9000 Reparaturen

und auch für die sich im fortgesetzten Verfallszustand ewig mitdrehenden, elend vergammelten Einpressflügel der Verkleidungs-Segmente gibt es mehrere Tausch-Alternativen.

Da würden mich mal konkrete Beispiele sehr interessieren. Die Dinger haben mich schon mehr als einmal zum Wahnsinn getrieben. Was nimmt man da und wo kriegt man das her?

raus mit der Sprache :biggrin: interessiert mich auch!
 
Wo ist J.R.?

Würde mich auch brennend interessieren, mir ist da bislang noch nichts vernünftiges eingefallen. Spreizdübel aus dem Baumarkt vielleicht? Aber J.R. scheint "nach Diktat verreist" zu sein, oder er ist nun selber bei der intensiven Suche nach der "ultimativen" Lösung. :smile:
Bisher habe ich die "mitdrehenden" Flügel mit einer Gripzange festgehalten, und wenn auch das nichts half, einfach der Schraube den Kopf abgeflext (Durchbohren war mir immer zu mühsam). Dann den alten Flügel rausgebohrt und einen neuen neuen eingesetzt.
 
Bin ja schon da...

Es gibt natürlich mehrere Möglichkeiten.
Eine Klebelösung, eine durch thermoplastisches Schweißen - und immer dazu Trick-17

Behandelt wird grundsätzlich das OBERSTE Teil in Einbauposition - ist es eh dasjenige, wo vorher schon die durchgeranzte Flügelklemme eingesetzt waren. Durch's krumm- und nudeligschrauben ist das Loch häufig schon zerfranst - oder ein entnervter Mechaniker hat das Gelumpe einfach mit Gewalt rausgerissen.

Thermoplastisches Schweißen scheidet leider für die meisten von Euch aus, versucht es besser gar nicht - geringfügig falsche Temperatur und eine aus versehen falsch gewählte Stange von Schweißzugabe führt zu verherenden Ergebnissen - Das Teil ist dann zwangsläufig versaut. Kenne nur eine Hand voll Plastik-Paganinis, die teure Teile, wie die Halter an Xenon-Scheinwerfergehäusen auf diese Weise dauerhaft flicken können. Also, Finger weg. Zudem sind die original Flügelklemmen auch nicht an jeder Ecke zu bekommen, selbst wenn man nach dem Schweißen wieder ordentliche Löcher dafür hätte.

Die Lösung ist viel einfacher und kann auch mit Hausmitteln durchgezogen werden.

Ihr braucht an Werkzeug:

- Eine simple runde Raspel oder grobe Rundfeile, um die zerfransten Löcher etwas beizuformen. Dazu ein scharfes Messer, um die Kanten zu glätten. Dann eine Hitzequelle, simpler Gasbrenner vom Camping reicht und eine olle Zange, um heiße Teile anpacken zu können. Dazu grobes Schmirgelleinen und etwas zum entfetten, simpler Bremsenreiniger reicht. Das war's schon. Wer noch einen alten nicht haarenden Borstenpinsel für die Aktion opfert, ist schon mehr als perfekt ausgestattet. Eigentlich nichts exotisches, fast jeder hat davon annähernd alles im Haus.

Ihr braucht an Material:

- Ein paar Schrott-Teile aus vergleichbarem Material, es muß weder von Saab sein noch der dupfengleiche Werkstoff. Hauptsache leicht elastisch wie das Original und möglichst dick. Drei Millimeter sind das mindeste. Holt Euch den Plunder vom Schrottplatz, die werfen das Zeugs eh in die Tonne. Es MUSS ein Thermoplast sein, kein Duromer. Möglichst in schwarz, das ist dann eure billig erstandene "Rohware"
- Einen massiv bösartigen Klebstoff, der auch Spalte füllt. Schwarze Industrie-Klebedichtpaste bietet sich an, ideal ist die zähe Plörre aus der Kartusche, die unser Schrotti zum Abdichten der Wischwasserbehälter empfohlen hat. Die klebt wie Pest und ist witterungsbeständig. Nehmt KEIN Silicon oder ähnliches, dann lieber simples Sika. Heißkleber ist auch nicht sonderlich gut, denn der wird im schmiermittelexponierten Bereich unterhalb des Motors durch Lösungsmittel unterwandert und löst sich ab, wenn er nicht schon vorher durch Motorabwärme weggeschmolzen ist.
- Und jetzt das wichtigste - Das Gewinde. Nehmt Inox-Einschlagmuttern A2 "...für Holz..." - Verwendet möglichst die mit großem Kragendurchmesser und kleinen spitzen Krallen, gibt's normalerweise von M5 bis M10 beim Schraubenfuzzi Eures Vertrauens.Dazu passende Schrauben könnt Ihr gleich mitbestellen. Vorsicht, normale Baumarkt-Einschlagmuttern sind nur lümmelig dünn verzinkter Billigstahl, neuer Rost ist bei denen dann garantiert.

Dann heißt es, die möglicherweise zu großen Löcher der "Schirme" mit einem passenden Stück Plastik zu überspannen, die kritischen Stellen zu verstärken, um wieder eine tragfähige Basis zu bekommen - und dabei gleichzeitig ein Gewinde zu verankern.

Klingt kompliziert, ist es aber nicht.

Schneidet Euch simple Plastikzuschnitte aus den Schrott-Teilen, formt sie notfalls mit etwas Wärme, damit sie auf der OBER-Seite (!) der künftigen Schraubstellen gut aufliegen. Ruhig etwas großzügig zuschneiden, soweit an der Stelle hinreichend Platz ist. Klebt sie noch nicht ein, aber markiert Euch möglichst genau den Mittelpunkt der künftigen Schraubstelle. Packt dann jeweils eine der Einschlagmuttern und macht sie RICHTIG heiß. Drückt sie von unten an der richtigen Stelle in den Flicken, so weit, bis selbst die kreisförmige Fläche der Mutter auf der Flickenunterseite etwas in den Flicken eingeschmolzen ist, Ihr also eine fast glatte Ebene bekommt. Die Mutter frißt sich dabei gleichzeitig mit ihrem Gewindekragen und den vier Zinken durch den Plastik und sitzt nach dem Abkühlen schon verdammt fest. Das ganze muß schnell gehen, damit sie nicht schon auf "halbem Weg" abkühlt. Ein Stück Holz mit hinreichend großem Loch als "Drückbank" ist ein perfektes Hilfwerkzeug hierfür. Ihr solltet danach zusätzlich etwas von der Klebepaste um die Kanten der durchgedrückten Zinken schmieren, diese wirkt dann nach dem Aushärten als "Verliersicherung"

Jetzt die Oberseite des Schirms an der künftigen Schraubstelle und die glatte Unterseite des Flickens um den Kragen der eingeschmolzenen Mutter etwas mit Schmirgelleinen aufrauhen. Der Rest dürfte wohl klar sein - Flicken aufkleben und bis zum Aushärten mit etwas "Ballast" andrücken.

Beim Einbau am Fahrzeug könnt Ihr passend zugeschnittene Beilagscheiben, ebenfalls aus dem Schrottplatz-Material verwenden, damit die Schraubenköpfe eine größere Auflagefläche haben - Oder beschafft Euch große Unterlegscheiben, ebenfalls aus A2. Prüft VOR der Aktion, ob im Einbauzustand nach oben überstehend genügend Platz für die Hülse und die Zinken der Muttern ist. Meistens ist dem so, schließlich waren ja auch die Flügelklemmen vorher an dieser Stelle. Falls es eng wird, schleift den Hals der Einpressmuttern etwas kürzer und entgratet die Kanten.

...und wer jetzt sagt, daß das alles zu viel Arbeit ist, der lässt den Krempel entweder so wie er ist - oder kauft sich für ein paar Hunderter einfach neue Unterbodenschirme. Die sind zwar nach ein paar Monaten an den Schraubstellen genau so vergammelt, wie die alten Teile - aber man spart sich den Bastel.

Ganz faule Zeitgenossen, die aber auch kein Geld ausgeben wollen, nehmen statt der Flicken mit Einpressmuttern einfach dickeres Flick-Material und schneiden in die dickeren Flicken direkt ein Gewinde rein. Egal wie, aber verwendet rostfreie Schrauben - Sonst reißt irgendwann beim Lösen das zugegammelte Gewinde wieder die Reparaturstelle kaputt. Tauscht auch die Schrauben, mit denen der gesamte Unterschutz in den Trägern der Karosserie - sprich Hilfsrahmen - befestigt ist und nicht nur die Verbindungen zwischen den einzelnen Schirm-Segmenten gegen rostfreie Varianten. Und vergesst nicht die Befestigungspunkte ganz vorne am Gitter, die gammeln besonders übel.

Falls allerdings der Unterboden-Trödel zwar noch nicht ganz kaputt ist, aber doch schon ziemlich hinüber sein sollte, so daß sich "liebevolle" sorgsame Arbeit eigentlch gar nicht mehr lohnt, gibt es alternativ eine Bastel-Lösung - mit rostfreien Lautsprecherklammern und VA-Blechschrauben. Diese Variante heißt "Hauptsache fest, scheissegal wie..." Dazu wählt man sich einen neuen Verschraubungspunkt in unmittelbarer Nähe der verrosteten und ausgefransten, bohrt duch alle zu verbindenden Teile durch - und klemmt dann in das obere Teil die Lautsprecherklammer. Diese sollte allerdings ebenfalls mit etwas Kleber gegen Verruschen gesichert werden, sonst fummelt man sich beim Einbau doll und dämlich.
 
Zwar hab ich ja keinen 9K , nur nen Thema und den geschenkt bekommen - weil : wer will denn sowas , aber ich fand jetzt diesen Beitrag einfach köstlich und ich vermute mal : Variante 3 wird zu 99% ausprobiert werden :biggrin:

Ja ja Junx , was man von nem alten Mann nich allet lernen kann ...hättet Ihr wohl nich jeglaubt :biggrin::biggrin::biggrin:
 
Der J.R.-Text ist mir zu lang.:smile:

Ich lasse das Mittelstück der Verkleidung einfach dran und löse die komplette Einheit.
Das spart mir die Faummelei mit den o.g. "Dübeln.
 
Ich habe die Metall Dübel-Einsätze bei mir alle erneurt und dann gut mit Kupferpaste eingeschmiert.

Seitdem gibt es da überhaupt keine Probleme mehr...

So viele sind das ja nun auch nicht.
 
Wow, super Anleitung! Aber wo sind die Bilder? :biggrin:
Schwarze Industrie-Klebedichtpaste bietet sich an, ideal ist die zähe Plörre aus der Kartusche, die unser Schrotti zum Abdichten der Wischwasserbehälter empfohlen hat.
Um diesem Endlosthema auch noch ein wenig Senf hinzuzufügen: PU-Montagekleber (z. B. Ponal Construct) eignet sich für die WiWa-Behälter auch gut, weil er aufquillt und die Risse schön abdichtet.
 
Ich habe die Metall Dübel-Einsätze bei mir alle erneurt und dann gut mit Kupferpaste eingeschmiert.

Seitdem gibt es da überhaupt keine Probleme mehr...

So viele sind das ja nun auch nicht.

Yo. Stimmt auffallend.
Genau aus diesem Grunde wundere ich mich auch eigentlich, warum die Dinger immer festgefault sind.

...und dann soll es auch gelegentlich Fahrzeugkäufer geben, bei denen der Vorbesitzer von der Erfindung der Kupferpaste nichts wusste. Blöd, wenn das dann der Grund ist, sich neue Unterbodenschirme kaufen zu müssen, wo's mit etwas Klimpergeld für neue Schrauben schon erledigt wäre.

@klaus
Sicherlich lässt man den Schirm wenn möglich in einem Stück. Dazu muß man aber erst einmal sicher sein, daß sich alle Schrauben widerstandslos entfernen lassen, zumindest einmal - und das möglichst zerstörungsfrei, damit man dann dafür sorgen kann, daß es das nächste mal auch noch funktioniert. Blöd, denn bekanntlich ist es beim ersten mal *immer* die letzte Schraube, die sich mitdreht - selbst wenn die restlichen ohne Probleme rausgehen - und das ist dann auch meistens eine von denen, an die man von innen nicht zum Gegenhalten mit der Zange rankommt.

Falls Dir dieser Text *immernoch* zu lange erscheinen sollte, kommen dann künftig als Lese-Erleichterung nur noch schnuckelige Morsezeichen.

*kichernd-weiterhüpf*
 
Yo. Stimmt auffallend.
Genau aus diesem Grunde wundere ich mich auch eigentlich, warum die Dinger immer festgefault sind.

...und dann soll es auch gelegentlich Fahrzeugkäufer geben, bei denen der Vorbesitzer von der Erfindung der Kupferpaste nichts wusste. Blöd, wenn das dann der Grund ist, sich neue Unterbodenschirme kaufen zu müssen, wo's mit etwas Klimpergeld für neue Schrauben schon erledigt wäre.
...

Freilich, der Vorbesitzer (Werkstatt) macht das nicht immer bzw. selten.

Dennoch muß man die Radhausverkleidung bei festgegammelten Schrauben nicht zerstören. Wenn man die vorsichtig raushebelt, dann kann man da neie Spreizdübel reinquetschen.

Zum Hebeln einen mögl. breiten Schraubenzieher (stumpfer Beitel) nehmen, dann geht der Kunsstoff nicht groß kaputt und der neue Quetschdübel hält.

Warum Werkstätten oder Vorbesitzer die so gut wie nie mit Kupferpaste einschmieren bleibt mir ein Rätsel....:confused:
 
Ich hatte gerade heute das Thema:
Die Dinger waren wahrscheinlich schon 10 Jahre nicht mehr runter, nur irgendein Knilch hat es offensichtlich SEHR oft versucht mit dem Abbauen. Ergebnis der Tat: Die Flügelklemmen des mittleren Spoilerteils (gehören auf die beiden vorderen Schrauben überhaupt solche Klemmen?) sind dermaßen rund, dass ich sie einfach nicht zu fassen bekommen habe. Da muss ich mir auch noch was ganz besonderes ausdenken....
 
Brutalmethode: Einfach den Kopf abflexen!

...Die Flügelklemmen des mittleren Spoilerteils (gehören auf die beiden vorderen Schrauben überhaupt solche Klemmen?) sind dermaßen rund, dass ich sie einfach nicht zu fassen bekommen habe. Da muss ich mir auch noch was ganz besonderes ausdenken....

Musst du nicht, die Lösung habe ich doch erst gestern hier beschrieben: http://www.saab-cars.de/9000/47071-9000-reparaturen-3.html#post646473 . Du musst dabei nur den Schraubenkopf kühlen, damit er nicht in den Spoiler einschmilzt. Die Methode funktioniert prima, denn du kannst dann bequem entweder die Schraube herausbohren oder die ganze Flügelklemme entfernen.
 
Würde mich auch brennend interessieren, mir ist da bislang noch nichts vernünftiges eingefallen. Spreizdübel aus dem Baumarkt vielleicht? Aber J.R. scheint "nach Diktat verreist" zu sein, oder er ist nun selber bei der intensiven Suche nach der "ultimativen" Lösung. :smile:
Bisher habe ich die "mitdrehenden" Flügel mit einer Gripzange festgehalten, und wenn auch das nichts half, einfach der Schraube den Kopf abgeflext (Durchbohren war mir immer zu mühsam). Dann den alten Flügel rausgebohrt und einen neuen neuen eingesetzt.

Musst du nicht, die Lösung habe ich doch erst gestern hier beschrieben: http://www.saab-cars.de/9000/47071-9000-reparaturen-3.html#post646473 . Du musst dabei nur den Schraubenkopf kühlen, damit er nicht in den Spoiler einschmilzt. Die Methode funktioniert prima, denn du kannst dann bequem entweder die Schraube herausbohren oder die ganze Flügelklemme entfernen.

Wat nu?:confused:
Schraubenkopf abflexen oder kühlen???:rolleyes:
 
@R9000: Zeit zu optimistisch oder zu pessimistisch?

@aero73: Beim Abflexen kühlen. Sonst wird's dem Thermoplast zu warm.
 
Ist auch meine Methode, wenns mal wieder durchdreht - wobei bei meinem 9K das wohl nicht mehr vorkommen sollte - entweder abflexen, oder mit einer Puck Säge absägen - geht auch flott - ist aber ein wenig schweisstreibender - und dann entweder neue Quetschmutter, oder wie bei einigen stellen möglich so karosserieklemmen mit gewinde anbringen.
 
Ich habe die Metall Dübel-Einsätze bei mir alle erneurt und dann gut mit Kupferpaste eingeschmiert.

Seitdem gibt es da überhaupt keine Probleme mehr...

So viele sind das ja nun auch nicht.

...komplette verkleidung ist bei mir momentan auch runter. habe mittlerweile die verschraubungen "mittelteil-luftleit-schirm" zu "aussenteilen" repariert und frag mich nun, womit die aussenteile am besten befestigt werden. metall-dübel-einsätze? sitzen die in der karosse? bekommt man "die" oder kann man adäquaten ersatz nehmen...? die "einpressmuttern" gibts leider bei den üblichen verdächtigen im moment nicht... wäre deshalb dankbar für die nennung von erprobten alternativen...:rolleyes:
 
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