Saab 900 I Cabrio Elektroumbau auf Tesla Antrieb

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SAAB
900 I
Baujahr
1989
Turbo
FPT
Erst mal eine kurze Vorstellung. Einige kennen mich schon, weil ich die letzten 4 Jahre über einige Saab 900 geschlachtet habe, hauptsächlich um Teile für meine eigenen 3 Cabrios zu gewinnen. Aber da ist natürlich viel übrig geblieben was ich sogar europaweit versendet habe. Viele waren aber auch schon bei mir vor Ort und haben, gerade die größeren Teile, selbst abgeholt. Mein Streben ging immer da hin einen noch besseren Zustand meiner Cabrios zu erreichen. Mittlerweile steht mein Lieblingscabrio schon wirklich gut da.

saab900cabriorot.jpg

Aber irgendwie werde ich mit dem Antrieb nicht richtig glücklich. Der Handschalter schaltet sich nicht sportlich genug und die Automatik ... naja, da brauchen wir nicht drüber reden. Ich bin über die letzten Jahre zum absoluten Elektro Fan geworden. Da hat mich Tesla 2015 mit dem Roadster einfach verdorben. Seitdem will ich dieses direkte Ansprechverhalten beim "Strom geben" nicht mehr missen. Diese Dynamik, die Power. Das macht Autos dermaßen spritzig und agil und macht einfach Spaß.

Ich bin überzeugt, dass es fantastisch wäre, das Cabrio Feeling eines Saab 900 I mit der Agilität eines Tesla Antriebs zu vereinen.

Deswegen starte ich jetzt dieses Projekt. Mein 900 wird elektrisch.

Der erste Schritt ist das Demontieren der Verbrenner Komponenten. Ich habe Motor, Getriebe und Abgassystem soeben auf Kleinanzeigen gesetzt.

Das Projekt wird sich vielleicht über 2 Jahre ziehen wo es Phasen geben wird in denen ich mich 2 Monate nicht melde. Sooo viel Freizeit habe ich dafür leider nicht. Aber es drängt ja nicht. Also Geduld.
Ich werde jedenfalls jeden Fortschritt hier berichten.
 
Darf man fragen in was für einem Bereich die Tesla Antriebseinheit (inkl. Akkus) preislich liegt?
 
Wie sieht es mit der Gewichtsbilanz aus? Auch aus Sicht der Tragfähigkeit der Reifen nicht ganz uninteressant
 
Hier eine grobe preisliche Schätzung:

4500 Tesla Antrieb (Motor und Diff) mit Antriebswellen
4000 Steuerung für den Motor modifiziert
5-10.000 für die Akkus und Kisten. Wie gesagt, Stand heute noch großes Fragezeichen
300 DC DC Wandler
350 Servopumpe elektrisch
800 Ladegerät
200 Typ2 Steckdose
300 elektr. Pumpe für Bremskraftverstärker
350 Heizung (auch noch offen Stand heute)
300 Sicherung / Schütz

Das Gewicht kann man durch die Verteilung der Akkus ganz gut ausbalancieren. Grob geschätzt bringen Akkus so 200 bis 300kg mit und der Tesla Antrieb 200kg. Ein Teil der Akkus kommt in den Motorraum und der Andere in den Kofferraum, bzw. vertieft, also unter der Abdeckung und noch runter bis wohin der Tank reicht. Vom Gewicht das neu rein kommt muss man ja Verbrennungsmotor und Getriebe sowie ebenfalls die gesamte Abgasanlage und einen vollen Tank abziehen. Kann sein, dass ein Saab 900 hinterher dann 100kg schwerer ist als vorher. Wie ist denn im Serienzustand die Gewichtsverteilung bei vollem Tank?
 
Sehr tolles Projekt. Ich bin gespannt...
Soll es der Antrieb/Akku vom Tesla Roadster werden oder vom Typ3?
Roadster ist mWn nicht schnelllade-fähig.
 
Motor und Diff (ist eine Einheit) wird gebraucht aus zerlegtem Model S sein. Davon gibt es ja genügend. Aufgrund der großen verkauften Stückzahlen gibt's natürlich auch einige Model S die einen Totalschaden erlitten haben. Tesla Roadster wurden nur 2500 Stück verkauft. Und die werden ganz vorsichtig gefahren bei schönem Wetter. Die werden nicht geschlachtet. Und neue Teile sind extrem teuer.
Die Model 3 sind noch nicht lange genug auf der Straße um schon groß zerlegt zu werden.

Bei den Akkus bin ich gerade mit Heiko Fleck überein gekommen, auf richtig viel Power zu setzen. Aktuelle Idee:
Sechs Stück der neuen Generation von BMW i3 Akku Modulen, mit je 50V und 5,3kWh. Das macht dann 300V und 32kWh.


Ca. 60% vorn, beim Automat etwas mehr.
Wie ist das eigentlich? Man strebt ja immer 50:50 an. Soll ich das bei Meinem auch als Ziel setzen? Ich habe ja nicht mehr den Anspruch viel Last auf der Antriebsachse zu haben um damit im Schnee einen Berg rauf zu kommen. Sondern mir geht es um die Agilität auf kurvenreichen Landstraßen.
 
Zum Thema Ersatz- und Schlachtteile muss man auch sagen, dass eine Zeit lang auch regelmäßig Model S gestohlen worden sind...:cool:
 
32kWh erscheinen mir angemessen, damit sollten die 150 km drin sein. Drunter würde ich auf keinen Fall gehen.
 
(...) Man strebt ja immer 50:50 an. Soll ich das bei Meinem auch als Ziel setzen? (...)
Versuche lieber im Bereich der originalen Achslastverteilung zu bleiben. Fahrwerk und Bremsen sind darauf ausgelegt.
Einige Schrotthöker haben Fahrzeugwaagen. Da kann man die tatsächlichen Achslasten vorher und hinterher messen. Oder, für zuhause, mit einer Anhängerwaage zum Drüberfahren.
 
32kWh erscheinen mir angemessen, damit sollten die 150 km drin sein. Drunter würde ich auf keinen Fall gehen.

Realistisch betrachtet reichen 150 km nicht mal für eine kleine sonntägliche Odenwaldtour
Oder ist das Ziel aus dem 900CV ein Stadtfltzerchen zu machen?

...Sondern mir geht es um die Agilität auf kurvenreichen Landstraßen.

..und damit hast Du beim 900 Probleme?:cool:
Aber im Hinblick auf eine ordentliche Reichweite muss die Frontlastigkeit wohl
aufgegeben werden.

Wie gross sind denn die o.g. BMW-Module?
Die wahrscheinlich nicht mehr ganz so modernen Tesla-Module beanspruchen ja den kompletten Boden, beim MS werden davon 14 verbaut.
 
Zuletzt bearbeitet:
Motor und Diff (ist eine Einheit) wird gebraucht aus zerlegtem Model S sein. Davon gibt es ja genügend. Aufgrund der großen verkauften Stückzahlen gibt's natürlich auch einige Model S die einen Totalschaden erlitten haben. Tesla Roadster wurden nur 2500 Stück verkauft. Und die werden ganz vorsichtig gefahren bei schönem Wetter. Die werden nicht geschlachtet. Und neue Teile sind extrem teuer.
Die Model 3 sind noch nicht lange genug auf der Straße um schon groß zerlegt zu werden.
...
Sind deine oben genannten Preise denn Neupreise, oder Gebrauchtteile-Preise?
 
(...) Wie gross sind denn die o.g. BMW-Module? (...).
Wenn diese hier gemeint sind, keine Ahnung welche Generation die sind:

I3.jpg

Da hatte ich mal notiert,
410x310x150mm, 28kg
48V, 120Ah.
Alles Circa-Maße, kann grade nicht nachmessen. Und natürlich, alle Angaben ohne Gewähr. :tongue:
 
So, ich melde mich mal wieder mit Projektfortschritten. Alle Verbrennerkomponenten sind ausgebaut und fast alle Teile für die e-Umrüstung sind da!
Hier mein Teil 2 Video vom Ausbauen:
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Und hier mal die Übersicht über alle Teile der e-Umrüstung:
2020-11-17 19.14.37.jpg
Das sind die 6 BMW i3 Akkus der neuesten Generation
50qmm Kabel und das obligatorische orange Rohr
Ladeanschluss
Serviceschalter (orange mit schwarzem Hebel)
eine Quetschzange mit Quetschverbindern für 50qmm
Unten Links der Wärmetauscher
Rechts daneben die Unterdruckpumpe für den Bremskraftverstärker
Batteriemanagementsystem BMS
"Gaspedal"-Poti
unten Rechts sieht man die neue Servopumpe
und viel Kleinkram.
Es fehlen auf dem Foto noch der DC DC der die 12V Batterie laden soll und das Ladegerät. Dieses muss mit 300V Akkusspannung klar kommen. Sowas ist selten. Viele umgerüstete Fahrzeuge laufen ja mit 96V oder 144V. Aber 300V hat kaum jemand.

Und dann versuche ich gerade den Motor am richtigen Platz zu positionieren um eine Halterung schweißen zu können:
2020-11-16 16.32.26.jpg
Dafür muss ich aber den Controller (das rechte Ende wo auch die 2 orangenen Kabel rein gehen) abschrauben und diesen woanders platzieren. Das dadurch geöffnete Gehäuse wird mit einer maßgeschneiderten Aluplatte wieder abgedichtet. Diese Aluplatte dient auch gleich der Aufnahme eines Haltewinkels für das Motorlager. Der ganze E-Motor muss ja, wie der Benziner auch, auf Motorlagern abgestützt werden, damit Vibrationen nicht an die Karosserie übertragen werden.

Im Motorraum ist dann ganz schön viel Platz entstanden für 3 Akkus und eine Elektrobox wo Controller und weitere Teile geschützt untergebracht werden können.

Aktuell komme ich gerade hier nicht weiter:
2020-11-23 19.59.20.jpg
Ich will den oberen Teil abbauen, weil sich darunter der Ölkreislauf verbirgt. Wenn ich diesen umkehren könnte, dann könnte ich den Motor verkehrt herum einbauen. Also genau anders herum als er normal im Model S verbaut wäre. Wo vorne ist, wäre dann hinten. So könnte ich ihn viel besser einbauen. Aber das steht noch in den Sternen. Dafür muss ich mir die Schmierung ganz genau ansehen.
Problem ist aber: Ich bekomme dieses obere Teil nicht ab. Es ist nicht nur einfach ein Gehäuse, das verschraubt ist, sondern dieses Lager da in der Mitte scheint verpresst zu sein in dem Alu Gehäuse. Und es lässt sich nicht mal mit einem Abziehwerkzeug lösen. :confused:
 
So, ich melde mich mal wieder mit Projektfortschritten. Alle Verbrennerkomponenten sind ausgebaut und fast alle Teile für die e-Umrüstung sind da!
Hier mein Teil 2 Video vom Ausbauen:
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Und hier mal die Übersicht über alle Teile der e-Umrüstung:
Anhang anzeigen 189361
Das sind die 6 BMW i3 Akkus der neuesten Generation
50qmm Kabel und das obligatorische orange Rohr
Ladeanschluss
Serviceschalter (orange mit schwarzem Hebel)
eine Quetschzange mit Quetschverbindern für 50qmm
Unten Links der Wärmetauscher
Rechts daneben die Unterdruckpumpe für den Bremskraftverstärker
Batteriemanagementsystem BMS
"Gaspedal"-Poti
unten Rechts sieht man die neue Servopumpe
und viel Kleinkram.
Es fehlen auf dem Foto noch der DC DC der die 12V Batterie laden soll und das Ladegerät. Dieses muss mit 300V Akkusspannung klar kommen. Sowas ist selten. Viele umgerüstete Fahrzeuge laufen ja mit 96V oder 144V. Aber 300V hat kaum jemand.

Und dann versuche ich gerade den Motor am richtigen Platz zu positionieren um eine Halterung schweißen zu können:
Anhang anzeigen 189362
Dafür muss ich aber den Controller (das rechte Ende wo auch die 2 orangenen Kabel rein gehen) abschrauben und diesen woanders platzieren. Das dadurch geöffnete Gehäuse wird mit einer maßgeschneiderten Aluplatte wieder abgedichtet. Diese Aluplatte dient auch gleich der Aufnahme eines Haltewinkels für das Motorlager. Der ganze E-Motor muss ja, wie der Benziner auch, auf Motorlagern abgestützt werden, damit Vibrationen nicht an die Karosserie übertragen werden.

Im Motorraum ist dann ganz schön viel Platz entstanden für 3 Akkus und eine Elektrobox wo Controller und weitere Teile geschützt untergebracht werden können.

Aktuell komme ich gerade hier nicht weiter:
Anhang anzeigen 189363
Ich will den oberen Teil abbauen, weil sich darunter der Ölkreislauf verbirgt. Wenn ich diesen umkehren könnte, dann könnte ich den Motor verkehrt herum einbauen. Also genau anders herum als er normal im Model S verbaut wäre. Wo vorne ist, wäre dann hinten. So könnte ich ihn viel besser einbauen. Aber das steht noch in den Sternen. Dafür muss ich mir die Schmierung ganz genau ansehen.
Problem ist aber: Ich bekomme dieses obere Teil nicht ab. Es ist nicht nur einfach ein Gehäuse, das verschraubt ist, sondern dieses Lager da in der Mitte scheint verpresst zu sein in dem Alu Gehäuse. Und es lässt sich nicht mal mit einem Abziehwerkzeug lösen. :confused:
Also wenn ich das sehe wie da der Abzieher angesetzt ist, läuft es mir eiskalt den Rücken runter. :ahhhhh:
Was Du an der Stelle brauchst, ist ein mehrarmiger Abzieher, ähnlich dem für Radnaben. Die Arme schraubst Du dann an den vier Sacklöchern um den Lagersitz herum fest. Und die Befestigung/Sicherung des Innenrings des Lagers muss auch demontiert werden. Falls sich der Aussenring aus dem Gehäuse nicht löst und sich nur der Innenring auf der Welle löst. Dann musst Du das Gehäuse samt Lager abziehen und dann erst das Lager aus dem Gehäuse pressen. Das Lager würde ich danach sicherheitshalber erneuern.
So wie Du das mit dem Zweiarmabzieher machst, läufst Du Gefahr das entweder die beiden Schrauben abbrechen/abreißen oder Du die Gewinde im Gehäuse beschädigst oder Dir sogar die Bohrung aus dem Gehäuse bricht.

Edit:
Ich sehe gerade das der Gehäuseteil auch eine Hälfte des Differetials, bzw dessen Lagerung aufnimmt!? Scheint zumindest so, oder? Da muss man natürlich auch das aufgepresste Lager lösen. Da wird der Abzieher an der Motorwelle (vermute mal das die das ist) alleine nicht reichen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Auf den Abzieher habe ich auch keinen Druck gegeben. Da bin ich vorsichtig bei sowas. Ich habe es jetzt aber gelöst bekommen. Ich glaube man sollte sowas einfach nicht bei 2 Grad Außentemperatur machen. Da ist alles ein paar mü enger als normal. Mit Hitze ging es dann plötzlich ganz leicht. Das Lager am Diff flutschte übrigens schön angenehm raus. Das war gar kein Problem.
2020-11-26 16.57.24.jpg

Aber diesen Ölkreislauf kann man nicht so leicht umkehren. Sieht doch ein wenig anders aus als im Heckmotor.
2020-11-26 17.09.47.jpg

Ich habe ihn dann wieder zugemacht. Dann muss ich ihn halt doch vorwärts einbauen.

Heute ist auch das Ladegerät und die BMS Platinen für die i3 Akkus gekommen. Jetzt ist alles komplett! :smile: Samstag geht's dann an's Halterungen Schweißen!
 
Erscheint vielleicht noch etwas früh, sich darüber Gedanken zu machen, aber je früher desto besser. Für die Zulassung solltest du dir folgende Dokumente beschaffen und intensiv durchlesen:

Das Merkblatt 764 "Elektrofahrzeuge im Einzelgenehmigungsverfahren" gibts beim VdTÜV, für ~30€ käuflich zu erwerben und basiert im Wesentlichen auf der ECE R 100.
Daraus lassen sie frühzeitig konstruktive Anforderungen ableiten und ggf. später bei der Zulassung viel Ärger und aufwändige Nacharbeiten vermeiden.
 
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