre, einen 9-3/I oder 9000 Benziner zu kaufen und auf LPG umrüsten zu lassen. Irgendwie habe ich da aber noch eine innere Sperre, die rational nicht zu begründen ist.

In den Aero kommt jedenfalls kein LPG, der bleibt so, wie er vom Band lief. Vor ein paar Tagen parkte dann ein älterer Volvo V70 vor meiner Haustür ein und mir fiel auf, dass diese Fünfzylinder schon ziemlich nette Betriebsgeräusche machen. Ein Blick in die einschlägigen Portale offenbarte: Zu teuer. Dann fiel mir ein, dass es den ja rein theoretisch auch als Limousine gab, und siehe da: deutlich billiger. Ein Exemplar fiel mir besonders ins Auge: Ein quietschroter S70 aus dem ersten Baujahr unter 100TKM mit dem 140PS-Fünfzylinder und zweieinhalb Jahre alter LPG-Anlage für 3250 Euro (inkl. einem Jahr Garantie). Fast zu schön, um wahr zu sein. Also bin ich da heute hingefahren und habe festgestellt: Doch, ist wahr. Das Auto erfüllt das, was einschlägige Wimpelhändler so gerne einen „TOP TOP TOP“-Zustand nennen. Jedes Jahr zur Inspektion in der Vertragswerkstatt, Serviceintervalle somit immer zwischen 5.000 und 10.000 Kilometer. Bei der Probefahrt war ich zwar nicht ultra angefixt von dem Auto, aber ich fand ihn behaglich, solide und angenehm. Straßenlage und Federungskomfort sind besser als im 9000, der Sitzkomfort vergleichbar gut, der Motor schnurrt sanft und melodisch sein Fünfzylinderlied, nach wenigen Kilometern entfaltet sich ein ähnliches Urvertrauen wie im Saab: Der lässt Dich nicht im Stich.

Das hielt allerdings nur so lange, bis ich von Benzin auf LPG umschaltete. Das Auto schüttelte sich, und die Maschine klang so, als ob sie nur noch auf zwei Töpfen lief. Ein Blick unter den Vorderwagen offenbarte ein lose rumbaumelndes Steckerkabel. Kann, muss aber nichts damit zu tun haben. Der seriös wirkende Verkäufer aus der freien Volvo-Werkstatt schien glaubwürdig überrascht von dem Problem mit der Gasanlage, sagte, dass er mir das Auto so natürlich nicht verkaufen könne, und versprach Klärung des Defekts nach Weihnachten. Mir ist das im Grunde ganz lieb, weil es mir Bedenkzeit verschafft.

Bin ich tatsächlich bereit für einen Alltagsvolvo und Sonntagssaab? Sicher, bei der Probefahrt gefiel er mir außerordentlich gut, der S70. Aber als ich dann wieder vor meinem Saab stand, dachte ich mir: Was für ein unendlich viel schöneres, individuelleres, wertigeres Auto. Und als ich wieder mit meinem Saab fuhr, dachte ich mir: Du kannst nicht alles besser als so ein Volvo. Manches kannst Du sogar schlechter. Aber Du hast mehr Stil und Charakter. Und es gibt einen Unterschied, den die meisten Saab-Fahrer kennen, und der sich doch so schwer beschreiben lässt: Einen Saab fahre ich, ein Volvo fährt mit mir.

Nun will ich den Saab ja auch nicht weggeben, sondern im Gegenteil schonen. Der grobschlächtige Vetter aus Göteborg wäre ja vor allem dazu da, dem Aero die Lasten des Alltages abzunehmen. Und er würde mir häufigeres Pendeln unter der Woche erlauben, was wiederum ein realer Zugewinn an Lebensqualität wäre. Denn alte Leute schlafen ja doch am liebsten im eigenen Bett.

Ich werde also über Weihnachten darüber nachdenken, ob dieser quietschrote Rucksackvolvo mit der beigen Buchhalterausstattung einen Platz in meinem Leben findet (sofern sich das LPG-Problem löst). Das Pendel schlägt im Moment zugunsten des Volvo aus. Aber das ändert sich bei mir häufiger mal.:hmmmm:
 
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