Off-Topics momentan schlimm

Nee nee, der Wagen kommt meines Wissens, wie mein Kommunalwagen, aus der Schweiz. Der wurde nach dem Kauf komplett auseinander genommen und von Grund auf restauriert.
 
Nanu , nichmals nen Licht an hier :eek: , da stolpert man ja schon wenn man zur Tür reinlatscht - knpis , ahhhhsoooo keiner hier :biggrin::biggrin::biggrin:
 
In der Galerie findet aktuell ebenfalls viel Off-Topic statt, was ich sehr schade finde!
Schöne Saab -Fotos verschwinden häufig binnen Minuten weil Bilder von Fremdfabrikaten und rostigen Bauteilen hochgeladen werden :frown:
 
Das war wohl kein Bio,
eher Freilandhaltung neben einem flachen Abklingbecken. :hmmmm:

EiEiEi.jpg

Es waren DREI Eier die ich aufgeschlagen hab. :egg::egg::egg:
 
Hm da hast du den Moment der ersten Zellteilung erwischt... Oder mit Fruchbarkeitshormonen behandelte Hühner...
 
Irgendwie scheint ein Rudel 129-SL heute Freigang zu haben. Auf dem Schotterplatz nebenan standen noch mehr.
Auf `nen Donnerstag … :tongue:

129.jpg
(Motorworld Böblingen)
 
Broterwerb ... :dontknow:

Der Parkplatz liegt genau auf dem (Rad-)Heimweg.
 
Wohl wahr.

Aber 2-300 129er sind nicht gemein, die lassen mich eher kalt. :tongue:
Auffällig war`s aber. Jahreshauptversammlung/Jahrestreffen von dem entsprechenden Club, wie ich heute weiß.
 
Wohl wahr.

Aber 2-300 129er sind nicht gemein, die lassen mich eher kalt. :tongue:
Auffällig war`s aber. Jahreshauptversammlung/Jahrestreffen von dem entsprechenden Club, wie ich heute weiß.
Das ist nur was für Fahrer mit Hut :biggrin: , fährst Du einen Daimler, is der Tach im Eimer :tongue: :smile: .
Und nu : knips , erst mal die Erleuchtung hier :biggrin:
 
Achtung, ziemlich viel Text. :stupido:
Ein paar Bilder kommen aber auch noch ...

Auf der Suche nach dem Dia für diesen (dort OT) Beitrag hat Erinnerungen an ein kleines „Jugend-Abenteuer“ hochgeholt und es wurden noch ein paar mehr Dias gescannt.
Nennt sich vielleicht Vergangenheitsbewältigung.

Vor jetzt 30 Jahren hat jo.gi sich auf eine Anzeige der FU Berlin gemeldet in der ein „Mädchen für alles“ auf einer archäologischen Grabung in Syrien wurde.
Wo dieses Land überhaupt liegt habe ich dann auf der einwöchigen Tour dorthin „erfahren“. 2 übervoll beladene Transporter und sieben Leute als Vorhut für die insgesamt etwa 25-köpfige Mannschaft. Ich kannte niemanden, die Kampagne sollte 3 Monate dauern und Archäologie …. Was ist das?
(Kurzer Sprung in die Gegenwart. Mit einigen der Leute habe ich heute noch Kontakt, es folgten noch mehr Fahrten dorthin (4x Grabung, 4x Urlaub) und es war ganz sicher eine der prägendsten Erfahrungen meines Lebens.)
Vorteil der Anreise mit dem Auto, man wird langsam an die für mich damals völlig fremde Kultur gewöhnt. Und auf der Rückfahrt dann auch wieder schrittweise an die eigene.

Das Ziel der Fahrt war ein kleines Dorf in der Steppe ganz im Osten des Landes (wen es interessiert: Tell Schech Hamad ).
„Tell“ bezeichnet künstliche Hügel, dadurch entstanden das Häuser aus Lehmziegeln auf den Ruinen alter Häuser gebaut wurden, die wiederum auf Ruinen älterer Häuser gebaut waren, die wiederum … .
Und das über Jahrhunderte.
Von diesen Hügeln gibt es in der Gegend erstaunlich viele, das das Klima erlaubte damals (so vor 3-4000 Jahren) wohl mehr Menschen dort zu leben.

"Unser“ Tell liegt rechts auf dem Bild direkt am Chabur, einem Nebenfluß vom Euphrat, der zu der Zeit noch richtig Wasser geführt hat. Schräg links darüber kann man das Grabungshaus erkennen. Die helle Gegend, die sich vom Tell nach links unten zieht, ist das ehemalige Stadtgebiet mit einem Teil der Grabung.
Die Stadt, die von den Ausgräbern dort punktuell angeknabbert wurde, hatte zu ihrer Blütezeit eine Ausdehnung von ungefähr 2x1km und wurde auf etwa 10000 Einwohner geschätzt. Kein Vergleich zur heutigen Besiedlung.
TSH_01.jpg

Als Vorhut mußten wir dann erstmal das Grabungshaus, das seit einem dreiviertel Jahr leerstand, bewohnbar machen bevor ein paar Tage später der Rest der Mannschaft mit Flieger und Bus eintraf.
Also ausmotten, putzen, einräumen usw..

Als die Bande dann vollzählig war konnte es losgehen. Sie bestand aus einem Archäologie-Prof. als Grabungsleiter, Archäologie-Studenten und -Doktoranden, Grabungstechnikern, Restauratoren, Zeichnern, einem Architekten, einem Fotographen, dem „Mädchen für alles“ und einem Koch(!). Letzterer war unheimlich wichtig für die Stimmung. Lagerkoller ist nicht witzig.
Für die Arbeit auf der Grabung wurden dann noch Mannschaften aus Einheimischen angestellt die teilweise schon jahrelang Erfahrung damit hatten. Mehr jedenfalls als unsere Studenten und dadurch natürlich eine Riesenhilfe, nicht nur bei der körperlichen Arbeit.
Das Einkommen daraus war auch ein fester Bestandteil ihrer Existenz. Drei Monate Grabung bedeutete etwa nochmal soviel Geld wie sie im Jahr mit ihrer „normalen“ Arbeit, meist Baumwollanbau, verdienten.

Wie sieht der Tagesablauf bei einer solchen Grabung aus?
-6-Tage-Woche, der Freitag war frei (islamisches „Wochenende“).
-Arbeitsbeginn bei Sonnenaufgang, vorher Frühstück, deswegen Wecken so um 4-5Uhr (Grauenvoll!).
-Irgendwann so gegen 10Uhr zweites Frühstück.
-Mittags wird es in der Gegend im Hochsommer muckelig warm, deswegen Pause von etwa 13-16Uhr. Für die Europäer da Mittagessen und Siesta, für die Eingeborenen Arbeit(!!!) auf ihren eigenen Baumwollfeldern.
-Und dann nochmal 2-3 Stündchen bis zum Abendessen.
-Abends dann je nach Gusto oder Notwendigkeit individuelles Abhängen auf der Terrasse oder Dach, Abarbeiten des Schreibkrams, Lesen, Briefeschreiben oder manchmal auch ein Abendspaziergang auf den Tell mit Vollmondgucken durch den Theodoliten.
Kneipe, Kino, Einkaufzentrum …, haha. Und für die Jüngeren, Internetz oder Smartfon … erst recht haha.
Das nächste Telefon war in der Bezirkshauptstadt, 70km entfernt.

Die Aufgaben des „Mädchens für alles“?
-Wartung und Reparatur der Werkzeuge (Schippen, Hacken, Sambilen (robuste Körbe aus alten Autoreifen), …) und Fahrzeuge (Schubkarren, die Transporter, ein Radlader und ein Borgward-LKW, der kommt später noch ins Bild).
-Alles rund ums Haus (Elektrik, Wasser, Möbel, Türen, Wände, …).
-Wasserversorgung, ganz wichtig! Es gab kein Leitungsnetz im Dorf. Eigentlich war das Grabungshaus das einzige mit Wasserleitungen. Wasser mußte regelmäßig aus dem Fluß in ein Absetzbecken gepumpt werden. Nach 1-2 Tagen kam es dann durch eine Aufbereitungsanlage in einen Tank auf dem höchsten Dach und von da aus per Schwerkraft in Bad und Küche.
-Einkaufsfahrten alle 2-3 Tage in die 70km entfernte große Stadt Deir ez-Zor.
-Und alles andere für das sich kein Geeigneterer vor Ort fand.
Und von einer dieser „alles andere“-Aktionen kommen hier ein paar Bilder. Sind alles einscannte Dias, also bitte Nachsicht bei der Qualität.

Der Direktor des Nationalmuseums in Deir ez-Zor war auch unser Verbindungsmann der syrischen Antikenverwaltung. Er hatte in Deutschland studiert, sprach deutsch und konnte uns deswegen auch bei allen Übersetzungsfragen in Wort und Schrift unterstützen. Und hatte eine eigene Grabung etwas weiter flußaufwärts.
Dort wurden einige Skulpturen (wieder)-entdeckt und die sollten nun ins Museum transportiert werden. (Die Geschichte dazu schreibe ich nicht auf, die kann hier nachgelesen werden: Tell Ajaja )

Also ab in den Borgward, 50km durch die Steppe, Allrad rein und rauf auf den Hügel.
Ajaja_01.jpg

-Der Einschnitt vor dem Zelt sieht beim Näherkommen dann so aus.
Ajaja_02.jpg

Ajaja_03.jpg

-Zuerst werden die Steinreliefs in ihrer Fundlage dokumentiert. Also eingemessen, fotographiert, gesäubert und gezeichnet, …
Ajaja_04.jpg
Ajaja_05.jpg
Ajaja_06.jpg

... bevor die Funde dann für den Transport vorbereitet und verpackt wurden.
-Eine kleine Tafel konnte noch mit Muskelkraft nach oben getragen werden.
Ajaja_07.jpg

-Für die großen Reliefs wurde dann doch schwereres Gerät aufgefahren.
Mangels Teleskopausleger mußte das Gerät ziemlich dicht an der Kante aufgestellt werden. Dank des arabischen Gottvertrauens aber „mafi mushkele“ (es gibt kein Problem).
Ein mulmiges Restgefühl bei uns (frei nach Karl May) „Ungläubigen“ unten im Einschnitt blieb, aber am Ende gab es tatsächlich kein Problem.
Ajaja_09.jpg
Fortsetzung folgt ...
 

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Vergangenheitsbewältigung - Fortsetzung

-Irgendwann lag dann alles im vorbereiteten Sandbett auf dem Roten und die Fahrt zum Museum konnte beginnen.
Ajaja_10.jpg

-Vier Stunden incl. Reifenpanne. Die glücklicherweise an der Zwillingsbereifung hinten kurz vorm Ziel, egal. Also erstmal zum Museum, entgegen der Einbahnstraße, auch egal. Dort wartete schon ein weiterer Kranwagen, diesmal mit starrem Ausleger. Der durfte dann, nach Aufnehmen der Last, erstmal um 90° rangieren und die relativ große Straße blockieren um zum Museumseingang zu kommen, erst recht egal.
Ajaja_11.jpg

-Weiter ging nicht.
Ajaja_12.jpg

-Jetzt kamen die professionellen Lastenträger zum Einsatz. Viele starke Männer die, unter reger Anteilnahme der Schaulustigen, das Nadelöhr Eingangstür meisterten und die schweren Brocken ins Innere trugen. Aber auch das wurde gemeistert. Job erledigt, war ein langer Tag.
Ajaja_13.jpg
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-Es blieb nur noch den Reifen flicken zu lassen und die zwei Stunden durch die Dunkelheit „nach Hause“ zu fahren, wo ein kaltes Bier wartete. Aber das ist ein anderes kleines Abenteuer.

Eines der Reliefs die damals auf der Ladefläche lagen ist hier in dem später errichteten neuen Nationalmuseum zu sehen (, na gut, zu erahnen. Ganz hinten rechts in der Ecke.)
https://www.tagesspiegel.de/mediace...r-von-ostsyrien/11852186-18.html?p11852186=18
Ajaja_15.jpg

Das Bild auf der Tür unseres roten Borgward B2000 stellt übrigens eine Brücke über den Euphrat dar, ein Wahrzeichen von Deir ez-Zor. „Dank“ des Bürgerkriegs gehört sie nun auch zur Vergangenheit die bewältigt werden muß.
https://www.tagesspiegel.de/kultur/...ruecke-von-deir-ez-zor-zerstoert/8669356.html
Auch Tell Ajaja und Tell Schech Hamad und das Museum sind von Kämpfen und Plünderungen betroffen gewesen.
Keine Ahnung was vor allem den Menschen die ich dort kennenlernen durfte in den letzten Jahren widerfahren ist. Unvorstellbar.
 
Ein toller Bericht.:top:.. kannst du demnächst gerne mal mehr bei einem Bier erzählen. :beer:
 
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