Karosserie - Dichtung löst sich ab - was tun ?

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SAAB
9-5
Baujahr
MY01
Turbo
LPT
Hallo Gemeinde,

was kann man hier machen ?

Gruss Andreas

PS: Ist der AERO von meinem Kollegen.

37916714bv.jpg


37916715vg.jpg


37916717an.jpg
 
Reinigen, entfetten und wieder drankleben.
Bis zum Abbinden des (PUR-)Klebers mit Klebeband sichern.

Und bei der Gelegenheit, etwas Tupflack auf den Kratzer
 
Reinigen, entfetten und wieder drankleben.
Bis zum Abbinden des (PUR-)Klebers mit Klebeband sichern.

Und bei der Gelegenheit, etwas Tupflack auf den Kratzer
Hast Du hier eine Empfehlung des Klebers? Der Markt hat da ja viele Produkte zu bieten, die bestimmt nicht alle gleich gut funktionieren. Danke vorab.
 
Das habe ich auch, allerdings nur je ca 5 cm an der Scheibenrundung direkt und weit weniger ausgeprägt. Problem: die Dichtung quillt bei Feuchtigkeit. Dann längt sie und muss irgendwann abspreizen. Im Sommer liegt sie press an, Herbst, Winter und Frühjahr steht sie ab. Bin dem mit Kunststoffpflege begegnet, diesen Winter ist das deutlich besser als noch letzten.

Denke daran, sie zu tauschen wenn es sie noch gibt. Muss im EPC mal nachschaun...
 
Diese Dichtung ist im EPC, egal wo ich suche, offensichtlich nicht vorhanden. Dassjadoof...

Dafür taugt Sikaflex 221 als Standard-Produkt auch.

Hast Du das in so einem Fall schon mal gemacht? Ich hab meine Zweifel, ob man das im dem Zustand a) überhaupt vernünftig angepresst bekommt und b) ob da Klebeband ausreicht um es lang genug zu fixieren. Bevor man da vergebens mit dem Kleber 'rangeht, denke ich ist es sinnvoll abzuwarten, bis die Dichtung zumindest wieder deutlich geschrumpft ist.
 
Ja, die entsprechende Leiste der 9000-Heckklappe ist ein ähnlicher Fall.
Das Klebeband (z.b. das blaue Scotch-Abdeckband) ganzflächtig darüberkleben, dann funktioniert das Anpressen.
 
Hab ich auch an meinem. Ist mit schwarzem Kleber für Fenster wieder befestigt worden. Sieht aber nicht optimal aus. Die kompletten Dichtungen gibt's leider nur mit den Gläsern für ca 500 Euro pro Seite. Solange das dicht ist lebe ich damit....
 
Hab ich auch an meinem. Ist mit schwarzem Kleber für Fenster wieder befestigt worden. Sieht aber nicht optimal aus. Die kompletten Dichtungen gibt's leider nur mit den Gläsern für ca 500 Euro pro Seite. Solange das dicht ist lebe ich damit....

Sie dichtet nichts. Ist bloß Kantenschutz/Dekor/ ggf noch wg. Windgeräuschen. Der Makel ist also eher optischer Natur.
 
Bei meinem 9-5 Aero lösen die Ziergummis sich auch auf. An beiden Seitenscheiben sowie der Heckscheibe. Aber die sind so gelängt, dass ein Ankleben nicht mehr möglich ist - die baumeln richtig runter.
Wie trennt man die Seitenscheiben möglichst lackschonend heraus? Und wie bekomme ich aus einem Schlachtfzg. die Seitenscheiben heraus, ohne die Gummizierleiste zu beschädigen?
Hat hier jemand Erfahrungen/Tipps?
 
Bei meinem 9-5 Aero lösen die Ziergummis sich auch auf. An beiden Seitenscheiben sowie der Heckscheibe. Aber die sind so gelängt, dass ein Ankleben nicht mehr möglich ist - die baumeln richtig runter.
Wie trennt man die Seitenscheiben möglichst lackschonend heraus? Und wie bekomme ich aus einem Schlachtfzg. die Seitenscheiben heraus, ohne die Gummizierleiste zu beschädigen?
Hat hier jemand Erfahrungen/Tipps?

Das sind reine Kederleisten, also einfach abziehen. Die Scheiben selbst sind verklebt. Ein einzelner Tausch der Leisten ist seitens Saab überhaupt nicht vorgesehen, die hinteren Seitenscheiben und die der Heckklappe werden an sich wohl mit montierter Kederleiste getauscht. Daher rührt wohl auch, dass sie nicht als einzelnes Ersatzteil gelistet sind.

PS: Scheiben ausbauen: Mit Schneidedraht
 
Wenn die Gummileiste wie Startbeitrag aussieht, könnte man doch den Teil, der zu lang ist rausschneiden und die Enden dann wieder bündig verkleben?
Bevor da Scheiben getauscht werden, würde ich das auf jedenfall versuchen...
 
So würde ich es auch probieren. Zur Not muss man zweimal schneiden, damit man oberhalb und neben der Ecke Material entfernen kann. Vielleicht noch vor dem Kleben ne Plastikfolie vom Schnellhefter oder so unterlegen, damit man sich keine Wasserfallen zusammenklebt. Vermutlich kann/soll irgendwie eingedrungenes Wasser aus dem Raum zwischen äußerem Dichtband und Karosserie wieder ablaufen. Die Schnitte vermutlich am besten nicht auf der Fahrtwindseite, sondern eher "hinten" ansetzen.
 
Schneiden würde ich nichts, das sollte sich wieder passend Verkleben lassen.
Also zuerst mal so versuchen.
 
Die Gummileiste ist wirklich nicht mehr zu retten, zumal sie auch total porös ist. Habe ich sonst so noch an keinem 9-5 gesehen.
Ich hatte überlegt die Gummis einfach komplett zu entfernen, wobei sie an manchen stellen doch noch ziemlich gut hält. Warm machen mit Heißluftfön beeindruckt sie auch nicht so besonders.
 
So würde ich es auch probieren. Zur Not muss man zweimal schneiden, damit man oberhalb und neben der Ecke Material entfernen kann. Die Schnitte vermutlich am besten nicht auf der Fahrtwindseite, sondern eher "hinten" ansetzen.

Und genau so würdest Du nur neue Probleme schaffen und die alten nicht lösen.
  • Der Angriff vom Fahrtwind ist nicht an der Flanke, sondern an der D-Säule am heftigsten. Dort wirkt der Staub in der Luft zudem sichtbar abrasiv (Verwirbelungen).
Edit: Und vor allem der Dreck im Wasser bei regnerischen Autobahnfahrten dürfte hier wahrscheinlich einer 'spanabhebenden Bearbeitung' gleichkommen ;)

IMG_3718.JPG IMG_3719.JPG
  • Die Länge der Dichtung ist variabel. Wenn man sie heute schneidet, wird sie im Sommer deutliche Fugen an den Stössen bilden. Grund ist Quellen durch Aufnahme von Feuchtigkeit. Das muss verhindert werden. Alles andere (ausser Tausch) kann das Problem nicht lösen.
Wie also vorgehen, wenn man sie mangels Ersatzteil nicht einfach tauschen kann?

  1. Trocknen: Ausbauen und ab in den Ofen mit Dörrautomatik o.ä.
  2. Gründlich reinigen. Man sieht an den Bildern oben korrodiertes Gummi, dort wo sie nicht quillt hat sie eine glatte, homogene Oberfläche. Es dürfte helfen, an den korrodierten Stellen auch mit sehr feiner Stahlwolle o.ä. beizugehen, um die Oberfläche zu glätten.
  3. Die Länge kontrollieren: (Abgekühlte) Dichtung um die Scheibe legen und prüfen, ob sie ausreichend getrocknet und geschrumpft ist. Der reine Wärmedehnungskoeffizient dieses Materials dürfte bei diesem Bauteil keine Längenänderung zulassen, die über die Gegenkräfte aus Verklebung und Klemmung geht. Sonst wäre dieses Bauteil für den Einsatz an dieser Stelle per se ungeeignet.
  4. Passt die Länge noch nicht, weiter trocknen. Ansonsten:
  5. Die Dichtung innen an den Flanken, die nicht verklebt werden vorsichtig mit Gummipflege behandeln. Unbedingt darauf achten, dass der zu verklebende Steg nix von dem Zeug abbekommt, weil dann Kleben perdu ist.
  6. Dichtung neu mit Kleber montieren, ganzflächig mit Klebeband fixieren (Kein Monster-Klebeband verwenden, damit man es auch wieder ohne Dichtung dran runterkriegt). Ein steifes Lackiererband längs und zur Sicherheit alle paar cm quer dazu obendrauf.
  7. Wenn der Kleber zuverlässig abgebunden hat, die Dichtung vor allem an den Stellen mit ehedem korrodierter Oberfläche mit der Kunststoffpflege behandeln, wenn nötig auch mehrfach. Lack und Glas vorher gut abkleben/ abdecken.

Nicht irgendeine Pflege nehmen, sondern was gescheites. Dieses Zeug hat, ohne weitere Behandlung wie oben beschrieben, bei meinem dafür gesorgt, dass die Fuge diesen Winter statt 4-5 mm nur 1-2mm beträgt. Es weist also in die richtige Richtung.

IMG_3721.JPG
 
Zuletzt bearbeitet:
Das Quellen durch Feuchtigkeit hatte ich in der Tat überlesen.
Frage bleibt dabei doch, wie das einmalige Trocknen dauerhaft den Feuchtigkeitsgehalt reduzieren kann? Oder ist die Hoffnung, dass durch Kunstpflege die Oberfläche wieder so wasserabweisend wird, dass die Feuchtigkeitsaufnahme dauerhaft verringert wird und ggf. neue Verklebungen den Spannungen durch Quellen wieder trotzen können?
 
@raser und @Knorke :

Ich würde diese Dichtungen noch nicht 'aufgeben' Es kann gut sein, dass sie nach dem Trocknen immer noch ein wenig zu lang sind, weil sie sich nicht mehr vollständig zurückformen. Bei einem hochelastischen Werkstoff ist das allerdings nicht unbedingt zu vermuten, weil weniger bis gar keine Risse als bei steiferen/spröderen/inhomogenen (z.B. Holz) Werkstoffen durch Dehnung entstanden sein dürften, die die Rückverformung dann behindern würden.

Es kann sehr gut sein, dass die Trocknung sehr lange braucht. Ich würde beidseits der am heftigsten gelängten Stellen Markierungen setzen, die ich im Prozess immer wieder kontrollieren kann. Dann kann man auch ohne sie jedesmal am Fzg. zu testen feststellen, ob der Trocknungs- bzw. Schrumpfungsprozess noch Fortschritte macht, oder zum Erliegen gekommen ist. Wobei zu bedenken ist, dass die Längenunterschiede im mm-Bereich und darunter liegen. Durch die Aufnahme von Wasser verringert sich nämlich gleichzeitig die Elastizität des Materials, da Wasser nicht komprimierbar ist, die Dichtung also immer 'praller' wird. Der Vergleich mit einem gewissen maskulinen Körperteil ist da durchaus hilfreich erklärend ;)

Wenn das Ding also Partout nicht mehr schrumpfen will, würde ich dann auch schneiden. Allerdings 'auf der Langstrecke' und nicht in der Nähe von Ecken und Krümmungen, damit da genug Strecke übrigbleibt, über die Klemmung und Kleber gegen die weiterhin auftretenden Kräfte aus Wärmedehnung und (verringerter) Wasseraufnahme gegenhalten zu können und die Quellung und Dehnung nur quer zuzulassen.
 
Das Quellen durch Feuchtigkeit hatte ich in der Tat überlesen.
Frage bleibt dabei doch, wie das einmalige Trocknen dauerhaft den Feuchtigkeitsgehalt reduzieren kann? Oder ist die Hoffnung, dass durch Kunstpflege die Oberfläche wieder so wasserabweisend wird, dass die Feuchtigkeitsaufnahme dauerhaft verringert wird und ggf. neue Verklebungen den Spannungen durch Quellen wieder trotzen können?

Ich denke, ausser mit der beschriebenen Vorgehensweise und regelmässiger Pflege mit Gummizeugs wird man das nicht hinkriegen. Auf keinen Fall sollte man versuchen, die sichtbare Gummifläche zu versiegeln. Es würde trotzdem Feuchtigkeit eindringen (Flankendiffusion, kappilare Risse in der Oberfläche), die dann aber massiv am wieder Abtrocknen gehindert würde. Insofern ist der Begriff Feuchtigskeithaushalt der imho treffendste -> Eintrag bremsen, aber nicht zu verhindern versuchen, um den Austrag weiterhin zu ermöglichen. Den Rest muss der Kleber leisten.
 
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