Motorschaden

Wössner-Kolben kriegen 0,07 mm Einbauspiel und klappern bei mir im Leerlauf (und anderen Betriebsbedingungen) seit 100.000 km nicht, obwohl ihnen die Kolbenbolzen-Desachsierung fehlt.

Bei mir klappert auch gar nix...
Sind aber auch erst 15 Tkm alt
 
Und es gibt als Alternative meine ich auch noch JE. Die sollen noch etwas besser ausgeführt sein. Die sollen im Vergleich mit Wössner wirklich ruhiger sein.
 
Ich muß mal blöd fragen, hört man das Klappern der Kolben wirklich? Ich kenne das nur von Simson S51 und Trabant, aber da waren es glaube die Kolbenringe.
 

ich habe mal zwei Jahre in einer Instandsetzung gearbeitet, hier waren JE bei der V8 Überholung erste
Wahl. Wer hier wie was und mit welchem Spiel einbaut und bis zu welcher Laufleistung dann zufrieden ist,
läst sich wohl kaum relevant darlegen. Wössner hat bestimmt seine Qualität und Berechtigung. Der Betrieb
den ich zum Feinbohren des Blocks angefragt habe, hat mich auf jedenfall gewarnt, nicht ob der Haltbarkeit,
aber eben wegen der Toleranz und dem Ausdehnungskoeffizienten; den wollte er genau vom Hersteller
bestätigt haben, bzw. das genaue Bohrmaß pro Kolben. Diese Aussage lässt mich einfach aufhorchen ......

Danke an alle, ich wollte eigentlich nur Kolbenringe neu;-)

Inzwischen habe ich mit KolbenWahl telefoniert, sehr auskunftsfreudig und hilfsbereit, die Arbeiten sogar
gebrauchte Kolben auf durch eine Beschichtung mit Teflon, damit lassen sich kleine "Übermaße" ausgleichen,
wenn der Rest vom Kolben und den Zylindern noch in Ordnung ist. Die drehen aus den MahleKolbenRohlingen
auch jedes gewünschte Übermaß nach, also im Fall auch kleiner als die STD 0.5mm Schritte, wenn sich der
Zylinder durch geringeres Aufbohren instand setzen läßt.
Ich werde meine Kolben dazu mal einschicken, die prüfen die und kontrollieren die zunächst kostenlos.

Gruß und wie immer Danke an alle für Ihre Beiträge.
 
Update:
Die Kurbelwelle ist inzwischen geschliffen worden auf -.25, die Kolben habe ich zur besagten Firma geschickt. Kolben 1/2/4 sind in der Toleranz bis 1/10 mm. Kolben 3 ist eingelaufen bis zu 15/100. Das Stoßspiel der Kolbenringe war zu groß, es werden die Ringnuten nachgesetzt und ‚neue‘ Kolbenringe verbaut - Standardware von Mahle, die angepaßt wird, das geht im Übrigen mit den Schmiederohlingen der Kolben auch.

Der Problem-Kolben 3 wird mit Teflon beschichtet. Wenn ich die Kolben zurückbekomme, poste ich Bilder.
.... und messe nach;)
 
Darf ich meine Skepsis äussern?...bezüglich der Teflon-Beschichtung?
0,05mm sollen per Beschichtung ausgeglichen werden, was durchaus möglich ist. Aber wie lang soll denn diese Beschichtung an den Kolbenwangen halten?
Von 12.00 Uhr bis Mittag...oder bis 10 nach 12?
...
Wenn der 3. Kolben mehr verschlissen ist, und wenn es nur 0,05mm mehr sind, wird der Zylinder ebenfalls mehr Abrieb genossen haben.
(wobei die Zylinderlaufbahnen schon top sind, was das Material angeht. Häufig/Meistens sind noch die Hohn-Spuren vorhanden). :smile:
...
Für meinen Geschmack sollte man den Motor wirklich auf optimale Maße bringen. Zylinder auf die nächste Stufe aufbohren/schleifen und 4 komplett identische Kolben einbauen.
Hat den Vorteil, daß ALLE Zylinder/Kolben denselben Verschleiß haben und die Gewichte zu 100% identisch sind...und nicht nur zu 99%.
Es mögen nur ein paar Gramm sein...vielleicht auch nur 1 Gramm...aber bei der mittleren Kolbengeschwindigkeit könnte es dennoch zu einem Ungleichgewicht kommen.
Eventuell nicht spürbar...im Popometer...aber bestimmt direkt an der Kurbelwelle.
Es mag eine unberechtigte Skepsis sein...da es sich um einen ungetunten Motor handelt, der trotzdem reichlich Leistung bringt, und vielleicht bin ich da auch der Korinthen-Kacker, der eventuell ein bißchen anders denkt...
 
@linearer Kater: Deine Skepsis in allen Ehren, aber inzwischen ist die Technik doch weiter fortgeschritten, und beschichtete Kolben sind bei höher belasteten Motoren inzwischen auch in der Großserie üblich. Dein Vorschlag wäre ein kompletter Neu-Aufbau (ideal aber teuer), und keine zeitwertgerechte Instandsetzung.
Dann hätte ich bei meiner vorsorglichen Kettenkur auch gleich Kurbelwelle schleifen und Hauptlager ersetzen müssen, zusätzlich zu neuen gewichtsgematchten Kolben und Pleueln, während dieser Motor inzwischen auch schon wieder 80 000 km problemlos weiter gelaufen ist.
https://www.saab-cars.de/threads/ke...km-vergleich-mit-neuteilen.40120/#post-859295
Und die Wahl-Männer haben schon Kolben für Werks-Rennmotoren (= Kleinstserien) geliefert und dürften wissen, was sie tun und empfehlen !
Übrigens: Die "Teflon"-Beschichtung ist heute kein Teflon (PTFE) mehr, sondern (graphitgefülltes) hochwärmefestes Polyamidimid !
 
Übrigens: Die "Teflon"-Beschichtung ist heute kein Teflon (PTFE) mehr, sondern (graphitgefülltes) hochwärmefestes Polyamidimid !
Das ist doch mal ne hilfreiche Info! Eine Teflonbeschichtung dürfte sicherlich kaum die erste Warmlaufphase durchhalten...
 
es geht vermutlich um eine Beschichtung des Kolbenhemds, nicht der Brennraumfläche. Da ist es nicht so warm.
 
bitte bedenkt aber auch, dass die Honung / Kreuzschliff absolut i.O. sein muss. Im Kreuzschliff wird das Öl gehalten.
Wenn der Kreuzschliff beschädigt ist, winkt der nächste Motorschaden.
 
ich glaube, dass bei der landläufigen Bezeichnung Teflonbeschichtung nicht die klassische Pfannenbeschichtungsmethode gemeint ist..... es gibt zB. von OKS Gleitlacke, die eine entsprechende Anforderung ‘aushalten’ ...... mit einem PTFE Anteil
Natürlich werden nur die Kolbenhemden bis zum 1. bzw. 2. Kompressionsring beschichtet und nicht oberhalb. Und wie ein Vorredner geschrieben hat, zeitwertgerecht für einen Daily Driver..... mit begrenzter zu erwartender Restlaufleistung

PS: Wenn ich jemandem einen Rat geben würde, würde ich auch eher nach Lehrbuch zu Handeln empfehlen. Wenn ich etwas anders mache aus gutem Grund, berichte ich gern darüber, ob das dann jemand als Alternative für sein Vorgehen wählt oder nicht, bleibt ihm überlassen...... wenn ich eine negative Erfahrung damit mache und darüber berichte, ist auch das eine gute Wissensgrundlage für mich oder andere.
 
bitte bedenkt aber auch, dass die Honung / Kreuzschliff absolut i.O. sein muss. Im Kreuzschliff wird das Öl gehalten.
Wenn der Kreuzschliff beschädigt ist, winkt der nächste Motorschaden.
So schnell geht das nicht, aber ja, es wäre natürlich Pfusch und keine langfristige Beseitigung des Ölverbrauchs.

Da er aber die Kurbelwelle hat vermessen und bearbeiten lassen, die Kolben hat vermessen lassen wird er garantiert auch die Zylinderlaufbahn begutachtet und auch anständig vermessen lassen haben damit die Laufspiele hinterher im Rahmen sind.
 
Selbst vermessen.....
L- Längs
Q-Quer -Messung


Rücksprache mit Motorenbauer....
Antwort hinter vorgehaltener Hand:
“.... bis auf Kolben 3 alles so lassen....”
klar ohne Gewähr und nicht nach Lehrbuch

für mein 234R Projekt im 9-3 wäre das natürlich in der Form keine Option.
 

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es geht vermutlich um eine Beschichtung des Kolbenhemds, nicht der Brennraumfläche. Da ist es nicht so warm.

Richtig, es gab bei meinem alten Arbeitgeber mal ein Projekt, bei dem Nullspiel-Kolben eingebaut wurden, die hatten Kunststoffeinsätze im Kolbenhemd und die sind auch nicht gleich weggebrannt.

Und wie ein Vorredner geschrieben hat, zeitwertgerecht für einen Daily Driver..... mit begrenzter zu erwartender Restlaufleistung
-->
Rücksprache mit Motorenbauer....
Antwort hinter vorgehaltener Hand:
“.... bis auf Kolben 3 alles so lassen....”
klar ohne Gewähr und nicht nach Lehrbuch


Würde ich genauso machen.
 
hier die ersten Bilder
Zyl 1/2
Zyl 3/4
Zyl 3 einzeln

gemessen und berichtet wird, wenn ich in der Werkstatt war

Kolbenringe sind neu und der Bereich zwischen Hemd und Flammstegen wurde nachgesetzt, Kosten 3 Kolben nachsetzen und Ringe anpassen 55.- / Stück. 1 Kolben nachsetzen, beschichten und Ringe anpassen 110.- / Stück plus Mwst.

Die Kolbenringe (wo bekommt man die noch) sind erneuert worden

Gruß
GH
 

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wie gesagt...... die Pleuelschrauben sind das Problem aktuell.
 
....nach langer Pause geht es endlich weiter mit meinem B235 Zusammenbau.

1. Zylinderkopf: Geplant, Ventilsitze nachgefräst und Schaftdichtungen wurden erneuert.
2. Block: Dichtfläche Kopf wurde um 0.1m plangefräst
3. Block: Kreuzschliff in Zylinderlaufbahnen einhonen lassen (<= 0,01mm), bei dem Aufwand habe ich mich dann doch dazu entschieden.
4. Pleuel: Gewicht angeglichen und Flanken poliert. (siehe Bild)
5. Kolben: Gewicht angeglichen.

Motormontage begonnen...... und vor dem Einbau der Öldüsen für Kolbenböden nochmal durchgeblasen...... und siehe da, was in der Bohrung zu finden war, ein kleiner Silikon-Dichtungspfropfen,
der stammt offenbar von einer früheren Ölwannenreinigung, denn die war eben mit dieser orangen Dichtmasse (aushärtend, wohl von Dirko o.ä.) abgedichtet worden..... gleichzeitig wurde wohl das Ölsieb aus dem Tauchrohr entfernt. Ich bin froh, dass ich das noch entdeckt habe.
 

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Hätte das Teil nicht spätestens im Ölfilter hängen bleiben müssen?
 
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