Getriebe/Ma - G45705

@white-99 Das Hauptlager ist das Lager im Getriebe, welches am meisten belastet wird...und demnach auch als Erstes kaputt läuft.
Bei dem Geräusch im Video ist die Lauffläche vom Lager gearantiert rauh wie Schmirgelpapier. Welle ausbauen und den Käfig mit den Rollen aufschneiden und herunterbauen, dann wirst Du sehen, wie kaputt das Lager ist.
Der größte Fehler beim Erneuern des Hauptlagers ist eine zu stramme Vorspannung. Dann hält das neue Lager nur 50.000km und sieht dann genauso aus.
 
Ja Kater, die richtige Vorspannung einstellen das ist ein Thema. Daher werde ich es voraussichtlich auch nicht machen.
Ich kenne es aber auch so dass mit zu wenig Vorspannung der Käfig bricht und die Tonnen verschleißen.
Zu mahl mein beruflicher Heimathaffen für die Reibmomentmessung auch definierte Drehzahlen vorschreibt, da sonst die Wälzkörper nicht korrekt ausgerichtet sind.
Abgesehen davon das daß Verfahren mittlerweile veraltet ist. Kegelrollenlager werden industriell mittlerweile auf Maß eingestellt. Daher gibt es dafür auch keine Werte. Und was Saab da vor Jahrzehnten in die Werkstatthandbücher geschrieben hat war wohl auch nur der Handlungsleitfaden größere Rückläuferschwadronen vom Werk fern zu halten.
Zum Lager demontieren gibt es wohl auch gute Erfahrungen einfach eine Schweißraupe drauf zu setzen.
Klaus‘s drei u in super hatte ich glatt überlesen, aber danke ich schätze keine Ironie.
In Frage stellen das es hin ist möchte ich garnicht, man muss es immer gehört haben wie es gut war. Das habe ich mangels Vergleich natürlich nicht. Daher die Frage an Euch Spezialisten.
 
@white-99 Zu den Zeiten, wo die Fahrzeuge noch aktuell waren, hatten wir die Ansicht, daß schon ab Werk die Hauptlager zu stramm eingestellt wurden.
Denn es kam häufig vor, daß die Getriebe schon ab fast jungfräulichen 100.000km brummten. Und immer war das Hauptlager schuld.
Die reparierten Getriebe hielten dann anschliessend bedeutend länger. :smile:
Das Getriebe im 99 und 901 ist sowieso eine einzigartige Konstruktion, die es sonst nirgendwo anders zu finden ist.
Es sieht erstmal ziemlich ungewöhnlich aus, aber wenn man sich näher damit beschäftigt, ist es einfacher zu reparieren, wie ein Getriebe vom 9-5 oder 9000.
(meine Meinung)
Liegt vielleicht auch an der Tatsache, daß wir vor 30 Jahren alle paar Wochen ein Getriebe auf dem Tisch hatten. Irgendwann braucht man kein Handbuch mehr und die einzelnen Arbeitsschritte gehen in Fleisch und Blut über.
...
Das Lager richtig einzustellen ist kein Hexenwerk. Man muß sich nur vorsichtig und langsam an den spielfreien Sitz herantasten.
Ist denn Spezialwerkzeug vorhanden, um die Welle fest einzuspannen???
 
Ich werde es mit Alubacken im Schraubstock probieren.
Über die Presshülse habe ich auch nachgedacht. Ich denke wenn man die alte wieder verwendet fehlt der Mutter etwas Vorspannkraft. Falls ich keine finde sollte eine Shim Scheibe den Job tun.
Lager sind anscheinend noch verfügbar, genau weiß ich es wenn die Beschriftung gelesen ist.
Gruß
 
Merkwürdig finde ich auch die blaue Anlassfarbe an der Mutter.
Und auch das die Einschlagkerbe ausgebrochen ist.
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Man könnte meinen es wäre schon gewechselt worden.
 
Geht es um den Ehrgeiz es selbst hin zu bekommen, oder darum, daß das Getriebe in Ordnung Kommt ?
 
Beides oder nicht ? Früher oder später wird es akut werden, die Anzeichen einer Getrieberevision sind da. Ich könnte es auch lassen hier Inhalte zu posten. Die bisherigen Leitfaden sind eben nicht vorhanden oder der Hillbilly Methode verfallen. Daher leiste ich in diesem Rahmen einen Beitrag den bisher keiner erstellt hat. Vermutlich missfällt es auch einigen die denken Sie müßten sich hier wichtig machen.
Das Hauptlager extern zu geben habe ich schon angefragt bisher ohne Erfolg.
Gruß
 
Ich werde es mit Alubacken im Schraubstock probieren.
Über die Presshülse habe ich auch nachgedacht. Ich denke wenn man die alte wieder verwendet fehlt der Mutter etwas Vorspannkraft. Falls ich keine finde sollte eine Shim Scheibe den Job tun.
Lager sind anscheinend noch verfügbar, genau weiß ich es wenn die Beschriftung gelesen ist.
Gruß
Ich hab vor nem Jahr noch neue Presshülsen beim Freundlichen bekommen, und dann, wie Du es vorhast, die Welle mit Alubacken im Schraubstock fixiert. Der hat aber ganz schön geächzt bis ich die Vorspannung hergestellt hatte die ich wollte.
 
Wenn @hft das Werkzeug zum Einspannen der Welle besitzt, würde ich dies den Alu-Backen vorziehen. :smile:
Ist ja dann wohl schon geklärt, wo die Welle nebst Lager und Spannhülse hingeht. :biggrin:
Finde ich absolut prima und toll, wenn @hft sich dieser Sache annimmt. :smile:
 
Ja ich habe die freundliche Unterstützung natürlich angenommen.
Grüße
 
Anbei die Neue gebrauchte Welle im direkten Vergleich.
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Ich bin mit dem Fund einigermaßen zufrieden, ganz im Gegensatz zu den Simmerringen am Antriebswellenflansch.
Original ist dort eine Cfw NBR Dichtung 35-47-8 verbaut. Den Ersatz der Üblichen.. konnte man mit der Hand rein drücken, das kenne ich anders und daher kommt die nochmal neu.
Zum Glück findet man sowas auch ganz fern ab vom KFZ Bereich auch noch aus FKM in der gleichen Bauform. 100 Grad mehr in der Hitzbeständigkeit werden die Baustelle ein für alle mal abschließen.
Gruß
 
Dichtungen sind gewechselt und ich bin richtig zufrieden mit den Teilen. :biggrin:
Die ging nur zwischen den Backen im Schraubstock rein. Die alte ist mir beim Ausbau fast entgegen gesprungen…


Tripodentöpfe sind vertauscht verbaut wozu eine kleine Einpresshülse zum Abstützen des Innenringes hilfreich war.

Morgen ist Shiming Day, - Vielen Dank nochmal HFT :joyman:
 

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Heute stand shimen auf dem Programm.

Zuerst die Höhe des Kegelrades:
——————————————-
Soll +3 Also 0,03
Alte Shims 0,15 0,3 0,15
Messwert 0
-> 0,3 er Shim mit Wasserstein abgezogen
Neuer Messwert +0.01

Also 0,02 von erlaubten 0,05 daneben.
Denke das ist OK


Vorspannung Tripodenlager:
————————————-

Altes Gesamtshimmass 1,55
Tachowellenseite 0,8
Krümmerseite 0,75

Methode 1:
Krümmerseitenschrauben mit 2,2Nm angezogen.
Messwerte ca. 1,6
(laut Handbuch sollen dann noch 0,2 hinzu gefügt werden. In einem Handbuch stand sogar die Schrauben sollen mit 22Nm angezogen werden ? Was wohl richtig ist ?)

Methode 2:
Lager auf ca 2,6Nm Drehmoment für beide eingestellt
Messwerte ca. 1,55 -> also der alte Wert.

Danach habe ich mit dem alten Wert probeweise das Umkehrspiel eingestellt.

Umkehrspiel:
———————
Soll 0,17
Ist 0,35 bei folgender Aufteilung:
Tachoseite 0,5
Krümmerseite 1,05

Hier liegen die Werte mit einer Toleranz von 0,05 also nicht im soll.

Da ich dann aber schon 5h dran war, :pepsi:.

Hier noch ein paar Bilder.
Morgen ruf ich mal bei HFT durch, was er davon hält.. Hoffentlich habe ich nichts geschrotet.:biggrin:

Gruß
 

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Heute stand shimen auf dem Programm.


Umkehrspiel:
———————
Soll 0,17
Ist 0,35 bei folgender Aufteilung:
Tachoseite 0,5
Krümmerseite 1,05

Hier liegen die Werte mit einer Toleranz von 0,05 also nicht im soll.

Gruß

Heute folgende Aufteilung erprobt:

Tachoseite 0,75
Krümmerseite 0,8

Umkehrspiel ca 0,2

Das wäre das alte setup nur umgekehrt.:biggrin:
Das Spiel läßt sich viel einfacher messen wenn man an einer Diffschraube einen Schlüssel ansetzt, vermutlich war die vorherige Messung noch grösser.

Was ich aber brutal finde wie schwer sich das Getriebe an den Tripoden antreiben läßt.

Gruß
 
Die genauen Werte habe ich nicht mehr im Kopf. :smile:
Aber...stell das Spiel gleichmäßig und nicht zu stramm ein. :smile:
Das Getriebe lässt sich natürlich nur schwer über die Töpfe drehen, wenn ein Gang eingelegt ist. Der Kraftschluss funktioniert ja anders herum.
Dreh mal per Kupplungswelle am Primär-Antrieb. Da läuift es deutlich leichter. :biggrin:
 
Das ist klar Kater das es an den Töpfen hoch übersetzt wird, es kommt dann die Vorspannung der Hauptwelle und die der Antriebsflansche zusammen. Ich habe mich bloß im AB Vergleich zum verschlissenen Zustand gewundert das es doch so stramm geht. Ich mach nochmal eines meiner Gruselvideos, möchte die Sache jetzt aber auch nicht dramatisieren. Ich bin ja nach den Einstellvorgaben vorgegangen.
Bei der Welle mach ich mir keine Sorgen, die kam ja von HFT, aber bei den Flanschlagern frage ich mich schon wie Tolerant die gegen leichte Einstellfehler sind.
Gruß
 
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